Dr.Walz und das nachgewürzte ETF-Depot

  • Ja, nur sollte man dabei die eigene Rentenansprüche nicht vergessen sonst könnte es zu defensiv werden..

    Kommt ja immer auf das Ziel an. Ich habe nicht das Ziel viel aufzubauen, sondern primär mit stabiler Rendite vom Vermögen leben zu können. Aber ja, 100% Aktienquote ist ggf sogar sicherer für das Endvermögen und die Entnahme, aber ob ich mit ein paar Mio nur in Aktien noch gut schlafen könnte weiß ich noch nicht

  • Diese Grafik von JP Morgan zeigt sehr gut was für eine wahnwitzige Situation wir momentan haben. Mir kann keiner erzählen, dass sowas normal ist und ohne Probleme aufgelöst werden wird.


  • Diese Grafik von JP Morgan zeigt sehr gut was für eine wahnwitzige Situation wir momentan haben. Mir kann keiner erzählen, dass sowas normal ist und ohne Probleme aufgelöst werden wird.


    Ich sehe das auch so.


    Interessantes auf jeden Fall, wie professionelle Vermögensverwalter von großen Vermögen jetzt agieren.

    Bekanntlich geht es hier um den Erhalt und die moderate Verzinsung des gesamten Kapitals.

    Die Vermögensverwalter reduzieren bereits seit geraumer Zeit den US Anteil deutlich.


    Ich habe mit einem gesprochen, der inzwischen bei 14 % US Anteil angekommen ist. Und dort von den großen übrigens nur Microsoft und gar nix. Von dem Rest. Der Rest des Aktien Engagements liegt in der Schweiz und Japan sowie ausgesuchten europäischen Werten. Deutsche Werte sind außer den Versicherern überhaupt keine dabei.


    Wenn ich auf großen Gewinnen, die nicht realisiert sind, sitzen würde… Dann würde ich mir einfach überlegen, auch mal Gewinne mitzunehmen und dann das Kapital zu 3 % arbeiten zu lassen. Aus diesem Kapital macht man dann schöne große Sparpläne auf einen ETF Mix wie man will.

  • Hallo zusammen,

    da die Gewinne schon enorm sind kann es gut sein die ursprüngliche gewünschte Aktienquote wieder herzustellen.

    Gewinnmitnahmen eher nicht.

    Es unklar wie es wird. Prognosen für die Zukunft sind problematisch.

    LG

  • Ich war mal im Boglehead Forum unterwegs weil mich interessiert hat wie da so die Stimmung und Meinung ist. Ich würde zusammenfassend sagen was ich dort gelesen habe ist, dass nicht viel von BIP oder anderer Gewichtung gehalten wird. Aber trotzdem nach Marktkapitalisierung streuen sollte ebenso international. Folgendes Zitat wurde genannt:


    "Bogle war da anders. Der blieb von Beginn und bis zum Ende ein wirklich knallharter "Markt"-MCAP-Befürworter ohne Faktor-Zeugs oder irgendwelche Gewichtungsspielchen. Wer mal genau nachdenkt, der wird verstehen, dass man die durchschnittliche Marktrendite (die goldene Mitte!) wirklich nur dann abgreifen kann, wenn man MCAP macht. Wer irgendwie davon abweicht (Faktoren, BIP, andere Gewichtungen etc), wird zwangsweise darüber oder darunter landen. Das geht gar nicht anders. Das ist logische Arithmetik, weil alle Marktteilnehmer in Summe das ergeben, was wir als MCAP sehen. Daher ist jede noch so kleine Abweichung von MCAP nichts anderes als eine Mini-Version dessen, was aktive Fonds oder Stock Picker tun."


    Prof. Walz erhöht Europa um ca 10% und die Schwellenländer ebenso um 10% um bei ca. 50% Amerika zu landen. Ich stelle mir die Frage was das tatsächlich bringt wenn ein big Crash in den USA kommen sollte. Da wird mir die Erhöhung von Europa und Schwellenländer auch nicht viel bringen.


    Vorallem erhöhe ich mit den Schwellenländern auch das politische Risiko ? Vanguard hat einen Indexfonds auf den all world ex USA...er wird mit Risiko 5 (normaler Welt etf 4) gelistet und hat Europa mit 40%, Emerging Markets mit 28% und der Rest auf asia/pacific und North America (Kanada).

  • "Bogle war da anders. Der blieb von Beginn und bis zum Ende ein wirklich knallharter "Markt"-MCAP-Befürworter ohne Faktor-Zeugs oder irgendwelche Gewichtungsspielchen. Wer mal genau nachdenkt, der wird verstehen, dass man die durchschnittliche Marktrendite (die goldene Mitte!) wirklich nur dann abgreifen kann, wenn man MCAP macht. Wer irgendwie davon abweicht (Faktoren, BIP, andere Gewichtungen etc), wird zwangsweise darüber oder darunter landen. Das geht gar nicht anders. Das ist logische Arithmetik, weil alle Marktteilnehmer in Summe das ergeben, was wir als MCAP sehen. Daher ist jede noch so kleine Abweichung von MCAP nichts anderes als eine Mini-Version dessen, was aktive Fonds oder Stock Picker tun."

    Obwohl ich ein großer Bogle-Fan bin, habe ich diesbezüglich eine andere Meinung. Man sollte die Errungenschaften und Weitsicht dieses Mannes nicht geringschätzen, aber auch nicht mit einem Heiligenschein versehen. Die Kapitalmarktforschung hat sich seit Bogle schon weiterentwickelt und sehr helle Köpfe sehen das MCAP-Modell (ist auch nur ein Modell) mittlerweile schon kritisch. Auch Vanguard hat ja mittlerweile zahleiche Spezial-Fonds und Faktor-Fonds auf den Markt gebracht (und teilweise auch wieder geschlossen).


    Und selbst Bogle hat in einigen Interviews erwähnt, dass er seine Asset-Allokation mehrmals getimed hat, weil er Übertreibungen im Markt gesehen hatte. Zwar nur die Level-1-Allokation, aber es war klar market timing. Und ich finde das auch in Ordnung, wenn es im Rahmen bleibt. Das hat Bogle auch so gesagt.


    Man muss jetzt auch nicht seinen US-Anteil auf 0% setzen oder wenn man Übertreibungen sieht, 100% in Cash gehen. Das machen Beck und Kommer ja auch nicht. Sie nehmen die 70% USA und setzten sie auf 45-50%. Oder mischen small-caps bei. Wer heute nur den MSCI World oder den FTSE ALL-World hat, kann ja mal 20-30% verkaufen und ex-USA, small caps und/oder EM beimischen. Oder einfach neues Geld anders investieren. Deshalb ist er oder sie immer noch in Tausenden von super Unternehmen investiert und wird von der Equity Prämie profitieren. Nur halt mit einer geringen Bewertung. Und wer ohnehin schon mal mit dem Gedanken gespielt hat ein bisschen Tempo rauszunehmen, kann es ja jetzt im Bullenmarkt machen und nicht erst, wenn es wieder knallt. Ich würde es halt sehr homöopathisch machen und nicht wild rumhandeln.


    Mir geht es hier nicht um Outperformance, sondern um eine maximal breite Streuung. Die sehe ich momentan nicht bei z.B. einem MSCI World.

  • Wenn ich auf großen Gewinnen, die nicht realisiert sind, sitzen würde…

    würdest du wahrscheinlich trotzdem holden.

    ich hab bei mir einen bestand von ~32% Microsoft Corp. seit kauf hat der einzeltitel bei mir eine rendite von +1874% (nein dass ist kein schreibfehler)

    der IZF liegt in den letzten 20jahren bei 15%


    ich habe diesen titel auch mal nachgekauft während corona und kurz nach corona wieder verkauft, um ledeglich das loch mitzunehmen, für mich persönlich war das klar dass das nur ein schluckauf bei diesem titel war.


    SAP als einzeltitel in meinem portfolio liegt bei +530% bzwq. seit ich diese aufgenommen habe bei einem IZF von 14% noch dazu ausschütend jedes jahr rund 1%.


    Siemens, protect&gamble hab ich noch nicht so lange dass ich da schlüsse draus ziehn kann.


    unilever als kleinst posten habe ich vor kurzem liqudiert mit +128% bzw. einem izf von 7,5%.



    wie gesagt ich persönlich halte von "rebalancing" nix.

    wenn ich aktien oder etfs kaufe dann immer mit mindestens 10 000€, und in sachen etf eben per sparplan weiter, einzeltitel kaufe ich eher seltenst nach.

    Mir geht es hier nicht um Outperformance, sondern um eine maximal breite Streuung. Die sehe ich momentan nicht bei z.B. einem MSCI World.

    da die unternehmen im MSCI World, in aller regel weltweit unterwegs sind, ansonsten wären diese nicht dort drin, ist das breits breit gestreut, auch wenn viele der unternehmen ihren sitz in den USA haben.

  • da die unternehmen im MSCI World, in aller regel weltweit unterwegs sind, ansonsten wären diese nicht dort drin, ist das breits breit gestreut, auch wenn viele der unternehmen ihren sitz in den USA haben.

    Das Argument wurde bereits widerlegt (siehe Video Ben Felix International Diversification).

    Die Streuung über verschiedene Länder (Sitz des Unternehmens) ist auch bei globaler Aktivität der Unternehmen sehr wichtig. Alleine die globale Aktivität bedeutet keine ausreichende Streuung. Das ist angeblich sehr gut erforscht.

  • John Bogle


    Ich möchte nochmal an einem einfachen Beispiel zeigen warum das MCAP-Modell ,,Schwächen" hat. Im ETF von Kommer gibt es einen sogenannten ,,looser screen". Das bedeutet, dass IPOs in den ersten Jahren nicht in den ETF aufgenommen werden.

    (Diese Tatsache wird die Performance nicht sonderlich beeinflussen. Es soll hier nur als Beispiel dienen.)


    Es ist unumstritten, dass IPOs in den ersten Jahren eine deutlich schlechtere Rendite haben als der Gesamtmarkt. Das ist so oft und deutlich, dass es fast einem Naturgesetz gleicht. Trotzdem muss ein MCAP-Modell diese Aktien aufnehmen. Das macht keinen Sinn, da man sie ohne Aufwand und Kosten auch erst später aufnehmen könnte. Wie gesagt, das wirkt sich kaum aus, aber solche und ähnliche Phänomene gibt es einige und zeigen, dass MCAP Schwächen hat oder zumindest haben kann.

  • wenn du keine schriftlich ausfhürung hast, werde ich mir das nicht anschauen.

    videos sind das schlimmste aller medien um sachlich etwas damit anzufangen.


    nehemn wir mal cocacola, als weltweit agierendes unternehmen.

    das unternehmen macht gerade mal 36% ihres umsatzes in Amerika


    Microsoft liegt mit einem umsatz in den USA bei rund 51%

    Nvidea macht ihren umsatz ebenfalls nur zu etwa 44% in den USA.

  • Wie so oft gehe ich mit deiner Meinung d'accord, und wenn nicht schätze ich sie trotzdem sehr.


    Ich finde alles richtig was du geschrieben hast nur kleine Anmerkungen meinerseits:


    Die Änderungen von risikoreich zu risokarm sehe ich nichts als Market Timing solange es aufgrund der persönlichen Risikotragfähigkeit beruht und nicht auf Marktspekulation.


    Was mich aber jedoch noch zweifeln lässt ist Ellis und Malkiel weil ich von denen bislang überhaupt noch nichts gehört habe zu BIP und Klumpenrisiko. Vorallem weil beide schlaue Köpfe und Amerikaner sind und was internationale Diversifikation open minded sind im Vergleich zu Mr Bogle.

  • wenn du keine schriftlich ausfhürung hast, werde ich mir das nicht anschauen.

    videos sind das schlimmste aller medien um sachlich etwas damit anzufangen.

    Unter dem Video stehen zahlreiche Quellen. Da kann man sich einlesen. Ist aber ziemlich viel...

  • Die Änderungen von risikoreich zu risokarm sehe ich nichts als Market Timing solange es aufgrund der persönlichen Risikotragfähigkeit beruht und nicht auf Marktspekulation.

    Es gibt ein Video von John Bogle in dem er sagt, dass market timing nicht funktioniere. Dann lacht er aber und sagt, er habe es auch schon erfolgreich gemacht, als er Überbewertungen im Markt erkannt habe. Ich muss mal schauen, ob ich es finde...

  • Ich verstehe deinen Punkt.


    Es ist auch klar dass ein IPO schlechtere Renditen hat, jedoch sehe ich es aus dem Blickwinkel dass ich longtime Investor bin. Von daher zählt die kurzfristige Situation nicht für mich und bin froh dass das Unternehmen trotzdem im Korb mit dabei ist. Alleine schon aus risikostreuung. Auch wenn es noch nicht profitabel ist. Aber voraussichtlich sein wird. Und ich es günstiger erwerben kann. Ob es profitabel sein wird und überlebt weiß ich nicht. Deswegen streuen wir.


    Die Frage ist bei Beimischung von Regionen: Ich stelle mir das tricky vor im Alter wenn die ETFs nicht gerade ausschütter sind ? Da wäre dann vermutlich der Gerd Kommer ETF einfacher selbst als Thesaurierer.

  • Es gibt ein Video von John Bogle in dem er sagt, dass market timing nicht funktioniere. Dann lacht er aber und sagt, er habe es auch schon erfolgreich gemacht, als er Überbewertungen im Markt erkannt habe. Ich muss mal schauen, ob ich es finde...

    Ich glaube dir das. Ich denke ich weiß sogar welches du meinst. Es gab auch eines wo er Gold empfiehlt :D

  • Ich glaube dir das. Ich denke ich weiß sogar welches du meinst. Es gab auch eines wo er Gold empfiehlt :D

    Ich glaube das hier war es. Ist ein bisschen anders als ich es in Erinnerung habe, aber es geht um ,,wie sollte man sich verhalten, wenn der Markt deutlich überbewertet ist". Mich hat das sehr geprägt. Ich nehmen für mich aus den Aussagen, dass Änderungen an der Asset-Allokation schon okay sind, aber man homöopathisch vorgehen sollte. Obwohl er selbst schon mal die Aktienquote von 80% auf 25% gesenkt hat, weil ihm die Übertreibungen zu heftig waren (gesundheitliche Gründe spielten zwar auch eine Rolle - aber hey, sind wir ehrlich - er wusste es). :D


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