Altersvorsorge - (wie) berücksichtigt ihr nachlassende geistige Fähigkeiten?

  • Also das ganze mal von ganz oben Betrachtet:

    Es gibt z.Z. laut Sparkasse ;) 6 Anlageklassen.

    1. Liquidität und Geldmarktinstrumente ( dürfte jeden bekannt und Vertraut sein)

    2. Aktien ( Renditestärkste Anlageklasse wird aber nur von knapp 20% der Bevölkerung genutzt)

    3. Anleihen und Festverzinsliche Wertpapiere ( dürften die meisten über kapitalbildende Lebensversicherung haben)

    4. Immobilien ( da wohnen die meisten selber drin)

    5. Rohstoffe ( da ist Gold das bekannteste)

    6. Alternative Anlageklassen (Kunst, Uhren, Whiskey,.....)

    Je einfacher ich jetzt mein Vermögen über diese Anlageklassen verteile desto leichter kann ich es im Alter verwalten. Jede einzelne Anlageklasse hat Ihre Tücken und daher wird mMn das Vermögen gerne in Anlageklasse 1. gehalten, da man diese Zwangsläufig benutzen muss. Um die andern 5 kann man Zeitlebens einen Bogen machen, allerdings wird´s dann nichts damit sein Vermögen Inflationssicher zu erhalten.

  • Auch wenn das von der "Spaßkatze" stammt - so schlecht ist die Klassifizierung nicht ...

    Bei 1. würde ich - ganz persönlich - allerdings noch zwischen Buch- und Bargeld unterscheiden und letzteres in kleiner Dosierung (je nach eigenem Bild auch als fremde Sorten) beimischen.

    Jede einzelne Anlageklasse hat Ihre Tücken

    Leider wahr.

    daher wird mMn das Vermögen gerne in Anlageklasse 1. gehalten, da man diese Zwangsläufig benutzen muss.

    Vermutlich ist das so bzw. ist das ein Grund.

    Ein anderer könnte die sog. "Geldillusion" sein, also der Blick auf "nominelle Zahlen", die sofort sichtbar sind - während die viel bedeutsameren "realen Zahlen" erst durch Abzug der Inflation (ggf. auch der individuellen Inflationsrate - diese kann sich im jeweiligen Fall von der durchschnittlichen unterscheiden) ermittelt werden müßten. Insoweit wirkt der Blick nur auf die "nominellen Zahlen" für manche beruhigend - das Geld ist ja noch vorhanden. Oder man freut sich sogar über eine Zinsgutschrift - auch wenn der Realzins dieser Zinsgutschrift nach Inflation und Steuer negativ ist. Aus meiner Sicht ist es daher berechtigt von einer "fatalen Geldillusion" zu sprechen. Hört man inzwischen sogar seitens der "Spaßkatze" - wobei dann aber zumeist schnell die Deka-Fonds ins Spiel gebracht werden ...

    Last but not least könnte auch noch ein weitere Grund sein, daß viele Menschen wenig über das Geldsystem im Allgemeinen (u. a. die Giralgeld-Schöpfung via Kreditvergabe der Banken), das Fraktionale-Reserve System im Besonderen (Mindestreservesatz der Banken), den Umfang im Verhältnis Bar- zu Buchgeld (etwa 10 zu 90), die gesetzliche Einlagensicherung, die Einheitswährung Euro im Speziellen usw. wissen (wissen wollen ?).

    Um die andern 5 kann man Zeitlebens einen Bogen machen, allerdings wird´s dann nichts damit sein Vermögen Inflationssicher zu erhalten.

    Dem ist de facto so. Je länger die Zeiträume des "einen Bogen machen" sind (wie sogar "zeitlebens") desto fataler werden die inflationsbedingten Auswirkungen sein (nicht nominell sondern real; siehe oben).

    Ist aber genug Geld (bzw. Zuflüsse) vorhanden und/oder die verbleibende Zeitspanne überschaubar (als Rentner, im Alter, in Sachen Restlebenserwartung usw.) dann ist das "einen Bogen machen" zwar nicht optimal aber dennoch wenig(er) schädlich, da es eben auch auf dieser Art und Weise finanziell auskömmlich ist. Es "kann" dann investiert werden, es "muß" dann aber nicht investiert werden.

  • Es geht bei nachlassenden geistigen Fähigkeiten nicht nur darum, wie gut man sich prinzipiell noch um seine Finanzen kümmern kann oder will, sondern je nach Lebenssituation auch darum, nicht von irgendjemandem abgezockt zu werden. Ich habe eine Website zu weltweitem Ruhestand und mir ist von einigen Fällen berichtet worden, in denen "Liebeskasper" von Partnern völlig ausgenommen wurden oder Expats mit "Investitionen" in Geschäfte oder Auslandsimmobilien alles verloren haben. Mit einer nicht änderbaren Verrentung kann man sein ganzes Vermögen auf einmal verlieren.

  • Interessantes Thema und berechtigte Sorgen....... Aber nachdem ich auf Arte eine Doku über Erinnerung und Gedächtnis gesehen habe - unter anderem von einer Person, die durch einen simplen Sturz auf einer Treppe ihr Gedächtnis komplett verloren hat, was auch im CT nicht resultierte- habe ich entschieden, mir darüber keine Gedanken mehr zu machen.

    Idem, dass ich im 2. Stock ohne Aufzug wohne und jetzt auch mit 70 absolut noch keinen Plan habe, irgendwann ins Altenheim zu gehen, weil ich irgendwann damit rechnen muss, die Treppe nicht mehr hochsteigen zu können. Da ich auch keine Familie habe und nur einen Sohn, der sein Geld in Kryptos steckt, ziehe ich es vor, über dieses Thema besser gar nicht mehr nachzudenken, da es sowieso keine sichere Lösung gibt, außer der alle Bankvorgänge so weit wie möglich so weit wie möglich zu vereinfachen.

  • Vielen Dank für die zahlreichen Antworten! Ich habe gerade nochmal versucht, für mich persönlich ein Fazit zu ziehen:

    Komplexität reduzieren, i.S. der Reduzierung von Konten / Bankverbindungen, habe ich ohnehin zeitnah vor (siehe mein Beitrag #13). Radikalere, renditemindernde (bzw. steuerschädliche) Maßnahmen wie das Umschichten auf nur einen einzigen (Misch-)ETF wären dann ggf. etwas für „später“.

    Der kritische Punkt - das sehe ich wie einige andere hier - ist natürlich, den richtigen Zeitpunkt für „später“ abzupassen. Der Tipp, einen Vertrag mit sich selbst abzuschließen, zu einem definierten Alter, bestimmte Maßnahmen umzusetzen, ist gut! So ähnlich habe ich das mit anderen Themen auch schon erfolgreich praktiziert.

    Und die Bücher von Nikolaus Braun werde ich mir auch mal anschauen.