Dividenenaktien reballancing Vorgehen

  • Hallo zusammen, mir geistert da eine Frage durch den Kopf.

    Am Beispiel Coca Cola Aktie dargestellt.

    Die Aktie gilt eher als defensiv stabil. Zahlt seit 60 Jahren stabil Dividenden. Beides nette Effekte. Würde es Sinn machen die Aktie unabhängig vom Kurs zu halten und einfach die Dividenden immer mitzunehmen. Oder aber bspw dieses Jahr bei 18% Kurssteigerung sinnvoll folgendermaßen vorzugehen: 1000 Kaufpreis, 1180 Wert. 180 verkaufen und mit den übrig gebliebenen 1000 (weniger Anteile nun) weniger Dividende mitnehmen. Hab ich da jetzt einen Balken vor dem Auge, das offensichtliche nicht zu sehen, ist das Geschmackssache oder gibt es ein bewährtes bekanntes Vorgehen? Liebe grüße

  • Ich würde einen Schritt weiter vorne ansetzen: Warum denn Einzelaktien? Oder besteht das Portfolio noch aus weiteren Positionen? Ist der Begriff "Dividendenabschlag" bekannt?


    Grundsätzlich ist jede Transaktion mit Steuern und Gebühren verbunden.


    The more you trade the less you make.

  • Das sehe ich ähnlich wie John Bogle . Einzelaktien würden nur in einem diversifizierten Portfolio Sinn ergeben um das Einzelrisiko zu minimieren. Dann stellt sich aber immer die Frage inwiefern sich noch ein Mehrwert ggü. einem breit gestreuten ETF ergibt.


    Generell kann man sagen, dass ein Einzelaktien-Portfolio auf die gesamte Anlagedauer erhebliche Mehrkosten als 1 bis wenige ETFs verursachen, sowohl in Form von Kaufspesen als auch aus steuerlicher Sicht. Denn jede Umschichtung löst ja ein Steuerereignis aus.

    Oder aber bspw dieses Jahr bei 18% Kurssteigerung sinnvoll folgendermaßen vorzugehen: 1000 Kaufpreis, 1180 Wert. 180 verkaufen und mit den übrig gebliebenen 1000 (weniger Anteile nun) weniger Dividende mitnehmen.

    Ich nehme mal an diese Denkweise kommt daher, dass du annimmst du hast dann die 180 "Schäfchen im Trockenen". Das ist ein weit verbreiteter Irrtum.
    Was machts du dann mit diesem Geld? Andere Aktien kaufen? ETFs kaufen? Aufs Tagegeld legen?
    Wenn du damit an der Börse bleibst, bist du weiterhin im Risiko. Wenn du es aufs Tagesgeld packst und CocaCola steigt im nächsten Jahr wieder 18% hast du definitiv was verschenkt.

    Der einzige Fall wo ich einen Anreiz sehe etwas wegen Rebalancing zu verkaufen wäre wenn eine Aktie stark steigt (siehe z.B. Nvidia). Sinnvollerweise müsste man den Erlös aber dann in die potentiell anderen 50 Einzelwerte gleichmäßig verteilen. Du siehst schon das Problem...

    Wenn du nicht vor hast ein diversifiziertes Portfolio zu basteln würde ich dir nahelegen eher alles zu verkaufen und in Welt-ETFs zu gehen. Dann brauchst du dir genau diese Gedanken nicht zu machen.

  • Wenn Coca Cola Aktien weiterhin genau so weiter laufen und du davon überzeugt bist müsstest du die Dividende nutzen und Aktien nachkaufen. Über diesen Weg wäre eine Art Zinseszins zu erzielen, allerdings würde das Klumpenrisiko dadurch immer größer werden. Nehmen wir an die Menschheit trinkt ab morgen etwas anderes, würde das einen Kurssturz auslösen und Dividenden könnten auch nicht mehr gezahlt werden. Solche Fälle können jede Firma treffen, daher ist Reballancing mit Einzelaktien so eine Sache. Neben den bereits von den Vorschreibern genannten Kosten und Steuern kommt dieses Risiko dazu, daher ist es schwierig einen Tipp zu geben was man mit den Dividenden und Kursgewinnen macht. Da ist das Vorgehen mit einem weltweiten ETF einfacher, den lässt man einfach bis zum Entnahme-Bedarf laufen.

  • Ich hab einen weltweiten ETF laufen den ich auch bespare. Gleichzeitig hab ich zusätzlich noch ein Tagesgeldkonto mit 3,5 Monatsgehältern. Da die Zinsen jetzt aber sinken werden, war meine Überlegung eine sichere Aktie wie bspw Coca Cola mit Dividendenausschüttung nebenbei als Position aufzubauen. Mir geht es definitiv nicht um Zockerei. Vielleicht seh ich das ganze auch falsch und sollte das "übrige" Geld auf der Seite lassen um es bei einem Kurssturz in den ETF zu ballern?

  • Generell kann man sagen, dass ein Einzelaktien-Portfolio auf die gesamte Anlagedauer erhebliche Mehrkosten als 1 bis wenige ETFs verursachen, sowohl in Form von Kaufspesen als auch aus steuerlicher Sicht. Denn jede Umschichtung löst ja ein Steuerereignis aus.

    Und wenn man die Aktien nicht umschichtet, sondern einfach nur hält? Dann gibt es einmal Kaufspesen und sonst nichts mehr.

  • Ich hab einen weltweiten ETF laufen den ich auch bespare.

    Kann man gut so machen.


    Es gibt aber auch andere Möglichkeiten wie Direktanlagen in Aktien und/oder (gehebelt) Direktanlagen in Immobilien. Auch wenn der Mainstream als sozusagen "herrschende Meinung" hier ein anderer sein mag. Meine Sichtweise: Es führen nicht alle Wege nach "Rom" - aber doch einige.

    Gleichzeitig hab ich zusätzlich noch ein Tagesgeldkonto mit 3,5 Monatsgehältern.

    War mir früher schon zu wenig und wäre mir heute erst recht zu wenig. Zumal sich immer mal wieder Gelegenheiten auftun. Das (passende "Dosis" der Rücklage) muß aber jeder für sich selbst individuell entscheiden sprich definieren. Zumal auch die objektiven und subjektiven Rahmenbedingungen meist so unterschiedlich sind wie die Menschen selbst divers sind.

    war meine Überlegung eine sichere Aktie wie bspw Coca Cola mit Dividendenausschüttung nebenbei als Position aufzubauen.

    "Sichere" Aktien gibt es meines Erachtens nicht (angefangen vom Geschäftsmodell über das Management und staatliche Eingriffe bis hin zu Dividenden-Zahlungen). Aktien gehören per se zu den sehr "risikoreichen" Anlageklassen. Jedenfalls über Zeiträume von 15 Jahren oder weniger.


    Sich dabei (Direktanlage) auf nur einen oder wenige Werte zu konzentrieren (Stichwort: Coca-Cola), scheint mir nicht empfehlenswert. Einerseits. Dem Mantra "passiv via ETFs" investieren ist der einzige "Königsweg" sozusagen der "Goldstandard" würde ich mich aber nicht zwingend anschließen.


    Mit 15 bis 20 Einzel-Werten kann man sich - seinem eigenen Bild samt Prioritäten folgend - ein schon recht diversifiziertes Depot zusammenstellen. Praktiziere ich seit Jahrzehnten nicht ganz ohne Erfolg. Dividenden-Zahlungen - erst recht mit einer dynamischen Entwicklung - können zudem eine gute Motivation zum Investieren und ein guter Beitrag sein, die eigene Linie konsequent durchzuhalten oder noch zu forcieren. Subjektive Aspekte werden beim langjährigen Vermögensaufbau nach meinen Erfahrungen regelmäßig und signifikant unterschätzt.


    Last but not least: Das Leben ist nicht nur schwarz/weiß sondern eher mehrfarbig bis bunt. Kenne genug Leuten, die das eine machen (passiv via ETFs investieren) - ohne das andere (Depot mit Einzelwerten) (ganz) zu lassen.

    Vielleicht seh ich das ganze auch falsch und sollte das "übrige" Geld auf der Seite lassen um es bei einem Kurssturz in den ETF zu ballern?

    Solche Timing-Ansätze sind eine eher heikle Angelegenheit: Wann genau ist der "Kurssturz" kräftig genug, um "Mittel in den ETF zu ballern ?"


    Last but not least:

    Ich als junger Mensch der sich in die Finanzwelt einarbeiten will

    Ein Sparplan auf einen weltweiten (passiven) Aktien-ETF ist fraglos eine probate und gute Lösung. Setzt aber nicht unbedingt ("junger Mensch, der sich in die Finanzwelt weiter einarbeiten will") eine weitere oder gar vertiefende Beschäftigung mit Unternehmen, Produkten, Notenbankpolitik, Märkten usw. voraus. Was man als Vorteil sehen kann.


    Man kann das aber auch anders sehen. Bin zwar nur Finanz-Laie, wenn auch ein an solchen Finanz-Themen durchaus Interessierter: Aber meine bescheidenen Kenntnisse zu Aktien, Immobilien, Gold, Tangible Assets usw. aber auch zu Währungen, Notenbanken, Zinspolitik, Wirtschafts- insbesondere Fiskalpolitik usw. leiten sich ganz überwiegend aus meinen Engagements in Direktanlagen ab. Für mich selbst würde ich dies retrospektiv als sehr bis äußerst hilfreich bewerten. Ohne jetzt zu sagen, daß dies zwingend ein Modell für alle sein sollte oder gar muß.


    Es ist eben eine mögliche Vorgehensweise - unter mehreren.



    Dir - als junger Mensch - gute Gedanken und dann ebensolche Finanz-Entscheidungen !

  • Warum dann Einzelaktien und nicht einfach in den ETF, würde das Risiko doch senken, wir kennen immer nur die Vergangenheit, vor 25 Jahren war Nokia ein Bringer um danach vom Markt fast vollständig zu verschwinden.

  • Wir investieren ca. 20% im Monat in Einzelaktien welche über Sparpläne angespart werden, das ist für uns eine schöne Sache mit den Dividenden und so wird der Sparplan von alleine erhöht. Wenn wir dann hier in 20 Jahren weiter schöne Dividenden bekommen sind wir mehr wie Glücklich.


    Die 20 Einzelwerte haben wir auch im Depot.

  • Für meinen Teil kann ich denknotwendig auch nur mich sprechen.


    Zum einen entscheide ich gerne selbst, was en detail in meinem Portfolio landet (dies betrifft alle Anlageklassen). Mein Depot bildet zudem - Aktien betreffend - auch meinen Blick auf die und mein Bild von der (Finanz)Welt ab. Natürlich sind die meisten dieser ca. 20 Unternehmen weltweit unterwegs - trotzdem spielt auch der Standort natürlich eine gewisse Rolle (Unternehmenskultur, Rahmenbedingungen, Wirtschaftspolitik, Grad der wirtschaftlichen Freiheit, Steuerpolitik, Währung usw.).


    Es dürfte daher kein Zufall sein, daß sich a) mein gesamtes Portfolio Ende der 90er deutlich Richtung Sachwerte und Beteiligung am Produktivkapital verschoben hatte und b) der absolute Schwerpunkt längst die USA und die Schweiz bilden (mit einigen wenigen Ländern wie Dänemark, Taiwan, und UK drumherum). Für meinen Teil bin ich damit sehr bis hoch zufrieden.

  • Ich hab einen weltweiten ETF laufen den ich auch bespare. Gleichzeitig hab ich zusätzlich noch ein Tagesgeldkonto mit 3,5 Monatsgehältern. Da die Zinsen jetzt aber sinken werden, war meine Überlegung eine sichere Aktie wie bspw Coca Cola mit Dividendenausschüttung nebenbei als Position aufzubauen. Mir geht es definitiv nicht um Zockerei. Vielleicht seh ich das ganze auch falsch und sollte das "übrige" Geld auf der Seite lassen um es bei einem Kurssturz in den ETF zu ballern?

    tomujerry


    Es gibt keine sicheren Aktien. Denn niemand weiß was die Zukunft bringt. Auch Coca Cola ist keine sichere Aktie. Warum bist du dir da so sicher ? Weil du den Chart angesehen hast und siehst diese ist immer gestiegen? Böser Fehler! Man nennt das auch "Rückschaufehler". In die Vergangenheit kann jeder blicken. Ich kann immer eine Aktie picken die ganz toll gelaufen ist. Nur an der Börse wird die Zukunft gehandelt. Woher willst du wissen dass Menschen weiterhin soviel Cola trinken oder die Regierung nicht eine Zuckersteuer zulasten von Coca Cola einführt. Oder Coca Cola nicht Bilanzfälschung begeht ? Nicht möglich? Dann google mal nach Enron. Ein Energiekonzern aus den USA. In den TOP 10 des SP500 Index mit astronomischen Gewinnen und der Aktienkurs ging durch die Decke! Enron war eine sichere Bank....dachte man! Sie gingen bankrott und mit ihr sogar eine große Wirtschaftsprüfungsgesellschaft.


    Und von dem Zinshopping weil sich jetzt die Zinsen ändern halte ich nicht. Das ist Markettiming.


    Die Rendite würde ich mir über den globalen breit diversifizierten und kostengünstigen Aktien ETF holen und dazu Tagesgeld innerhalb der gesetzlichen Einlagensicherung halten. Das ganze ausbalancieren wie es meiner persönlichen Risikotragfähigkeit entspricht.


    Die Zinsen auf das Tagesgeld muss bzw soll auch nicht die Inflation schlagen. Dafür sind die Aktienrenditen (Dividenden und Kurswachstum) da.


    Du willst gut und sicher an der Börse ankommen. Rendite ist das eine. Risiko ist das andere. Deswegen würde ich auf die risikoadjustierte Rendite achten. Und da haben Einzelaktien keinen Platz. Erst Recht nicht mit der Argumentation mit den Dividenden die Zinsen dann ersetzen oder ausgleichen sollen. Das ist mentale Buchführung. Dividenden sind auch keine Zinsen auch wenn sich dies emotional vielleicht so anfühlen mag. Dividenden sind nicht sicher. Zinsen In der Regel schon. Hast du auch schon mal etwas vom Dividendenabschlag gehört? Wenn nicht bitte google und lesen. Denn eine Dividenden ist nichts anderes als eine Transaktion von der linken Tasche (Aktiendepot) in die rechte Tasche (Verrechnungskonto). Nur das hierbei Gebühren und Steuern anfallen. So gesehen bist du danach sogar ärmer als zuvor.


    Aber es ist dein Ding und dein Geld. Wenn Du denkst es ist the way to go...dann Rock on my friend! Aber du hast gefragt also bekommst du von mir auch eine rationale und emotionslose Finanzentscheidung.


    Wie John Bogle (der echte) immer sagte und ich kann nicht aufhören es immer wieder zu betonen:


    Dont play games with trying to beat the market!


    Just my 2 Cents

  • Warum dann Einzelaktien und nicht einfach in den ETF, würde das Risiko doch senken, wir kennen immer nur die Vergangenheit, vor 25 Jahren war Nokia ein Bringer um danach vom Markt fast vollständig zu verschwinden.

    Da fühle ich mich angesprochen, weil ich Nokia hatte und General Electric und E.on (ehemals Veba). Alles waren mal gute Renditebringer, bis sie schön langsam zum Ladenhüter mutierten.


    Aber jeder Aktienbesitzer sollte idealerweise nicht jahrelang tatenlos zusehen, wie seine Rendite in den Keller geht. Ich checke meine Aktien und schaue mir die Zeiträume an. Ich gestehe jeder Aktie einen Durchhänger zu, wenn sich das aber dauerhaft manifestiert, kommt der Druck auf den Verkaufsbutton.


    Ich akzeptiere beispielsweise keine langjährigen Renditen unter 5 Prozent. Und wenn 5 Prozent den Boden bilden, heißt das im Umkehrschluss, dass alle anderen besser sein müssen.

  • Da fühle ich mich angesprochen, weil ich Nokia hatte und General Electric und E.on (ehemals Veba). Alles waren mal gute Renditebringer, bis sie schön langsam zum Ladenhüter mutierten.


    Aber jeder Aktienbesitzer sollte idealerweise nicht jahrelang tatenlos zusehen, wie seine Rendite in den Keller geht. Ich checke meine Aktien und schaue mir die Zeiträume an. Ich gestehe jeder Aktie einen Durchhänger zu, wenn sich das aber dauerhaft manifestiert, kommt der Druck auf den Verkaufsbutton.


    Ich akzeptiere beispielsweise keine langjährigen Renditen unter 5 Prozent. Und wenn 5 Prozent den Boden bilden, heißt das im Umkehrschluss, dass alle anderen besser sein müssen.

    Einzelaktien haben ein höheres Risiko als ein breit diversifizierter globaler Aktien ETF. Ergo müsste die Rendite für mich höher sein wenn ich schon ein höheres Risiko eingehe. Sonst wäre es nicht rational für mich und entspricht meinen Verständnis nach risikoadjustierte Rendite.


    Nur wie ich in einem anderen Beitrag bereits geschrieben habe:


    Bei Einzelaktien treffen sich immer zwei Personen. Eine Person die verkauft und eine Person die kauft. Die eine Person geht davon aus die Aktie fällt und eine Person geht davon aus die Aktie steigt. Eine Person hat recht und die andere Person nicht. Der Gesamtaktienmarkt hat im Durchschnitt eine Rendite von 6 Prozent. Wenn du eine höhere Rendite haben möchtest zum Beispiel 10 Prozent dann muss ein anderer eine Minderrendite erzielen von lediglich nur 2 Prozent so dass beide zusammen die durchschnittlichen Gesamtaktienmarktrendite von 6 Prozent ergeben. Denn alle Aktien werden von den Investoren schließlich gesamtheitlich gehalten.


    Warum dann nicht gleich den durchschnittlichen Gesamtaktienmarkt kaufen und eine bessere risikoadjustierte Rendite erzielen? Auch auf lange Sicht? Außerdem stellt sich das quellensteuer Problem nicht und man profitiert von der 30 prozentigen Teilfreistellung?

  • Und wenn man die Aktien nicht umschichtet, sondern einfach nur hält? Dann gibt es einmal Kaufspesen und sonst nichts mehr.

    Das ist richtig nur wäre man ohne Umschichtungen für immer und ewig an seine einmal getroffene Entscheidung gebunden. Das halte ich bei Einzelinvestments für fatal.


    Je nach Entwicklung der Aktien können Klumpenrisiken entstehen oder man hat Depotleichen die nichts mehr wert sind.


    Das ist eben das Problem bei Einzelaktien. Ich muss zu jeder Zeit zu jedem Unternehmen einen groben "Fahrplan" haben was genau ich bei welcher Kursentwicklung zu tun gedenke. Ob das hinterher die richtigen Entscheidungen waren weiß ich in 20 Jahren und auch ob ich dann noch die richtigen Aktien im Depot habe.


    Andere Möglichkeit. Buy and Hold und nie verkaufen. Es gibt allerdings auch genug Beispiele von ehemaligen Highflyern die auch pleite sind.

    Und auch bei einer Microsoft weiß man nicht wie es in 20 Jahren aussieht.


    Sovereign Man kann das machen. Ich weiß nicht wie lang du deine Aktien schon hälst aber hast du mal ernsthaft nachgerechnet wie die Rendite über die letzten 10-20 Jahre ausgefallen ist? Ich tippe auf ähnlich oder unter z.b. einem Vanguard FTSE AllWorld.


    Wie gesagt, man kann Glück mit seinen Picks haben (Apple, Amazon, Netflix etc.). Wenn man aber dazu auch noch die Nieten gekauft hat sieht's schlecht aus.


    Klar, man spart sich auch die TER. Ich bezweifle aber, dass das das erhöhte Risiko wett macht.

  • Hallo zusammen, mir geistert da eine Frage durch den Kopf.

    Am Beispiel Coca Cola Aktie dargestellt.

    Die Aktie gilt eher als defensiv stabil. Zahlt seit 60 Jahren stabil Dividenden.

    Gerade lese ich diesen Artikel zu Dividendenkönigen. Wo ist eigentlich McProfit? Das ist doch sein Thema!


    Dividenden sind offensichtlich unglaublich attraktiv. Sie wirken auf ein deutsches Anlegerhirn so ähnlich wie Steuerersparnisse oder staatliche Förderungen, also so ähnlich wie der Käse in der Mausefalle auf die Mäuse. Immer wieder kommt die Frage, ob man sich nicht Hochdividendenaktien oder Hochdividendenaktien-ETFs kaufen sollte.


    Das darf man natürlich mit dem eigenen Geld. Aber man sollte sich halt nicht der Illusion hingegeben, daß man dem Markt damit ein Schnippchen schlägt.

    PS: Dividendenaktien neu kaufen zu wollen und Rebalancing sind übrigens zwei Paar Stiefel.

  • Sovereign Man kann das machen.

    Das meine und denke ich auch. Und das machen auch sehr viele in meinem Umfeld so.

    Ich weiß nicht wie lang du deine Aktien schon hälst

    Teilweise seit fast einem halben Jahrhundert. Die allermeisten seit etwa 40 Jahren. Wechsel habe ich über die Jahrzehnte nur ganz wenige vorgenommen - und auch nur dann, wenn es, aus meiner Sicht, unvermeidbar war (Stichwort: Deutsche Bank vor "ewigen" Jahren - um ein Beispiel zu nennen).

    aber hast du mal ernsthaft nachgerechnet wie die Rendite über die letzten 10-20 Jahre ausgefallen ist? Ich tippe auf ähnlich oder unter z.b. einem Vanguard FTSE AllWorld.

    Rendite allein ist für mich ein Kriterium unter mehreren.


    Als ich damals begann gab es weder ETFs auf Aktien noch auf Real Estate. Dafür bin ich in der Retrospektive dankbar. Das Wenige, was ich über Aktien und Immobilien weiß - habe ich mir über Direktanlagen angeeignet (siehe schon Nr. 7 letzter Absatz). Ob das bei einem "Sparen in ETFs" (so es diese denn gegeben hätte) auch so gewesen wäre, wage ich zu bezweifeln.


    Besonders kreditgehebelte Investments in Immobilien haben damals meinen Vermögensaufbau deutlich voran gebracht (neben einem sehr guten und kontinuierlich steigenden Einkommen). Auch da habe ich Zweifel, ob das mit ETFs in dem Bereich ebenso gelaufen bzw. überhaupt möglich gewesen wäre (Stichwort: Leverage-Effekte).

  • Da fühle ich mich angesprochen, weil ich Nokia hatte und General Electric und E.on (ehemals Veba). Alles waren mal gute Renditebringer, bis sie schön langsam zum Ladenhüter mutierten.

    Verkaufen ist nicht einfacher als kaufen. :)


    Bei all denen hätte man den Abstieg ahnen und darauf reagieren können.

    Ich habe es aber auch nicht rechtzeitig getan und bin viel zu spät ausgestiegen. Ein nachgezogener Stop, den man dann aber auch tatsächlich beachtet, hätte eine Menge Schaden verhindert. :)

  • Da fühle ich mich angesprochen, weil ich Nokia hatte und General Electric und E.on (ehemals Veba). Alles waren mal gute Renditebringer, bis sie schön langsam zum Ladenhüter mutierten.


    Aber jeder Aktienbesitzer sollte idealerweise nicht jahrelang tatenlos zusehen, wie seine Rendite in den Keller geht. Ich checke meine Aktien und schaue mir die Zeiträume an. Ich gestehe jeder Aktie einen Durchhänger zu, wenn sich das aber dauerhaft manifestiert, kommt der Druck auf den Verkaufsbutton.


    Ich akzeptiere beispielsweise keine langjährigen Renditen unter 5 Prozent. Und wenn 5 Prozent den Boden bilden, heißt das im Umkehrschluss, dass alle anderen besser sein müssen.

    Naja, nicht immer geht es allmählich abwärts, sicherlich muss man als Einzelaktien-Besitzer immer aufmerksam sein, allerdings war die Meinung bei Coca Cola sicher in die Zukunft blicken zu können, da gibt es meines Erachtens keine Firma wo man sich sicher sein kann, daher bin ich mehr bei ETFs die vieles ausgleichen.

  • Hallo Depotfee und ichbins

    Nachdem ich hier nicht nur persönlich ansprochen wurde sondern bekanntlich auch ein überzeugter Anhänger von Kaufen und Liegenlassen bin, muss ich mich jetzt doch auch noch mal melden.

    Liebe Depotfee

    Wenn man als Neuling im Börsengeschäft liest, dass ich zum Beispiel die Aktien meiner Unternehmen in guten wie in schlechten Zeiten behalte und damit auch dann, wenn die Kurse nach unten gehen, dann denkt man natürlich dass das Unsinn ist.

    Man stimmt doch liebend gerne dem Forumsfreund Depotfee zu der sagt, dass man nicht tatenlos zusehen soll sondern auch mal den Verkaufs-BUTTON drücken soll.

    Hört sich doch gut an.

    Konkret wäre das nach den Worten vn Depotfee der Fall wenn sich ein Kursrückgang DAUERHAFT MANIFESTIERT hat.

    OK, jetzt hat er mal die Katze aus dem Sack gelassen.

    Natürlich bringt er gleich Beispiele wo das geklappt hat.

    Es gibt natürlich noch viel mehr Beispiele wo die Strategie nicht geklappt hat weil die Aktienkurse am Ende dann doch wieder neue Höchstkurse erzilelt haben auch wenn das mal 5 oder 10 Jahre gedauert hat.

    Eine Zeitspanne die heutzutage kein Neuling mehr aushält.

    Liebe Forumsfreunde.

    In der Praxis ist es leider ein wenig anders.

    Ich spreche nur von eigenen Erfahrungen in 40 Jahre Börse.

    Wenn man die Aktie einer Firma nach einem Kursrückgang verkaufen will, dann muss man VORHER überlegen, wann soll dieser Zeitpunkt sein??

    Soll das nach 5%, nach 10%, nach 20% oder nach 30% Kursrückgang der Fall sein?

    Gehen wir mal davon aus der Anleger macht die normale Stopp-Loss-Strategie und verkauft nach einem Kursrückgang von sagen wir 10%

    Dann stellt sich schon mal die frage:

    gilt dieser Kursrückgangvon 10% als Verkaufssignal NUR DANN wenn der Wert der Aktie 10% unten dem Kaufpreis liegt?

    Oder wir die Aktien auch dann verkauft wenn Sie 10% erst nach einem zwischenzeitlichen Anstieg gesunken ist und somit den Einkaufspreis jedoch noch nicht unterschritten hat??

    BeispieL

    Depotfee hat für 10.000 Euro Aktien der Firma A gekauft.

    Diese fallen kurz nach dem Kauf um 10% auf 9.000 Euro.

    Bei einem 10% Stop-Loss heißt das, bei 9.000 wird verkauft mit diesen 10% Verlust.

    Gilt diese Regel aber auch dann, wenn der Wert der Aktien von 10.000 auf 13.000 gestiegen ist und erst danach um 10%, also auf rund 11.700 Euro fällt?

    Oder muss der Wert in diesem Fall um von 13.000 um 40% auf 9.000 fallen damit der Stopp Loss gilt?

    Ihr seht, schon bei diesem einfachen ersten Beispiel mit der berühmten 10%-Stopp-Loss-Order gibt es schon x Varianten.

    Dasselbe Problem hat man natürlich auch, wenn man statt 10% eine andere Zahl nimmt z.B. 20% oder 25% usw.

    Der Forumsfreund Depotfee schreibt aber auch, dass es bei SEINER Strategie nicht nur auf den Prozentsatz ankommt sondern ob sich bei einer Aktie ein Durchhänger manifestiert hat.

    Gehen wir davon aus, er meint damit, dass er eine Aktie dann verkauft wenn diese z.B. 1 Jahr lang langsam aber sicher nur im Kurs verliert oder stagniert.

    Auch das hört sich für den Neuling logisch an.

    Aber Achtung:

    Jetzt kommt gleich wieder der McProfit mit seinen lästigen Einwänden.

    Fällt die Aktie des Unternehmens A 1 Jahr lang kontiniuerlich, drückt dann Depotfee bei diesesr Aktie NUR DANN den Verkaufsbutton wenn ich im Vergleich dazu der INDEX im gleichen Zeitraum gestiegen ist?

    Oder verkauft er nach 1 Jahr Durchänger auch dann wenn der INDEX ebenfalls einen Durchhänger hatte?

    Anderes Beispiel:

    Was macht Depotfee wenn eine Aktie 1 Jahr einen Durchhänger hat,

    DAVOR aber weit überdurchschnmittlich gestiegen ist und bei ihm immer noch dick im Plus liegt??

    Liebe Forumsfreunde,

    diese Fragen tauchen auch dann auf, wenn DEPOTFEE als Zeitraum 2 oder 5 Jahre nimmt.

    Auch wenn ich mit meiner Textlänge Euch jetzt herausfordere:

    Meiner Erfahrung nach ist der Anteil an Firmen die auch lange Durchänger wieder aufholen größer als die Zahl der Firmen die dauerhaft nicht mehr auf die Füsse kommen.

    Alle Unternehmen bei denen ich als Aktionär seit Jahrzehnten beteiligt bin und mit denen ich durchweg mehrere hundert Prozent im Plus liege und dazu noch hohe Dividenen erhalte,

    all diese Unternehmen hätte ich nicht mehr, weil jede Firma mal einen Rückschlag von bis zu 50% hatte oder einen Durchhänger auch mal über 5 oder 10 Jahre!!!

    Beispiel

    Meine ersten AMAZON gekauft im Jahr 2000.

    Statt einem Kursgewinn ging es 4 Jahre lang erst mal nach UNTEN

    Aus den ersten 10.000 Dollar waren Ende 2002 gerade noch 3.000 Dollar übrig.

    In der Zeitschrift Capital wurde schon das Ende der Firma prophezeit.

    Ich habe das damalige Heft von Capital bis heute aufbewahrt.

    Danach ging es jedoch nur langsam voran.

    Es dauerte 8 Jahren bis ich meine ursprünglichen 10.000 Dollar wieder hatte.

    Statt mich jetzt davon zu verabschieden habe ich entgegen der Strategie von DEPOTFEE durchgehalten.

    Inzwischen wisst Ihr es selbst:

    Aus den 10.000 Euro im Jahr 2000 wurden nach Durchhalten der 10-jährigen Durstrecke bis heute über 450.000 Dollar.

    Allein mit diesem Beispiel habe ich manche Schieflage ausgeglichen.

    Aber auch eine meiner Lieblingsaktien die McDonalds

    wäre mit der Strategie von Depotfee längst aus meinem Depot geflogen.

    Erstmal gekauft in den 1990 Jahren.

    Die ersten 10.000 Dollar hatten sich in wenigen Jahren bis Ende 1999 auf 40.000 Dollar verdoppelt.

    Dann kam die BSE Krise mit dem ganzen Rinderwahn.

    Der Kurs fiel 4 Jahre lang, regelmäßig Monat für Monat.

    Der Wert der McDonalds Aktien verlor seinen gesamten Gewinn.

    Aus den 40.000 Euro wurden jedes Jahr rund 10.000 Euro weniger und 2002 war ich wieder bei 10.000 Euro angekommen.

    Depotfee hätte vermutlich längst verkauft. Verständlich.

    Der sture McProfit hat durchgehalten.

    Von 2002 ging der Wert dieses ersten Kaufs dann bis 2020 von 10.000 auf 200.000 Euro nach oben -

    Dann kam den nächste Rückschlag im Jahr.2020.

    Um ers kuurz zu machen. Nach 2 Jahren war er ausgestanden.

    Aktueller Wert der ersten 10.000 Dollar übrigens über 250.000 Euro,

    und ganz nebenbei gibt es noch jedes Jahr rund 15% Dividende bezogen auf den Einkaufskurs.

    Das nur als Hinweis für den Forumsfreund ichbins damit er sieht wie sich die Dividendensteigerungsrate persönlich auswirkt. McDonalds erhöht seit rund 30 Jahren jedes Jahr um durchschnittlich 8% die Dividende, jedes Jahr!!

    Lieber Forumsfreunde,

    ich habe x Beispiele in meinem Depot wo es oft 5 bis 10 Jahre gedauert hat bis ich meinen Einkaufskurs wieder hatte und erst danach ging es dann nach oben.

    Ich muss lange suchen bis ich den einen oder anderen Wert in meinem Depot finde der auch nach 15 Jahren immer noch nicht voran kommt.

    Oft merkt man das nicht so genau weil man ja noch Altgewinne vor sich herschleppt.

    So ein Beispiel ist Walt Disney.

    Ich habe Disney Aktien in den 1990er Jahren für 5 Dollar gekauft, da ging dann gut bis 1998, von 5 auf fast 50 Dollar, Verzehnfachung!!

    Danach war 15 Jahre lang nix mehr los mit der Aktie, nur noch ein Auf und ab mit mehr AB als Auf.

    Wegen den Altgewinnen habe ich im Depot aber gar nicht richtig gemerkt weil ja immer grüne Vorzeichen am Ergebnis stehen.

    Und siehe da, als ich nach 15 Jahren schon nicht mehr daran geglaubt habe, kam es dann zu einer neuen Verdoppelung.

    Aktuell übrigens ist wieder ein Rückschlag amgesagt.

    Je größer der Altgewinn jedoch ist, desto weniger merkt man sebst Rückschläge um 20 oder 30%

    Am Ende zählen dann vor allem die Divididenen, die kommen automaitsch, auch im Urlaub und ohne dass man das Depot anschaut.

    Kompliment wer das alles gelesen hat.

    Ob deshalb Depotfee seine Strategie ändert bezweifle ich.

    Da er aber damit glücklich ist würde ich ihm nie was anderes empfehlen.

    Viele Grüße McProfit

  • Nachdem ich hier nicht nur persönlich ansprochen wurde, sondern bekanntlich auch ein überzeugter Anhänger von Kaufen und Liegenlassen bin, muss ich mich jetzt doch auch noch mal melden.

    Du bist ein ganz überzeugter Anhänger von Dividenden!

    Primär deswegen hat man Dich in diesem Thread verlinkt.

    Man stimmt doch liebend gerne dem Forumsfreund Depotfee zu der sagt ...

    Pst! Feen sind meistens Frauen.

    Aber auch eine meiner Lieblingsaktien die McDonalds

    wäre mit der Strategie von Depotfee längst aus meinem Depot geflogen.

    Du aber hast durchgehalten - und zur Belohnung bekommst Du heute Dividende von Deiner Lieblingsaktie.


    Hast Du den Sekt schon kaltgestellt?