Aktive "Index"-ETFs

  • Zudem scheinen ja in einigen Betrachtungen sogar gleichgewichtete Indizies über längere Zeiträume besser zu performen als nach Marktkapitalisierung gewichtete (siehe Anlage).

    Ein Index ist kein ETF und muss daher keine Transaktionskosten berücksichtigen.

    Bei einem gleichgewichteten Index fallen üblicherweise höhere Transaktionskosten an, da viel mehr Aktien ver- und gekauft werden wie bei einem marktkapitalisierten Index.

    Und zu den Betrachtungen habe ich ja zuvor bereits etwas geschrieben. Es wird immer Zeiträume geben wo mal das eine man das andere besser gelaufen ist.


    Es erscheint mir auch nicht ganz logisch ein Unternehmen mit 1.000Mrd. Marktkapitalisierung genau so hoch zu gewichten wie ein Unternehmen mit 100 Mrd. Marktkapitalisierung. :/

    Aber für die US-amerikanischen ETF Emittenten ist der MSCI World natürlich ein nices Heimspiel :)

    Es steht ja jedem frei die USA ganz wegzulassen. ;) Gibt ja auch einen MSCI World EX-USA.

    Nur daran, dass dieser Index dann trotzdem marktkapitalisiert ist ändert sich dadurch auch nichts.

    Oder man nimmt einen Amundi ETF der auf einem Solactive Index aufbaut. 100% Europa sowohl was ETF Emittent als auch Indexanbieter angeht.;)

    Läuft aber komischerweise nahezu deckungsgleich mit dem Pendant von MSCI. ;)

  • Die Idee hinter marktkapitalisierungsgewichteten Indices hat schon eine gewisse Logik:


    1.) Es ist näherungsweise das durchschnittliche Portfolio. Wann man alle frei handelbaren Aktien der Unternehmen zusammenwirft, kommt etwa diese Gewichtung bei raus.


    2.) Man muss fast nicht handeln, das ist die einzige Methode, die auch im Index selbst Buy and Hold betreibt. Ausnahme sind besondere Ereignisse oder Aktienrückkaufe/Neuausgaben


    Wenn allerdings die Markteffizienzhypothese gültig ist, müsste jede andere ausreichend diversifizierte Gewichtung doch eigentlich die selbe risikoadjustierte Rendite erwarten lassen.

    Daher sehe ich eigentlich tatsächlich keinen Grund, weshalb es individuell irgendwie besonders rational sein soll, genau diese Gewichtung zu halten. Zumal sie zu Klumpen neigt.


    Problem ist halt nur, dass jede andere Gewichtung den ETF zum regelmäßigen Rebalancing zwingt. Und das kann problematisch sein. Equal Weight muss jedes Mal die aktuell am besten laufenden Aktien verkaufen. Dabei weiß man, dass diese oft noch eine Zeit weiterlaufen.


  • Es erscheint mir auch nicht ganz logisch ein Unternehmen mit 1.000Mrd. Marktkapitalisierung genau so hoch zu gewichten wie ein Unternehmen mit 100 Mrd. Marktkapitalisierung. :/


    Wieso?

    Klar, das kann schon rein rechnerisch nicht jeder machen, während theoretisch jeder einen MarktCap-Index halten kann.


    Aber so rein aus der Sicht deines Portfolios:

    Wieso ist es da sinnvoll, einem doppelt so großem Unternehmen doppelt so viel Einfluss auf das Portfolio zu geben?

  • Klassischer hindsight bias.

    Geldanlage ist klassischer Hindsight Bias. :D

    Oder wie meinst Du ist Herr Kommer auf seine Gewichtung in seinem ETF gekommen?

    Oder warum hat Herr Beck seinen GPO genau so gewählt und die Schwellen so festgesetzt wie Sie sind?

    Sie haben einfach die längsten Daten der Vergangenheit zu Rate gezogen und das optimale Depot für die Vergangenheit entwickelt.

    Wie das in der Zukunft aussieht weiß nur leider keiner.

  • Geldanlage ist klassischer Hindsight Bias. :D

    Oder wie meinst Du ist Herr Kommer auf seine Gewichtung in seinem ETF gekommen?

    Oder warum hat Herr Beck seinen GPO genau so gewählt und die Schwellen so festgesetzt wie Sie sind?

    Sie haben einfach die längsten Daten der Vergangenheit zu Rate gezogen und das optimale Depot für die Vergangenheit entwickelt.

    Nein, haben sie nicht. Sie haben sogar genau das Gegenteil gemacht. Die Rückrechnung beider Fonds zeigt eine deutliche Underperformance zu rein marktkapitalisierenden Indizes (siehe Fondsprospekt).


    Und bei der langfristigen Outperformance von Faktoren gibt es kein data-mining. Das wurde von Fama und French eindeutig nachgewiesen.

  • Aber so rein aus der Sicht deines Portfolios:

    Wieso ist es da sinnvoll, einem doppelt so großem Unternehmen doppelt so viel Einfluss auf das Portfolio zu geben?

    Weil der Wert des Unternehmens diesen doppelten Wert lt. Meinung des Marktes entspricht?

    Ich kann ja nix dafür, dass das Unternehmen so erfolgreich war und diese Marktkapitalisierung erreicht hat. Ich kaufe ja nur Stur den Index. ;)

  • Es erscheint mir auch nicht ganz logisch ein Unternehmen mit 1.000Mrd. Marktkapitalisierung genau so hoch zu gewichten wie ein Unternehmen mit 100 Mrd. Marktkapitalisierung. :/


    Wenn kleinere Unternehmen im Schnitt mehr rentieren, ist es logisch. Solltest du nachweisen können, dass dem nicht so ist, würdest du einen Nobelpreisträger widerlegen. 1 Mio. aus Schweden wären dir (fast) sicher.


    P.S. Wir reden hier von Daten aus 120 Jahren. Da ist nicht viel mit ,,this time might be different".

  • Wenn kleinere Unternehmen im Schnitt mehr rentieren, ist es logisch. Solltest du nachweisen können, dass dem nicht so ist, würdest du einen Nobelpreisträger widerlegen. 1 Mio. aus Schweden wären dir (fast) sicher.


    P.S. Wir reden hier von Daten aus 120 Jahren. Da ist nicht viel mit ,,this time might be different".

    Ich will aber gar nicht mehr Rendite! :D

    'Keep it simple, stupid' reicht mir aus, wenn damit mein Depot schön überschaubar bleibt.

  • Ich will aber gar nicht mehr Rendite! :D

    'Keep it simple, stupid' reicht mir aus, wenn damit mein Depot schön überschaubar bleibt.

    Auf jeden Fall eine Strategie, die funktionieren wird. Und der Kostenvorteil ist Fakt. Die TD der Dickschiffe von Vanguard, ishares und SPDR ist ein Traum.

  • Weil der Wert des Unternehmens diesen doppelten Wert lt. Meinung des Marktes entspricht?

    Ich kann ja nix dafür, dass das Unternehmen so erfolgreich war und diese Marktkapitalisierung erreicht hat. Ich kaufe ja nur Stur den Index. ;)


    Bestimmt der Markt nicht eher den Preis, den er für die erwarteten zukünftigen Gewinne bezahlen möchte? Also mehr oder weniger das KGV.

    Wie groß aber das Unternehmen ist, dessen faires KGV man bestimmt, sucht sich niemand aus und somit auch nicht die Gewichtung im Index.


    Der Preis für die Telekom ist genauso fair wie der von Microsoft.

    Trotzdem gewichte ich Microsoft rund 25 mal so hoch wie die Telekom.

    Wenn Microsoft sich bewegt, bewegt sich mein Portfolio, wenn die Telekom sich bewegt, könnte es auch ein Rundungsfehler sein.

    Selbst wenn Elon Musk niest, passiert mehr in meinem Portfolio.


    Und gerade wenn man meint, dass man kein Portfolio mit besserer Rendite findet, sollte doch gelten:

    Diversification ist the only free lunch.

    Wieso ist 5% Microsoft, 1% Tesla und 0,15% Telekom dann eine gute Wahl?


    Dem Markt kann man hier meiner Meinung nach nicht die Schuld geben. Er kann Microsoft ja schlecht mit einem KGV von 1,2 bewerten.

  • Ich will aber gar nicht mehr Rendite! :D

    'Keep it simple, stupid' reicht mir aus, wenn damit mein Depot schön überschaubar bleibt.

    Ja sehe ich auch so. Eine vermeintliche Mehrrendite ist die Minderrendite eines anderen. Es kann nicht jeder Investor zu jederzeit eine Mehrrendite erzielen. Mal ist man auf der Sonnenseite mal auf der Regenseite. Dann nehme ich lieber den Durschnitt = Marktrendite und somit die Garantie nie schlechter zu sein als der Markt. Während eine Mehrrendite eben nicht garantiert ist. Nur das mehr an Kosten.

  • Ja sehe ich auch so. Eine vermeintliche Mehrrendite ist die Minderrendite eines anderen. Es kann nicht jeder Investor zu jederzeit eine Mehrrendite erzielen. Mal ist man auf der Sonnenseite mal auf der Regenseite. Dann nehme ich lieber den Durschnitt = Marktrendite und somit die Garantie nie schlechter zu sein als der Markt. Während eine Mehrrendite eben nicht garantiert ist. Nur das mehr an Kosten.

    Minute 41:32 (Video von heute).


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  • Minute 41:32 (Video von heute).


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    Danke für die Verlinkung. Eine Überrendite ist ja erzielbar, dass streite ich auch nicht ab..aber dann muss jemand anderes wieder eine Minderrendite haben. Und dann kommt noch die Rückkehr zum Mittelwert...