Kursentwicklung thesaurierender vs. ausschüttender ETF

  • Hallo zusammen,


    ich arbeite mich aktuell in das Thema ETF ein und habe eine Verständnisfrage. Man findet überall, u.a. im Finanztip-Beitrag zu thesaurierenden ETFs und dem zugehörigen Youtube-Video von Saidi, dass das Reinvestieren der Dividenden bei thesaurierenden ETFs zu einer Kurssteigerung führt.


    Nun habe ich mir auf mehreren ETF-Plattformen jeweils den thesaurierenden und den "zugehörigen" ausschüttenden ETF verglichen. Die Kursverläufe liegen immer ziemlich exakt aufeinander (in der prozentualen Betrachtung). Nach meinem Verständnis müsste der thesaurierende EFT stärker im Wert steigen, bzw. der ausschüttende ETF bei jeder Ausschüttung im Vergleich zum thesaurierenden leicht fallen. Dadurch sollten die Kursdiagramme mit der Zeit in der prozentualen Betrachtung auseinander laufen, da zu der Steigerung durch Kursgewinne auch noch die reinvestierten Dividenden beim Thesaurierer hinzukommen. Dem scheint aber nicht so zu sein.


    Beispiele:

    Wo ist hier mein Denkfehler?


    Viele Grüße!

  • Elena H.

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Bei einem ausschüttenden Fonds wird in einem üblichen Chart standardmäßig davon ausgegangen, dass alle Ausschüttungen sofort wieder kostenfrei reinvestiert werden (können).


    Diese Annahme entspricht dem, was thesaurierende Fonds tatsächlich machen. Also müssen die Charts weitgehend identisch sein.


    Die Annahme ist aber falsch. Ausschüttungen verursachen Steuerzahlungen, können also nicht vollständig reinvestiert werden. Außerdem entstehen bei der Wiederanlage Transaktionskosten.

  • Die Annahme ist aber falsch. Ausschüttungen verursachen Steuerzahlungen, können also nicht vollständig reinvestiert werden. Außerdem entstehen bei der Wiederanlage Transaktionskosten.

    Beides stimmt nur generell. Ist der Freistellungsauftrag noch nicht ausgeschöpft beziehungsweise werden insgesamt und 1000 € im Jahr eingefahren, verursachen ausschüttende ETF, keine Steuerzahlungen.

    Bei der ING kosten solche Wieder- Anlagen unter bestimmten Bedingungen gar nichtsy

  • Bei der ING kosten solche Wieder- Anlagen unter bestimmten Bedingungen gar nichts

    Geld-/Briefkosten entstehen auch nicht?


    Ich vermute, dass vielen Dienstleistungen und Buchungen auf diversen Konten, Steuertöpfen und Depots in jedem Fall Kosten verursachen. Auch wenn sie durch Quersubventionen nicht direkt ausgewiesen werden.

  • Aber doch nur als Sparplan, oder? Also i.d.R. mit mehreren Tagen Verzögerung

    In der Regel mit einem Tag Verzögerung und automatisch (und kostenlos). Beispiel: Am 11. November geht die Ausschüttung ein, am 12. November wird das Geld automatisch wiederangelegt, egal ob das ein Tag ist, an dem normalerweise Sparpläne ausgeführt werden.


    Trotzdem ist es natürlich nicht 100% identisch zum Thesaurierer:

    - Es dauert meist 2-3 Tage vom jeweiligen Ex-Tag des Fonds, bis die Ausschüttung auf dem Konto ist.

    - Es dauert nochmal einen Tag (oder wenn ein Wochenende dazwischen liegt auch mal 2-3), bis das Geld wieder investiert wird. Fällt der Zeitraum genau in größere Kursschwankungen, macht das ggf. einen Unterschied (wobei das natürlich in beide Richtungen gehen kann, man kann auch Glück haben und die Kurse sind dann niedriger).

    - Nach Überschreiten des Freibetrags wird nur der versteuerte Betrag neu angelegt (also z.B. bei einer Ausschüttung von 1.000 EUR nur 736,25 EUR).


    Und die automatische Wiederanlage gibt es erst ab 75 EUR.