Dividendentitel vorgehen

  • malba

    Habe nur Deinen Beitrag Nr. 1 überflogen.


    Vorab: Für meinen Teil halte ich (seit Ende der 70er) ausnahmslos Direktanlagen (u. a. Einzelaktien und auch einzelne Immobilien) aber keine aktiven Investmentfonds oder passiven Indexfonds (ETFs).


    Zur Vermeidung jedes eventuellen Mißverständnisses: Halte ETFs für ein sinnvolles und kostengünstiges Instrument sprich Investment-Vehikel. Und habe selbst schon Leuten ETFs empfohlen. Wenn es denn zu ihnen passen könnte. Einerseits.


    Andererseits: Für meinen Teil bin ich aber auch ein ausgesprochener Fan der sog. Lindy-Regel. Eingedampft: Die Wahrscheinlichkeit, daß ein Modell (Produkt, Anlageklasse, Investment usw.) funktioniert, ist umso höher, desto länger dieses Modell (Produkt, Anlageklasse, Investment usw.) zuvor schon funktioniert hat.


    Zugegebenermaßen gab es zu der Zeit als damit anfing (Sparen, Anlegen, Investieren) gar keine ETFs. Allerdings schon aktive Investmentfonds. Für meinen Teil entscheide ich aber gerne selbst, in was ich meine Mittel investieren. Daher habe ich mich davon bei Aktien (Investmentfonds) ferngehalten. Gleiches gilt auch für Immobilienfonds.


    Zum Realitätsbezug: Grund und Boden (also Real Estate) bzw. Grundeigentum hat eine Historie des Funktionierens von ca. 10.000 Jahren beginnend mit den Agrargesellschaften (im Kontext der Sesshaftigkeit der Menschen um 8.500 bis 8.000 vor Christus). Gold hat als Währung (und danach auch eine ganz kurze Zeit seit 1971 als Wertaufbewahrungsmittel bzw. als Versicherung gegen staatliches Papiergeld (samt dessen Verwässerung)) eine Historie des Funktionierens von mehreren Tausend Jahren. Einzelaktien von Unternehmen haben immerhin eine Historie des Funktionierens von gut ca. 400 Jahren (wenn man die Ausgabe der Aktie (1602) der Niederländischen Ostindien Kompanie als Startpunkt nimmt).


    Keine Ahnung wie lange es hierzulande ETFs zu kaufen gibt. Der Hype begann aus meiner Sicht erst vor rund ca. 15 Jahren. Ähnlich sehe ich das bei Bitcoin (um 2010 das Licht der Welt erblickt).


    Aus meiner Sicht könnten daher solchen - wenn auch modernen aber nichtsdestotrotz - extrem jungen Vehikeln (in Relation zur Geld-, Währungs- und Finanzgeschichte liegen diese Instrumente sozusagen noch im Kreißsaal ...) die Bewährungsproben noch bevorstehen.


    Vermutlich werden Dir "ETF-Gläubige" und überzeugte "Kommer-Jünger" hier von Deiner Idee (apodiktisch und stringent) abraten. Dazu gibt es durchaus einige gute Gründe. Aber es bleiben eben ganz junge Vehikel. Dazu kommt: Jeder Anleger ist anders. Für meinen Teil hatten beispielsweise die Dynamik der Dividendenzuflüsse sowie die Renditen auf das eingesetzte geringe Eigenkapital (enorme Hebelwirkung bei den vermieteten Immobilien) eine erhebliche motivierende Wirkung auf meinen weiteren Vermögensaufbau.

    Im weiteren such ich für das Dividendendepot kein ETF sondern einzelne Unternehmen.

    So bin ich damals auch vorgegangen und damit - sowohl Aktien als auch Immobilien betreffend - bis heute hoch zufrieden. Wobei zugegebenermaßen der Aufwand im Vergleich zu Fonds (seien es nun aktive oder passive) etwas höher (bei Aktien) und deutlich höher (bei Immobilien) ist. Aus meiner Sicht hat sich das aber gelohnt. Ein klein wenig habe ich dabei über die langen Jahre auch über die ganze Materie insgesamt gelernt.


    Denke, so ein Forum hat - jedenfalls manchmal - auch den Vorteil eine andere (in dem Fall eine vom Mainstream hier jedenfalls) abweichende Meinung zu hören. In meinem Umfeld überwiegen die Direktanlagen (sei es in Eigenregie oder bei Vermögensverwaltungen gehalten).


    Wie immer aber gilt natürlich: Dein Geld, Dein Bild, Deine Prioritäten, Deine Vorgehensweise - und damit auch Deine Verantwortung.


    Kenne übrigens auch genug Leute, die das eine machen (Einzelwerte) ohne das andere (ETFs) zu lassen. Und umgekehrt. Das aber nur am Rande.



    Wie immer Du Dich auch entscheiden magst ...



    Gute Gedanken und dann ebensolche Finanzentscheidungen wünsche ich Dir !

  • Genial WerAuchImmer 🙂 Vielen Dank dafür!!


    Ja den Inhalt kann ich so bestätigen. Auch Wenn Achim Weiss gerne das in zwei drei Sätzen gehabt hätte 😉 Ich hätte es auch gar nicht so gut zusammen fassen können.


    Achim Weiss: gerne können wir mal einen Bücher Thread hier aufmachen. Mir gefällt dein Gedanke. Auch danke für die Erläuterung zu dem Buch von Nikolaus Braun. Ich denke das Buch "Grundlagen der Geldanlage" von Burton Malkiel und Charles Ellis wird dir als "alter" Hase nichts neues sagen. Es fasst aber die Grundlagen kompakt zusammen auf ca. 100 Seiten.


    Wer es detaillierter möchte muss wohl auf "A Random Walk down the Wallstreet" und "Winning the losers game" zurück greifen. Beides Bücher von den genannten Autoren.

  • Ich habe bislang auch nur von John Bogle zu dem Thema Factor-Investing und Rückkehr zum Mittelwert gelesen und auch gehört. Thomas Beutler ein Honorarberater auf Youtube der manchmal auch Videos hochlädt mit Prof Walz hat demnächst Gerd Kommer im Gespräch. Thomas Beutler hat gebeten Fragen einzureichen die er Gerd Kommer stellen könnte. Ich habe die Frage mit dem Factor-Investing und der Rückkehr zum Mittelwert eingereicht. Ob sie gestellt wird kann ich nicht versprechen. Wir werden sehen.


    Zu der Outperformance von Warren Buffett: Ja diese ist deutlich. Aber auch in letzter Zeit hatte er den Index nicht geschlagen. Auch geht er selbst davon aus dass er das nicht mehr so erreichen wird da es nicht mehr so einfach ist unterbewertete Unternehmen zu finden.


    Ich vermute die Outperformance resultiert aus der Vergangenheit bzw einer Zeit in der die Früchte noch tiefer hängen und die Märkte noch nicht so effizient waren.


    Kennst du eigentlich das Video von Ben felix zu Warren Buffett?


    Wegen dem Factor-Investing: Das mag vielleicht sein. Aber was Fakt ist sind die Mehrkosten. Diese auf 40 Jahre gerechnet kostet massiv Rendite wenn du die vermeintliche mehrperformance nicht erzielst.

  • Genial WerAuchImmer 🙂 Vielen Dank dafür!!


    Ja den Inhalt kann ich so bestätigen. Auch Wenn Achim Weiss gerne das in zwei drei Sätzen gehabt hätte 😉 Ich hätte es auch gar nicht so gut zusammen fassen können.

    Hey! Dein Vorredner hat spaßeshalber unsere Frage ChatGPT vorgelegt. Das hat er doch am Anfang ganz klar gesagt. Dabei ist erwartungsgemäß ein Wust von Trivialitäten herausgekommen, mit dem keiner so recht etwas anfangen kann. Der Text klingt geschmeidig, aber nützlich ist er nicht.

  • Dabei ist erwartungsgemäß ein Wust von Trivialitäten herausgekommen, mit dem keiner so recht etwas anfangen kann. Der Text klingt geschmeidig, aber nützlich ist er nicht.

    Vom Grundtenor würde ich dem zustimmen.


    Wobei dieses Sätzlein im "Fazit" mit meinen Erfahrungen ziemlich kongruent ist:

    Sie betonen, dass das Wichtigste beim Investieren Geduld, Disziplin und die Vermeidung unnötiger Kosten ist.

    Hinzufügen würde ich noch, daß die Höhe der Sparquote (jedenfalls im ersten oder den beiden ersten Jahrzehnten) sehr entscheidend ist. Danach sollte das Vermögen aus sich selbst heraus dynamisch wachsen. Sparquote samt Humankapital verlieren dann sukzessive an Bedeutung.

  • Ich habe bislang auch nur von John Bogle zu dem Thema Factor-Investing und Rückkehr zum Mittelwert gelesen und auch gehört. Thomas Beutler ein Honorarberater auf Youtube der manchmal auch Videos hochlädt mit Prof Walz hat demnächst Gerd Kommer im Gespräch. Thomas Beutler hat gebeten Fragen einzureichen die er Gerd Kommer stellen könnte. Ich habe die Frage mit dem Factor-Investing und der Rückkehr zum Mittelwert eingereicht. Ob sie gestellt wird kann ich nicht versprechen. Wir werden sehen.


    Das schaue ich mir auf jeden Fall an. Der Herr Beutler will ja diesmal Fragen stellen, die neu sind. Es ist halt immer die Frage wie ausführlich man das in einem youtube-Video machen kann oder ob es dafür überhaupt eine Zielgruppe gibt. Die Kommer-Videos bisher sind zwar gut, aber sehr repetitiv. Auch beim Thema ,,gute Bücher" hat Achim Weiss recht. Die meisten Bücher beginnen mit den Grundlagen und sagen in anderen Worten das Gleiche. Na ja, über ,,World-ETF und gut ist" lässt sich vermutlich auch nicht mehr viel Bahnbrechendes schreiben.


    Über Factor-Investing gibt es einige gute Studien, aber ein ausführliches Buch mit Tiefe, das die aktuellen Erkenntnisse erklärt und vernünftige Rechnungen aufstellt, vermisse ich. Kommers neue Buch ,,Investmentbuch für fortgeschrittene Privatanleger" ist ein guter Start, aber der Interessenskonflikt ist doch sehr deutlich. Und es ist halt die immer wieder überarbeitete Auflage von damals.


    Zitat von John Bogle

    Zu der Outperformance von Warren Buffett: Ja diese ist deutlich. Aber auch in letzter Zeit hatte er den Index nicht geschlagen. Auch geht er selbst davon aus dass er das nicht mehr so erreichen wird da es nicht mehr so einfach ist unterbewertete Unternehmen zu finden.


    Ich vermute die Outperformance resultiert aus der Vergangenheit bzw einer Zeit in der die Früchte noch tiefer hängen und die Märkte noch nicht so effizient waren.

    Bei Buffet dürfte momentan das Volumen das Hauptproblem darstellen. Das hat er auch einmal in einem Interview erklärt (ich weiß nur nicht mehr wo). Er meinte, dass er mit ein paar Millionen den Markt ohne Problem wieder outperformen könne und sich zwar viel verändert habe, aber die Emotionen der Menschen noch genauso wären wie früher. Wenn man sich den Tech-Hype und Meme-hype in den USA anschaut und sich überlegt wie stark small-cap und value (das sind ja Tausende von Unternehmen, die im Schnitt Gewinne erwirtschaften) in den letzten Jahren underperformed haben, will ich ihm recht geben. Der Markt ist effizient, aber kann auch sehr irrational sein.


    Zitat von John Bogle

    Kennst du eigentlich das Video von Ben felix zu Warren Buffett?

    Du meinst das hier? Ja, das ist wirklich gut. Es geht halt hauptsächlich um aktiv vs. passiv und market timing vs. passiv. Da gehe ich auf jeden Fall mit. Ich denke auch nicht, dass man Faktoren timen kann (Dr. Andreas Beck hat es ja versucht und meint das es unmöglich sei). Mich interessiert, ob ein factor-tilt im Porfolio (als Multi-Faktor-Ansatz), der dauerhaft durchgezogen wird, nach Kosten wirklich eine Überrendite erzielt hat. Die Zahlen würden das hergeben.


    Outperformance/Underperformance pro Jahr (vor Kosten!!):



    Zitat von John Bogle

    Wegen dem Factor-Investing: Das mag vielleicht sein. Aber was Fakt ist sind die Mehrkosten. Diese auf 40 Jahre gerechnet kostet massiv Rendite wenn du die vermeintliche mehrperformance nicht erzielst.

    Genau das ist der springende Punkt, der mir Sorgen macht. Der Vanguard kostet faktisch nichts (TD), ein Multi-Faktor-Ansatz 0,5% TER plus Transaktionskosten. Und ich gehe davon aus, dass die erheblich sind. Auch wenn man nur ein mal im Quartal ausgleicht, läuft das schnell auf 0,7-0,9% Gesamtkosten. Und die sind halt immer da. Egal wie ausgeprägt der Faktor-Ansatz ist.

  • Genau das ist der springende Punkt, der mir Sorgen macht. Der Vanguard kostet faktisch nichts (TD), ein Multi-Faktor-Ansatz 0,5% TER plus Transaktionskosten. Und ich gehe davon aus, dass die erheblich sind. Auch wenn man nur ein mal im Quartal ausgleicht, läuft das schnell auf 0,7-0,9% Gesamtkosten. Und die sind halt immer da. Egal wie ausgeprägt der Faktor-Ansatz ist.

    Ich würde hier mal die Aussage von Prof. Walz in den Raum werfen "Die Strategie des geringsten Bedauerns".


    Weißt du, ich habe mich damals für den Vanguard FTSE All-World entschieden. Und damit bewusst für Schwellenländer. Dafür aber auch indirekt gegen Small Caps (zum Beispiel SPDR ACWI IMI).


    Es kann natürlich sein, dass der Vanguard FTSE All-World schlechter performed als der Ishares MSCI World. Und das auf die nächste 20 Jahre. Auch mag vielleicht hier am Schluss ein gewisses Sümmchen dabei als Differenz entstehen. Und vielleicht mag mit deiner Portfoliogröße der Unterschied deutlicher ausfallen. Aber das Spiel kann man immer so weiter "spinnen". Warum nicht der SP500 anstatt dem MSCI World? Warum nicht Nasdaq statt SP500 ? Warum nicht All In NVIDIA anstatt Nasdaq? Überall könnte man theoretisch eine Mehrrendite mitnehmen. Nur wie realistisch ist dies ? Deswegen die Strategie des geringsten Bedauerns. Irgendwann ist der Punkt erreicht wo es egal ist wieviel man hat. Es langt um ein feines Leben zu führen. Was macht es Warren Buffett aus ob er 110 Milliarden hat oder am Schluss 125 Milliarden?


    Wie ich gesagt habe: Börse ist wie Auto fahren. Ich kann mit einem Porsche auf der linken Spur am Limit brettern und Spaß haben. Ich kann aber auch im Audi A5 auf der rechten Spur Richtgeschwindigkeit 130 fahren. Mit beiden sollte ich ans Ziel ankommen. Die Chance dass ich einen Crash oder vielleicht einen Totalschaden erleiden ist mit der einen Fahrweise höher als mit der anderen. Aber ich und meine Beifahrer wollen gut und sicher an Ziel ankommen. Auch möchten diese irgendwann auch mein Auto nutzen. Ich denke auch hier wieder an Prof. Walz und der Strategie des geringsten Bedauerns und würde den Audi A5 nehmen samt der Fahrweise. Es ist immer noch besser als wenn ich mit einem kleinen Ford (Sparbuch) unterwegs bin. Was jedoch sicher ist: Der Benzinverbrauch des Porsches bei der Fahrweise höher ist. Nur komme ich auch besser ans Ziel an ? Auf der Strecke können immer unvorhergesehene Ereignisse passieren. Ebenso am Aktienmarkt. Eben die Rückkehr zum Mittelwert. Ich kann dir auch nicht sagen wann ein Stau ist auf der Strecke. Vielleicht heute. Und vielleicht sogar 5 Tage am Stück hintereinander. Ich weiß auch nicht wann die Rückkehr zum Mittelwert ist oder wie oft ? Ich weiß nur dass auf der Strecke nun mal Staus entstehen. Ich weiß dass an der Börse der Rückkehr zum Mittelwert passiert. Das ist Fakt und kann man rückwirkend belegen. Nur müssen wir das Leben vorwärts leben und können es nur rückwärts verstehen. Wir sollten aber beim Auto fahren nicht zu oft den Blick in den Rückspiegel werfen sondern öfters gerade aus sehen. Täglich passiert auf den Straßen etwas. Und wir kommen an unser tägliches Ziel ohne es bewusst mehr wahr zunehmen. Warum sind wir an der Börse anders ?

  • Eine Anaologie, die selbst ich als notorischer Radfahrer, Auto-Gegner und Verkehswendebefürworter verstehe. Der Beitrag war sehr gut!

  • Hey! Dein Vorredner hat spaßeshalber unsere Frage ChatGPT vorgelegt. Das hat er doch am Anfang ganz klar gesagt. Dabei ist erwartungsgemäß ein Wust von Trivialitäten herausgekommen, mit dem keiner so recht etwas anfangen kann. Der Text klingt geschmeidig, aber nützlich ist er nicht.

    Achim Weiss

    @Thomas.Schreiber


    Das Buch (Grundlagen der Geldanlage) geht aber genau auf die genannten Aspekte ein. Eben die Grundlagen. Es wird viel über Diversifikation geschrieben. Das Diversifikation eben nicht nur das Halten von ein paar Einzelaktien ist sondern dass Diversifikation beginnt mit dem Halten eines weltweiten Aktien ETFs da hierbei die kostengünstige, steuerfreundliche und einfache Streuung über Länder, Währungen, Branchen, Unternehmen und Zeit (Sparplan) erreicht wird. Ebenso sollte man auch in anderen Anlagenklassen streuen wie zum Beispiel Anleihen. Es wird empfohlen sich auf Cash, Aktien, Anleihen und selbstgenutzte Immobilien zu beschränken. Lasse die Finger von private equity, Hedgefonds etc. Des Weiteren wird auch auf das sog. " Anleihen Ersatzportfolio" kurz eingegangen da ja Anleihen nicht mehr die Rendite erzielen wie einst. Das Anleihen Ersatzportfolio ist eine Kombination aus Vanguard FTSE All-World High Dividend gepaart mit einem Vanguard EM Bond Etf. Aber es wird auch darauf eingegangen vor Mister Market und warum Indexing ein winning game ist.

    Ansonsten allgemeine Tipps wie überziehe nicht dein Bankkonto, schließe eine Bu Versicherung ab, suche Bankkonto mit den höchsten Zinsen, halte kein Cash aufm Konto über der gesetzlichen Einlagensicherung.



    J.L. Collins - Der einfache Weg zum Reichtum:

    Der Autor sagt du brauchst nur 4 Positionen im Depot. Cash, Geldmarktfonds, Anleihen ETF (Staatsanleihen und Unternehmensanleihen gemischt) und Aktien ETF.


    Er unterteilt das ganze in Lebensphasen.


    1. Vermögenaufbauphase

    2. Ruhestandsphase


    Er plädiert dazu in der Phase 1 auf Anleihen ETF zu verzichten sondern eine hohe Aktienquote zu haben. Aber im Alter einen Anleihen ETF beizufügen aufgrund der Volatilität und dass man damit dann auch einen Hedge hat bei Deflation. Denn man weißnicht was die Zukunft bringt. Und wenn man das Spiel gewonnen hat und reich ist sollte man kein weiteres Risiko eingehen. Er selbst hat 75 Aktienquote und 25 Anleihen ETF und nur ganz wenig Cash aufm Bankkonto.


    Das ganze ist nicht wissenschaftlich sondern eher ein Buch über Erfahrungen und Fehler des Autors die er einst selbst gemacht hat. Ansonsten leider Tipps für amerikanische Investoren zu deren IRA und 401K Programmen. Die Botschaft die sich ableiten lässt für deutsche Investoren: Zuschüsse, Förderprogramme etc sollte man mit nehmen von der öffentlichen Hand.

  • Die Botschaft die sich ableiten lässt für deutsche Investoren: Zuschüsse, Förderprogramme etc sollte man mit nehmen von der öffentlichen Hand.

    Wobei das in Deutschland dann mit dem Beisatz: „vorsichtig sein, denn meist gehen Förderungen in den Kosten unter und/oder sind homöopathisch klein“ :D


    Sehr interessante Diskussion, John Bogle und @Thomas.Schreiber - einige gute Gedanken. Muss mir ein paar dieser Bücher mal merken, wenn ich mal wieder mehr zum Lesen kommen sollte. Bin gerade aber noch bei Walz und Kommer.

  • Eine Anaologie, die selbst ich als notorischer Radfahrer, Auto-Gegner und Verkehswendebefürworter verstehe. Der Beitrag war sehr gut!

    Danke! Die Analogie habe ich von Prof. Ellis. Ich bekomme sie nicht mehr genau hin aber zumindest die Botschaft.


    Er hatte noch eine andere. Diese ging um Tennis spielen. Du Botschaft war auch hier: "Wenn du gegen Profis spielst und du gewinnen möchtest - vermeide Fehler. Schieße den Ball nicht ins aus weil dann hast du verloren. Spiele sicher und bleibe einfach im Game". Wenn du an der Börse gewinnen willst mache keine Fehler. Fehler kosten Rendite.


    Beeinflusse was du kannst und dass ist die Steuer und die Gebühren. Was bleibt ist das allgemeine Marktrisiko.


    Und hier habe ich mit der Analogie im Posting weiter oben ebenso mit den fixen Kosten des factor investings und der Rückkehr zum Mittelwert eben meine Bedenken.

  • Dieses Buch ist völlig anders als andere. Der Autor erklärt einem nicht, was ein Tagesgeldkonto ist und warum man eins haben sollte, auch nicht, daß man Konsumschulden vermeiden sollte. Dafür gibt es andere Bücher. Er macht sich Gedanken über Geld an sich, fragt beispielsweise, ob einem sein Geld gehört oder ob man selbst der Sklave des eigenen Geldes ist. Für den absoluten Anlegeranfänger ist das nichts, aber wenn man die Grundlagen kennt, führt dieses Buch einen von der schlichten Technik weg, die letzlich weniger wichtig ist, als viele glauben.


    Die Leseprobe bei Amazon gibt einen guten Einblick, möge sich jeder hier selbst sein eigenes Bild machen.

    Vielen Dank für den Tipp. Vorhin ausgeliehen und schon gelesen. Von der Sorte könnte es gerne mehr Bücher geben.

  • Das Buch (Grundlagen der Geldanlage) geht aber genau auf die genannten Aspekte ein. Eben die Grundlagen.

    Hey! Hast Du meinen Beitrag überhaupt gelesen? WerAuchImmer hat sich einen Spaß gemacht und ChatGPT über Geldanlage schreiben lassen. Es ist nicht verkehrt, was dabei herausgekommen ist, aber letztlich doch oberflächliches Gesabbel.


    Ich habe mir die Leseprobe des Buches Malkiel/Ellis - Grundlage der Geldanlage aufgerufen. Regelmäßig ist bei Leseproben das Inhaltsverzeichnis und das Vorwort dabei. In meiner Bewertung schließe ich mich dem Amazon-Rezensenten Borion an, der sinngemäß schreibt: Einsteigerbuch, zu sehr auf amerikanische Verhältnisse zugeschnitten. Es gibt ganz hervorragende deutsche Einsteigerbücher, etwa von Hartmut Walz oder Thomas Kehl, die für einen deutschen Leser vermutlich nützlicher sind. Ich schätze die letzteren beide, aber wer das eine gelesen hat, braucht eigentlich das andere nicht mehr (und umgekehrt) und sicherlich auch kein Einsteigerbuch für amerikanische Verhältnisse, das lediglich übersetzt wurde.


    Die lokale Stadtbücherei hat es nicht (so hätte ich spesenfrei hineingucken können), Geld werde ich dafür nicht ausgeben.

    J.L. Collins - Der einfache Weg zum Reichtum:

    Der Autor sagt du brauchst nur 4 Positionen im Depot. Cash, Geldmarktfonds, Anleihen ETF (Staatsanleihen und Unternehmensanleihen gemischt) und Aktien ETF.

    Das ist letztlich das berühmte 4-Töpfe-Prinzip.

    Das mit den staatlichen Förderprogrammen sehe ich nicht so.


    Gäbe es in Deutschland so etwas wie ein 401k-Programm, würde ich vermutlich dabei mitmachen. Bei Riester und Rürup mache ich nicht mit, und bei dem neuen Altersdepot auch nicht, obwohl das noch nicht einmal in trockenen Tüchern ist.


    Die Leseprobe spricht mich an. Amazon-Rezensentin Miriam Baumann hält das Buch für zu weitschweifig, es sei ein Werbebuch für Vanguard. Immerhin: Der Autor hat einen Blog, in dem werde ich gelegentlich mal stöbern.


    Zwei Ausschnitte aus dem Vorwort:

    Der Autor schreibt schon selbstironisch, daß es bereits zu viele Anlagebücher gibt. Ich jedenfalls habe in meinem Bücherregal aus alter Zeit definitiv zu viele davon stehen. Dennoch: Der Schreibstil gefällt mir, wenn ich in einem Buchladen mal länger hineinlesen kann, vielleicht kaufe ich mir das Buch doch, wenngleich ich mir keine großen neuen Erkenntnisse davon erwarte.

  • Hey! Hast Du meinen Beitrag überhaupt gelesen? WerAuchImmer hat sich einen Spaß gemacht und ChatGPT über Geldanlage schreiben lassen. Es ist nicht verkehrt, was dabei herausgekommen ist, aber letztlich doch oberflächliches Gesabbel.

    Ganz so ist es nicht.

    Ich habe ChatGPT gebeten das Buch zusammenzufassen.

  • Ganz so ist es nicht.

    Ich habe ChatGPT gebeten das Buch zusammenzufassen.

    Ja und mehr kann ich auch nicht weiter dazu schreiben, denn das was ChatGPT ausspuckt es gut zusammenfasst. Auch habe ich weiter oben ja auch in meinem eigenen Worten drei vier Sätze geschrieben was Malkiel und Ellis Diversifikation sehen.

  • Hmm also ich bin doch gar nicht direkt auf hohe Dividenden aus, wo in meinem Posting hast du das denn gelesen?

    Siehe hier:

    Anstatt dieses zusätzliche Geld nun weiter in den World und den Euro zu investieren möchte ich mir ein Dividendendepot anlegen/aufbauen.


    Interessant finde ich dabei einige Aristokraten da hier 25 Jahre und oft auch viel länger schon eine jährlich steigende Dividende stattfindet.

    Da habe ich das raus geschlossen. Es ging in meinem Beitrag aber vor allem um Dividenden an sich, weniger um „hohe“ Dividenden. Dividenden an sich ergeben in der Ansparphase keinen Sinn, wenn du parallel Geld rein sparst.


    Und ja ich will weiter sparen und bin noch weit weg von einer Entnahme.


    Und auch zu deinem letzten Absatz... Ich bin doch gar nicht in der Situation die Sparrate runterfahren zu müssen oder so. Ich hab zusätzlich Geld welches ich investieren möchte.

    Aber genau das ist doch der Punkt: du setzt auf Dividenden, während du gleichzeitig Geld rein pumpst. Ob zusätzliches oder das was du bisher an Sparrate hattest ist unerheblich für diese Überlegung. Rein rational ergibt das keinen Sinn. Das ist rechte Tasche linke Tasche.


    Auch in der Rente schützen Dividenden dein Portfolio nicht davor, dass es im Kurs sinkt in einer Krise. Ja, eine Dividende kommt dann vielleicht trotzdem, aber du könntest genauso gut in Höhe der Dividende Anteile verkaufen. Die Denkweise, dass irgendeine Substanz angegriffen wird ist nicht rational. Thesaurierer haben einfach höhere Kurse im Vergleich zu Ausschüttern und diese Kursdifferenz kannst du dir dann wenn du willst und das Geld wirklich benötigst selbst ausschütten durch Teilverkäufe und hättest dann das gleiche wie bei den direkten Ausschüttern. Nur, dass du dann flexibler wärest, nämlich dir auch mal mehr oder mal weniger oder auch mal gar nichts „ausschütten“ könntest.


    Was ich mit der „Sparrate runterfahren“ meine ich, dass du dir jetzt ein „Einkommen“ generierst, das du dir auch durch Runterfahren der Sparrate generieren könntest. Würde sich für dich vielleicht nicht so anfühlen, käme aber aufs gleiche raus nur mit mehr Kontrolle und keinen Steuern, die du zahlen müsstest. Wenn es dir gar nicht auf dieses „Einkommen“ ankommt ists ja gut.


    Das Problem welches ich bei World und Co. sehe ist dass diese natürlich toll sind während alles wächst. Sind auf viele Titel verteilt und streuen daher gut. ABER sie streuen nur auf Growwerten und nicht auf den Konservativen Titeln die in der Krise die Linie halten

    (All-) World-Indizes bzw. -ETFs streuen über den gesamten Weltmarkt. Da sind ebenfalls deine „konservativen Titel“ drin. Übrigens brechen die in einer echten Krise auch ein, die schützen dich auch nicht vor Kursverlusten. Und insgesamt ist deine langfristige Performance eben schlechter. Du musst es auch so sehen: du hast noch viele Jahre bis zur Rente. Und in diesen Jahren wird dir die Mehrperformance des Weltmarkts vermutlich einen solchen Puffer aufbauen im Vergleich zu deinen konservativen Dividendentiteln, dass du auch in der Rente selbst wenn es eine Krise geben würde unter dem Strich mehr hättest.


    Sicher wissen wir es wohl gemerkt erst hinterher. Und du musst natürlich selbst wissen was du machst.

  • Man hat aber gesehen, dass in der Corona Krise (oder auch schon andere Krisen) das nicht funktioniert hat. Dividenden schützen nicht davor. Finanztip hat sogar ein Video dazu gemacht. Unternehmen stellen in Krisen ihre Dividenden gerne ein oder kürzen diese zu mindest. Des Weiteren bleibt immer noch der Dividendenabschlag der das Depot in einer Abwärtsphase noch weiter herunter zieht. Dividenden sind nichts anderes als eine Entnahme aus dem Depot. Auch wenn es sich für manche emotional als gratis Geld anfühlt. Es ist aber nicht rational Geld mittels Dividenden aus dem Depot zu entnehmen wenn eine Krise ist. Wenn Aktien fallen wird gekauft und nicht verkauft. Dividenden sind aber nun mal wie ein anteiligen Verkauf. Für Abwärtsphasen gibt es den Sicherheitsbaustein. Was machst du wenn eine Krise ist die genau deine Bereich betrifft wie Lebensmittelbranche ? Nur eine breite Diversifikation über alle Länder, Währungen, Branchen und Unternehmen reduziert das Risiko. Auch das Argument lässt sich entkräftigen "ja dann habe ich aber keine Aktien die so sehr fallen" ...Ja...Aber dann hast du diese aber auch nicht wenn sie wieder steigen. Vorallem nicht so günstig gekauft und lässt langfristig Rendite liegen.


    Risikoreduktion macht man mit breiter Diversifikation und über andere Assetklassen (Tagesgeld und Geldmarktfonds) weil das funktioniert. Aber nicht Aktien durch Aktien.


    Unabhängig davon: "There is no escaping risk in life/investing".


    Es ist natürlich deine Entscheidung und du kannst natürlich machen was du möchtest.

  • Das sehe ich anders und ich habe das auf einen anderen Beitrag von dir erläutert. Kannst du ja mal lesen und deine Gedanken dazu teilen.


    Um die Schwankungen der Assetklasse Aktien auszugleichen bzw. zumindern bedarf es einer Assetklasse die sich gegenläufig verhält. Gegenläufig verhält sich zum Beispiel das genannte Tagesgeld, Geldmarktfonds oder kurzlaufende Anleihen.


    Was spricht denn dagegen wenn du mehr Cash monatlich zum investieren hast die Sparraten des ETFs und Tagesgeld zu erhöhen ?

  • Was spricht denn dagegen wenn du mehr Cash monatlich zum investieren hast die Sparraten des ETFs und Tagesgeld zu erhöhen ?

    Genau… und/oder ein paar Jahre vor der Rente aufhören weiter in den Aktien-ETF zu sparen und dann einen Cash-Puffer aufbauen, der vielleicht über den aktuellen Notgroschen oder Sicherheitsbaustein hinaus geht. Wenn du noch viele Jahre oder Jahrzehnte der Ansparphase vor dir hast, musst du nicht zwangsläufig jetzt schon an die Rentenphase denken. Also nicht in dem Sinne, dass du jetzt schon so investierst wie es in 20, 30 Jahren vielleicht mal etwas besser sein könnte, wenn du dann erst anfangen würdest. Bis dahin sind es eben noch 20, 30 Jahre, in denen du mit einer Dividendenstrategie rational nachteilig unterwegs bist.


    Wie gesagt: wenn es um psychologische Effekte geht ist das etwas anderes. Dafür können Dividendenstrategien passend sein. Aber da du bereits ohne Dividenden sparst, halte ich es für wenig sinnvoll nebenbei noch mit Dividenden anzufangen während der Ansparphase.


    Hier übrigens mal ein lesenswerter Artikel zur Cash-Puffer-Strategie. Auf der Seite gibt es sehr viele lesenswerte Artikel u.a. zum Thema der Entnahmestrategien.


    Entnahmestrategien optimieren: Die Renaissance der Cash-Puffer-Strategie
    Durch die Arbeit am Blog und in der Finanzberatung wird immer wieder deutlich, wie unterschiedlich die individuellen Anforderungen an eine Finanzplanung ausfall
    www.finanzen-erklaert.de