Investition nach Scheidung

Ich persönlich bin kein Freund von Festgeld. Mich stört die Bindung des Geldes zu einem überschaubaren Zins. Aktuell bringt dir ein Tagesgeldkonto noch ähnliche Zinserträge. Und wenn du sagst, dass es nur noch für die nächsten 5 Jahre wäre, dann könnte man vielleicht auch mit Tagesgeld bzw. Geldmarkt auskommen.

Alternativ wäre noch die Investitionen in einen ausschüttenden ETF zu überlegen…vielleicht sogar in einen mit Dividenden-Schwerpunkt. Du würdest bei letzteren ähnliche Ausschüttungen wie bei dem Zins für das Fest-/Tagesgeld bekommen plus Kursgewinne. Das wäre zwar etwas „instabiler“, da du hier mit Schwankungen leben müsstest, ab du könntest und solltest den dann weiterlaufen lassen und die Erträge für etwas anderes nutzen.

Viel Erfolg!

Ein Anmerkung vielleicht noch: Mit dem dir zur Verfügung stehenden Geldes wirst du es nicht schaffen die 86k in den nächsten 5 Jahren allein aus den Zinsen zu finanzieren. Hier passen eingesetztes Kapital, Zeithorizont und erwartbare Rendite nicht zueinander…

Ich sehe nicht, dass es möglich ist, 1400 € monatlich aus Zinsen zu bestreiten. Hier hat jemand 1600 € aus Dividenden erzielt: https://www.rente-mit-dividende.de/, allerdings nicht aus dem Stand sondern mit gewisser Anlaufzeit.

Einige zusätzliche Aspekte:
- Ich nehme an, dass der Versorgungsausgleich stattgefunden hat. Hast du schon Zahlen, was das für dich bedeutet? (Hast du Rentenpunkte verloren? Hast du Kapital aus privaten Rentenversicherungen verloren?) Willst du das über den ETF-Sparplan ausgleichen?

- Wie ist denn der Unterhalt für die Kinder geregelt? Die Sätze der Düsseldorfer Tabelle sind seit Anfang 2023 um 20 % angehoben worden. Wenn das so weiter geht, reichen deine 86 k€ eher nicht. In welcher Altersstufe sind die Kinder? Ggfs. kommen da auch noch Sprünge dazu. Und je nach dem, wie der Unterhalt geregelt ist, kommt in 2 Jahren jemand (das Jugendamt?) und will Einkommensnachweise haben, wozu dann auch Einkünfte aus Kapitalerträgen gehören und den zu zahlenden Betrag weiter nach oben treiben.

Immerhin wird das Kindergeld zum 1.1.2025 um 5 € pro Kind angehoben, was dir eine satte Ersparnis von 2,50 im Monat bringt. SCNR.

Zitat von Yolo

Nachdem ich nun das Kapitel Scheidung, Hausverkauf und Kindesunterhalt geklärt habe, möchte ich nun mit meinen Finanzen weitermachen.

Nur wenige Leute führen sich vor Augen, daß eine Eheschließung eine ziemlich großvolumige Spekulation ist. Wenn die Ehe danebengeht, ist regelmäßig mehr Geld beim Teufel, als ein sicherheitsbewußter Anleger jemals in ein spekulatives Investment stecken würde. Wenn Du nachrechnest, könnte es sein, daß Deine Ehe Dich irgendwas Sechsstelliges gekostet haben wird.

Zitat von Yolo

Aktuell muss ich ca 86000 Euro innerhalb der nächsten 5 Jahre für Unterhalt der Kinder aufwenden.

Vermutlich sind es eher 17.200 im Jahr oder 1450 € monatlich.

Zitat von Yolo

Nach dem Hausverkauf habe ich ein Kapital von 350.000 Euro zur Verfügung, die ich so anlegen möchte, dass ich zum einen den Unterhalt der Kinder zum Teil bezahlen und mir für mein Alter (48 Jahre) noch ein Vermögen aufbauen kann.

Mit welchem Zweck Du Geld anlegst, ist eigentlich egal. Die Prinzipien der Geldanlage sind immer die gleichen. Wenn Du Dich bisher mit Geldanlage noch nicht viel beschäftigt hast, empfiehlt sich ein einführendes Buch, etwa das von Hartmut Walz: Ihre Finanzen fest im Griff (Kostet 11.99 €)

Du hast bisher einen Teil Deines Einkommens in die Familie gesteckt, das wirst Du auch in Zukunft tun müssen. Dein Leben als Single wird allerdings vermutlich teurer als Dein Leben als Familienvater gewesen ist.

Zitat von Yolo

Erste Überlegungen sind so, dass ich das Geld für den Unterhalt in ein Tagesgeldkonto lege.

Kann man machen.

Zitat von Yolo

Dann wollte ich einen ETF Sparplan mit 500 Euro pro Monat einrichten und diesen die nächsten 15 Jahre laufen lassen.

Ich hatte überlegt von den weiterhin verfügbaren 270000 Euro, 100000 in eine Festgeld Zinstreppe zu investieren.

Festgeld bringts im Moment nicht so.

Wenn Du Dich bisher mit Geldanlage noch nicht beschäftigt hast (das schließe ich aus der Art Deiner Fragen), nimm Dir eine gewisse Zeit und lies Dich schlau. Geldanlage ist ziemlich individuell, da gibt es nicht die eine Lösung, die für alle paßt.

Zitat von Yolo

Ziel des ganzen soll sein, den Unterhalt mit Zinsen zu bezahlen und ein Vermögen aufzubauen.

Das wirst Du mit 350 T€ eher nicht schaffen, jedes Jahr reproduzierbar 17.000 € Ertrag zu erwirtschaften (Nach Steuer vermute ich - oder kann man Kindsunterhalt von der Steuer absetzen?) und dazuhin auch noch ein Vermögen aufzubauen. Reproduzierbare 5% Ertrag scheinen mir etwas hoch gegriffen (vor Steuern 6,5%).

Zitat von Achim Weiss

oder kann man Kindsunterhalt von der Steuer absetzen?

Nein, zumindest solange Anspruch auf Kindergeld/Kinderfreibetrag besteht.

Hallo Yolo und Hertzlich-Willkommen im FT-Forum,

ich empfehle Dir mal den Blick und die intensive Beschäftigung mit folgenden Beiträge auf Georgs Blog Finanzen-erklärt:

500.000 Euro investieren / All-In oder auf Raten?

Stefan (55) hatte mit Anfang 30 ein glückliches Händchen am Immobilienmarkt. In der neuen Hauptstadt wird schließlich immer jemand wohnen wollen, so sein Ged

www.finanzen-erklaert.de

Der 1-sided Glidepath investiert Barvermögen optimal in den Aktienmarkt – Finanzen? Erklärt!

Den Kindesunterhalt würde ich nicht mit Renditen bezahlen wollen, sondern aus dem laufenden Einkommen heraus. Also lieber zügig mehr Vermögen in den Aktienmarkt stecken und dafür nur einen kleinen/minimalen Sparplan!

PS: Dur wirst kaum mit Rentenbeginn schlagartig Dein gesamtes Vermögen benötigen. Dein Anlagehorizont liegt mit 48 also eher im Bereich 30-40 Jahre.