Erfahrungswerte mit bAV von Willis Tower Watson

  • Liebes finanztip-forum,


    normalerweise richte ich mich nicht an Foren, gedenke aber diesmal diesen Weg zu wählen, da ich anderweitig keine Erfahrungswerte online gefunden habe.


    Mein Arbeitgeber legt meine Betriebsrente zu 100% selbst an und dies mit dem Verwalter Willis Tower Watson. Mir wird lediglich ein jährlicher Kapitalkontenplan zugesandt bei dem ich die geleisteten Einzahlungen nach einem Jahr angezeigt bekomme. Diese orientieren sich an meinem Jahresbruttogehalt sowie an einem individuellen Altersfaktor.

    Ich habe noch viele Jahre bis ich das Rentenalter erreiche. Bin sicherlich gesegnet wenn die Einzahlungen 100% AG-finanziert sind. Diese Privilegien sind mir durchaus bewusst. Was mir leider fehlt ist irgendwelche weiterführenden Informationen hinsichtlich Performance p.a. Kosten p.a., die Asset Allocation etc.


    Nun erwarte ich natürlich gar nicht, dass ihr mir hierzu Details nennen könnt, bitte nicht falsch verstehen. Da jegliche Kontaktversuche direkt über den AG sowie WTW ins leere gelaufen sind, wird das Thema seltsamerweise umso interessanter für mich. 😅


    Gibt es ähnliche Erfahrungen? Falls nein, was wisst ihr über WTW, deren Anlagestrategie für Betriebsrenten bei einer Anlagefauer von über 30 Jahren 🤔 bei so einer langen Anlagedauer ist es natürlich extrem entscheidend z.b. nur 3% p.a. zu erwarten anstatt 7% p.a.


    Wäre schön hier mal ein paar Gleichgesinnte zu finden.


    Vielen Dank vorab,


    Mocean

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  • Elena H.

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul.

    Geht ja schon deshalb nicht, weil der sich weigert, sein Maul auch nur ansatzweise zu öffnen. Und sich statt dessen auf die Hinterbeine stellt. X/


    Wäre für den TE schon interessant, abschätzen zu können, was bei der zu 100% vom Arbeitgeber ausgelegten BAV herumkommt, um besser fürs Alter planen zu können.


    Wundere mich allenfalls etwas darüber, dass auch der Arbeitgeber mauert. Einen Betriebsrat scheint es nicht zu geben - oder der hat seinerseits die Maurerkelle in der Hand.

    "Unhappy Wife - Unhappy Life!" Roger Murgatroyd, 1977

    • Hilfreichste Antwort

    Meine Betriebsrente wird mittlerweile auch durch WTW verwaltet, nachdem mein ehemaliger Standort geschlossen wurde.

    Bei mir (und wahrscheinlich bei dir auch) handelt es sich um eine "Direktzusage" (google es mal), und die Rentenentwicklung wird per Abkommen bestimmt, d. h. Das Unternehmen verspricht dir (grob gesagt) x% von deinem Gehalt. Das Kapital ist sozusagen "fiktiv" (aber abgesichert), oder "wird an dem Unternehmen selbst investiert". Was zählt ist die Zusage vom Arbeitgeber. WTW dürfte nur die Verwaltung erledigen.

    Bei mir die Regelung war ein Abkommen mit dem Betriebsrat aus 1986. Frage mal deinen Betriebsrat oder Personalabteilung.

  • auch bei mir WTW.... Bei uns ist die Altersvorsorge auch in betrieblichen Verträgen festgelegt, die man im Intranet abrufen kann. Wir haben auch einen direkten Zugang auf eine WTW-Seite, wo man den aktuellen Stand (jahresgenau) abfragen kann. Dort stehen bei

    uns auch Kontaktdaten. Diese Seite soll auch nach Ausscheiden von extern zugängig sein.


    Ich hatte vor nicht langer Zeit auch eine Frage und habe telefonisch auch jemanden erreicht. Beantwortet werden konnte die Frage nicht direkt, aber ein anderer Mitarbeiter (aus dem eigenen Unternehmen) hat mich dann angerufen.

    Gruss

    Patrick

  • mocean

    Hat einen Beitrag als hilfreichste Antwort ausgewählt.
  • Meine Betriebsrente wird mittlerweile auch durch WTW verwaltet, nachdem mein ehemaliger Standort geschlossen wurde.

    Bei mir (und wahrscheinlich bei dir auch) handelt es sich um eine "Direktzusage" (google es mal), und die Rentenentwicklung wird per Abkommen bestimmt, d. h. Das Unternehmen verspricht dir (grob gesagt) x% von deinem Gehalt. Das Kapital ist sozusagen "fiktiv" (aber abgesichert), oder "wird an dem Unternehmen selbst investiert". Was zählt ist die Zusage vom Arbeitgeber. WTW dürfte nur die Verwaltung erledigen.

    Bei mir die Regelung war ein Abkommen mit dem Betriebsrat aus 1986. Frage mal deinen Betriebsrat oder Personalabteilung.

    Top danke für die Rückmeldung. Tatsächlich habe ich zwischenzeitlich wie durch ein Wunder eine Antwort erhalten.

    Es ist exakt so wie du beschrieben hast. Direktzusage mit einem Altersfaktor mit dem noch 3% meines Jahresbrutto multipliziert wird.


    Also z.B. 50.000€ Jahresbrutto X 3% = 1.500€

    X Altersfaktor 3,5 = 4.500€ Einzahlungen für ein Jahr


    An sich schon ganz geil, nur schade das das Kapital ja einfach nur mit X% verzinst (Altersfaktor = Zins) wird aber nicht an langfristiger Wertentwicklung des Aktienmarktes gekoppelt ist.


    Selbst wenn man das UN eines Tages verlässt und dort ein Guthaben von z.B. 50.000€ angespart sind, dann ergibt sich bei 30 Jahren ein ganz anderer Kapitalstock als wenn es nur mit einem Altersfaktor zu durchschnittlich 3% verzinst wird..


    Wie ist das bei dir geregelt, weißt du das?

  • Btw., 1500 * 3,5 = 5250


    Der Altersfaktor in solchen Konstrukten verringert sich i.d.R. mit zunehmendem Alter. Das führt dann dazu, das in 'jüngeren Jahren' (Gehaltssteigerungen mal außen vor gelassen) etwas mehr Kapital pro Jahr 'eingezahlt' wird.


    Wenn der Zinssatz tatsächlich dem (sinkenden) Altersfaktor entspricht, wird das Kapital mit zunehmender Laufzeit immer schlechter verzinst.

  • Btw., 1500 * 3,5 = 5250


    Der Altersfaktor in solchen Konstrukten verringert sich i.d.R. mit zunehmendem Alter. Das führt dann dazu, das in 'jüngeren Jahren' (Gehaltssteigerungen mal außen vor gelassen) etwas mehr Kapital pro Jahr 'eingezahlt' wird.


    Wenn der Zinssatz tatsächlich dem (sinkenden) Altersfaktor entspricht, wird das Kapital mit zunehmender Laufzeit immer schlechter verzinst.

    Äh ja klar! Sorry mein Fehler haha 😂


    Stimmt mit dem sinkenden Altersfaktor. Leider ist das größte Problem an dieser Konstruktion das das Kapital, z.b. bei Verlassen des Unternehmens überhaupt nicht weiterverzinst wird. Wenn man mit 30 das Unternehmen verlässt aber noch 37 Jahre ein fünfstelliges Kapital Rendite machen könnte - und stattdessen nix damit passiert, dann ist das schon extrem traurig 😢 es ist leider ein systemisches Problem ..

  • Leider ist das größte Problem an dieser Konstruktion das das Kapital, z.b. bei Verlassen des Unternehmens überhaupt nicht weiterverzinst wird.

    Das muss nicht unbedingt so sein und hängt auch wieder von den Regeln / Verträgen des Arbeitgebers ab. Bei uns wird weiterverzinst, bis alles Kapital ausgezahlt ist. Da solltest du dich mal in deiner Firma durchfragen.

    Gruß

    Patrick

  • Das muss nicht unbedingt so sein und hängt auch wieder von den Regeln / Verträgen des Arbeitgebers ab. Bei uns wird weiterverzinst, bis alles Kapital ausgezahlt ist. Da solltest du dich mal in deiner Firma durchfragen.

    Gruß

    Patrick

    Habe bereits nachgefragt. Es gibt lediglich zum Ende (ab 61) eine jährliche Schlussverzinsung von 4,5% p.a. bis zum 67. LJ.


    Habe mal spaßeshalber ausgerechnet. Wenn das Kapital stattdessen bis 60 in einem Welt-ETF angelegt wäre, dann kämen einfach 500.000€ dabei raus ohne weitere Einzahlungen ab 30. So schade und absolut verschenktes Potenzial 😪


    Aber es ist AG-finanziert und es wird in Form von Rückstellungen in der Bilanz des UN ausgewiesen. Wäre natürlich schade wenn die Bilanz schlechter ausgewiesen wird weil nen riesiger Batzen an Rückstellungen entsteht..

  • An sich schon ganz geil, nur schade das das Kapital ja einfach nur mit X% verzinst (Altersfaktor = Zins) wird aber nicht an langfristiger Wertentwicklung des Aktienmarktes gekoppelt ist.

    Du siehst nur eine Seite der Medaille. Diese Direktzusage-Konstrukten sind idR absolut geil für den AN: stammen aus einer Zeit (60er und 70er) wo die demographische Entwicklung noch nicht so klar absehbar war, und die Versprechungen sind verhältnismäßig sehr groß und unflexibel. Heutzutage wird nur den Beitrag (statt die Rente) versprochen, und anteilmäßig idR deutlich weniger.

    Dazu kam noch später, dass wegen EU-Recht auch beim Verlassen des Unternehmens vor Renteneitritt Anspruch auf die Betriebsrente besteht.

    Selbst wenn man das UN eines Tages verlässt und dort ein Guthaben von z.B. 50.000€ angespart sind, dann ergibt sich bei 30 Jahren ein ganz anderer Kapitalstock als wenn es nur mit einem Altersfaktor zu durchschnittlich 3% verzinst wird..

    Bei uns wird es nach Verlassen des Unternehmens bis Renteneitritt mit 1% verzinst. Dies war in einem Adendum aus ca. 2000 geregelt, also bohre nochmal nach.