Depot vs. ETF Police

  • Hallo,

    habe ein Angebot bekommen, weiß auch schon, was ich machen möchte. Aber ich hätte da noch ein paar Fragen, man lernt ja nie aus.

    Im ersten Bild erstmal ein Überblick. Komme im ersten Bild beim eigenen Depot auch noch ein wenig höher beim Ertrag nach Kosten.



    Diese betreffen auch meine Fragen. Siehe Bild 2: Zum einen die Gammakosten bei Depot von 0,1%. Wo kommen die her beim Depot? Bezahle ich die auch gerade schon?


    Und die zweite Frage wäre die unterschiedlichen Ter kosten? Mir wurde im Gespräch gesagt, die sein billiger in der Police? Ist das so? Außerdem möchte mein Anbieter mehrere ETFs anlegen, da würden sich die Kosten ja auch noch summieren, oder?



    Mir wurde dann gesagt, dass es sich lohnen würde, wenn man die Police nach und nach verrentet. Also da massiv Steuern sparen würde und es sich dadurch doch lohnen würde.



    Danke schon mal für den Input :)

  • Hallo!


    habe ein Angebot bekommen, weiß auch schon, was ich machen möchte. Aber ich hätte da noch ein paar Fragen, man lernt ja nie aus.

    Wenn du schon weißt was du machen möchtest, wieso fragst du dann? ;)


    Ernst gemeinte Frage. Etwas aus Interesse zu fragen kann man auch machen, ohne dass es eine Entscheidung beeinflusst. Aber in diesem Fall sieht mir das doch nach essenziellen Fragen aus, da du offensichtlich das, was dir da von einem Finanzprodukteverkäufer vorgelegt wurde und dir verkauft werden soll nicht ganz verstehst. Ich persönlich lege mein Geld nur noch darin an was ich (nahezu) 100% verstehe und kann das auch nur raten. Denn genau das ist das Problem bei den aller meisten Finanzprodukten, die von entsprechenden Finanzprodukteverkäufern vertrieben werden: sie sind kompliziert und eben nicht leicht verständlich.


    Ich kann dir zu deinem Angebot nicht viel sagen, außer das was schon angeklungen ist: ein Finanzprodukteverkäufer hat dich anscheinend an seiner Angel. In aller Regel sind solche Produkte vor allem gut für ihn und deutlich schlechter für dich als Kunden im Vergleich zu einer selbstständigen Anlage in einen weltweit gestreuten ETF. Hast du das in Betracht gezogen? DIY-Finanzen brauchen ein bisschen Eigeninitiative - ein paar Artikel im Internet oder ein gutes kleines Buch helfen hier aber schon weiter. Das würde ich an deiner Stelle machen bevor du einen Vertrag unterschreibst, der dich vermutlich Jahrzehnte mehr oder weniger bindet und dessen Abschluss du voraussichtlich irgendwann bereuen wirst. Unterschreiben kannst du immer noch - aber lies erstmal ein bisschen.


    Ich schlage immer folgenden Link vor, da es kostenlos ist und einen guten Überblick bietet: https://www.finanzfluss.de/start/

    Ansonsten aber auch das zugehörige Buch „Das einzige Buch, das Du über Finanzen lesen solltest“ (Kehl/Linke) oder von Hartmut Walz „Ihre Finanzen fest im Griff“ (2. Auflage). Beide auch überschaubar günstig (15 bzw. 12 Euro). Ich stelle die Vermutung auf, dass du dir mit so einer „Investition“ in deine finanzielle Bildung von Zeit und ein paar Euro am Ende deutlich mehr sparen wirst als wenn du dir den Kopf darüber zerbrichst welche Alpha, Beta, Gamma, Delta…. Kosten anfallen.


    In deine bisherige „Historie“ hier habe ich zugegebenermaßen auch kurz geschaut - du hattest mal ein Thema zu einem Riester-Vertrag, der dann auch sehr lang geworden ist. Dort bist du glaub ich auch zum Schluss gekommen, dass Riester vielleicht nicht die beste Entscheidung ist. Bei solchen „Angeboten“ ist es vermutlich nicht anders. Man muss irgendwann seine Lehren ziehen, mal früher, mal später. Die Entscheidung liegt aber bei dir. Ich kann dir das nur generell sagen und dir nicht konkret zu irgendetwas raten und auch nicht beurteilen, wie dein spezielles Angebot einzuschätzen ist. Viel Erfolg auf jeden Fall!

  • Hallo Impidimpi,


    vielen Dank für deine Antwort :) Das Riester-Thema ist geklärt und ich weiß auch sicher, dass ich den Vertrag nicht abschließen möchte. Die Fragen sind nur aus Interesse, ich habe mich seit dem Riester-Thema mit meinen Finanzen beschäftigt. Aber da ich immer weiter dazulernen möchte, kommen diese Fragen. Weil sie mir ja auch erklärt worden sind, aber ich skeptisch bin.

  • Mir wurde dann gesagt, dass es sich lohnen würde, wenn man die Police nach und nach verrentet. Also da massiv Steuern sparen würde und es sich dadurch doch lohnen würde.

    Hierzu auch noch etwas Allgemeines: das sind Tricks, die dich Ködern sollen. Ein Verkäufer sagt dir, dass sich sein Produkt, das er dir verkaufen will, für dich lohnt. Merkst du etwas? :D


    Staatliche Zuschüsse/Zulagen und vor allem Steuerersparnisse sind etwas, auf das die meisten Menschen hierzulande massiv anspringen. Was dir verschwiegen oder höchstens unterschwellig gesagt wird: zum einen handelt es sich meist um keine Steuerersparnis, sondern um eine Steuerstundung bzw. -verschiebung. Und zum anderen zählt die Rendite, die unten raus kommt. Und die ist bei solchen „Policen“ in aller Regel nicht gut. Vor allem im Vergleich zum angesprochenen DIY-Depot, in dem du den gleichen Fonds, wenn nicht gar einen besseren ETF, besparen könntest.

  • Hallo Impidimpi,


    vielen Dank für deine Antwort :) Das Riester-Thema ist geklärt und ich weiß auch sicher, dass ich den Vertrag nicht abschließen möchte. Die Fragen sind nur aus Interesse, ich habe mich seit dem Riester-Thema mit meinen Finanzen beschäftigt. Aber da ich immer weiter dazulernen möchte, kommen diese Fragen. Weil sie mir ja auch erklärt worden sind, aber ich skeptisch bin.

    Ach so, du hast dich also bereits GEGEN den Abschluss entschieden. Das hatte ich anders herum verstanden. Wenn es rein um das Interesse geht ist das natürlich etwas anderes :)


    Dann steht mein Beitrag einfach mal für die anderen, die hier lesen und meinen, dass private Rentenversicherungen, die einem verkauft werden, eine gute Idee wären.


    In dem Fall erst recht viel Erfolg - dann bist du ja (vermute ich) auf einem richtigen Weg!

  • Die Frage ob Direktanlage *oder* die selben Produkte im Versicherungsmantel *kann* man sich natürlich stellen, sobald folgende Voraussetzung erfüllt ist:


    - Sparerpauschbetrag ist vollständig ausgenutzt. Also entweder 1000€ Kapitalerträge pro Jahr oder 2000€ bei Verheirateten.


    Danach *kann* eventuell ein kostengünstiger(!) Versicherungsmantel (eine Nettopolice) sinnvoll sein, oder auch nicht. Falls sinnvoll, ist auch die Ausgestaltung wichtig (Verrentungsoption ggf. so weit wie möglich nach hinten legen, z.B. 88 Jahre, schauen, dass bis dahin Entnahmen möglichst günstig möglich sind, ggf. 62/12-Regel anwendbar, uvm.).


    Ggf. kann der Versicherungsmantel dann auch sinnvoll sein, wenn man den BU-Fall absichern möchte, aber die finanzielle Angemessenheit einer bestehenden SBU eigentlich keine höhere Absicherung zulässt. Dann kommt die BUZ ins Spiel.

  • habe ein Angebot bekommen, weiß auch schon, was ich machen möchte. Aber ich hätte da noch ein paar Fragen, man lernt ja nie aus.

    Je länger ich mich mit dem Thema beschäftige, desto klarer wird mir:
    Finger weg von allen 'Produkten'.






















    Ja, ja, jetzt kommt sicher einer und sagt, so ein plain vanilla Aktien-ETF sei auch ein Produkt. So isses halt mit diesen kurzen, knackigen Sprüchen. Irgendwas ist immer. :(

  • Die Frage ob Direktanlage *oder* die selben Produkte im Versicherungsmantel *kann* man sich natürlich stellen, sobald folgende Voraussetzung erfüllt ist:


    - Sparerpauschbetrag ist vollständig ausgenutzt. Also entweder 1000€ Kapitalerträge pro Jahr oder 2000€ bei Verheirateten.

    Das halte ich für eine Verkürzung auf (mal wieder) Steuerthemen. Die Steuer spielt bei der Kapitalanlage eine Rolle, ja, aber die Unterschiede, ob man nun den Sparerpauschbetrag ausnutzt, ob man jetzt etwas von der Steuer absetzen kann und es hinterher verrentet usw. sind vor der Frage, welche Rendite ein Finanzprodukt im Gesamten (!) bringt, nicht von so großer Relevanz. Also ja, bei einer privaten Rentenversicherung spielt es eine Rolle, allerdings vor allem weil sich die Produkte ohne Steuervergünstigungen, also von alleine, meistens nicht rechnen. Und das Problem ist, dass du mit 25 oder 30 eben nicht weißt wie hoch dein Steuersatz wenn du 70 bist sein wird.


    Danach *kann* eventuell ein kostengünstiger(!) Versicherungsmantel (eine Nettopolice) sinnvoll sein, oder auch nicht. Falls sinnvoll, ist auch die Ausgestaltung wichtig (Verrentungsoption ggf. so weit wie möglich nach hinten legen, z.B. 88 Jahre, schauen, dass bis dahin Entnahmen möglichst günstig möglich sind, ggf. 62/12-Regel anwendbar, uvm.).

    Hier zeigt sich auch wieder, dass sich solche Produkte offensichtlich nur lohnen, wenn sie richtig und möglichst komplex "gestaltet" werden. Man hat diese und jene Option, aber so richtig frei ist man eben nicht. Und diesen Weg zu beschreiten entscheidest du dich viele Jahrzehnte bevor du überhaupt an das Geld ran kommen kann. Und ob es sich dann rechnet, steht völlig in den Sternen. Berichte zeigen, dass die meisten dieser Versicherungen sich erst zu rechnen beginnen (!), wenn man weit über 80, eher über 90 Jahre alt wird.


    Es gibt aus meiner Sicht zwei Gründe, die für eine (günstige) private Rentenversicherung sprechen können:


    1. das Langlebigkeitsrisiko absichern: das kann man aus meiner Sicht völlig hinreichend mit einem DIY-Depot machen. Hier "glaube" ich eher an wissenschaftliche Erkenntnisse zum Thema Entnahmestrategien als an eine Versicherung, die auch ausfallen kann. Aber ja, man kann wenn man es unbedingt möchte und sich sicherer fühlt in diese Richtung denken. Man bezahlt es eben teuer.


    2. Der Pfändungsschutz bei einer finanziellen Schieflage: kann man nicht weg diskutieren, den hat man mit einem DIY-Depot nicht. Auch das bezahlt man letztlich teuer, wenn man es unbedingt möchte. Allerdings halte ich es auch für unwahrscheinlich, dass das zum Tragen kommt bei einem Menschen, der jahrzehnte lang eher auf der sparsamen Seite ist und sich ein Depot selbstständig aufbauen kann/konnte.


    Für mich recht klar, dass ich beide Punkte für mich nicht benötige bzw. eben lieber selbst mache.

  • Stimme voll zu, es ist immer auch eine Frage der persönlichen Situation bzw. des Bedarfs.


    Ich habe mich auch nur für einen günstigen Fondsmantel entschieden, da meine Partnerin keine BU-Absicherung bekommen kann und ich im Fall der Fälle Alleinversorger wäre, *und* der Pauschbetrag von 2000€ p.a. ist ausgeschöpft.


    Zu Punkt 2: da beziehst du dich aber nicht auf eine gewöhnliche FRV? Meines Wissens greift dort kein Pfändungsschutz.

  • Stimme voll zu, es ist immer auch eine Frage der persönlichen Situation bzw. des Bedarfs.

    Das ist es immer. Allerdings gibt es meines Erachtens sehr selten wirklich einen Grund für eine solche Versicherung, da es eben (mindestens) eine bessere Alternative gibt.


    Ich habe mich auch nur für einen günstigen Fondsmantel entschieden, da meine Partnerin keine BU-Absicherung bekommen kann und ich im Fall der Fälle Alleinversorger wäre, *und* der Pauschbetrag von 2000€ p.a. ist ausgeschöpft.

    Ok. Da verstehe ich nicht ganz, was das mit der BU-Versicherung zutun hat. Kannst du die Idee dahinter nochmal genauer erläutern und wieso du mit einem DIY-Depot hier schlechter gestellt wärest?


    Wie gesagt halte ich das mit dem Pauschbetrag nicht für sonderlich relevant. Da geht es über 30, 40 Jahre betrachtet um einen Unterschied im niedrigen fünfstelligen Bereich. Nicht nichts, aber über den langen Zeitraum betrachtet und wenn man sich konsequent ein ETF-Depot aufgebaut hat über diesen Zeitraum, das vermutlich eher im mittleren bis höheren sechsstelligen Bereich ist, dann ist das eher ein kleines Extra. Das man natürlich mitnehmen kann. Aber für mich kein Grund darüber hinaus nicht KESt zu zahlen und stattdessen ein komplexeres Produkt, das sehr wahrscheinlich insgesamt schlechter läuft unter dem Strich.


    Zu Punkt 2: da beziehst du dich aber nicht auf eine gewöhnliche FRV? Meines Wissens greift dort kein Pfändungsschutz.

    Ich dachte, dass das generell für Rentenversicherungen gilt. Hab gerade mal recherchiert und wenn ich es richtig verstehe gibt es tatsächlich Bedingungen an den jeweiligen Vertrag.


    Altersvorsorge: Was passiert bei Pfändung oder Hartz 4-Bezug? – Teil 2: Private Renten- und Kapitallebensversicherungen | Ihre Vorsorge
    Was passiert mit der Altersvorsorge, wenn man auf Hartz 4 angewiesen ist oder eine Pfändung droht? In Teil zwei unserer Serie geht es um private Renten- und…
    www.ihre-vorsorge.de


    Bei Rürup dürfte das gelten, aber gilt es für andere Rentenversicherungen, die man in der Regel vorzeitig kündigen kann? Hatte den Tenor hier im Forum immer so verstanden. Aber vielleicht kann Jemand, der mehr im Thema Rentenversicherungen ist, etwas dazu ausführen.

  • Zitat

    Ok. Da verstehe ich nicht ganz, was das mit der BU-Versicherung zutun hat. Kannst du die Idee dahinter nochmal genauer erläutern und wieso du mit einem DIY-Depot hier schlechter gestellt wärest?

    Generell gibt es eine Höchstgrenze, welchen Betrag man für den Fall einer Berufsunfähigkeitsversicherung (Summenversicherung) initial absichern kann (spätere Steigerungen durch Beitragsdynamik mal außen vor, diese dienen ja eher dem Inflationsausgleich). Je nach Versicherer und Vertragsgestaltung sind das 50-75% des jährlichen Bruttoeinkommens.


    Ich konnte durch eine vorteilhafte Mehrvertragslösung eine BU-Rente von insgesamt 3800 Euro pro Monat absichern.


    Da mir das im Leistungsfall zu wenig ist (ohne halbe bzw. volle Erwerbsminderungsrente gingen nochmal etwa 19% von dieser Summe weg; außerdem möchte ich weiter die wegfallende Einzahlung in die GKV komplett ausgleichen, also inkl. bisherigen AG-Anteil! Außerdem als einziger gegen BU-Fall in der Partnerschaft versichert), konnte ich nur über die FRV mittels Berufsunfähigkeits-Zusatzversicherung (BUZ) eine über die finanzielle Angemessenheit hinausgehende Summe absichern (in meinem Fall etwa 500€ pro Monat ).


    Eine andere Gestaltungsmöglichkeit, die mögliche BU-Absicherung zu maximieren, kenne ich nicht.


    Natürlich wäre mir eine Lösung ohne Versicherungsmantel lieber (Stichworte "Kosten" und "Vehikelrisiko"), der Steuervorteil war bei mir kein ausschlaggebendes Kriterium für die Entscheidung pro Versicherungsmantel.

  • Ok, ich verstehe es jetzt grob denke ich, danke für die Ausführungen.


    Auf mich wirkt es nicht für eine sinnvolle Lösung eine BUV mit einer Rentenversicherung kombiniert abzuschließen, auch wenn es nur eine Zusatzversicherung ist. Klingt für mich zumindest nicht vorteilhaft.


    Ich konnte durch eine vorteilhafte Mehrvertragslösung eine BU-Rente von insgesamt 3800 Euro pro Monat absichern.

    Eine andere Gestaltungsmöglichkeit, die mögliche BU-Absicherung zu maximieren, kenne ich nicht.

    Wenn ich es richtig verstehe hast du mehrere BU-Versicherungen. Spricht etwas dagegen einfach NOCH eine zusätzliche abzuschließen, bei einem anderen Versicherer? Mir wäre es zumindest neu, dass man beim einen BU-Versicherer angeben muss wie viel man schon bei einem anderen versichert hat und dass somit eine gesamte "finanzielle Angemessenheit" überprüft wird. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die einzige Lösung eine solche Zusatzversicherung zu einer Rentenversicherung sein soll. Aber ich mag mich auch irren.


    Wer hat dir die Info denn gegeben, dass du nicht mehrere "freie" BU-Versicherungen abschließen kannst? (wenn ich dich richtig verstehe)

  • Wenn ich es richtig verstehe hast du mehrere BU-Versicherungen.

    Das ist korrekt.


    Zitat

    Mir wäre es zumindest neu, dass man beim einen BU-Versicherer angeben muss wie viel man schon bei einem anderen versichert hat und dass somit eine gesamte "finanzielle Angemessenheit" überprüft wird.

    Selbstverständlich frägt ausnahmslos *jeder* BU-Versicherer bestehende SBU-Versicherungssummen ab. Auch zeitgleich beantragte, damit man nicht tricksen kann.


    Macht man dort bewusst falsche Angaben und verschweigt bestehende Absicherungen, kann der Versicherer vom Vertrag zurücktreten etc.


    Und das hat natürlich gute Gründe, meinst du nicht? Hat was mit Risiko zu tun, das kein Versicherer eingehen möchte.


    Zitat

    Wer hat dir die Info denn gegeben, dass du nicht mehrere "freie" BU-Versicherungen abschließen kannst?

    Wie gesagt, man kann theoretisch beliebig viele BU-Versicherungen parallel laufen lassen (aufgrund der Stückkosten allerdings wird dann unverhältnismäßig teuer), aber die Summe ist eben nach oben begrenzt. Beim Abschluss der Versicherungen startet man mit dem Versicherer, der den geringsten Prozentsatz vom Brutto absichert, und schließt zuletzt dort ab, wo der höchste Prozentsatz vom Brutto absicherbar ist.


    Zitat

    Ich kann mir nicht vorstellen, dass die einzige Lösung eine solche Zusatzversicherung zu einer Rentenversicherung sein soll.

    Ich befürchte, dass der Rentenversicherungsmantel die einzige Lösung ist (egal ob FRV, Riester oder Rürup).


    Als einzige Ausnahme kenne ich den "Golden BU Vorsorgeschutz" der LV1871, damit lässt sich ggf. auch ein einfacher Fondssparplan bzw. eventuell bestehende PKV absichern - allerdings anfänglichbnur bis zu einer Jahressumme von 3000 Euro:


    Es gibt keine Gesundheitsfragen, allerdings eine Wartezeit von 3 Jahren (welche aber bei Unfall entfällt).


  • Was ist eigentlich das Investmentdepot? Nur ein Vergleich oder dein eigenes reales Depot? Der Finanzprodukteverkäufer hat ganz offensichtlich die Kosten des Investmentdepot künstlich hoch angesetzt, damit seine Produkte gut da stehen.

  • Bei Rürup dürfte das gelten, aber gilt es für andere Rentenversicherungen, die man in der Regel vorzeitig kündigen kann? Hatte den Tenor hier im Forum immer so verstanden. Aber vielleicht kann Jemand, der mehr im Thema Rentenversicherungen ist, etwas dazu ausführen.

    Wenn eine Rentenversicherung (ETF-Nettopolice) Pfändungssicher sein soll, muss Sie bestimmte Kriterien erfüllen.

    Es muss dann zwingend eine lebenslange Rentenzahlung in der Police stehen! Der Vorteil ist dass man solche Policen anpassen kann.

    Man könnte also zunächst die Police so gestalten, dass auch Teilauszahlung des Kapitals möglich sind, und wenn man dann merkt, dass es auf eine soziale Notlage hinausläuft, passt man die Police entsprechend an.

    Hier findet man die Eckdaten dazu: https://www.ihre-vorsorge.de/a…e-pfaendungssicher-machen


    Ob sich der Abschluss einer ETF-Nettopolice lohnt ist immer eine höchst individuelle Entscheidung. Aber manche Dinge sind nur so überhaupt umsetzbar (z.B. Begrenzung des Zugriffs der Kinder/Enkel auf das Vermögen erst ab einem bestimmten Lebensalter).

  • Selbstverständlich frägt ausnahmslos *jeder* BU-Versicherer bestehende SBU-Versicherungssummen ab. Auch zeitgleich beantragte, damit man nicht tricksen kann.

    Ok verstehe. War mir unbekannt. Ich hab bislang nur eine und kann mich nicht an eine derartige Abfrage erinnern. Wohl aber an Aussagen und Artikel von z.B. Herrn Dr. Schlemann , dass man eigentlich mindestens das Bruttoeinkommen absichern sollte und dass dies auch möglich wäre. Und das habe ich zumindest immer so verstanden, dass man das mit mehreren Versicherungen bewerkstelligen könnte. So habe ich übrigens auch Aussagen meines Maklers im Kopf. Wenn das stimmt was du sagst und es wirklich nur durch große (legale) Trickserei mehr als 75% des jährlichen Bruttos abgesichert werden könnten und dafür sogar Rentenversicherungen abgeschlossen werden müssten, fände ich das wirklich nur zum Kopfschütteln.


    Macht man dort bewusst falsche Angaben und verschweigt bestehende Absicherungen, kann der Versicherer vom Vertrag zurücktreten etc.

    Das ist klar.



    Und das hat natürlich gute Gründe, meinst du nicht? Hat was mit Risiko zu tun, das kein Versicherer eingehen möchte.

    Das wiederum nicht so ganz. Man zahlt ja seine Beiträge und die benötigte BU-Summe ist immer individuell. Bei Sachversicherungen ist mir bewusst, dass Doppelversicherung nicht geht. Aber ich dachte nicht, dass hier gegenseitig quasi überprüft wird bzw. die gesamte Summe aller Versicherer abgefragt wird. Verrückt.


    Beim Abschluss der Versicherungen startet man mit dem Versicherer, der den geringsten Prozentsatz vom Brutto absichert, und schließt zuletzt dort ab, wo der höchste Prozentsatz vom Brutto absicherbar ist.

    Das ergibt Sinn, wenn es so ist, was ich dir glauben möchte. Auch wenns traurig ist.


    Als einzige Ausnahme kenne ich den "Golden BU Vorsorgeschutz" der LV1871, damit lässt sich ggf. auch ein einfacher Fondssparplan bzw. eventuell bestehende PKV absichern - allerdings anfänglichbnur bis zu einer Jahressumme von 3000 Euro:

    Der Tarif ist mir geläufig. Der ist mir bei meinen Recherchen vor einiger Zeit auch aufgefallen, weil er etwas heraus sticht, gerade wegen der fehlenden Gesundheitsfragen. Aber das ist dann wohl auch allenfalls eine Ergänzung.


    Danke für die Ausführungen, auch wenn es etwas Off-Topic ist. Wieder was dazu gelernt.


    Was ist eigentlich das Investmentdepot? Nur ein Vergleich oder dein eigenes reales Depot? Der Finanzprodukteverkäufer hat ganz offensichtlich die Kosten des Investmentdepot künstlich hoch angesetzt, damit seine Produkte gut da stehen.

    Das hab ich mir auch gedacht! Ist natürlich typisch.

  • Wohl aber an Aussagen und Artikel von z.B. Herrn Dr. Schlemann , dass man eigentlich mindestens das Bruttoeinkommen absichern sollte und dass dies auch möglich wäre.

    Glaube du verwechselst an der Stelle Nettoeinkommen (sollte abgesichert werden!) und Bruttoeinkommen…


    Das gesamte Bruttoeinkommen oder sogar mehr abzusichern ist nicht einfach, da die meisten Versicherer eben nur bis z.B 60%, 70% etc. vom Brutto (!) versichern. Das entspricht dann aber je nach Situation oft dem Netto. Wer mehr absichern möchte ist auf die von f0x genannten oder andere Klimmzüge angewiesen… ;)

  • Generell gibt es eine Höchstgrenze, welchen Betrag man für den Fall einer Berufsunfähigkeitsversicherung (Summenversicherung) initial absichern kann (spätere Steigerungen durch Beitragsdynamik mal außen vor, diese dienen ja eher dem Inflationsausgleich). Je nach Versicherer und Vertragsgestaltung sind das 50-75% des jährlichen Bruttoeinkommens.

    Ist so ziemlich richtig. Jeder Versicherer hat seine eigenen sog. "Annahmerichtlinien". Meistens pendelt die jeweils versicherbare BU Rente so um die 60% - 66% des Bruttoeinkommens. Das ist jedoch keine absolute "Höchstgrenze". Mit geschickter Gestaltung lässt sich auch mehr absichern. Die Faustregel lautet: (mindestens) Nettoeinkommen absichern. Das sind dann meistens auch so um die 60% des Bruttoeinkommens.

    Eine andere Gestaltungsmöglichkeit, die mögliche BU-Absicherung zu maximieren, kenne ich nicht.

    Ich schon. :)

    Mir wäre es zumindest neu, dass man beim einen BU-Versicherer angeben muss wie viel man schon bei einem anderen versichert hat und dass somit eine gesamte "finanzielle Angemessenheit" überprüft wird.

    Doch, ist so.

    Auch zeitgleich beantragte, damit man nicht tricksen kann.

    Nein, das ist nicht so - und eröffnet tatsächlich die Möglichkeit legal zu "tricksen".

    Dr. Schlemann unabhängige Finanzberatung GmbH & Co. KG
    Von Finanztip empfohlene Spezialisten für Berufsunfähigkeit und private Krankenversicherung | Angaben gem. § 11 VersVermV, § 12 FinVermV: https://schlemann.com/erstinformationen | Beiträge in der Finanztip Community erstelle ich mit größtmöglicher Sorgfalt, jedoch ohne Gewähr für Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität. Deren Nutzung erfolgt auf eigene Gefahr.

  • Wie gesagt, man kann theoretisch beliebig viele BU-Versicherungen parallel laufen lassen (aufgrund der Stückkosten allerdings wird dann unverhältnismäßig teuer),

    Dass Stückkosten bei der BU keine relevante Rolle spielen sieht man daran, dass das Verhältnis Beitrag zu BU Rente sich unabhängig von der Höhe der BU Rente nicht verändert sondern eine sehr lineare Funktion bildet.

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  • Wohl aber an Aussagen und Artikel von z.B. Herrn Dr. Schlemann , dass man eigentlich mindestens das Bruttoeinkommen absichern sollte und dass dies auch möglich wäre.

    Fast richtig, mindestens das Nettoeinkommen. :)

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