Scalable Depot: Wie Höhe der Vorabpauschale herausfinden?

  • Hallo,

    ich habe mein Depot erst seit 2023 bei Scalable Capital und habe nun gelesen, dass die Vorabpauschale vom Verrechnungskonto abgezogen wird. Ich bin bisher davon ausgegangen, dass die steuerliche Vorabpauschale einfach dem Depotwert bei Fälligkeit entzogen wird.

    Nun ist die Frage, wie finde ich denn heraus welche Summe ich dafür auf mein Verrechnungskonto überweisen muss?
    Ich bespare ausschließlich den Gerd Kommer ETF in der thesaurierenden Variante (WELT0A) und habe auf diesen sowohl einen monatlichen Sparplan laufen und kaufe regelmäßig alle paar Monate manuell nach wenn sich zuviel Geld auf dem Girokonto angesammelt hat.

    Wie finde ich nun am besten heraus welche Summe ich aufs Verrechnungskonto überweisen muss? Und was passiert eigentlich wenn auf dem Verrechnungskonto kein Geld liegt, wird dann die Vorabpauschale dem Depotwert entzogen?

  • Es gibt hier diverse Beiträge in denen das Thema bereits besprochen wird:




  • Danke für die Links, damit sind nun alle Fragen beantwortet bis auf die was passiert wenn auf dem Verrechnungskonto kein Geld ist.
    Sehe ich das richtig, dass ich dann einfach bei Scalable ins minus beim Verrechnungskonto gehe und das dann ausgleichen muss, und wenn nicht dafür 6% Zinsen anfallen?

    Also ich könnte theoretisch auch einfach nichts tun und dann Ende Januar einen Blick auf mein Verrechnungskonto werfen, den negativen Betrag ausgleichen und die paar Euro Zinsen in Kauf nehmen?

  • Das hängt vom Broker ab. Ich meine bei SC ist es so, wie von dir beschrieben. Andere Broker senden dann eine Meldung an das Finanzamt, dass die VAP nicht abgeführt werden konnte. Dann muss das über die Steuererklärung korrigiert werden. Wieder andere Broker verkaufen Anteile der gehaltenen Fonds....

  • Ich habe selber auch ein Depot bei SC und kann aus der Vergangenheit folgende Empfehlung geben:

    1. wenn Du Dein Scalable Capital (SC) Depot seit 2023 führst, müsste eigentlich auch schon Anfang 2024 die Vorabpauschale (VAP) verrechnet/eingezogen worden sein. Zumindest war das so bei mir, da der von mir hinterlegte Freistellungsauftrag (FSA) nicht ausgereicht hat
    2. Insofern lohnt es sich, einen FSA einzurichten (wenn nicht schon getan)
    3. Bspw. mit dem VAP-Rechner von Finanzfluss lässt sich sehr gut die VAP abzgl. Teilfreistellung und ggf. Ausschüttung (bei Ausschüttern) berechnen (-> für den FSA) und die entsprechende Steuer (-> für das erforderliche Guthaben auf dem Verrechnungskonto)

    Ich würde in jedem Fall den FSA einrichten oder für eine entsprechende Kontodeckung sorgen, warum Überziehungszinsen bezahlen?


    LG Finanzschlumpf

  • Danke für die Links, damit sind nun alle Fragen beantwortet bis auf die was passiert wenn auf dem Verrechnungskonto kein Geld ist.

    Typischerweise Meldung an die Finanzbehörden. Das will man eigentlich nicht.


    Scalable Capital ist ganz allgemein langsam. Angenommen, ich habe von meinem Referenzkonto 5000 € zu Scalable Capital geschickt, so kann ich so lang nichts davon kaufen, bis das Geld gutgebucht ist, obwohl mein Kauf von heute ja erst zwei Börsentage später verbucht wird (und dann das Geld da sein sollte).


    Scalable Capital räumt Dir bei entsprechender Depothöhe aber ganz unproblematisch (und schnell!) einen Lombardkredit ein. Der wirkt wie ein Dispo, ist für die Bank aber sehr viel einfacher, da sie ja Dein Depot als Sicherheit hat (anders als bei einem echten Dispo). Bei mir hat es damals zwischen Antrag und Genehmigung keine 15 Minuten gedauert.


    Im betreffenden Fall konnte ich dann mein Wunschpapier kaufen, bis es abgerechnet wurde, war das Geld da, der Kredit wurde realiter also überhaupt nicht in Anspruch genommen.


    Wenn Du auf diese Weise einen Verfügungsrahmen hast, kannst Du den natürlich auch für die Steuer auf die Vorabpauschale nutzen - wie eben einen Dispo. Du zahlst dafür momentan um die 6,5% Zinsen, das ist aber egal, denn Du hast das Geld ja (vermute ich) und möchtest nur nicht, daß man Dich wegen 70 € Steuer, die in diesem Moment halt nicht auf dem Verrechnungskonto sind, beim Finanzamt verpfeift. Für die 70 € Miese zahlst Du pro Tag 1,2 Cent Zinsen, das sollte drin sein.

  • Danke für die Ausführungen und Informationen.

    Und ja das Geld ist natürlich vorhanden, mir geht es primär darum, dass ich Guthaben nicht hin und her buchen möchte.

    Daher zahle ich im Zweifel lieber ein paar Euro/Cent Zinsen dafür, dass das Verrechnungskonto ein paar Tage im Minus ist.
    Die Möglichkeit eines Lombardkredit ist ein guter Hinweis, das sollte bei meiner Depotgröße ebenfalls problemlos möglich sein.


  • Daher zahle ich im Zweifel lieber ein paar Euro/Cent Zinsen dafür, dass das Verrechnungskonto ein paar Tage im Minus ist.

    Die Steuer auf die Vorabpauschale wird mit Valuta 02.01. abgebucht. Wann die eigentliche Buchung stattfindet, kann ich dir nicht sagen.

    Ich habe bei der ING zwei ETF, da wurde die eigentliche Abrechnung der Vorabpauschale erst Anfang bzw. Mitte Februar vorgenommen. Der entsprechende Steuerbetrag für die Vorabpauschale wurde jedoch mit der Wertstellung 02.01. dem Verrechnungskonto belastet.

    Von daher schadet es nicht, wenn auf diesem Konto schon heute eine gewisse Reserve vorhanden ist.

  • Habe mit Scalable Capital gesprochen das läuft in der Tat unproblematisch bei denen ab.

    Irgendwann Ende Januar bis Anfang Februar wird die Vorabpauschale von meinem Verrechnungskonto abgezogen. Wenn sich auf diesem kein Geld befindet geht dieses ins minus und ich kann es entsprechend ausgleichen.

    Dann lasse ich das so laufen, habe keine Lust da im Vorfeld Geld hin und her zu buchen.