Vorabpauschale

  • Als Anfänger im Bereich Depot/ETFs habe ich noch eine Frage zum Thema Vorabpauschale.

    Ich habe schon eniges dazu gelesen, aber nicht richtig verstanden und bin nun etwas unsicher.

    Wie funtioniert das genau, wie wird es berechnet, wann muß man den Betrag zahlen und

    kann man das wie bei Zinsen in der Steuererklärung (KAP) einsetzen?
    Freue mich auf verständliche Erklärungen dazu.

  • Finanztip kann das viel besser und verständlich erklären. Hier findest du alle Infos. Viel Spaß beim lesen!

  • Hessenmax Konnte der Artikel deine Fragen beantworten oder hast Du noch eine offene Frage?

  • Ich versuche es dir mal etwas genauer zu erklären.


    Die Vorabpauschale ist ursprünglich dafür gedacht gewesen die thesaurierenden und ausschüttenden ETFs gleichzustellen. Man muss wissen das prinzipiell die Vorabpauschale für ausschüttende und thesaurierende ETFs anfallen würde, bei ausschüttenden ETF aber die Höhe der Ausschüttungen mit verrechnet werden.


    Für die Berechnung selbst ist der Basiszins entscheidend, welche immer Anfang eines Jahres für diesen neue Börsenjahr veröffentlich wird. 2023 lag dieser bei 2,55% und 2024 sind es 2,29%.


    Am einfachsten ist die Berechnung, wenn die Kurssteigerung des ETFs in dem Jahr mehr als den Basiszins beträgt.


    Ablauf der Berechnung am Beispiel eines thesaurierenden ETFs, welches zum Jahresanfang einen Wert von 20.000€ hat.


    Basisertrag: 20000 * Basiszins * 0,7 = 320,60€


    Für die Ermittlung der Vorabpauschale werden bei einen ausschüttenden ETF alle im Jahr gezahlten Ausschüttungen addiert und vom Basisertrag abgezogen. Bei einem thesaurierenden ETFs gibt es keine Aussschüttung. Zusätzlich wird je nach ETF dann noch die Teilfreistellung berücksicht. Bei einem breitgestreuten Welt ETF sind das 30%.


    Vorabpauschale nach Teilfreistellung:
    320,60€ * 0,7 = 224,42€


    Diese 224,42€ sind nun also zu versteuern.

    Bei 26,375% (ohne Kirchensteuern) sind das somit 59,19€.


    Hat man einen FSA hinterlegt würden die 224,42€ zuerst davon abgezogen werden.

    Ist sogar noch etwas im allgemeinen Verlusttopf wird dieser vor dem FSA noch verwendet.


    Etwas komplizierter wird es bei unterjährigen Käufen, denn für diese wird die Vorabpauschale anteilmäßig berechnet. Für im Februar gekauften Anteile wird 1/12 der Vorabpauschale abgezogen, bzw. nur 11/12 Monate berechnet.


    Wann wird die Vorpauschale fällig?

    Das unterscheidet sich von Broker zu Broker und auch von ETF zu ETF etwas, da die Broker die Vorabpauschale nicht komplett selbst berechnet, sondern die fertigen Daten von dem Anbieter "WM Daten" bekommen. Ich würde davon ausgehen das ab Mitte Mitte Januar bis Mitte März die Broker durch sind. Was man beachten sollte, die Vorabpauschale dient zugeflussen zum Jahresanfang, auch wenn die Abrechnung erst im März kommt. Man sollte deshalb schauen, das der entsprechende Freistellungsauftrag bereits Anfang des Jahres hinterlegt ist und/oder genügend Geld auf dem Verrechnungskonto ist.


    Sonderfälle

    Wenn der ETF im Jahr nur geringe Kursgewinne/steigerungen hat, dann wird der Basisertrag quasi bereits gekappt. z.B. wenn der ETF in dem Jahr um 1% gestiegen ist, dann wird nicht mit anstelle des Basiszinses mit dem 1% gerechnet.


    Im wertpapier-forum gibt es übrigens auch Excel Tabellen, wo man seine Daten von dem ETF eintragen kann und dann angezeigt bekommt wie hoch die Vorabpauschale und die Steuern darauf ausfallen. Die Excel Tabelle steht und fällt natürlich aber mit den korrekten Kursen, die richtige Anzahl Anteile und unterjährige Käufe, welche man alle hinterlegen muss.


    Bei ausschüttenden ETF kommt es da auch besonders mit auf die korrekte Umrechnung der Ausschüttungen an. Bei allen meinen ETFs bin ich zu 99,9-100% Genauigkeit an die Vorabpauschale heran gekommen. Dazu habe ich die Fondgesellschafts Kurse verwendet, welche man bei Ariva nachlesen kann und die Ausschüttungen habe mir auf Divvydiary in USD rausgesucht und dann mit dem EZB Wechskurs vom Ex-Tag in Euro umgerechnet.

  • DennyK:

    Hach ja! Da fragt einer mitten im Jahr etwas, was hier im Forum ja nun wirklich zum Jahreswechsel ausführlichst durchgekaspert wurde. Er erhält einen guten Hinweis zu einem umfassenden Artikel. Den zu lesen hat er aber keine Lust.


    Ich fühle mich eigentlich nicht bemüßigt, so einem Anfrager weiterzuhelfen. Du siehst das offenbar gegenteilig.

  • Hallo Hessenmax

    Jetzt auch von mir eine noch einfachere Erklärung.

    Die Vorabpauschale ist eine winzig kleine Steuer, die einmal im Jahr von den Besitzern von nicht ausschüttenden ETFfonds abgebucht wird, also Fonds ohne Dividendrnauszahlubf.

    Bevor ich dir erkläre, wie das berechnet wird. Oder bevor du dich da in dieses komplizierte Konstrukt einarbeitest , ein ganz einfacher Hinweis:

    Die Pauschale ist derartig gering, dass du das Thema einfach ignorieren sollst.

    Wenn ich es richtig nachgerechnet habe, dann ging es in meinem Depot um einen Betrag von ein paar hundert Euro.

    bei einem siebenstelligen Depot Wert zu vernachlässigen,

    irgendwie waren das wohl ungefähr 0,01 % vom Depot.

    Du musst nur darauf achten, dass du auf deinem Girokonto am Jahresanfang ein kleines Guthaben hast, damit diese Steuer abgebucht werden kann. Viele Grüße, McProfit

  • Das stimmt nur teilweise.

    Auch bei ausschüttenden ETFs kann eine Vorabpauschale anfallen, wenn diese sehr wenig ausschütten. Bei mir ist das beim S&P 500 ETF der Fall gewesen.

    Die Höhe der Vorabpauschale hängt natürlich von der Summe in dem ETF ab.

    Wenn man in dem ETF vielleicht hohe 5 oder niedrige 6stellige Beträge liegen hat, dann kann damit schon der komplette FSA von 1000€ für die Vorabpauschale draufgehen und man muss trotzdem noch "zuzahlen".


    Prozenzual ist es natürlich schon wenig, da hast du vollkommen Recht.


    Deshalb finde ich es schon gar nicht verkehrt sich über die Höhe der Vorabpauschale auch mal Gedanken zu machen.

  • DennyK:

    Hach ja! Da fragt einer mitten im Jahr etwas, was hier im Forum ja nun wirklich zum Jahreswechsel ausführlichst durchgekaspert wurde. Er erhält einen guten Hinweis zu einem umfassenden Artikel. Den zu lesen hat er aber keine Lust.


    Ich fühle mich eigentlich nicht bemüßigt, so einem Anfrager weiterzuhelfen. Du siehst das offenbar gegenteilig.

    Du wolltest auf den ursprünglichen Betrag nicht antworten und nur wegen meiner antwort machst du es doch, waum? Und Anfang April ist Mitten im Jahr für dich?


    Ich habe meine letzte Abrechnung der Vorabpauschale am 28.3. bekommen. Wie bereits geschrieben dauert es durchaus einige Monate bis man für jeden ETF die Vorabpauschale bekommt.


    Die Verlinkte Finanztip Seite ist zwar für den Einstieg ganz nett, aber wirklich stark ins Detail geht man auch nicht. unterjährige Käufe wurden auch nicht erwähnt.

    Natürlich kann man Anhand der ETF Anteile Ende des Jahres die maximale Vorabpauschale berechnen, aber will man es genau haben (so wie ich) kommt man um eine Excel Tabelle nicht drum herum.

  • Du wolltest auf den ursprünglichen Betrag nicht antworten.

    Ja. Wenige Minuten nach der Fragt hat @Huliocomix ja bereits eine gute Antwort geschrieben.

    ... und nur wegen meiner Antwort machst du es doch, warum?

    Und Anfang April ist mitten im Jahr für dich?

    Seit wann braucht man einen Grund dafür, sich am Stammtisch zu äußern?


    Ja, Anfang April ist mitten im Jahr. Die Steuer auf die Vorabpauschale ist am Jahresanfang fällig, eigentlich am 2.1., wenn das ein Wochentag ist, aber die Banken haben sich einige Wochen Zeit genommen. Aber spätestens bis Ende Januar war das durch.

    Ich habe meine letzte Abrechnung der Vorabpauschale am 28.3. bekommen. Wie bereits geschrieben, dauert es durchaus einige Monate bis man für jeden ETF die Vorabpauschale bekommt.

    Eigentlich nicht. Wenn Deine Bank das so macht, ist sie außergewöhnlich langsam. Es wäre nützlich für alle hier, daß Du sie nennst, damit man weiß, worauf man sich einläßt, wenn man mit genau dieser Bank Geschäfte macht.

    Die verlinkte Finanztip-Seite ist zwar für den Einstieg ganz nett, aber wirklich stark ins Detail geht man auch nicht. Unterjährige Käufe wurden auch nicht erwähnt.

    Dann ist es ja wunderbar für den Anfrager, daß Du weiter ins Detail gehst. Ich untersuche jetzt Deinen Beitrag aber nicht daraufhin, ob er wirklich bis ins Würzelchen geht. Deutsches Steuerrecht ist ja bekanntlich farbig und hat etliche Fialen.

  • Was bringt es dir, wenn ich sage das die Abrechnung vom 28.3. von Flatex war?

    Eine andere Abrechnungen von Flatex gab es Anfang Februar eine andere Anfang März.


    Wie ich bereits schrieb hängt es nicht nur am Broker, sondern auch mit am ETF.


    Die Vorabpauschale zählt zwar als zugeflossen zum 2.1., aber der großteil hat den Januar und Februar gebraucht. Das bis Ende Januar war vielleicht dein Broker durch, für die Mehrheit lässt sich das aber nicht verallgemeinern. Die ING hat auch Mitte Februar noch Vorabpauschalen verschickt. Die Consorsbank hat in den letzten Jahren auch bis Mitte Februar gebraucht.

  • Was bringt es dir, wenn ich sage das die Abrechnung vom 28.3. von Flatex war?

    Eine andere Abrechnungen von Flatex gab es Anfang Februar eine andere Anfang März.

    Für mich ist das eine Information aus einem relativ verläßlichen Medium. Ich nehme die zur Kenntnis. Für andere Leser ist diese Deine Information so gut oder so schlecht wie das, was ich über Scalable Capital berichte (die übrigens die Steuer auf die Vorabpauschale für 3 Posten bei mir am 16.01.2024 abgebucht haben).

    Die Vorabpauschale zählt zwar als zugeflossen zum 2.1., aber der Großteil hat den Januar und Februar gebraucht. Das bis Ende Januar war vielleicht dein Broker durch, für die Mehrheit lässt sich das aber nicht verallgemeinern. Die ING hat auch Mitte Februar noch Vorabpauschalen verschickt. Die Consorsbank hat in den letzten Jahren auch bis Mitte Februar gebraucht.

    Eben drum sind ja Aussagen wie die Deine so wertvoll.


    Das mit den "letzten Jahren" hingegen scheint mir weniger wichtig, in den letzten Jahren gab es ja keine Vorabpauschale, und davor war sie minimal