Habe nur Deinen Beitrag Nr. 1 überflogen.
Vorab: Für meinen Teil halte ich (seit Ende der 70er) ausnahmslos Direktanlagen (u. a. Einzelaktien und auch einzelne Immobilien) aber keine aktiven Investmentfonds oder passiven Indexfonds (ETFs).
Zur Vermeidung jedes eventuellen Mißverständnisses: Halte ETFs für ein sinnvolles und kostengünstiges Instrument sprich Investment-Vehikel. Und habe selbst schon Leuten ETFs empfohlen. Wenn es denn zu ihnen passen könnte. Einerseits.
Andererseits: Für meinen Teil bin ich aber auch ein ausgesprochener Fan der sog. Lindy-Regel. Eingedampft: Die Wahrscheinlichkeit, daß ein Modell (Produkt, Anlageklasse, Investment usw.) funktioniert, ist umso höher, desto länger dieses Modell (Produkt, Anlageklasse, Investment usw.) zuvor schon funktioniert hat.
Zugegebenermaßen gab es zu der Zeit als damit anfing (Sparen, Anlegen, Investieren) gar keine ETFs. Allerdings schon aktive Investmentfonds. Für meinen Teil entscheide ich aber gerne selbst, in was ich meine Mittel investieren. Daher habe ich mich davon bei Aktien (Investmentfonds) ferngehalten. Gleiches gilt auch für Immobilienfonds.
Zum Realitätsbezug: Grund und Boden (also Real Estate) bzw. Grundeigentum hat eine Historie des Funktionierens von ca. 10.000 Jahren beginnend mit den Agrargesellschaften (im Kontext der Sesshaftigkeit der Menschen um 8.500 bis 8.000 vor Christus). Gold hat als Währung (und danach auch eine ganz kurze Zeit seit 1971 als Wertaufbewahrungsmittel bzw. als Versicherung gegen staatliches Papiergeld (samt dessen Verwässerung)) eine Historie des Funktionierens von mehreren Tausend Jahren. Einzelaktien von Unternehmen haben immerhin eine Historie des Funktionierens von gut ca. 400 Jahren (wenn man die Ausgabe der Aktie (1602) der Niederländischen Ostindien Kompanie als Startpunkt nimmt).
Keine Ahnung wie lange es hierzulande ETFs zu kaufen gibt. Der Hype begann aus meiner Sicht erst vor rund ca. 15 Jahren. Ähnlich sehe ich das bei Bitcoin (um 2010 das Licht der Welt erblickt).
Aus meiner Sicht könnten daher solchen - wenn auch modernen aber nichtsdestotrotz - extrem jungen Vehikeln (in Relation zur Geld-, Währungs- und Finanzgeschichte liegen diese Instrumente sozusagen noch im Kreißsaal ...) die Bewährungsproben noch bevorstehen.
Vermutlich werden Dir "ETF-Gläubige" und überzeugte "Kommer-Jünger" hier von Deiner Idee (apodiktisch und stringent) abraten. Dazu gibt es durchaus einige gute Gründe. Aber es bleiben eben ganz junge Vehikel. Dazu kommt: Jeder Anleger ist anders. Für meinen Teil hatten beispielsweise die Dynamik der Dividendenzuflüsse sowie die Renditen auf das eingesetzte geringe Eigenkapital (enorme Hebelwirkung bei den vermieteten Immobilien) eine erhebliche motivierende Wirkung auf meinen weiteren Vermögensaufbau.
Im weiteren such ich für das Dividendendepot kein ETF sondern einzelne Unternehmen.
So bin ich damals auch vorgegangen und damit - sowohl Aktien als auch Immobilien betreffend - bis heute hoch zufrieden. Wobei zugegebenermaßen der Aufwand im Vergleich zu Fonds (seien es nun aktive oder passive) etwas höher (bei Aktien) und deutlich höher (bei Immobilien) ist. Aus meiner Sicht hat sich das aber gelohnt. Ein klein wenig habe ich dabei über die langen Jahre auch über die ganze Materie insgesamt gelernt.
Denke, so ein Forum hat - jedenfalls manchmal - auch den Vorteil eine andere (in dem Fall eine vom Mainstream hier jedenfalls) abweichende Meinung zu hören. In meinem Umfeld überwiegen die Direktanlagen (sei es in Eigenregie oder bei Vermögensverwaltungen gehalten).
Wie immer aber gilt natürlich: Dein Geld, Dein Bild, Deine Prioritäten, Deine Vorgehensweise - und damit auch Deine Verantwortung.
Kenne übrigens auch genug Leute, die das eine machen (Einzelwerte) ohne das andere (ETFs) zu lassen. Und umgekehrt. Das aber nur am Rande.
Wie immer Du Dich auch entscheiden magst ...
Gute Gedanken und dann ebensolche Finanzentscheidungen wünsche ich Dir !