Dennoch empfehle ich dir auch heute mal wieder einfach zu akzeptieren, dass andere Menschen andere Wege gehen und damit offensichtlich zufrieden sind auch wenn du noch so oft penetrant begründen willst, warum dein Weg besser sein soll
„Jeder ist selbst seines Glückes Schmied“
Was hat das mit der Feststellung zu tun, dass ein Eigenheim im Alter auch erheblich Nachteile mit sich bringt und du dich nur auf die Vorteile beschränkt hast? Anstatt wieder mit ad hominem zu kommen, wäre es nicht besser die Sache zu diskutieren?
Der Remanenzeffekt insbesondere bei selbst genutztem Wohnraum ist ja kein Geheimnis. Die Wohnfläche pro Person steigt kontinuierlich (war noch nie so hoch wie heute) und der Hauptgrund sind nachweislich ältere Personen, die nach dem Auszug der Kinder in den (sehr großen) Häusern und Wohnungen wohnen bleiben. Dieser Effekt ist beim Eigenheim deutlich mehr ausgeprägt. Mit allen negativen ökologischen, finanziellen und gesellschaftlichen Folgen. Damit spreche ich niemandem ab so zu wohnen. Ich behaupte auch nicht, dass ich nicht verstehe warum sich viele entscheiden wohnen zu bleiben. Ich gehen sogar soweit, dass ich behaupte, dass diese Entscheidung für viele die einzige logische Entscheidung darstellt, weil die steuerlichen und gesellschaftlichen Anreize falsch gesetzt sind. Aber das Problem ist trotzdem Fakt und wird sich in den kommenden 20-30 Jahren demografisch bedingt verstärken.
Wer im Alter auf 150-250qm alleine oder zu zweit wohnt, muss die Bude unterhalten und instandhalten. Und zwar meistens mit sehr großen Summen genau dann, wenn das Teil abbezahlt ist und eigentlich die ,,mietfreie Zeit" kommen soll. Mietersparnis ist ja eine tolle Sache. Gebundenes Kapital in sechs- oder siebenstelliger Höhe hat jedoch Opportunitätskosten und trägt nicht oder kaum zum Lebensunterhalt bei. Warum wird das nie erwähnt?
Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Haus oder eine Wohnung, die in jungen Jahren gebaut oder gekauft wurde, heute altersgerecht ist, geht gegen Null. Und ob sich die Erben mehr über ein altes Haus (vermutlich nicht am Wohnort) und weniger über 500k oder 1 Mio. Euro in ETF-Anteilen freuen, möchte ich stark bezweifeln. Zumal letzteres relativ einfach aufzuteilen ist.
Ich will damit nur sagen, dass man das Eigenheim nicht zu verherrlichen braucht und man neben den vorhandenen Vorteilen auch die Nachteile sehen sollte. Deine ,,Jeder-wie-er-will-Keule" wird einer solchen Abwägung jedenfalls nicht gerecht und klingt für mich wie eine Ausrede, weil man nicht wahrhaben will, dass es zwei Seiten der Medaille gibt.