Hanse Merkur PKV eiskalt kündigen

  • Hallo zusammen,


    ich habe seit den Lockdowns mein Vertrauen in das Gesundheitssystem so weit verloren, dass ich meine PKV ohnehin auf das absolute Minimum reduziert habe, damit ich möglich wenig Geld daran verliere und ich möglichst viel Geld zum Investieren frei habe - von dem übrigens relevante Teile wiederum zum guten Zweck gespendet werden.


    Ab dem 01.01.2025 werden mir etwas mehr als 20€ pro Monat mehr gestohlen.

    Was würde denn eigentlich passieren, wenn ich dies als Anlass nehme, um die PKV eiskalt zu kündigen?


    Gibts da eine Option für Frugalisten?

    Es herrscht zwar offiziell Versicherungszwang - aber was, würde denn passieren, wenn ich so einfach kündige und ich keinen Nachfolge-Tarif abschließe?


    EDIT: Wenn ich aufhöre, den Beitrag zu zahlen, komme ich dann in den Notlagentarif? Wie ist dann genau bei der Hanse Merkur - wie hoch sind dort die Zinsen für die nicht gezahlten und geschuldeten Beiträge?


    Danke und beste Grüße


    - und bitte keine politischen Belehrungen, sondern bitte nur nützliche Hinweise.

    Ich weiß, dass ich falsch informiert, moralisch korrumpiert und charakterlich verkommen bin ;)

  • Was würde denn eigentlich passieren, wenn ich dies als Anlass nehme, um die PKV eiskalt zu kündigen?

    Die PKV wird Dir eiskalt die kalte Schulter zeigen, die Beiträge einklagen, aber keine Leistungen mehr bezahlen. Wenn Du (oder der Gerichtsvollzieher) die Schulden irgendwann begleichst, wirst Du Dich in einem schlechteren und teureren Tarif wiederfinden (dem Basistarif).


    Je älter und kränker Du wirst, desto besser wird dieses Geschäft für die Versicherung und desto teurer für Dich.


    EDIT: Wenn ich aufhöre, den Beitrag zu zahlen, komme ich dann in den Notlagentarif? Wie ist dann genau bei der Hanse Merkur - wie hoch sind dort die Zinsen für die nicht gezahlten und geschuldeten Beiträge?

    In den Notlagentarif kommst Du vermutlich nicht, weil Du ja nicht zahlungsunfähig, sondern nur zahlungsunwillig bist. Ich würde mich eher auf den teuren Basistarif einstellen (s.o.).


    Die Verzugszinsen betragen in der Regel 5% über dem Basiszinssatz der Bundesbank. Hinzu kommen ggf. die Gerichtskosten und die Anwaltskosten der Versicherung (beide werden nach dem Streitwert berechnet sowie natürlich nach der Zahl der Instanzen...).

  • Gibts da eine Option für Frugalisten?

    Es herrscht zwar offiziell Versicherungszwang - aber was, würde denn passieren, wenn ich so einfach kündige und ich keinen Nachfolge-Tarif abschließe?

    Gilt für typische und atypische Frugalisten gleichermaßen: Wenn du kündigst, ohne einen Folgeversicherer zu präsentieren, werden sie die Kündigung nicht akzeptieren, ganz wie das Gesetz es ihnen befiehlt.


    Natürlich werden sie sich nach einiger Zeit fragen, wo das Geld bleibt. Oder kündigst du etwa, ohne gleichzeitig auch noch den Lastschrifteinzung zu plätten?`


    Es kommen dann Briefe, zunächst nett und verständnisvoll, später schaut dann auch schon mal ein Stirnrunzeln zwischen den Zeilen hervor. Irgendwann taucht die Vokabel "Notlagentarif" auf. Zunächst im laufenden Text, und alsbald im Betreff.


    Und ab dem dort genannten Termin kannst du dich als Tarifkollegen des Herrn Heinz Hönig bezeichnen. Der einzige Unterschied: Es wird davon nichts in den Printmedien zu lesen sein. Trost am Rande: Wer liest die inzwischen noch?


    Eine davon abweichende Routine speziell zur Pflegepflichtversicherung - sofern du bei der ebenfalls auf die Beitragsbremse trittst - mag darin liegen, dass eines schönen Tages das Hauptzollamt an deiner Haustür klingelt, nachdem du auch dessen einzigen Brief ignoriert haben wirst. Und nein, die werden dich nicht fragen, ob du eventuell was zu verzollen hättest.


    Da kannst dann ja mal in Abständen von 12 oder vielleicht auch 6 Monaten hier berichten und uns wissen lassen, wieviel von dem dir sonst gestohlenen Geld du seither retten konntest. Sei aber ehrlich, selbst wenn du dabei riskierst, dass die inzwischen von uns Finanztip-Foristen für dich gestartete Sammlung wieder gestoppt wird.


    Dem Vernehmen nach soll sich sogar die FT-Redaktion daran beteiligen und allmonatlich das Zwischenergebnis auf das nächste Vielfache von 5 Euro aufrunden. ;)

    "Unhappy Wife - Unhappy Life!" Roger Murgatroyd, 1977

  • In einem anderen Thread aus dem Sommer schreibst du von einer Auswanderung nach Dubai im Herbst. Ist die schon erfolgt? Ändert das vielleicht etwas an der Versicherungspflicht in Deutschland?


    Nebenbei interessiert mich nicht, um welche Beitragshöhe wir hier sprechen, die dich in Erwägung ziehen lassen, diesen Weg zu gehen.

  • In einem anderen Thread aus dem Sommer schreibst du von einer Auswanderung nach Dubai im Herbst. Ist die schon erfolgt? Ändert das vielleicht etwas an der Versicherungspflicht in Deutschland?


    Nebenbei interessiert mich nicht, um welche Beitragshöhe wir hier sprechen, die dich in Erwägung ziehen lassen, diesen Weg zu gehen.

    Danke für dein Interesse an meinem Leben!
    Auswanderung nach Dubai als Privatperson läuft, eine Aufgabe der deutschen Staatsbürgerschaft ist bisher nur gedanklich erfolgt, wegen der Gewerbezulassung wird es dabei bleiben, dass ich offiziell Deutscher bleibe und ich mir nur privat in andere Kulturen und Gesellschaften begebe. Auch Dubai kann, wie Kanada, Neuseeland, England, Frankreich, Deutschland, Spanien, Californien etc. ins Schlechte umschlagen. Dann müsste ich auch hier schnell raus.
    Körperlich, finanziell und gegenüber dem weiblichen Geschlecht läuft es auch gut. Meme Coin Portfolio geht vertikal!


  • Auswanderung nach Dubai als Privatperson läuft...
    Körperlich, finanziell und gegenüber dem weiblichen Geschlecht läuft es auch gut. Meme Coin Portfolio geht vertikal!

    Für Dubai würde ich neben der Krankenversicherung eine gute Rechtsschutzversicherung empfehlen, die auch bei Inhaftierung, Auspeitschung oder Hinrichtung hilft. *Ironie aus*

  • Für Dubai würde ich neben der Krankenversicherung eine gute Rechtsschutzversicherung empfehlen, die auch bei Inhaftierung, Auspeitschung oder Hinrichtung hilft. *Ironie aus*

    Danke für den Hinweis, lieber Deutscher, aber, wie gesagt, bitte keine Belehrungen, ich weiß, dass ich zu dumm bin, um ein Leben in Sicherheit und Freiheit zu führen, und ich auf die russische und anti-westliche Propaganda reingefallen bin. Ich werde bereits am Flughafen abgeholt, ausgepeitsch und für terroristische Aktivitäten rekrutiert und werde es bereuen, nicht Tagesschaumoderator geworden zu sein ;)

  • Solange Du mit all den Frauen verheiratet bist, "gegenüber denen es gut läuft", und Du vor Ort vor allem auch nichts mehr postest, sollte es keine Probleme geben.


    Mit dem Spekulieren über Geschlecht und Staatsangehörigkeit anderer wäre ich vor Ort auch vorsichtig.

  • Danke für dein Interesse an meinem Leben!

    Bei so einem kuriosen Posting hat mich Deine Historie hier interessiert, da es erstmal nach "Troll" aussieht für mich.

    finanziell [...] läuft es auch gut

    Das geht auch schon aus dem anderen Thread hervor, dass Du offenbar einen sehr guten Stundenlohn erzielst. Gleichzeitig guckst Du nach Depoteröffnungen, bei denen es Prämien gibt, die dann doch eher Peanuts sein sollten. Und hier nun sind Dir die Krankenkassenbeiträge zu hoch, selbst wenn sie sich auf dem möglichen Minimum bewegen (hast ja alles unnötige "abbestellt" und bist laut eigener Aussage gesund - zudem vermute ich, dass Du eher noch zu den Jüngeren gehören dürftest, oder?). Das verstehe ich nicht, wenn man finanziell doch so gut aufgestellt ist. Insgesamt ist das für mich nicht stimmig.

  • Hier ein paar Aspekte zu KV im Kontext des Auswanderns bzw. Langzeitreisens, die zwar nicht genau auf die Frage des TE passen, aber im diskutierten Bereich interessant sein könnten:


    Zur Kündigung einer GKV (oder auf Anwartschaft stellen) ist es nicht nötig, sich aus D abzumelden oder seinen gewöhnlichen Aufenthaltsort außerhalb D nachzuweisen. Der Nachweis einer geeigneten AuslandsKV reicht aus. Siehe: § 190 Abs. 13 Nr. 2 SGB V. Wie das bei PKVs ist weiss ich nicht.


    Wer meint, ohne AuslandsKV auskommen zu können und sich darauf verlassen will, im Notfall ins Heimatland zurückzureisen und sich dort behandeln zu lassen sollte bedenken, dass eine erste Notfallversorgung im Ausland leicht 50T€ kosten kann und Fluggesellschaften einen vielleicht wegen Flugunfähigkeit nicht in einem Linienflug mitnehmen und ein medizinischer Flug leicht 100+T€ kostet.


    Wer glaubt, mit monatlichen Rücklagen in Höhe typischer KV-Beiträge (z.B. 700€/Mon) selbst vorsorgen zu können, verkennt die Leistungen von KV durch Verteilen hoher Risiken auf viele Beitragszahler. Auch kann die angesparte Rücklage schon durch den ersten Krankheitsfall aufgebraucht werden.


    Meines Erachtens braucht man für rein eigene Krankheits-Vorsorge mehr als ein paar Millionen € Gesamtvermögen.


    Vorsicht mit Reisekrankenversicherungen: In deren VB stehen manchmal Formulierungen wie "Der Versicherungsschutz gilt für Auslandsreisen. Als Reise definieren wir die vorübergehende Abwesenheit von Ihrem ständigen Wohnsitz." Oder Auskunft der HanseMerkur an mich: "Der Versicherungsschutz gilt lediglich für vorübergehende Reisen. Sofern in einem Reiseland ein Wohnsitz besteht, erlischt der Versicherungsschutz.“ Ob man zusätzlich zum ausländischen Wohnsitz einen deutschen hat, ist hier nicht relevant, da zählen vielleicht die Flugtickets (u.a. deswegen die Bordkarten aufheben!).


    Man unterschätzt das Risiko bei kleinen Wahrscheinlichkeiten leicht. Risiko ist aber die Kombination von Eintrittswahrscheinlichkeit und Schwere der Auswirkung. Oder man kalkuliert ein (bewusst oder unbewusst), zur Not dem persönlichen Umfeld oder der Allgemeinheit auf der Tasche zu liegen oder in nicht so sozialstaatlichen Ländern wie D in der Gosse zu landen oder zu sterben.

  • Bei so einem kuriosen Posting hat mich Deine Historie hier interessiert, da es erstmal nach "Troll" aussieht für mich.

    Das geht auch schon aus dem anderen Thread hervor, dass Du offenbar einen sehr guten Stundenlohn erzielst. Gleichzeitig guckst Du nach Depoteröffnungen, bei denen es Prämien gibt, die dann doch eher Peanuts sein sollten. Und hier nun sind Dir die Krankenkassenbeiträge zu hoch, selbst wenn sie sich auf dem möglichen Minimum bewegen (hast ja alles unnötige "abbestellt" und bist laut eigener Aussage gesund - zudem vermute ich, dass Du eher noch zu den Jüngeren gehören dürftest, oder?). Das verstehe ich nicht, wenn man finanziell doch so gut aufgestellt ist. Insgesamt ist das für mich nicht stimmig.

    Ich bin eben kein eindimensionaler globo homo, sondern denke mit tatsächlich etwas dabei, siehe Kunden-werben-Kunden Prämien ;)


    Ne, man kommt wegen des beschissenen Pflichtversicherungspflichtbetrugs nicht nur mit einer internationalen PKV zurecht.

  • Ne, man kommt wegen des beschissenen Pflichtversicherungspflichtbetrugs nicht nur mit einer internationalen PKV zurecht.

    Immerhin hat eine parlamentarische Mehrheit sich für diese Ausprägung der Versicherungspflicht entschieden. Das kann man selbst gut finden, weniger gut oder auch schlecht.


    Aber Betrug ist das nicht. Und bevor du darüber ins Jammern kommst: Das war jetzt keine Moralpredigt, aber eine sachliche Einordnung.

    "Unhappy Wife - Unhappy Life!" Roger Murgatroyd, 1977

  • Immerhin hat eine parlamentarische Mehrheit sich für diese Ausprägung der Versicherungspflicht entschieden. Das kann man selbst gut finden, weniger gut oder auch schlecht.


    Aber Betrug ist das nicht. Und bevor du darüber ins Jammern kommst: Das war jetzt keine Moralpredigt, aber eine sachliche Einordnung.

    Stimmt auch wieder. Parlamentarische Mehrheiten, die das Interesse der Bevölkerung vertreten, und nicht etwa die Lobbyisten von gewinnmaximierenden Pharma-Konzernen, machen Gesetze. Schließlich wird es so ausgeben!