Hallo zusammen,
Ich bin neu hier und das ist mein erster Beitrag.
Ich suche Rat, andere Meinung und im besten Fall eine Lösung.
Verzeiht mir den langen Text. Ich hoffe ich hab alles so niedergeschrieben das es verständlich ist.
Es steht bald der Bau und somit die Finanzierung einer selbstbewohnten Immobilie (EFH) an.
Ich rechne jetzt schon fleißig rum. Ungefähre Kosten und ungefähre Zinsen. Ganz genau kann man das natürlich nicht sagen - das weiß man erst wenn’s richtig konkret wird aber nun ja. Man spielt eben so gut es geht verschiedene Szenarien durch.
So bin ich letztens auf die Überlegung, um durch mehr EK die Kreditsumme sowie die monatliche Belastung zu drücken, meinen ETF (20k) aufzulösen.
Habe hier zu dem Thema gegoogelt und bin auf ein YouTube Video von Gerd Kommer gestoßen. (Falls man Videos verlinken darf, ergänze ich es gerne). In diesem Video wirft er ein Blick darauf ob es sinnvoller ist so viel und so schnell wie möglich den Immo Kredit zu tilgen oder eben das andere Szenario am Kapitalmarkt das Geld anzulegen.
Klar, mit dem Geld aus dem ETF das EK erhöhen ist per se ne sichere „Rendite“ man spart sich für diesen Betrag die Zinsen auf die Jahre. Anders ist es. Wenn der Kapitalmarkt, nach Steuern besser performt als die Zinsen hoch sind, lässt man Geld liegen. Naturlich auf Kosten von Risiko aber so sind erstmal die Zahlen. Das war nun erstmal die Herleitung zu meinen Gedanken und den eigentlichen Fragestellungen. Was macht am meisten Sinn? Wo hat man das beste Risk value? Was macht garkein Sinn und welchen Vorteil und oder Nachteil habe die verschiedenen Überlegungen von mir.
1. Überlegung:
ETF unberührt lassen und sparplan von 150 Euro weiterlaufen lassen.
-> man hat zwar weniger EK aber durch das weiter laufen lassen diversifiziert man seine Assets. Klar ziemlich komisch gewichtet aber man hat nicht alle Eier in einem Korb.
2. Überlegung:
ETF wird platt gemacht. Man nutzt das Geld als EK, hofft das man durch die paar Kröten mehr sogar einen (minimal) besseren Zinssatz bekommt. Man spart aber die 150 Euro in ein leeres Depot ein. (Würde sich annieten, heiraten auch bald und so kann man gleich ein gemeinschaftsdepot eröffnen und startet zusammen bei „null“)
3. Überlegung:
ETF bleibt unberührt. Es wird aber kein sparplan für die ersten 10 Jahre ausgeführt. Die freie Summe wird dafür genommen Rücklagen zu bilden oder wahrscheinlicher: die monatliche Summe zum abbezahlen zu erhöhen.
Nach 10 Jahren und der zinsbindung wäre dann der Plan jedes neue freie Geld 50:50 zu verwenden. 50 Prozent zum sondertilgen 50 Prozent zum anlegen.
Allgemeine Gedanken:
Worüber ich ein wenig in meinen Gedanken Stolper ist: wenn ich nun alles die nächsten Jahre in die Tilgung des hauskredits stecke verkürze ich vllt die Laufzeit von 30 auf 27 Jahre. Stehe dann mit 57 (ich bin 30) zwar mit nem abbezahlten Haus da habe aber keine Rücklagen für die Rentenlücke (Rücklagen fürs Haus ist der Plan ab Monat 1 zubilden). Macht das dann so Sinn? Im worst case muss ich dann das Haus verkaufen in ein kleineres ziehen und hab dann durch die Differenz Geld für die Renten Lücke? Übersehe ich etwas?
Zweiter Gedanke zu den ganzen Überlegungen: ich höre immer wieder das die ersten 10 Jahre mit dem annuitatendarlehen die härtesten sind. Sind die geschafft ist der größte Batzen weg und es geht irgendwie leichter. Macht irgendwie Sinn. In 10 Jahren macht man dann doch vllt n bisschen Karriere. Die Frau arbeitet weil das Kind in der Schule ist vllt wieder ein wenig mehr. Es bleibt mehr Geld übrig. Man kann nach der zinsbindung schön sondertilgen und die Anschluss Finanzierung ist nicht mehr ganz so hoch ergo die monatliche Belastung niedriger.
Macht es dann vllt Sinn wie in oben schon angeschnitten eine mischlösung anzugehen? Die ersten 10 Jahre Vollgas jedes Geld auf den hauskredit schmeißen und danach weiter schauen?
Aber dann sind wir wieder bei den anfänglichen oberen 3 Überlegungen - was machen mit dem ETF.
Stand jemand vor der gleichen oder ähnlichen Frage? Wie würdet ihr euch bei meinen geschilderten Tatsachen entscheiden?
Ergänzungen:
- Ich gehe in meinen Überlegungen von 3% Zinsen bei der Finanzierung in den ersten 10 Jahren aus und von einer Performance vom etf von 6,3% (msci world, schnitt letzten 10 Jahre) bzw. Round about 4,6% nach steuer. Also einer überperformance des etfs von 1,6 Prozent pro jahr.
- Alles Geld platt machen definiere ich so: wirklich kein Geld mehr irgendwo zu haben außer einen Notgroschen.
Sollte Infos fehlen die helfen die Fragen zu beantworten lasst es mich wissen. Ich werde diese nachreichen.