Verlustvortrag auf ein Depot mit Gewinnen übertragen

  • Hallo,

    ich habe zwei Depots.

    Depot A mit einem Verlustvortag von 10.000 € und ein Depot B mit einem Gewinn von 10.000 € auf die ich bereits Abgeltungssteuer bezahlt inkl. Freibetrag ausgenutzt habe.

    Nun habe ich schlauer Fuchs vor ; -) mein Depot A mit dem Verlustvortrag auf das Depot B mit dem Gewinn zu übertagen.

    Werden mir nach Übertrag dann die gezahlten Steuern automatisch wieder gutgeschrieben , wenn meine Depotbank B mit den Gewinnen bemerkt ,dass ich durch den Übertrag Verlustvorträge hinzubekommen habe ? Oder muss ich das trotzdem über die Steuererklärung machen ?

    Vielen Dank für euere Hilfe : -)

  • Elena H. 10. März 2025 um 09:10

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Sind die Gewinne und Verluste überhaupt miteinander verrechenbar? Verluste aus Aktiengeschäften können nur mit Gewinnen aus Aktiengeschäften verrechnet werden.

    Ansonsten würde ich bei einem kompletten Depotübertrag auch davon ausgehen, dass der Verlustvortrag ebenfalls übertragen und dann verrechnet wird. Ob das tatsächlich so ist, kann dir aber nur deine depotführende Bank sagen. Und damit sind wir beim nächsten Punkt. Bei welcher Bank sind die Depots denn? Wenn in beiden Fällen die Baader Bank ahintrr steckt, wird der Abgleich sowieso zum Jahresende vorgenommen.

    100% sicher bist du aber nur, wenn du bei deinem Depotanbieter A die Verlustbescheinigung anforderst und dann beides in der Steuererklärung für 2024 angibst. Mit dem Liquiditätsverlust musst du dann leben.

    Wie würde jetzt ein anderer Forist hier schreiben:

    "Wenn ich einen Verkauf mit 10.000 Euro Gewinn durchführen will und vorher schon weiß, dass ich bei einem anderen Depot noch einen realisierten Verlust von 10.000 Euro in den Büchern stehen habe, dann würde ich mich vor dem Verkauf darum kümmern, dass der Verlustvortrag zu meinem Depot A übertragen wird."

    Disclaimer: Wie man vielleicht schon raus hört, bin ich kein Fachmanns für Steuern und daher handelt es sich um mein laienhaftes Verständnis.

  • Ich habe zwei Depots.

    Depot A mit einem Verlustvortag von 10.000 € und ein Depot B mit einem Gewinn von 10.000 €, auf die ich bereits Abgeltungssteuer bezahlt inkl. Freibetrag ausgenutzt habe.

    Es gibt zwei Verlusttöpfe, nämlich den Verlusttopf Aktien und den Verlusttopf Sonstiges. Den Verlusttopf Aktien kannst Du ausschließlich mit Gewinnen aus Aktiengeschäften ausgleichen. Den Verlusttopf Sonstiges kannst Du mit allen möglichen Kapitalerträgen ausgleichen.

    Nun habe ich schlauer Fuchs vor ; -), mein Depot A mit dem Verlustvortrag auf das Depot B mit dem Gewinn zu übertragen.

    Werden mir nach Übertrag dann die gezahlten Steuern automatisch wieder gutgeschrieben, wenn meine Depotbank B mit den Gewinnen bemerkt, dass ich durch den Übertrag Verlustvorträge hinzubekommen habe? Oder muss ich das trotzdem über die Steuererklärung machen?

    Im Rahmen dessen, was gesetzlich zulässig ist, wird die Bank B das machen, allerdings nur für das laufende Jahr. Angenommen, es handelt sich bei Deinen Gewinnen um Gewinne aus Aktienverkäufen und der Verlust, den Du übertragen willst, ist durch Aktiengeschäfte entstanden, dann ist die Verrechnung zulässig, und Du wirst die in diesem Jahr bereits bezahlte Abgeltungsteuer ganz oder teilweise zurückerhalten.

    Solltest Du im laufenden Jahr Abgeltungsteuer auf Dividenden oder Zinsen bezahlt haben, ist eine Verrechnung nicht zulässig. Dann gibts also nichts zurück. :(

  • Hi,

    ja, die Verluste + Gewinne sind natürlich in beiden Fällen aus Aktien entstanden und damit verrechenbar. Depot A mit der Verlusten ist bei Flattex und Depot B mit den Gewinnen bei Traderepuplic. Ich glaube aber, dass die Banken damit wenig zu tun haben. Ich habe

    den Depotübertrag nun angewiesen und werde das in den nächsten Tagen/Wochen merken, ob es so geht, wie von mir gedacht. Dann gebe ich hier mal Bescheid.

    Viele Grüße & Danke für eure Antworten : -)

  • Hi,

    ja, die Verluste + Gewinne sind natürlich in beiden Fällen aus Aktien entstanden und damit verrechenbar.

    Nochmal zur Klarstellung, evtl. auch für jemanden, der später über diesen Thread stolpert. Ein reiner Aktien-ETF zählt trotzdem nicht zum Verlusttopf "Aktien", auch wenn er nur aus Aktien besteht, sondern zu "Sonstiges". In den Topf "Aktien" wandern nur Verluste, die aus Einzelaktien entstanden sind.

    Depot A mit der Verlusten ist bei Flattex und Depot B mit den Gewinnen bei Traderepuplic. Ich glaube aber, dass die Banken damit wenig zu tun haben.

    In diesem Fall gebe ich dir Recht, weil es zwei unterschiedliche depotführende Banken sind. Es gibt aber mehrere Broker (unter anderem Smartbroker+ und Finanzen.net), die als depotführende Bank die Baader Bank haben. Bei diesen wird zum Jahresende automatisch ein Steuerausgleich durchgeführt, sprich Verlust- und Gewinntöpfe ausgeglichen und ggf. zu viel bezahlte Steuer erstattet.

    Ich habe den Depotübertrag nun angewiesen und werde das in den nächsten Tagen/Wochen merken, ob es so geht, wie von mir gedacht. Dann gebe ich hier mal Bescheid.

    Bitte unbedingt das Ergebnis hier mitteilen, dann haben andere Leute, die später auf diesen Thread stoßen, auch direkt eine Antwort.

  • Ergebnis : Ja es hat geklappt.

    Ich hatte bei Depot A einen Verlustvortrag aus Aktien und habe dieses zu Depot B

    mit einem Gewinn aus Aktien übertragen. Von Flattex zu Traderepublic.

    Ca. 2 Tage nach dem Übertrag habe ich eine Steuergutschrift durch Traderepublic bekommen und meine Gewinne wurde gegen die Verluste des übertragenen Depots verrechnet : -) Sehr fein. So hatte ich mir das vorgestellt. Damit wäre die Frage hier eigentlich geklärt. Vielen Dank für alle Antworten & Hilfe.

    Ich hoffe der Tread hilft in Zukunft auch einen anderen, die diese Frage haben.

    Viele Grüße