Wow! Allein von Ihnen 10 Antworten auf ein einziges Posting von mir!
Das macht das Antworten etwas schwierig. Viel Bastelei beim Zitat.
1 Antwort auf 1 Posting ist erheblich leichter handzuhaben.
Wenn der Begriff "Steuervorteile" ins Spiel kommt, setzt beim Deutschen üblicherweise das Denkvermögen aus.
Das stimmt grundsätzlich. Einer meiner Standardsprüche: Bei Gutverdienern ist der Steuerspartrieb häufig ausgeprägter als der [Geschlechts]trieb.
Das ändert aber nichts an der steuerlichen Gegebenheiten, die man sinnvollerweise nüchtern zusammen mit jemand analysiert, der davon etwas versteht.
Ich lasse mir gern etwas von Leuten erklären, die mehr von der Sache verstehen als ich. Allerdings bin ich bekanntlich ein Zahlenmensch, lasse mich also von nichts leichter überzeugen als von einer nachvollziehbaren Kalkulation. Nur wenn mir einer lediglich mit dem Ergebnis kommt, bin ich meistens skeptisch.
Davon abgesehen ist diese Analyse komplex - und sie bezieht sich auf die Zukunft, was mit der üblichen Prognoseunsicherheit einhergeht.
Dabei ist der größte Teil des Steuervorteil eine schlichte Steuerstundung. Wer in seiner aktiven Zeit so ein richtiger Besserverdiener war, hat im Ruhestand gemeinhin ein ordentliches Einkommen zu erwarten - mit nicht viel geringerem Steuersatz. Ein um 10% geringerer Steuersatz dürfte realistisch sein. Mehr vermutlich nicht.
Da bin ich grundsätzlich bei Ihnen. Aber auch eine Stundung von 44,31% (inkl. SoliZ) über 37 Jahre hat einen enormen positiven Effekt! Am Ende muss man dann natürlich wieder die gezahlte Steuer ab 67 abziehen. Ein Rentner mit 50 TEUR Jahreseinkommen (also deutlich über der Durchschnittsrente von 1.543 EUR) hat einen Durchschnittssteuersatz von 21,81% und eine Grenzbelastung von 35,92%, siehe https://www.bmf-steuerrechner.de/ekst/eingabeformekst.xhtml.
Diese Rechnung stimmt nicht. Der BMF-Rechner geht nicht vom Jahreseinkommen aus, sondern vom zu versteuernden Einkommen. Ein Rentner mit 50 T€ Renten-Jahreseinkommen könnte ein zu versteuerndes Einkommen von Anfang 30 T€ haben, davon einen Durchschnittsteuersatz von um die 16% (der im Rahmen dieser Diskussion allerdings irrelevant ist) und einen Grenzsteuersatz um die 30%. Ok, keine 10% weniger als in der aktiven Zeit, sondern 15%. Dennoch ist diese Minderung nicht die Welt, auch im Ruhestand zahlt dieser gut betuchte Rentner nennenswert Steuern (Was meines Erachtens auch in Ordnung ist).
Der große "Renditehebel" sind die geringeren Aufwendungen für die steuerlich absetzbare BU!
Das kommt so auf Ihrer Seite aber nicht heraus.
Man müßte das genauer nachrechnen. Selbst dann bleibt ein entscheidender Unterschied zwischen beiden, der in üblichen Darstellungen völlig unter den Tisch fällt:
Sparer A ist in seiner Rentenversicherung gefangen und bis ins Detail dem Versicherer unterworfen, wohingegen Sparer B frei ist in der Disposition seines Vermögens.
Es ist bekannt, daß die Verrentung eines Vermögens durch einen Versicherer eine äußerst renditeschwache Angelegenheit ist. Das kostet den Sparer A gegenüber dem freien Sparer B eine Menge Geld, und das darf in der Gesamtschau nicht unter den Tisch fallen.
Es geht dabei jedoch um einen sehr überschaubaren Betrag. Wenn man den Netto-Mehrbeitrag gegenüber einer SBU zugrunde legt sind das im Beispiel auf der Website monatlich ganze 36 EUR. Oh je, oh je, so viel Geld völlig unflexibel mit hoher Rendite angelegt.
Wo haben Sie nun diese 36 € her? Ich kann Ihnen hier nicht mehr ganz folgen.
Dann sollte man auch tunlichst jede Einzahlung in die gesetzliche Rente vermeiden, die ja auch nicht viel anders gestrickt ist als eine Rürup-Rente. Klar, für manche ist es schöner, Geld ab 67 völlig frei verjubeln zu können. Wer allerdings lebenslange Ausgaben hat freut sich vielleicht auch über einen (kleinen) Betrag an regelmäßigen monatlichen Einkünften.
Aktuell ist die gesetzliche Rente entscheidend besser als jede Rürup-Rente, die mir hier im Forum bisher untergekommen ist. Ich bin da vorsichtig, weil ich keinen Marktüberblick habe und somit nicht ausschließen kann, daß es dort draußen eine Super-Rürup-Rente gibt.
Der Vergleich zwischen einer Versicherungslösung und der gesetzlichen Rente ist in einer Art unfair: Keine seriös kalkulierende Versicherungsgesellschaft kann derart das Füllhorn öffnen, wie es jede Bundesregierung aus politischen Gründen tut. Das kann dem Rentner aber egal sein. Der vergleicht einfach nur die Renten, die er bei gleicher Einzahlung von der einen oder der anderen Seite bekäme. Es hat seinen guten Grund, daß der Staat freiwillige Einzahlungen in die gesetzliche Rente so streng begrenzt. Würde dieser Kanal geöffnet, könnte sich der Staat vor freiwilligen Einzahlungen vermutlich nicht retten, die zwar momentan Geld brächten, aber halt auch Ansprüche entstehen ließen.
Vom "Verjubeln" war übrigens nicht die Rede, wobei selbst das ein Zeichen von Freiheit ist, die durchaus etwas wert ist, nicht nur monetär. Sparer A ist beispielsweise auch frei in der Wahl seines Anlagemediums. Er könnte beispielsweise sein Geld weiterhin in seinen Aktien-ETFs angelegt sein lassen, wie er es sein Lebtag lang getan hat. Ich weiß nicht, ob es Rürup-Renten gibt, die auch in der Auszahlungsphase in Aktien investiert bleiben. Wissen Sie das?
Ohne Ihnen als sehr geschätzem Forumskollegen zu nahe treten zu wollen ist das genau ein Problem in der Diskussion, dass mehr vermutet als gerechnet wird.
Helfen Sie mir mal vom Schlauch: Wo genau finde ich nun diese von Ihnen schon mehrfach angesprochene Kalkulation? Ich war offensichtlich zu doof, sie zu finden.
Wenn Sie hier im Forum den tiefen Link nicht nennen dürfen, könnten Sie mir die genaue Fundstelle eventuell per "Konversation" mitteilen (woraufhin ich diese Stelle dann legalerweise nennen dürfte) oder Sie geben einen passenden Suchstring an, anhand dessen jeder die Stelle auf Ihrer Seite finden könnte.
Wäre das nicht schön für alle, wenn ich mit meine Peilung falsch läge und Ihre Rechnung mit den Steuervorteilen tatsächlich letztlich besser wäre? Jeder Steuersparer würde sich dadurch bestätigt sehen.
Ohne Ihnen als sehr geschätzem Forumskollegen zu nahe treten zu wollen ist das genau ein Problem in der Diskussion, dass mehr vermutet als gerechnet wird.
Mir war ja durchaus bewusst, dass ich mit dem Hinweis, dass eine BUZ nicht nur Nachteile sondern auch Vorteile hat, sozusagen in ein Wespennest steche. Ich rede auch nicht pauschal einer BUZ das Wort, Vorteile und Nachteile muss jeder für sich nach sauberer Kalkulation abwägen. Dazu wäre es aber hilfreich, alle Pros und Cons nüchtern zu bewerten und nicht pauschal das "Dagegen" Schild von Uli Stein hochzuhalten.
Ja, ja, das schon. Aber eine richtig schöne Kalkulation würde die Diskussion sicherlich versachlichen, wenngleich eine Kalkulation über eine so lange Zeit sicherlich auch ihre Unschärfen hätte. Aber dafür müßte die Kalkulation halt erstmal offenliegen.
Die Kombination mit der BU verändert die Kalkulation nachhaltig durch die unbestreitbare steuerliche Absetzbarkeit eines ansonsten "verlorenen" Risikobeitrags, auch wenn die BU Rente dann aufgrund der höheren Steuerlast im BU Fall 20-25% (je nach Höhe) höher angesetzt werden muss.
Das weiß ich nicht im Detail. Eine SBU zählt grundsätzlich zu den beschränkt abziehbaren Sonderausgaben, in der Regel fällt sie aber unter den Tisch, weil die Krankenversicherungsbeiträge den Posten bereits überfüllt haben. Offensichtlich wird eine BUZ steuerlich anders berechnet, wenn die unter die Vorsorgeleistungen fällt, gibt es dort zwar auch einen Deckel, der ist aber etlich höher. Damit würde der Risikobeitrag (immerhin vermutlich auch etwas Dreistelliges im Monat) steuerlich absetzbar. Das ist unbestreitbar ein Vorteil (ohne später folgendem Nachteil).
Aber das sehe ich ja dann, wenn ich Ihre Kalkulation gefunden habe.
Die Basisrente oder Rürup-Rente wurde ja gerade noch durch das Wachstumschancengesetz attraktiver gemacht.
Ein bißchen. Nicht durchschlagend. Das müssen Sie übrigens auch noch auf Ihrer Seite nachführen, wo noch die alte Regelung steht:
ZitatDer zu versteuernde Anteil steigt bei späterem Rentenbeginn jährlich und beträgt 2024 84% und ab 2040 100%.