Erstmal ein herzliches Hallo in die Runde
Ich habe mich mit meinen zwei Riester-Bausparverträgen auseinandergesetzt, die ich mir leider vor einigen Jahren mit den üblichen Versprechungen und Sprüchen habe aufschwatzen lassen. Zu diesen bräuchte ich mal eure Hilfe, weil ich trotz tagelanger Recherche einfach keine zufriedenstellenden Antworten finde. Im Netz wird das Thema Wohnriester gefühlt nur sehr oberflächlich behandelt.
Aber gleich vorab zum Kern meiner Frage:
Kann es sein, dass die Steuerlast bei Renteneintritt höher ist als die gesamte Förderung über die Vertragslaufzeit?
Sprich, der ganze Riester-Bausparer ein Minusgeschäft ist?!
Rahmenbedingungen:
2 Riester-Bausparverträge (Bausparsumme: 25.000€ & 50.000€), abgeschlossen 2009 und 2013, mal mehr (>2100€) mal weniger (<2100€, teils 0€) und unterschiedlich bespart, aber beide mittlerweile zuteilungsreif.
In einer Excel-Tabelle habe ich mal alle Daten zu Beiträgen, Riesterzulagen und Steuervorteilen (Riester) zusammengetragen und ausgerechnet.
Zudem habe ich den weiteren Verlauf mit der Nahme der Darlehen und entsprechend weiterlaufenden Riesterförderung simuliert. Hierbei stand am Schluss dann tatsächlich das Ergebnis, dass die anzunehmende Steuerlast des Wohnförderkontos (ca. 24.000€) die Gesamtförderung über die Laufzeit (ca. 13.500€) massiv übertrifft; selbst inflationsbereinigt wäre die Steuerlast noch bei rund 17.000€.
Zudem habe ich sogar noch mit den Laufzeiten der Tilgung gespielt und unterschiedliche jährliche Beiträge simuliert. Es ändern sich dadurch zwar die Summen, aber das Verhältnis Gesamtförderung-Steuerlast ist immer noch voll Panne, sprich massiv negativ.
Ich weiß, dass die Simulation - insbesondere mit den angenommenen Grenzsteuersätzen - sehr spekulativ ist, aber ich habe versucht so nah wie möglich an einen realistischen Verlauf heranzukommen. Dass ich Beamter bin, machte die Sache etwas einfacher, da die künftigen Gehaltsstufen absehbar und zum Großteil sogar berechenbar sind. So auch die Höhe meiner Pension und damit mein Grenzsteuersatz bei Steuerfälligkeit des Wohnförderkontos.
Um sicherzugehen, dass ich das System Wohnriester verstanden habe und somit überhaupt die Grundlage für meine Berechnung richtig ist, nachfolgend meine Annahmen/Parameter. Bitte korrigiert mich unbedingt, sollte was fehlerhaft oder vergessen sein.
Ansparphase
Zulage:
- Max. 175€ Grundzulage (ohne Kinder)
- In voller Höhe nur wenn 4% des Jahresbruttoeinkommens (JBE) eingezahlt werden
- Bei Einzahlung von weniger (aber min. 60€) entsprechende Kürzung
(Bsp.: 4% v. JBE = 2200€, Einzahlung aber nur 1100€, Kürzung um 50% = 87,5€ Zulage)
Steuervorteil:
- Berechnung: Einzahlung + Zulage (max. jedoch 2100 €) * Grenzsteuersatz – Zulage
(Bsp.: (1925€+175€)*35% = 735€-175€ = 560€ Steuervorteil) - Steuervorteile gelten auch bei Einzahlung von weniger als 4% des Jahresbruttoeinkommens (aber min. 60€)
(analog Bsp. oben:
Steuervorteil = (1100€ Einzahlung + 87,5€ Zulage) * Grenzsteuersatz – 87,5€ Zulage) - Steuervorteil und Zulage sind die Gesamtförderung pro Jahr
Auszahl-/Tilgungsphase
Förderung:
- Die Förderung erfolgt analog der Beiträge zum Besparen nur jetzt mit den Tilgungsraten
Wohnförderkonto
- Wird angelegt sobald man das (geförderte) Darlehen in Anspruch nimmt
- Konto „startet“ mit den geförderten Beiträgen (also alles bis 2100€ jährl.) aus der Ansparphase
- Dazu kommen im weiteren Verlauf die geförderten Beiträge der Tilgung (bis max. 2100€)
- Konto wird ab Start jährlich mit 2% verzinst
- Die Verzinsung läuft bis zum Renteneintritt weiter, auch wenn das Darlehen schon abbezahlt ist und keine Beiträge mehr erbracht werden
Steuerlast bei Renteneintritt
- Versteuerung des „angesparten Kapitals“ auf dem Wohnförderkonto mit dem dann geltenden persönlichen Grenzsteuersatz
- 2 Möglichkeiten der Versteuerung:
1. Auf einen Schlag + 30% Rabatt (= in dem Jahr steigt der pers. Steuersatz aber erheblich)
2. Als monatliche/jährliche Variante bis 85 Jahre
Vielen Dank euch schon mal
- Renteneintritt = 67 Jahre? 62 Jahre (Beamte)? Wirklicher Renteneintritt
- Versteuerung des „angesparten Kapitals“ auf dem Wohnförderkonto mit dem dann geltenden persönlichen Grenzsteuersatz?
2 Möglichkeiten der Versteuerung:
1. Auf einen Schlag + 30% Rabatt (= in diesem Jahr steigt der pers. Steuersatz)
2. Als monatliche/jährliche Variante bis 85 Jahre