Wegzugssteuer für ETF Anleger

  • Es geht los. Zum 1.1.2025 wird es eine Wegzugssteuer für ETF Sparer eingeführt. Anfänge sind gemacht.


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  • Deutschlandflagge-emoji, wut-emoji, Bombe-emoji.

    Dazu ein crazy guckender Politiker (warum diesmal nicht von den Grünen?), Kanalname "Perspektive Ausland", mehrfache Ausrufezeichen und eine umgedrehte Russlandflagge (bestimmt Zufall!).


    Ja, das gucke ich mir an. Da werde ich gut informiert.

  • Mir ist das alles zu viel Panik mache (ohne das Video gesehen zu haben).


    Ich habe es schon ein paar Mal erwähnt die Aussage, denn ich finde sie beinhaltet viel wahres: "There is no escaping risk in life and investing".


    Man sollte sich verabschieden von den Gedanken etwas zu retten, zu umgehen oder sonst was. Wenn es hart auf hart kommt kann der Staat ziemlich viel. Das muss er auch! Denn Systemschutz/Allgemeinwohl geht Einzelwohl vor.


    Prof. Walz sagte hierzu die Strategie des geringsten Bedauerns. Deswegen breit streuen.

  • Vielleicht ist es geschickt, weiter ein Auge auf das Thema zu haben …

    Was hilfts?


    Wenn sich Millionäre untereinander unterhalten, geht es immer nur um die Steuer, so bei den Millionären hier im Forum, die sämtlich vorhaben, demnächst auszuwandern, damit sie der hohen Steuer hier in Deutschland entgehen können.


    Sie sollten sich allerdings demnächst auch mal überlegen, wie sie ihren größten Vermögenswert auch ins Ausland mitnehmen können, nämlich ihre Rentenansprüche. Diese werden ja bekanntlich immer nachgelagerter versteuert - und der Staat behält den Daumen drauf.


    Nicht ganz wenige deutsche Rentner wandern im Ruhestand in den Süden aus, nach Malle, nach Teneriffa oder gar nach Thailand. Das will aus mehrerlei Sicht wohlüberlegt sein, auch aus steuerlicher. Ironischerweise ist es dabei oftmals besser, in Deutschland unbeschränkt steuerpflichtig zu bleiben statt beschränkt (was möglich wäre), weil man im ersten Fall nämlich Anspruch auf den Grundfreibetrag hat, was im zweiten Fall nicht der Fall ist. Auf jeden Fall lohnt sich ein Blick in das entsprechende Doppelbesteuerungsabkommen, denn in vielen Fällen will der Zielstaat auch Steuer haben. Es wäre ja zu dumm, wenn man extra auswandert, um der hohen Steuer in Deutschland zu entgehen und dann in einem Zielstaat landet, der vielleicht sogar noch eine höhere Steuer von einem haben will.


    Man kann sich momentan noch durchaus für ein gutes halbes Jahr in Monaco einquartieren, von dort aus dann sein Depot einmal rollen und so die bisher aufgelaufenen Kursgewinne steuerfrei vereinnahmen. Dazu muß man aber dann wirklich umziehen, uns Bobbele hat das nicht richtig gemacht und dafür dann heftig bezahlt.


    Übrigens: Die Miete in Monaco ist nicht ganz billig, und man bezahlt sie ja nur deswegen, weil man der deutschen Steuer entkommen will. Ein gewisses Depotvolumen ist also nötig, damit die Spesen nicht höher sind als die Steuervorteile.

  • Bei der sogenannten Wegzugssteuer geht es lediglich darum, dass Kursgewinne von Investmentfonds, deren Anschaffungskosten mindestens 500.000 Euro betragen, vor dem Wegzug mit 25% plus Soli versteuert werden müssen. Also alles halb so wild 😉

  • Bei der sogenannten Wegzugssteuer geht es lediglich darum, dass Kursgewinne von Investmentfonds, deren Anschaffungskosten mindestens 500.000 Euro betragen, vor dem Wegzug mit 25% plus Soli versteuert werden müssen. Also alles halb so wild 😉

    und wenn das erst der Anfang war ...

  • Dann Goldverbot und Great Reset natürlich.

    Aber keine Angst, wir werden ja glücklich sein, haben sie gesagt. :saint:

    Die Einschränkungen beim Golderwerb sind leider längst Realität.


    Und 500k in einem ETF zu haben, werden viele Sparer auch schaffen, wenn sie jung genug anfangen. Also doch mehrere ETFs besparen?

  • Die Einschränkungen beim Golderwerb sind leider längst Realität.


    Und 500k in einem ETF zu haben, werden viele Sparer auch schaffen, wenn sie jung genug anfangen. Also doch mehrere ETFs besparen?

    War die Grenze von 500k nicht auf Anschaffungskosten bezogen und nicht auf den Depotendwert ? Ja das kann man natürlich schaffen aber viele schaffen es nicht 500K einzuzahlen denke ich.


    Und Gold...Ja eine 1Unze ist ja nicht mehr anonym kaufbar. Da helfen nur kleine Stückelungen. Denkst du die 2000 Euro Grenze wird noch weiter fallen?

  • Und Gold...Ja eine 1Unze ist ja nicht mehr anonym kaufbar. Da helfen nur kleine Stückelungen. Denkst du die 2000 Euro Grenze wird noch weiter fallen?

    Wenn es schon mal ist Gesetz steht ....


    In § ... wird der Betrag von 2.000 durch xxxx ersetzt.


    Hineingelogen nach Mitternacht im Bundestag. Altbekanntes Spiel.

  • Der Aussage würde ich wagen aufgrund eigener Lebenserfahrungen zu widersprechen:

    Am Ende wird alles gut!

    Das Folgende entspricht eher meinen Lebenserfahrungen:


    "Eine Geschichte ist dann zu Ende gedacht, wenn sie ihre schlimmstmögliche Wendung genommen hat"

    (Friedrich Dürrenmatt 1921 - 1990)


    Dazu Dürrenmatt weiter:


    "Die schlimmstmögliche Wendung ist nicht vorhersehbar. Sie tritt durch Zufall ein"


    Diese ebenfalls von Dürrenmatt stammende Aussage bedarf nach meinen Erfahrungen zwei Präzisierungen. Zum einen ist natürlich nicht alles "vorhersehbar" - aber manches eben dennoch "absehbar". Zum anderen bietet sich für die zweite Präzisierung ein ebenfalls weltberühmter und ebenfalls Schweizer Schriftsteller an:


    "Es gibt keinen Zufall, es ist immer das Fällige, was uns zufällt"

    (Max Frisch 1911 - 1991)



    Beim Blick auf die Historie der Eurozone und die Entwicklungen in den letzten 20 Jahren auch hierzulande eine Aussage nicht nur von faszinierender sprachlicher Eleganz sondern auch von großer Klarheit und bedeutsamer Erkenntnis.

  • Mir ist das alles zu viel Panik mache

    Gut möglich, daß es sich dabei um "Panikmache" handelt. Wenn dem so sein sollte, dann ist das auf jeden Fall beklagenswert, weil Panik in finanziellen Angelegenheiten der denkbar schlechteste Ratgeber ist.


    Dagegen war es noch nie ein Fehler genau hinzuschauen, Entwicklungen zu beobachten und wahrscheinliche bis absehbare Szenarien entsprechend zu berücksichtigen. Eigene Überlegungen anstellen und dazu eigene Gedanken entwickeln ist das Gegenteil von Panik - diese Vorgehensweise beugt sogar späteren Panikreaktionen vor.

    "There is no escaping risk in life and investing".

    Als Finanz-Laie bin ich in solchen Themen nicht besonders bewandert. Noch weniger weiß ich vom Thema Indexfonds und damit über einen Herrn Bogle (Gründer von Vanguard ?). Aus meiner Laiensphäre heraus meine ich mich dennoch an diesen Satz erinnern zu können - "life" kam dabei allerdings nicht vor ("There is no escaping risk in investing") ? Wie auch immer ... das kann hier dahinstehen.


    Aus meiner Sicht kann es beim Thema Risiken nicht um das völlige "Entkommen" gehen - sondern nur um das "Reduzieren" derselben.


    Sollte "life" dennoch integraler Bestandteil der Aussage von Bogle sein: Das Leben per se ist ein Risiko - aber wenn ich Nichtraucher bin, kann ich zumindest gewisse gesundheitliche Risiken signifikant senken (jedenfalls nach allen mir bekannten diesbezüglichen Studien) ... - um nur ein Beispiel zu nennen.


    Der sozusagen rote Faden in meinem kleinen Sparer- und Anleger-Leben war daher das Motto "Wer Risiken scheut, der streut" (sprich Diversifikation). Umso befremdlicher wirken daher auf mich Ansätze, die in eine Richtung gehen wie "100% in eine einzige Anlageklasse" schieben - das aber nur am Rande.


    Was ja (also Risiken reduzieren) ohnehin schon anspruchsvoll genug ist. Vor einem Unwetter beispielsweise kann man in eine Schutzhütte flüchten - bei einem Erdbeben beispielsweise bietet die Hütte keinen Schutz mehr (im Gegenteil, denn sie könnte einem auf den Kopf stürzen), da wird man die erdbebengefährdete Region verlassen müssen (eine Art der geographischen Diversifikation).


    Das Folgende sehe ich daher etwas differenzierter

    Man sollte sich verabschieden von den Gedanken etwas zu retten, zu umgehen oder sonst was.

    Da lautet mein Motto, daß man - wenn man die Rahmenbedingungen (Big Picture) schon nicht verändern kann - zumindest immer versuchen sollte, selbst weniger zu verlieren als die meisten anderen.


    Mit dieser Haltung bin ich - bislang jedenfalls - recht gut gefahren.


    Was natürlich nur die subjektive "Mikrosicht" umfaßt. Wie solche Regelungen (Beispiel: "Wegzugssteuer für ETFs") bezüglich der objektiven Makrosicht (Anreize bzw. Fehlanreize) wirken, ist leider eine ganz andere Frage.

  • Dieser Ansatz

    Was hilfts?

    wäre mir ein zu fatalistischer.


    Siehe schon hier:

    Dagegen war es noch nie ein Fehler genau hinzuschauen, Entwicklungen zu beobachten und wahrscheinliche bis absehbare Szenarien entsprechend zu berücksichtigen. Eigene Überlegungen anstellen und dazu eigene Gedanken entwickeln ist das Gegenteil von Panik - diese Vorgehensweise beugt sogar späteren Panikreaktionen vor.

    In dem Kontext

    Wenn sich Millionäre untereinander unterhalten, geht es immer nur um die Steuer,

    Woher weißt Du das ?


    Meine Erfahrungen sind beispielsweise (überwiegend ganz) andere ...


    so bei den Millionären hier im Forum, die sämtlich vorhaben, demnächst auszuwandern, damit sie der hohen Steuer hier in Deutschland entgehen können.

    Denknotwendig kann ich nur für meine Wenigkeit sprechen. "Demnächst auswandern" ist nicht mein Vorhaben - prophylaktisch einen "alternativen Standort vorhalten" ist etwas ganz anderes. Das steht auch nicht "demnächst" an sondern dieser wurde schon vor geraumer Zeit eingerichtet. Denn wie immer gilt: Schon haben ist besser als im Ernst- oder Notfall unbedingt brauchen.


    "Hohe Steuern" (und weitere Abgaben) entrichte ich (in durchgängig Steuerklasse 1) seit fast 50 Jahren und nahezu ebenso lang mit dem jeweils gültigen Höchtssteuersatz. Wären nur die Steuern mein Thema - hätte ich längst auswandern müssen. Was ich aber nicht getan habe - im Gegenteil. Habe hier immer weiter gelebt und immer weiter gearbeitet. Für meinen Teil und aus meiner Sicht begann sich ab 1999 aber das "Gesamtpaket" zu verschlechtern - und im weiteren Verlauf weiter signifikant einzutrüben.


    Übrigens sind auch diesbezüglich meine Erfahrungen mit Millionären völlig andere

    Sie sollten sich allerdings demnächst auch mal überlegen, wie sie ihren größten Vermögenswert auch ins Ausland mitnehmen können, nämlich ihre Rentenansprüche.

    Bei den mir bekannten Protagonisten sind die "Rentenansprüche" nicht der "größte Vermögenswert" sondern notieren selbst als Barwert gerechnet eher mit einer Null vor dem Komma die Gesamtmittel betreffend ... ?!


    Daher mag das zwar in Sachen "Rentenansprüche" so sein

    und der Staat behält den Daumen drauf.

    nur welche Relevanz hat das dann ausgerechnet für die von Dir angesprochene Gruppe ? Siehe hier:

    Millionären hier im Forum, die sämtlich vorhaben, demnächst auszuwandern, damit sie der hohen Steuer hier in Deutschland entgehen können.


    Sie sollten sich allerdings demnächst auch mal überlegen, wie sie ihren größten Vermögenswert auch ins Ausland mitnehmen können, nämlich ihre Rentenansprüche.

    (nachträglich gefettet von mir)


    Ein einfacher Millionär ist schon heute ohne Nebengeräusche (Rente, Wohneigentum, Status KVdR usw.) kaum bis nicht finanziell unabhängig. Bei den Millionären, die aber finanziell unabhängig sind, dürfte ausgerechnet der gesetzliche Rentenanspruch eine eher untergeordnete bis winzige (wenn überhaupt) Nebenrolle spielen ... ?

  • Der rentenversicherungspflichtige Arbeitnehmer wird es sehr schwer haben sich zum Selfmade Millionär zu entwickeln. Zu groß ist die staatliche Abgabengier.


    Gut verdienen, keine Rente einzahlen und das Geld selbst erfolgreich -möglichst steuergünstig- anlegen, ist das bessere Rezept.