Einlagensicherung bei Zinsportalen

  • Hallo, liebe Community!

    mit großem Interesse verfolge ich die Artikel über Zinsportale (Weltsparen/Raisin).

    Nach meinen Verständnis haben diese in der Regel auch eine Banklizenz und eine Einlagensicherung.

    Wenn ich mich nun für eine Sparanlage von einer Bank X aus dem EU Ausland entscheide und bei einem Zinsportal deponiere, hat auch diese in der Regel eine eigene Einlagensicherung und vermutlich wird im K-Fall die Einlagensicherung der Anlage eintreten müssen, richtig?

    Ist in diesem Fall die Einlagensicherung des Zinsportals überhaupt relevant?

    Ich würde erwarten das jede Anlage für sich alleine "haftet" und damit die Einlagensicherung des Zinsportal praktisch nicht relevant ist, oder?

    Was passiert wenn das Zinsportal in Probleme gerät (nicht meine Anlage Bank) und ich deutlich mehr Geld als die Einlagensicherung des Portals bei dem Portal hinterlegt habe?

    Viele Grüße

    RR

  • Hallo,

    mit der Eröffnung eines Weltsparen-Kontos wird ein Verrechnungskonto bei der Raisin Bank eröffnet. Dieses Konto dient der Verknüpfung von dem eigenen Girokonto und den Partnerbanken von Weltsparen.

    Zuerst muss Guthaben von Girokonto auf das Verrechnungskonto überwiesen werden.

    Das Guthaben auf dem Verrechnungskonto unterliegt der deutschen Einlagensicherung.

    Für Geldanlagen bei den Partnerbanken von Weltsparen wird das Guthaben dieses Konto zu den Partnerbanken transferiert. Dadurch unterliegt das Guthaben dann der Einlagensicherung des Landes der Partnerbank.

    Viele Grüße

  • Mit großem Interesse verfolge ich die Artikel über Zinsportale (Weltsparen/Raisin).

    Woher kommt es, das große Interesse?

    Soweit ich das überblicke, interessieren sich für Weltsparen und ähnliche Dinge vorwiegend Leute, die eine ultrasichere Anlage suchen (natürlich mit möglichst hohem Zins!).

    Wozu in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah?

    Weltsparen bietet aktuell bei irgendeiner Hutschi-Futschi-Bank für Tagesgeld 3,5% an. Die gute deutsche Wüstenrot-Bank bietet im deutschen Rechtsraum mit deutscher Einlagensicherung 3,75%, die sie für den ungewöhnlich langen Zeitraum von 12 Monaten garantiert.

    Du könntest dieses Angebot nutzen und brauchst Dir dann ganze 12 Monate keinerlei Gedanken darüber machen, welche Einlagensicherung bei der ausländischen Bank gilt, bei der Dein Geld über Weltsparen letztlich landet.

  • Die gute deutsche Wüstenrot-Bank bietet im deutschen Rechtsraum mit deutscher Einlagensicherung 3,75%, die sie für den ungewöhnlich langen Zeitraum von 12 Monaten garantiert.


    Du könntest dieses Angebot nutzen und brauchst Dir dann ganze 12 Monate keinerlei Gedanken darüber machen, welche Einlagensicherung bei der ausländischen Bank gilt, bei der Dein Geld über Weltsparen letztlich landet.

    Selbst für Festgeld für ein Jahr kommt man derzeit kaum auf 3,75%. Garantierte 3,75% für Tagesgeld mit kompletter Flexibilität sind derzeit ein extrem guter Deal.

    Wer sein Geld für länger als ein Jahr fest anlegen will, dem nutzt das Angebot der Wüstenrot allerdings nichts.

    mit der Eröffnung eines Weltsparen-Kontos wird ein Verrechnungskonto bei der Raisin Bank eröffnet. Dieses Konto dient der Verknüpfung von dem eigenen Girokonto und den Partnerbanken von Weltsparen.

    Um es nochmal klar zu sagen: Das Portal selbst = Weltsparen ist keine Bank, sondern nur ein Vermittler. Weltsparen hat entsprechend keine Einlagensicherung. Bei Weltsparen selbst liegt aber auch kein Geld.

    Sollte Weltsparen pleite gehen, hat das mit dem Geld auf dem Verrechnungskonto bei der Raisin Bank oder auf Konten bei Partnerbanken erstmal nichts zu tun. Das Geld fällt nicht in die Insolvenzmasse von Weltsparen.

    Ob man faktisch aber in so einem Fall problemlos und lückenlos Zugriff auf das Geld bei Raisin und/oder Partnerbanken hätte, darauf würde ich nicht wetten. Ich könnte mir gut vorstellen, dass es da einige Tage/Wochen gibt, wo es IT-seitig hakt, bis es z.B. einen Alternativ-Zugang gibt, wenn das Weltsparen-Portal abgeschaltet würde. Oder hat man auch jetzt schon standardmäßig auch einen direkten Zugriff über Raisin / die Partnerbanken? Ich bin selbst nicht bei Weltsparen.

  • Ich könnte mir gut vorstellen, dass es da einige Tage/Wochen gibt, wo es IT-seitig hakt, bis es z.B. einen Alternativ-Zugang gibt, wenn das Weltsparen-Portal abgeschaltet würde.

    Das Portal ist Vermittler. Man ist direkt Kunde der dahinterliegenden Bank. Die Bank kennt ihre Kunden und kann auch ohne das Portal mit den Kunden kommunizieren. Das ist alles gesetzlich festgelegt.

    Jede Bank muss jeden Anleger jährlich über die Einlagensicherung informieren. Da steht auch drin, dass der Kunde innerhalb von 7 Banktagen entschädigt werden muss. Lesen hilft manchmal.

  • Selbst für Festgeld für ein Jahr kommt man derzeit kaum auf 3,75%. Garantierte 3,75% für Tagesgeld mit kompletter Flexibilität sind derzeit ein extrem guter Deal.

    Wer sein Geld für länger als ein Jahr fest anlegen will, dem nutzt das Angebot der Wüstenrot allerdings nichts.

    Irgendwas ist ja immer. :(

    Um es nochmal klar zu sagen: Das Portal selbst = Weltsparen ist keine Bank, sondern nur ein Vermittler. Weltsparen hat entsprechend keine Einlagensicherung. Bei Weltsparen selbst liegt aber auch kein Geld.

    Sollte Weltsparen pleite gehen, hat das mit dem Geld auf dem Verrechnungskonto bei der Raisin Bank oder auf Konten bei Partnerbanken erstmal nichts zu tun. Das Geld fällt nicht in die Insolvenzmasse von Weltsparen.

    Ob man faktisch aber in so einem Fall problemlos und lückenlos Zugriff auf das Geld bei Raisin und/oder Partnerbanken hätte, darauf würde ich nicht wetten. Ich könnte mir gut vorstellen, dass es da einige Tage/Wochen gibt, wo es IT-seitig hakt, bis es z.B. einen Alternativ-Zugang gibt, wenn das Weltsparen-Portal abgeschaltet würde. Oder hat man auch jetzt schon standardmäßig auch einen direkten Zugriff über Raisin / die Partnerbanken? Ich bin selbst nicht bei Weltsparen.

    Weltsparen ist für Leute, die den Zusammenhang zwischen Sicherheit und Rendite nicht wahrhaben wollen. Einerseits wollen sie Ultrasicherheit für ihre Anlagen, fragen diesbezüglich obstinat nach der jeweils gültigen Einlagensicherung. Auf der anderen Seite sind sie nicht zufrieden mit dem Zins, den ihnen deutsche Banken bieten.

    Ich erinnere mich noch sehr gut an die Kaupthing-Bank. Auch damals tönte es aus allen Ecken: "Es muß doch irgendwo einen vernünftigen Zins für mein Geld geben!" Mit vollen Händen griffen die Leute zu, als eine isländische Bank relativ gute Zinsen versprach und stellten jeden als Dummkopf dar, der auf dieses Angebot nicht einging. Wie das damals ausgegangen ist (und wer letztlich bezahlt hat), weiß ich als Nicht-Betroffener nicht, selbst die unaussprechliche Allwissende äußert sich nebulös. Unbestritten aber ist, daß die vermeintlich ultrasichere Anlage entsprechend gepolten Anlegern einige schlaflose Nächte bereitet hat.