Aktienverlusttopf

  • Eine Verständnisfrage: Ist der Aktienverlusttopf jederzeit für den Depotinhaber sichtbar oder wird er quasi im Hintergrund von der Bank geführt?


    Es gibt ja 2 Konstellationen:


    Fall A: eine Aktie im Minus ist noch im Depot, der Verlust noch nicht durch Verkauf realisiert. Eine andere Aktie desselben Depots wird mit Gewinn verkauft. Gewinn und Verlust werden nun verrechnet. Wie/wo wird der verrechnete Verlust abgebildet?


    Fall B: im Jahr x wird eine Aktie mit Verlust verkauft. Dieser landet im Verlusttopf, verbleibt dort als Verlustvortrag mehrere Jahre und wird Jahre später mit einem Gewinn eines anderen Aktienverkaufs desselben Depots verrechnet.

    Nun will der Depotinhaber ja wissen, wann der Verlustvortag aufgezehrt ist.

    Wie/ wo wird das abgebildet?

  • Bei Fall A wird wird gar nichts abgebildet, weil ein Verkauf mit Verlust nicht stattgefunden hat?

    Ich bekomme von meinem Broker quartalsweise eine Aufstellung, wo ich dies sehe bzw. nachträglich eine Abrechnung über alle Transaktionen.

  • Im Verlusttopf können nur realisierte Verluste gezählt werden. (nach Verkauf)

    Die werden gegen realisierte Gewinne gegengerechnet. (nach Verkauf)

    Auch der Freistellungsauftrag (FSA) wird in diesem Bereich gesehen.

    Denn wenn der Verlusttopf ausgeglichen wird, dann geht es an den FSA.


    Das müsste dann immer auf den Broker-Abrechnungen zu finden sein.

  • Hallo,

    da hätte ich noch eine Frage bzgl. Verlusttopf / Verlustvortrag.

    Verlustvortrag

    Das mit dem Verlustvortrag habe ich verstanden. Ich kann Gewinne im Folgejahr nur mit Verlusten aus dem vorhergehendem/n Jahr/en verrechnen.


    Verlustopf

    Bsp.

    Aktie A im Januar 2024 mit -1.000,00€ Verlust verkauft. Aktie B im Mai 2024 mit 500,00€ Gewinn verkauft. Somit schrumpft mein Verlusttopf auf -500,00€


    Wie sieht es jedoch umgekehrt aus ? Ich meine auch damit im gleichen Jahr und nicht Jahresübergreifend.


    Bsp.

    Aktie A im Januar 2024 mit +1.000,00€ Gewinn verkauft. Aktie B im Mai 2024 mit -500,00€ Verlust verkauft.


    Frage:

    Darf ich nun noch meinen Verlust mit meinem Gewinn vom Anfang des Jahres gegenrechnen oder ist es generell nur möglich Gewinne auf bereits vorhandene Verluste anzurechnen und es spielt überhaupt keine Rolle ob dies im gleichen oder Folgejahr passiert?


    Gruß

  • Sofern dieser Vorgang bei dem gleichen Broker/Bank stattfindet, dann hast du mit dem ersten Verkauf im Januar entweder für den Gewinn Steuern gezahlt oder dein Freistellungsauftrag wurde entsprechend vermindert.

    Im Mai erfolgt der nächste Verkauf mit einem Verlust. Ich unterstelle jetzt einfach mal, dass es nur diese beiden Geschäfte in dem Zeitraum gegeben hat, um den Vorgang nicht zu verkomplizieren.

    Hat es eine Steuerzahlung im Januar gegeben, dann bekommst du im Mai diese gezahlten Steuern in Form eines "Steuerausgleichs" zurück. (steht so in etwa auf der Verkaufabrechnung) oder es gibt eine separate Zahlung nach dem Verkauf.

    Wurde dein Freistellungsauftrag um den Betrag vermindert, dann erhöht sich dieser jetzt wieder entsprechend.

    Haben beide Geschäfte bei verschiedenen Brokern/Banken stattgefunden, dann geht die Verrechnung nur über die Einkommensteuer im kommenden Jahr. Dazu musst du dir eine Verlustbescheinigung zum Ende des Jahres ausstellen lassen.

  • Zitat

    Hat es eine Steuerzahlung im Januar gegeben, dann bekommst du im Mai diese gezahlten Steuern in Form eines "Steuerausgleichs" zurück.

    Danke. Diese Formulierung hatte ich gesucht.


    Hatte bereits folgendes gefunden, worin es eigentlich gut beschrieben ist jedoch nicht mit deinem Hinweis.


    Erläuterung

    Sie haben Verluste aus Kapitalvermögen erzielt?

    Positive und negative Kapitaleinkünfte werden grundsätzlich im laufenden Jahr miteinander verrechnet. Verbleibt hiernach ein Verlust aus Kapitalvermögen, dann können Sie diesen nicht mit dem Gewinn oder Überschuss aus anderen Einkunftsarten ausgleichen.


    Möchte nochmals kurz meine Situation schildern.

    Habe aktiv viel mit dem Xtrackers EUR Overnight Rate Swap UCITS ETF / ISIN: LU0290358497 / WKN: DBX0AN gehandelt.

    Der Freibetrag von 1.000,00€ ist schon längst ausgeschöpft und ich habe darüber hinaus aktuell bereits nochmals ca. 2.000,00€ Steuern bezahlt.


    Ich wollte eigentlich schon seit längerer Zeit in den FTSE All World einsteigen, jedoch immer Angst gehabt bzgl. eines größeren Rücksetzers. Es ist auch nicht gerade ein geringer Betrag, der investiert werden soll. Nun kann ich eigentlich entspannt investieren und bei einem Rücksetzer ein kurzer VK um die Verluste gegen meine Gewinne gegenrechnen zu können. Somit drücke ich eigentlich mein Einstiegskurs. Der FTSE soll dann die nächsten Jahre gehalten werden.


    Edit:

    Sollte bis Jahresende nichts mehr passieren, dann ist's auch gut und ich bin endlich im FTSE investiert :) (das ich eigentlich schon seit 1-2 Jahren vor hatte :( )


    Hoffe ich habe keinen Gedankenfehler. Wenn ja, bitte mich zu korrigieren bzw. einen Hinweis.


    Gruß