Anfängerfrage zum Thema Geldmarkt-ETF

  • Guten Morgen,


    ich möchte in den nächsten 5-10 Jahren in eine Immobilie investieren und würde gerne mein Erspartes hierfür möglichst sinnvoll anlegen. „Normale“ ETFs kommen hier nicht für mich in Frage, da ich ja keinen langfristigen Anlagehorizont habe.


    Aktuell liegt mein Geld auf einem Tagesgeldkonto. Ich bin es aber Leid alle paar Monate die Bank zu wechseln um die besten Zinsen zu bekommen, weshalb ich mein Geld gerne in einen Geldmarkt ETF stecken möchte.


    Ich verstehe allerdings nicht so wirklich ob ich damit nicht schnell ins Minus fahren kann.


    Beispiel:

    Ich kaufe jetzt Anteile von einem Geldmarkt ETF zum Beispielskurs von 100 Euro. Jetzt gehe ich davon aus, dass die Kurse aufgrund sinkender Zinsen der EZB stetig fallen und der Kurs würde in 3 Jahre nur noch 80 Euro betragen.


    Wenn ich also genau dann das Geld brauchen würde, hätte ich doch über die komplette Anlagedauer Verlust gemacht.


    Wo ist hier mein Denkfehler? Verhält es sich anders als bei normalen Aktienkäufen und -verkäufen?

  • Matthias P

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Ich kaufe jetzt Anteile von einem Geldmarkt ETF zum Beispielskurs von 100 Euro. Jetzt gehe ich davon aus, dass die Kurse aufgrund sinkender Zinsen der EZB stetig fallen und der Kurs würde in 3 Jahre nur noch 80 Euro betragen.

    Wo ist hier mein Denkfehler?

    Dein Denkfehler ist, dass der Kurs des Geldmarkt-ETFs nicht fällt, wenn die Zinsen fallen. Solange die Zinsen positiv sind, steigt der Geldmarkt-ETF. Erst bei negativen Zinsen fängt er an zu fallen.

  • Wenn der Bedarfszeitraum erst in 5 Jahren beginnt, könntest Du innerhalb der deutschen Einlagensicherung auch über Festgeld nachdenken. Das wird voraussichtlich höhere Zinsen als ein Geldmarkt ETF abwerfen.


    (Aktuell sind die GMFs nur aufgrund der inversen Zinskurve so attraktiv. Die normalisiert sich allerdings bereits).

  • Wenn der Bedarfszeitraum erst in 5 Jahren beginnt, könntest Du innerhalb der deutschen Einlagensicherung auch über Festgeld nachdenken. [...]

    Der gleiche Gedanke ist mir beim Lesen des Posts durch den Kopf gegangen.


    Bevor du dich für einen Geldmarktfonds entscheidest, empfehle ich dir dich mit den folgenden Anlageoptionen auseinander zu setzen:

    • Festgelder mit gestaffelten Laufzeiten (Zinstreppe)
    • Breitgestreute Anleihen-ETFs (z.B. Fixed Income One, A3EEYP)
    • Laufzeitanleihen ETFs

    Natürlich kannst deinen Anlagebetrag zur Risikostreuung auch teilen und in unterschiedliche Zinsprodukte investieren.


    Viel Erfolg bei deiner Geldanlage!

  • Wenn der Bedarfszeitraum erst in 5 Jahren beginnt, könntest Du innerhalb der deutschen Einlagensicherung auch über Festgeld nachdenken. Das wird voraussichtlich höhere Zinsen als ein Geldmarkt ETF abwerfen.

    Momentan bringt ein 5jähriges Festgeld um die 3%; ein Geldmarktfonds bringt etwa das gleiche.


    Wer die 3% festhalten möchte, mag ein Festgeld kaufen. Wer flexibel bleiben will, kauft den Geldmarktfonds. Im Moment ist die Rendite vergleichbar.

    (Aktuell sind die GMFs nur aufgrund der inversen Zinskurve so attraktiv. Die normalisiert sich allerdings bereits).

    Nachdem man sich diesbezüglich auf Tagesbasis umentscheiden kann, hat man ja Zeit genug zur passenden Reaktion.

  • Wenn der Bedarfszeitraum erst in 5 Jahren beginnt, könntest Du innerhalb der deutschen Einlagensicherung auch über Festgeld nachdenken. Das wird voraussichtlich höhere Zinsen als ein Geldmarkt ETF abwerfen.


    (Aktuell sind die GMFs nur aufgrund der inversen Zinskurve so attraktiv. Die normalisiert sich allerdings bereits).

    Wobei es dann blöd wäre, wenn dem Threadstarter die perfekte Immobilie wider Erwarten schon in 4 Jahren über den Weg läuft, das Eigenkapital aber noch im Festgeld hängt.

  • Nachdem man sich diesbezüglich auf Tagesbasis umentscheiden kann, hat man ja Zeit genug zur passenden Reaktion.

    Was am Ende besser gewesen wäre, wird man erst im Rückblick sehen. Aktuell ist es so, dass die Zinsen für länger laufende Festgelder / Bundesanleihen mit den Tagesgeldzinsen fallen. Vor ein paar Monaten hätte man noch 1% mehr für ein 5J Festgeld bekommen.

    Wenn man wartet, bis der €Str nicht mehr weiter sinkt, kann es passieren, dass man zu dem Zeitpunkt auch nur noch sehr niedrige Zinsen für FG/Bundesanleihen bekommt.


    Wenn die Zinsen aber noch mal kräftig anziehen, wäre der GMF natürlich im Vorteil.

    Wobei es dann blöd wäre, wenn dem Threadstarter die perfekte Immobilie wider Erwarten schon in 4 Jahren über den Weg läuft, das Eigenkapital aber noch im Festgeld hängt

    Wer nicht weiß, wann er das Geld braucht, sollte natürlich nicht in FG gehen.

  • Wer nicht weiß, wann er das Geld braucht, sollte natürlich nicht in FG gehen.

    Na ja, gerade bei einem geplanten Immobilienkauf sind Angaben wie "in 5-10 Jahren" selten exakt. Auch wenn sich der Plan nochmal ganz ändert, ist man bei Festgeld eben sehr unflexibel. Gleichzeitig ist es ja nicht so, als bekäme man bei Festgeld sehr viel höhere Zinsen als bei flexibleren, vergleichsweise sicheren Anlageformen wie z.B. Staatsanleihen (die man bis zum Ende halten, aber bei Bedarf auch jederzeit verkaufen kann).


    Wenn man auf Geldmarktfonds, Tagesgeld oder Staatsanleihen über fünf Jahre 1% p.a. Zinsen bekäme, auf fünfjähriges Festgeld aber 5%, wäre das ggf. anders. Dann würde die geringere Flexibilität mit höheren Zinsen belohnt und man könnte sich überlegen, ob es einem das wert ist. Aber so ist es derzeit ja nicht wirklich.


    Nicht falsch verstehen, ich bin nicht grundsätzlich gegen Festgeld, ich habe selbst auch Festgeld angelegt (Zinsdifferenzgeschäft, zur Ablösung eines zu Niedrigzinszeiten abgeschlossenen Immobilienkredits in 10 Jahren). Aber da habe ich eben einen exakten Stichtag, zu dem ich das Geld benötige, und wenn ich statt die Rate zu reduzieren weiter in der ursprünglichen Höhe abgezahlt hätte, wäre das Geld ja in den Kredit geflossen und damit noch unflexibler als mit Festgeld.

  • Das sehe ich genauso. U.a. aus dem Grund fühle ich mich nicht als Zielgruppe für Festgeld.


    Wenn man einigermaßen sicher sagen kann, dass man das Geld in einem bestimmten Zeitraum nicht benötigt, kann es hinsichtlich des Rendite-Risiko-Verhältnisses dennoch sehr attraktiv sein.

    Innerhalb der Einlagensicherung ist es sehr risikoarm. Dennoch liegen die Renditen gegenwärtig auf dem Niveau von Investment-Grade-Unternehmensanleihen (z.B. iBonds), die m.E. nicht risikoarm sind. Aktuell also ca. 1% über Bundesanleihen gleicher Laufzeit.

    Bei 100k Anlagesumme kostet die Flexibilität 1000€ p.a. (vor Steuern).

  • Ich danke euch allen herzlich für die Antworten! Jetzt hab ich's verstanden und werde mir die anderen Tipps bei der Anlagestrategie berücksichtigen. Werde aber aufgrund der Flexibilität wohl doch bei den Geldmarkt-Etfs hängen bleiben. Solange es bei dem Finanzen Zero-Depot keine Ordergebühren gibt, sollte ich da ja auch ähnlich flexibel wie beim Tagesgeld sein (+/- ein paar Tagen).

  • Ich danke euch allen herzlich für die Antworten! Jetzt hab ich's verstanden und werde mir die anderen Tipps bei der Anlagestrategie berücksichtigen. Werde aber aufgrund der Flexibilität wohl doch bei den Geldmarkt-Etfs hängen bleiben. Solange es bei dem Finanzen Zero-Depot keine Ordergebühren gibt, sollte ich da ja auch ähnlich flexibel wie beim Tagesgeld sein (+/- ein paar Tagen).

    Hey Florian222,

    das ist ja witzig. Ich habe das Gleiche "Problem" wie du und die Benutzernamen ähneln sich auch 😅