Einmalzahlung durch Arbeitgeber

  • Hallo.

    Ich überlege, eine anstehende hohe Prämie/Gratifikation (> 50.000€) direkt von meinem Arbeitgeber in ein Produkt meiner privaten Altersvorsorge einzahlen zu lassen, welches ich seit Jahren per Entgeltumwandlung und mit Zuschuss des Arbeitgebers bespare.


    Das sind bei mir die HPK (Hamburger Pensionskasse) und eine Direktversicherung bei der Hannoverschen Leben.


    Frage wäre, ob der Arbeitgeber diese Möglichkeit einer hohen Einmalzahlung hat und wer das dann wie versteuern muss.


    Vielen Dank.

  • Elena H.

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Ich überlege, eine anstehende hohe Prämie/Gratifikation (> 50.000€) direkt von meinem Arbeitgeber in ein Produkt meiner privaten Altersvorsorge einzahlen zu lassen, welches ich seit Jahren per Entgeltumwandlung und mit Zuschuss des Arbeitgebers bespare.

    Irgendwie muß man dieses Geld doch kleinkriegen!


    Bevor ich mir überlege, so viel Geld zu versenken, würde ich mir verschärft Gedanken darüber machen, ob diese Art der Altersversorge überhaupt sinnvoll ist. Mit guter Wahrscheinlichkeit ist sie das nämlich nicht.


    Entgeltumwandlung rentiert sich typischerweise nicht, wenn man sie unvoreingenommen durchrechnet. Das kann der Regel-Entgeltumwandler aber nicht, weil ihm der Begriff "Steuervorteil" das Hirn vernebelt.


    In vielen Fällen ist es letztlich besser, die hohe Steuer auf die hohe Sonderzahlung einfach zu bezahlen und das Geld dann unbeschwert durch die vielen Versicherungsfresserchen nach den eigenen Überzeugungen anzulegen.

  • Da ist er wieder der Problemfall Nummer 1 der Deutschen, ich kann Steuern sparen juhu…. und schon ist der größte Schrott sehr gut. Hier gibt es zig Leute die Fragen stellen wie sie mit möglichst wenig Verlust aus solchen Verträgen rauskommen! Einfach mal die Seiten von Finanztip lesen, Prof. Hartmut Walz hat ebenfalls interessante Beiträge auf seiner Website veröffentlicht und auch ein paar Bücher zum Thema geschrieben und zu guter letzt kann man noch die passenden Videos von Saidi dazu anschauen. Vielleicht zahlt man dann gerne ein paar Steuern und versenkt weniger Kapital :/

  • Entgeltumwandlung bei so hohen Beträgen macht für mich kaum Sinn. Bei den Summen liegt man vermutlich oberhalb von allen Beitragsbemessungsgenzen und man spart sich bei der Umwandlung nur die Steuer. Am Ende darf man dann auf die Rente aus der Entgeltumwandlung dann selber Steuern (natürlich geringer als vorher eingespart) und Krankenkassenbeiträge (hier natürlich beide Seiten AG- und AN-Anteil). Ich würde mal vermuten, dass die geringeren Steuern im Alter alleine durch die Krankenkassenbeiträge aufgefressen werden. Zusätzlich ist das Geld erstmal weg und man nicht mehr dran bis zur Rente.

  • Entgeltumwandlung bei so hohen Beträgen macht für mich kaum Sinn. Bei den Summen liegt man vermutlich oberhalb von allen Beitragsbemessungsgenzen und man spart sich bei der Umwandlung nur die Steuer. Am Ende darf man dann auf die Rente aus der Entgeltumwandlung dann selber Steuern (natürlich geringer als vorher eingespart) und Krankenkassenbeiträge (hier natürlich beide Seiten AG- und AN-Anteil). Ich würde mal vermuten, dass die geringeren Steuern im Alter alleine durch die Krankenkassenbeiträge aufgefressen werden. Zusätzlich ist das Geld erstmal weg und man nicht mehr dran bis zur Rente.

    Wenn man in der Rente pflichtversichert ist und die ausgezahlte(n) bAV(en) unter 5% der Bezugsgrösse ist (bzw. sind), dann sprechen die Rahmenbedingungen schon für diese Überlegungen. Am Ende kommt es auf die Zahlen an.

  • Häufig neigen Menschen dazu jeden Einzelfall zu bewerten und eine Einzelfallentscheidung zu treffen. In Sachen Finanzen, Vorsorge und Kapitalanlage ist das nicht immer die beste Strategie. Vermögensaufbau muss meines Erachtens stets ganzheitlich gesehen werden. Wenn man das einmal vernünftig macht und nur bei relevanten Ereigbissen dann justiert, hat man Ruhe und solche Fragen kommen dann garnicht auf.


    Mein Rat: Nutze die Gelegenheit Dir Deine Verträge einmal genau und objektiv anzusehen. Nutze sie aber vor allem auch um Dich in Sachen Vermögensaufbau einmal vernünftig aufzustellen. Wenn ich morgen 50k oder 100k oder auch 10 Millionen bekommen sollte, stellt sich keine Sekunde Die Frage, was ich damit mache... Ich habe meine Asset Allokation und da kommt alles rein, was kurz bis mittelfristig nicht benötigt wird.


    BAV ist ein heikles Thema. Die Produkte und deren Konstruktion, Kosten und steuerlichen Auswirkungen zumeist nicht leicht zu durchdringen. In den allermeisten Fällen, da Lehen ich mich mal aus dem Fenster sind die gut. Aber nur für den Anbieter. Unabhängig von den Kosten und anderen Nachteilen passt hier in den meisten Fällen schlicht die Assetallokation nicht zum Anleger. Viele legen daher zu konservativ an und zahlen dafür hohe Gebühren. Nicht selten liegt die tatsächliche Verzinsung auf oder unter Inflationsnivau. Versicherungen sind stets nominale Versprechen ohne, dass Du weißt, was Du Dir davon einmal leisten können wirst. Ich halte Versicherungen in vielen Fällen für hochspekulative Anlagen. Man wettet auf niedrige Inflation. Das kann richtig nach hinten losgehen. Und auch die nominale (wertlos?) Sicherheit ist nicht so hoch, wie viele denken. Kommen Versicherungen in Schwierigkeiten, dann werden auch versprochene Leistungen gekürzt. Ich könnte mich noch ewig zu dem Thema auslassen, spare mir das aber.


    Mein Rat: Einmal dezidiert mit verschiedenen Assetklassen auseinandersetzen, ein gesundes Risikoverständnis erarbeiten, die bestehenden Versicherungen prüfen und dann eine passende Strategie entwickeln. Irgendwann ist es dafür zu spät...