60/40 Portfolio mit mehreren ETFs vs. Vanguard Lifestrategy 60

  • Man kann auch schneller reagieren. Beck hat schon mehrfach Anleihen kurzfristig ,,rausgeworfen" als es Probleme beim Unternehmen gab.

    Das ist der gleiche Fehlschluss, wie er bei aktiven Aktienfonds vorkommt. Wenn ein Unternehmen Probleme bekommt und die bekannt werden, handeln die Anleihen auch nur noch mit größerem Abschlag. Tun sie das nicht, hat man beste Chancen, dass die Anleihegläubiger komplett ausbezahlt werden.

    Und auch die Sache mit der Fälligkeit ist zweischneidig. Man fährt zwar keinen Verlust ein, aber wer vor 5 Jahren eine langfristige Anleihe zu 0,x% gekauft hat, hat jetzt eben sein Kapital lange gebunden ohne was zu bekommen. Während die Inflation deutlich drüber läuft. Der Anleihen-ETF mit Laufzeitgrenze realisiert den Verlust eben sichtbar, während der mit der Endfälligkeit das langsam weginflationiert. Am Ende sind beide gleich gut/schlecht dran

  • Anleihen direkt kaufen: ja klar ! Warum nicht? Für Private eher knapp oder etwas unter 100 und los. Duration 2 bis 7. Im Zweifel Zinsen kassieren und zum Schluss auszahlen lassen.

    Das sehe ich komplett anders. Sorry. So, würde ich das niemandem empfehlen.

    Anleihen direkt kaufen? Nur, wenn man weiß, was man tut (Nachrangigkeit, Kündigungsrecht des Emittenten...) und nur bei Staatsanleihen, wie ich finde. Unternehmensanleihen gehören gestreut. Was da mitunter auf den Privatmarkt geworfen wird ist mit höchster Vorsicht zu genießen.

    Bei 100 oder knapp drunter? Warum? Der Kurs sagt nichts, garnichts! Ich kaufe gerne weit unter 100, nämlich Nullkuponanleihen. Ich bin Langfristinvestor, was will ich da mit Kupon? Ob bis zum Schluss halten oder nicht ist hupe. Wenn Du nicht am Fälligkeitstag das Geld benötigst musst Du wieder neu investieren. Du hast keine Durationskontrolle bzw. keine feste Duration und das Durationsrisiko schwankt dann (Beispiel: Du kaufst jetzt mit 5 Jahren Restlaufzeit in zwei Jahren hast Du aber nur noch 3 und nach 4 Jahren 1, dann wieder in 5 jährige und das Spiel geht von vorne los). Das ist eine Scheinsicherheit, dass man nominal das bekommt, was versprochen war, das ist nicht rational.

    Unternehmensanleihen nur als Fond/ETF, meine Meinung. Bei Aktien streuen wir extrem und kaufen den Markt und bei Anleihen fangen wir an zu spekulieren? Nein, das würde ich nicht empfehlen.

  • Ich gebe jetzt auch meine Gedanken dazu ab Männers:

    Es wird oft erwähnt, dass ein global aggregate Bond ETF die letzten 10 Jahre schlecht rendiert hat. Das ist leider wahr, aber ich finde die Betrachtungsweise nicht fair. Denn man sollte nicht einen einzelnen selektiven Zeitraum wählen sondern die gesamte Historie. Diese beinhaltet eben alle guten und schlechten Zeiten. Alles Krisen, Crashes, Pandemie, Zinsändrungen, Inflation, Deflation und Friedenszeiten.

    Wer kennt nicht das Beispiel als der liebe nette Sparkassenberater aka Finanzproduktverkäufer einen Immobilienfonds andrehen möchte. Er blendet den Chart ein und die Entwicklung geht von links unten wie mit dem Lineal gezogen nach rechts oben. Dann werden Gründe genannt wie "die Mieten sind inflationsindexiert" und die Entwicklung wird deswegen immer so weiter gehen. Ebenso die duften Gesellen der Edelmetallverkäufer/Edelmetallapotheken. "Gold hat den SP500 outperformed". Ja das stimmt. Wenn ich den Zeitraum so wähle dass er eben ins Bild passt. Ich kann Zeiträume wählen, da hat das Girokonto eine bessere Rendite eingefahren als der SP500.

    Wie ich auch an einer anderen Stelle geschrieben habe: es gab in 117 Jahren ganze 42 Jahre in denen Anleihen den Aktienmarkt outperformed haben. Zwar nicht am Stück, aber die aneinander Reihung von kleinen Zeiträumen ergeben in Summe auch einen großen.

    Man sollte auch nicht nur die Rendite sondern auch das Risiko betrachten. Ein Portfolio aus Aktien und Anleihen hatte in der Vergangenheit stets gut funktioniert und durch die Korrelationseffekte auch eine solide risikoadjustierte Rendite erzielt. Natürlich wäre ein "All In" in den Aktienmarkt lukrativer gewesen. Aber auch volatiler. Nur ist eben der global aggregate Bond die letzten Jahren voll unter die Räder gekommen. Aber ist das nicht der Sondersituation mit der Nullzinsphase bzw. Negativzinsen geschuldet ? Zu meiner Schulzeit hatten wir in Wirtschaftskunde Bundesschatzbriefe mit einer Verzinsung von 8%. Es gibt Generationen die in der Nullzinsphase geboren wurden oder sich seit diesem Zeitraum eben erst mit Finanzen beschäftigt haben. Für viele ist - so blöd es nun klingen mag - Zinsen fremd.

    Rein nüchtern betrachtet würde ein Investor niemanden Geld zu Null Prozent leihen auf 10 Jahre mit dem Wissen dass sein Cash erst in 10 Jahren zurück zubekommen und das Cash nach dieser Zeit aufgrund der Inflation auch noch an Kaufkraft verloren hat. Waren dafür Anleihen das richtige Instrument? Ich denke nicht. Es war abzusehen dass die Zinsen eher steigen werden als noch weiter negativer zu werden, auch wenn ich keine Prognosen mag.

    Aber betrachtet man diesen global aggregate bond dann hat dieser aber auch in der Vergangenheit aufgrund der Zinssenkungen profitiert.

    Es kommt nun mal auf den Betrachtungszeitraum darauf an. Bei einem Aktien ETF gab es selbst Zeiträume über 10 Jahren in denen Aktien seitwärts oder negativ gelaufen sind. Hier gilt jedoch der Tenor "abwarten und aussitzen". Bei Anleihen müsste ja das selbe gelten. Wir wissen nicht was die Zukunft bringt. Ich kann mir Szenarien vorstellen in denen Anleihen in Zukunft abkacken werden. Ich kann mir Szenarien vorstellen in denen Anleihen besser rendieren werden als Aktien. Wenn man auch betrachtet so liegt ja der Zins/Kupon bei Anleihen immer noch über der Dividende.

    Ich würde das ganze Anleihen Thema von meiner persönlichen Risikotragfähigkeit abhängig machen. Vorallem auch wenn man das Spiel gewonnen hat. Ein weiteres +20% Prozent mehr endkapital würde mir nicht wirklich einen Benefit bringen. Ein Crash von 40% zum Rentenbeginn jedoch sehr unangenehm treffen. Da man auch nicht weiß was die Zukunft bringt sollte man auch bedenken, dass Anleihen ein Hedge ist gegen Deflation. Wir reden immer nur von Inflation aber Deflation ist eines der 4 Risiken in der Finanzlehre.

    Nachdem Saarlaender ja nachdenkt evtl einen vanguard lifestrategy beizumischen vor dem Ruhestand komme ich immer mehr zu dem Resümee: wenn es für ein Problem mehrere Lösungen gibt - dann wähle die einfachste. Ich bin auch überzeugt dass ein Streben es perfekter zu machen als sehr gut es eigentlich genau das Gegenteil bewirkt.

    Ein simples Portfolio aus Tagesgeld, kurzlaufende Staatsanleihen und Welt Aktien ist so einfach wie steuerfreundlich, kostengünstig, effektiv und man weiß was einen erwartet. Nachdem die Assets Cash und kurzlaufende Staatsanleihen/Unternehmensanleihen an sich stabil sind kann ich den Draw Down des Aktienmärkte sehr gut steuern wie er meiner persönlichen Risikotragfähigkeit entspricht.

    Mein Portfolio besteht auch nur aus Tagesgeld, ishares eb.rexx 0-1 government Bond ETF und dem Vanguard FTSE All-World.

    Entweder man glaubt daran, dass ein AAA der Staatsanleihen sicher (risikoarm) ist oder nicht. Andernfalls würde ich einfach den Anleihenmarkt kaufen.

  • Die 7,7% Rendite, die der FIO in den letzten 12 Monaten gebracht hat, ist aber kein allgemeiner Erwartungswert. Bei dieser Angabe sollte berücksichtigt werden, dass der sprunghafte Kursanstieg bei Anleihen, der Ende 2023 (Oktober-Dezember) stattgefunden hat, noch mit in die Renditeberechnung der letzten 12 Monaten einfließt. Dieser sprunghafte Kursanstieg war aber vom genauen Zeitpunkt her nicht vorhersehbar und daher für den Anleger zufällig. Wer erst im Januar in den FIO eingestiegen ist, wird keine Jahresrendite von 7,7% mehr erreichen (außer es gibt einen erneuten zufälligen Kurssprung).

    Ja, genau so funktioniert der Anleihemarkt, dabei korreliert er in gewissen Marktphasen und über lange Zeiträume wenig mit dem Aktienmarkt. Das und das geringere Risiko machen ihn ja interessant. Für den Festgeldsicherheitssparer, der darauf aus ist genau das nominal zu bekommen, was versprochen ist, egal, was er davon noch kaufen kann, eignen sich nur Staatsanleihen mit der genau passenden Restlaufzeit. Es geht darum die Marktzinsen und -risikoprämien des Anleihemarktes einzusammeln. Wie bei Aktien. Nein, die 7,7% sind nicht der langfristige Erwartungswert des FIO. Die 26,x% des Weltaktienmarktes sind auch nicht der künftige Erwartungswert.

    Ist es möglich, dass da vieleicht ein falsches Verständnis bezüglich Anleihen vorliegt? Langfristig bringen Staatsanleihen knapp über Inflation, Unternehmensanleihen einen Schnapps mehr. Vieleicht müssen wir aber auch einfach ein paar Jahre abwarten um dann in den Rückspiegel sehen zu können.

    Andreas Beck sagt, mindestens 60% Aktien auf die lange Frist (also auch Anleihen), Herr Kommer sagte letztens auch, dass Anleihen für fast jeden dazugehören, Jack Bogle sprach von mind. 25% und maximal 75% Anleihen im Portfolio von Privatanlegern. Es wurde ein Nobelpreis für die Portfoliotheorie vergeben usw. Aber wir Deutschen fremdeln damit. Aber vieleicht ist das auch normal. Warten wir mal bis der Aktienmarkt mal 10 Jahre schlecht lieft, dann werden wir die Diskussion umgekehrt führen, denke ich.

  • WIe siehst du in diesem Zusammenhang die neuartigen Anleihen-Produkte mit fester Laufzeit, aka iBonds usw?

    Ich halte wenig davon. Alle paar Jahre bekommst du dein Geld ausgezahlt und musst dich wieder um die Anlage kümmern. In der Ansparphase ist das Aufwand, den du auf keinen Fall willst und von dem du keinerlei Vorteil hast. Ich wette, dass bei den meisten das Geld dann erstmal monatelang rumliegt und gar nichts tut. Und bei jedem Mal besteht die Gefahr, dass man das Geld entweder verprasst oder in den neuesten Hype investiert. Außerdem kannst du konzeptbedingt nicht thesaurieren, bist also steuerlich schlechter gestellt.

    Das ganze entspricht in der Konzeption einem Festgeld mit vorzeitiger Kündigungsmöglichkeit. Und es sollte auch genau dafür genutzt werden. Wer damit seine Festgeldtreppe nachbauen will, kann das gerne tun, solange man sich bewusst ist, dass dafür eben keine Einlagensicherung besteht. Kommt der italienische Schuldenschnitt in 2028, hat man halt Pech gehabt. Es ist aber vollkommen deplatziert in einem langlaufenden 60/40 Portfolio. Da würde ich eher einen Anleihenfonds nehmen, der bis zur Fälligkeit hält.

  • Darf ich fragen mit wie viel Prozent vom Portfolio und mit welchem Ziel (Kapitalbedarf mittlere Frist, Senkung der Volatilität, fixer Anleihe-Baustein mit regelmäßigem Rebalancing, zum Testen,....).

    Ich kann auch verstehen, wenn man neben seinem oder seinen Aktien-ETF(s) den Fixed Income One als (einzigen) Anleihe-Baustein nimmt. Zumindest erspart es einem die Auswahl und gibt einem die Sicherheit, dass jemand nach dem Ding schaut. Ich wüsste ehrlich gesagt nicht welchen Anleihe-ETF ich nehmen sollte. Bei Aktien-ETF ist es ja schon fast egal, wenn man sich an 2-3 grundlegende Kriterien hält.

    Etwa 10% vom Portfolio. Ich habe keinen mittelfristigen Topf, sondern eine AssetAllokation für alles, was nicht kurzfristig benötigt wird und einen kleinen Notgroschen, der instant verfügbar ist. Warum? 1. 0,2% höherer Erwartungswert des Portfolios 2. Diversifikation 3. Korrelationseffekte

    Tendenziell würde ich den Anteil auch höher ansetzen, aber meine Allokation berücksichtigt auch meine persönlichen Bedürfnisse und die sind halt individuell/speziell. Mit höherem Vermögen würde ich den Anteil auch erhöhen, ich habe aber quasi einen Safe asset floor, also konkreten Betrag den ich für mich einfach (in kurzen Staatsanleihen) haben möchte. Darüber hinaus möchte ich einen bestimmten Betrag, der sich an meinem Bedarf, orientiert in ganz bestimmten Fremdwährungsanleihen halten. Eine bestimmte Aktienquote möchte ich nicht unterschreiten. Insofern bin ich da limitiert bezüglich der Unternehmensanleihen. Bis zu 20% hätte ich da aber kein Problem mit.

    Der Aggregate Bond hat mich nicht ganz überzeugen können (eher so ein Gefühl) und da waren € Unternehmensanleihen als Beimischung für mich ein guter Kompomiss.

    Für die mittlere Frist (sagen wir mal undefiniert 3-6 Jahre) wäre der FIO vieleicht in Kombi mit Geldmarkt mein Weg.

    Ich meide aber auch Banken aus Überzeugung. Daher nutze ich die nur zur Zahlungsabwicklung und für den kurzfristigen Bereich. Alles andere geht an den Kapitalmarkt. Daher sind für mich Überlegungen, wie Festgeld und Tagesgeld kein Thema. Wenn man das aber erwägt, war es sicher auch okay zu 3,x% ein Tagesgeld zu machen. Aber danach? Ich will mir den Stress nicht antun und sammel die Rendite ein, die der /die Märkte mir geben. Ob ich da mit einem Bankangebot für bestimmte Zeit mal besser gefahren wäre? Wer weiß, bestimmt.

    ich bin da kein Maßstab in allen Dingen. Und daher empfehle ich gewisse Vorgehensweisen, die ich habe, keinem Sparplanbeginner. Mein Safe Asset Floor ist rational betrachtet wohl zu groß. Aber ich bin sehr sicherheitsorientiert und möchte mir die Flexibilität erhalten auch bei schlechten Aktienmärkten einen gewissen Betrag zur Verfügung zu haben, denn man weiß ja nie. Vieleicht will man mal auswandern, ein Häuschen kaufen oder es passiert was Dummes. Trotzdem bleibe ich bei der Allokation des Gesamtvermögens immer aktienlastig. Egal, wie sehr mich eine Anlageklasse überzeugt, ich möchte nicht alles auf ein Pferd setzen. Da gibt es viele, die anders sind. Die haben alles in Ihrer eigenen Firma, alles in Immobilien oder Krypto. Das liegt mir nicht. Auch die Entnahmestrategien von Prof. Walz waren auf 60/40 ausgelegt. Also ich fühle mich gut damit, muss aber damit leben, wenn andere die letzten Jahre weit outperformend haben. Aber war das zuverlässig prognostizierbar? Nein.

    Schau Dir mal die Assetallokation von Family Offices an. Da ist Kohle, die in einem oder mehreren Leben nicht ausgegeben wird. Der Zeithorizont ist ewgig. Und dennoch immer das gleiche Equity, FixedIncome, Realestate und Alternatives. Warum machen die das? Sie können das Risiko tragen und haben Zeit.

    Naja, die Sicherheitssparer, wie sie hier gelegtenlich genannte werden verstehen nicht, warum ich zu einem signifikanten Anteil in Aktien bin und das Forum versteht nicht, wie man nicht 100% Aktien fahren kann...

  • Das ist der gleiche Fehlschluss, wie er bei aktiven Aktienfonds vorkommt. Wenn ein Unternehmen Probleme bekommt und die bekannt werden, handeln die Anleihen auch nur noch mit größerem Abschlag. Tun sie das nicht, hat man beste Chancen, dass die Anleihegläubiger komplett ausbezahlt werden.

    Woher kommt dann die Outperformance trotz höherer Kosten bei aktiven Anleihefonds?

  • Woher kommt dann die Outperformance trotz höherer Kosten bei aktiven Anleihefonds?

    Über den kurzfristigen Erfolg, nicht langfristig. Analog den Aktienmarkt.

  • Über den kurzfristigen Erfolg, nicht langfristig. Analog den Aktienmarkt.

    Nein, in dem Fall ist die Outperformance erheblich und langfristig. Ich finde nur die Quelle nicht mehr. Ich habe allerdings mal gelesen, dass 45% der aktiven Anleihe-Fonds ihre Benchmark schlagen. Da die Benchmark keine Kosten hat, ist das unglaublich viel. Kostenbereinigt dürften damit 2/3 die Benchmark schlagen.

    Bei Aktien ist die Anzahl der aktiven Fonds, die langfristig die Benchmark schlagen praktisch Null. Bedenkt man den Survivorship bias, liegt die Anzahl bei unter 0,1% auf 40 Jahre (das ist jetzt meine Zahl, aber das dürfte hinkommen).

    Nagelt mich nicht auf die Zahlen fest, aber es scheint einen erheblichen strukturellen Unterschied zwischen Aktien und Anleihen zu geben, wenn es um aktiv vs. passiv geht.

  • Hab ein Buch von Malkiel und Ellis gelesen da wird geschrieben vom (wortwörtlichen) Anleihen Ersatzportfolio. Wie ist eure Meinung hierzu ?

    Statt den Anleihenanteil im Portfolio mittels einen global aggregate bond etf abzubilden wurde vorgeschlagen, da es so geringfügige Kupons gibt auf Anleihen, den Anleihenanteil wie folgt darzustellen:

    Vanguard FTSE All-World High Dividend

    Vanguard EM Government Bond ETF

    Das ganze ist nicht kurzfristig sondern langfristig ausgelegt. Es wurde erwähnt, dass der FTSE All-World High Dividend im Laufe der Zeit die Dividende erhöht.

    Weltweite Streuung. Inflationsgeschütztes Sachvermögen. Teilfreistellung.

    EM Bond ETF mit laufenden monatlichen Auszahlungen. Mit allen Vor- und Nachteilen eines Anleihen ETFs. Gerd Kommer hat einen Blog Beitrag zu EM Staatsanleihen ETF. Prof. Walz sieht es kritisch.

    Ich bin kein Fan von einem EM Government Bond ETF.

    Aber wäre ein Anleihenanteil im Portfolio aus ishares eb.rexx 0-1 government Bond (kurzlaufende deutsche Staatsanleihen etf) mit einem FTSE All-World High Dividend Etf der "bessere" global aggregate bond?

    Mir ist der Unterschied von Aktien und Anleihen alles bekannt.

    Aber der FTSE All-World High Dividend ist relativ schwankungsarm, Teilfreistellung, Sachvermögen, währungsdiversifiziert, weniger Bankenanteil als in einem Unternehmensanleihen ETF, Dividende in der Regel steigend. Dazu der kurzlaufende deutsche Staatsanleihen etf. Schwankunsarm, Euro, vierteljährliche Auszahlung, AAA Rating.

    Bogle war ja der Meinung ein us aggregate bond mit 70 Prozent Staatsanleihen ist zu viel. Er würde 50% Staatsanleihen und 50% Unternehmensanleihen nehmen. Konnte aber keine Begründung geben nur dass er es so machen würde.

    Meinungen hierzu?

  • Nein, in dem Fall ist die Outperformance erheblich und langfristig. Ich finde nur die Quelle nicht mehr. Ich habe allerdings mal gelesen, dass 45% der aktiven Anleihe-Fonds ihre Benchmark schlagen. Da die Benchmark keine Kosten hat, ist das unglaublich viel. Kostenbereinigt dürften damit 2/3 die Benchmark schlagen.

    Bei Aktien ist die Anzahl der aktiven Fonds, die langfristig die Benchmark schlagen praktisch Null. Bedenkt man den Survivorship bias, liegt die Anzahl bei unter 0,1% auf 40 Jahre (das ist jetzt meine Zahl, aber das dürfte hinkommen).

    Nagelt mich nicht auf die Zahlen fest, aber es scheint einen erheblichen strukturellen Unterschied zwischen Aktien und Anleihen zu geben, wenn es um aktiv vs. passiv geht.

    Interessant. Danke für das Feedback. Vielleicht findest du ja die Quelle.

    Hätte ich nicht gedacht, aber Überraschungen gibt es immer 😅

  • Woher kommt dann die Outperformance trotz höherer Kosten bei aktiven Anleihefonds?

    Survivorship Bias? Fonds, die wegen schlechter Performance geschlossen werden, gehen nicht in die Benchmark ein.

    Ansonsten würde ich nochmal genau schauen, was hier mit was verglichen wurde. Ein ungünstiges Benchmark erlaubt auch eine Outperformance, besonders wenn der Fonds faktisch mehr Risiko eingeht, als seine Benchmark.

    Mathematisch muss (geldgewichtet!) der Durchschnitt der aktiven Fonds vor Kosten genau dem Marktdurchschnitt entsprechen. Damit ist auch klar, dass eine Überperformance von 2/3 der Fonds (nicht nach Geld gewichtet, sondern bloße Anzahl) nur zustande kommen kann, wenn das restliche Drittel entweder sehr viel schlechter abschneidet oder einen größeren Anteil des Gelds verwaltet.

    Beides ist für den Anleger gleich schlecht, da er vorher nicht weiß, welcher Fonds eine Outperformance schafft. Ich bin mir sicher, dass der Hund in einem der Punkte vergraben ist bzw. in allen 4 zusammen.

  • Survivorship Bias? Fonds, die wegen schlechter Performance geschlossen werden, gehen nicht in die Benchmark ein.

    Ansonsten würde ich nochmal genau schauen, was hier mit was verglichen wurde. Ein ungünstiges Benchmark erlaubt auch eine Outperformance, besonders wenn der Fonds faktisch mehr Risiko eingeht, als seine Benchmark.

    Mathematisch muss (geldgewichtet!) der Durchschnitt der aktiven Fonds vor Kosten genau dem Marktdurchschnitt entsprechen. Damit ist auch klar, dass eine Überperformance von 2/3 der Fonds (nicht nach Geld gewichtet, sondern bloße Anzahl) nur zustande kommen kann, wenn das restliche Drittel entweder sehr viel schlechter abschneidet oder einen größeren Anteil des Gelds verwaltet.

    Beides ist für den Anleger gleich schlecht, da er vorher nicht weiß, welcher Fonds eine Outperformance schafft. Ich bin mir sicher, dass der Hund in einem der Punkte vergraben ist bzw. in allen 4 zusammen.

    Es könnte aber auch sein, dass sich am Markt viele Anleger tummeln, die keine gelisteten Fonds sind. Wie Beck erwähnt hat, legen sie meisten Anleger direkt in Anleihen an und nicht über Fonds. Dann könnten theoretisch auch alle aktiven Fonds eine Benchmark schlagen.

    Aber das sind jetzt von mir gestartete Randdiskussionen. Ohne Quelle sind meine Aussagen nicht viel Wert. Ich such' mal...

  • Aber der FTSE All-World High Dividend ist relativ schwankungsarm, Teilfreistellung, Sachvermögen, währungsdiversifiziert, weniger Bankenanteil als in einem Unternehmensanleihen ETF, Dividende in der Regel steigend.

    Gerd Kommer hält ja nicht viel von einem Dividendenfokus, weil er nicht nur weniger Rendite generiert, sondern auch riskanter wäre als ein neutraler Aktien-ETF. Im Vergleich zu Anleihen müsste das Risiko also nochmal deutlich höher sein. Wäre es hier nicht besser nur auf kurzlaufende Staatsanleihen und einen breiten Aktien-ETF zu setzen?

  • Es könnte aber auch sein, dass sich am Markt viele Anleger tummeln, die keine gelisteten Fonds sind. Wie Beck erwähnt hat, legen sie meisten Anleger direkt in Anleihen an und nicht über Fonds. Dann könnten theoretisch auch alle aktiven Fonds eine Benchmark schlagen

    Theoretisch ja. Praktisch spricht aber wenig dafür, dass die Manager bei Pensionsfonds, Versicherungen, etc. grundsätzlich besser oder schlechter anlegen als die Kollegen bei Anleihenfonds.

    Aber das sind jetzt von mir gestartete Randdiskussionen.

    Nicht so wild. Das hier ist ja ein allgemeine Diskussionthread zum 60/40 Portfolio und da ist die Frage nach dem Anleihenfonds durchaus relevant

  • Ist es möglich, dass da vieleicht ein falsches Verständnis bezüglich Anleihen vorliegt?

    Dieses falsche Verständnis scheint Andreas Beck selber zu fördern. Auf der Homepage des FIO ist zu lesen:

    Zitat

    Die zinsstarke Ergänzung zum

    - Girokonto

    - Festgeldkonto

    - Sparbuch

    - Tagesgeldkonto

    Da kann man nur mit dem Kopf schütteln. Was da wohl in Andreas Beck gefahren ist?

  • Aber der FTSE All-World High Dividend ist relativ schwankungsarm, Teilfreistellung, Sachvermögen, währungsdiversifiziert, weniger Bankenanteil als in einem Unternehmensanleihen ETF, Dividende in der Regel steigend. Dazu der kurzlaufende deutsche Staatsanleihen etf. Schwankunsarm, Euro, vierteljährliche Auszahlung, AAA Rating.

    Gerd Kommer hält ja nicht viel von einem Dividendenfokus, weil er nicht nur weniger Rendite generiert, sondern auch riskanter wäre als ein neutraler Aktien-ETF. Im Vergleich zu Anleihen müsste das Risiko also nochmal deutlich höher sein. Wäre es hier nicht besser nur auf kurzlaufende Staatsanleihen und einen breiten Aktien-ETF zu setzen?

    Die Rücksetzer eines ETFs mit Dividendenfokus sind relativ hoch in Krisen. Teilweise mehr als ein MSCI World. Vielleicht würde deine angedachte Strategie besser mit einem Value Factor funktionieren. Die tauchen nicht so stark ab. Und können sich sogar besser rentieren als der breite Markt (wenn der Faktor mal wieder kommt - lang, lang ist es her).

    https://www.ishares.com/de/privatanleger/de/produkte/270048/ishares-msci-world-value-factor-ucits-etf