Gibt es Erfahrungen mit Fondsvermittlern, welche online 100% Rabatt auf Ausgabeaufschläge und kostenlose Depots auch bei renommierten Depotbanken anbieten ?

  • Diese "Grüße" mit dem "Abzock-Modell" scheinen ganz offensichtlich bei der zweistelligen Millionenzahl der Kunden - allein nur bei Genossenschaftsbanken und "Spaßkatzen" - noch nicht angekommen zu sein ...

    Das befürchte ich auch. Oder anders gesagt, das wird wohl so sein. Schlimm genug.

    Dreifach hält besser: Neuanlagen besser in ETF!

  • Das befürchte ich auch. Oder anders gesagt, das wird wohl so sein. Schlimm genug.

    Für meinen Teil habe ich diesbezüglich auf jeder Wertung verzichtet; siehe schon Nr. 16:

    Ohne jeden normativen Touch meinerseits

    Hatte nur den Versuch gestartet einen Bezug zu Realität (gelebte Wirklichkeit) herzustellen - und das außerhalb der speziellen "Blase"

    Ganz generell aus meiner Sicht: Special-Interest-Foren im Internet (hier Finanzen) stellen einen Ausschnitt oder eine Enklave dar (manchmal auch nur einen Mikrokosmos), der aber - in der Regel - nicht repräsentativ ist für die gelebte Durchschnitts-Wirklichkeit.

  • Für meinen Teil habe ich diesbezüglich auf jeder Wertung verzichtet;

    Ok. Aber ich möchte das ausdrücklich werten und sage: das Modell ist überholt. Klassische Fonds, besonders dann wenn sie nichtmal eine besondere Strategie haben sind als Anlageinstrument überholt. ETF sind in allen Punkten überlegen. Während die vor 15 Jahren noch neu waren, und damit möglicherweise über keine ausreichende Historie verfügten ist jetzt das Urteil klar: Finger weg von Fonds, ETF sind der way to go.

    Gefällt natürlich nicht jedem, wo keine Kosten, da kein Profit für Wegelagerer. Bei meinem ETF Depot musste ich mir noch nie Gedanken über Ausgabeaufschlag und Bestandsprovisionen machen. Alle Anteile sind börsentäglich handelbar, die Anlage ist also günstig, verfügbar und effizient.

  • Ok. Aber ich möchte das ausdrücklich werten und sage: das Modell ist überholt.

    Das ist doch eine Binse ... ? Siehe schon hier:

    Selbst ich als Finanz-Laie kenne zig Auswertungen und Studien (und das seit sehr vielen Jahren schon) zum Thema aktive vs passive Fonds. Das ist das eine. Das andere ist aber die Realität (Lebenswirklichkeit).

    In dem Kontext:

    ist jetzt das Urteil klar: Finger weg von Fonds, ETF sind der way to go.

    Das mag für Dich ja so gelten und passen. Für meinen Teil gilt das nicht; siehe hier

    Zur Vermeidung von eventuellen Mißverständnissen: Für meinen Teil halte ich weder aktive (gemanagte) Investmentfonds noch passive Indexfonds (ETFs) sondern ausnahmslos Direktanlagen.

    In dem Kontext:

    Gefällt natürlich nicht jedem, wo keine Kosten, da kein Profit für Wegelagerer.

    Ob man Anbieter von Produkten, Modellen, Dienstleistungen in einer (jedenfalls noch so bezeichneten) Marktwirtschaft pauschal als "Wegelagerer" bezeichnen kann (präziser diese als solche diskreditieren sollte), halte ich für mehr als fraglich.

    Dazu kommt "It takes two to tango" sprich keiner wird gezwungen solche Angebote am Markt anzunehmen (ein signifikanter Unterschied in dem Bereich Finanzen und Altersvorsorge beispielsweise zur als Zwangsmodell ausgestalteten Gesetzlichen Rentenversicherung).

    Mir persönlich gefällt das (ETFs) übrigens auch nicht besonders - und ich bin kein Anbieter von einem Vehikel oder Produkt wie "aktiv gemanagten Investmentfonds", der als "Wegelagerer" seinen "Profit" machen will ... sondern nur ein privater Anleger.


    Es gib in dem Bereich - aus meiner Sicht - kein absolut "Richtig" oder "Falsch" bzw. nur die "einzige ideale Lösung" für alle (Motto: "One size fits all") - sondern nur mehr oder weniger gut passende Varianten zum jeweiligen Einzelfall (unter Berücksichtigung der objektiven und subjektiven Aspekte).

    Meine Erfahrungen: Nicht alle aber diverse Wege führen nach Rom.

  • Das mag für Dich ja so gelten und passen. Für meinen Teil gilt das nicht

    Generell möchte ich weder dich, noch andere von ihrem Glück abhalten. Wenn du der Auffassung bist, deine Anlagestrategie (immerhin gibts eine!) passe zu dir, dann ist das Top. Sicherlich gibt es keine absoluten Lösungen, man wird immer Gegenbeispiele finden.

    Schätze ich die Situation so ein, dass einzelanlagen für die meisten Leute passend sind? Nein, keinesfalls! Das erfordert umfassende Kenntnisse, und selbst mit viel Aufwand wird man das Anlagerisiko kaum vergleichbar mit einer Anlage nach Forenstandard (weltweit diversifiziert etc.) reduziert bekommen. Wer das möchte soll es machen, aber dazu raten würde ich nicht ohne ein großes Sternchen, das auf die potentiellen Nachteile hinweist.

    Und genau so ein Sternchen mit den systematisch vorhandenen Nachteilen müsste man auch an die Fonds pappen, die hier im Thema Gegenstand sind. Klar wird es in Einzelfällen immer mal passen, aber wieso sollte man das für die Allgemeinheit empfehlen?

    Dazu kommt "It takes two to tango" sprich keiner wird gezwungen solche Angebote am Markt anzunehmen

    So wie die Leute die ihre 0-Rendite-Riester auch alle freiwillig abgeschlossen haben. Gezwungen wurde keiner, verloren haben sie alle. Wo keine Finanzbildung vorhanden ist (in Deutschland wohl der Standardfall), da gibt’s jede Menge Raum fürs abgezockt werden. Strukturvertriebe nehmen das dankend an. Ein Glück dass Finanztip hier entgegenwirkt.

    Meine Erfahrungen: Nicht alle aber diverse Wege führen nach Rom

    Wer es gern steinig mag, darf gern die beschwerliche Route über den steinigen Alpenkamm austesten, aber allen anderen rate ich bis näheres über die Reise-Vorlieben bekannt ist einfach mal einen ETF. Damit kommst du ziemlich sicher ans Ziel, auch wenn’s langweilig ist.

  • Anleger die über einen Vermittler gehen, gehören in der Regel nicht zur Gruppe der schlecht informierten Leos, die man gut ausnehmen kann. Es gibt allerdings nicht börsengehandelte Fonds, die in manchen Nischen durchaus eine Berechtigung haben. Nicht, dass ich es selbst mache, aber wenn man sich beispielsweise ETFs zu Indien anschaut, ist das Ergebnis einfach nur schauderhaft. Das können aktiv gemanagte Fonds besser.

  • Und genau so ein Sternchen mit den systematisch vorhandenen Nachteilen müsste man auch an die Fonds pappen, die hier im Thema Gegenstand sind. Klar wird es in Einzelfällen immer mal passen, aber wieso sollte man das für die Allgemeinheit empfehlen?

    Hatte lediglich versucht - im Rahmen meiner bescheidenen Kenntnisse - auf eine konkrete und gezielt gestellte Frage (Nr. 1) eine mögliche Antwort zu liefern (Nr. 4). Und im Weiteren versucht einen Bezug zur Realität ("gelebte Wirklichkeit" versus "reine Lehre") herzustellen.

    So wie die Leute die ihre 0-Rendite-Riester auch alle freiwillig abgeschlossen haben. Gezwungen wurde keiner, verloren haben sie alle. Wo keine Finanzbildung vorhanden ist (in Deutschland wohl der Standardfall), da gibt’s jede Menge Raum fürs abgezockt werden. Strukturvertriebe nehmen das dankend an.

    Siehe schon Nr. 24 "It takes two to tango" ...

    Apropos "Finanzbildung":

    Hätte der Staat daran ernsthaft ein Interesse im Sinne seiner Bürger, dann wären vermutlich die unverzichtbaren Basics ein Schulfach und/oder jede(r) jüngere Mensch bekäme ein kostenloses Büchlein zu den Basics und/oder einen kostenfreien Beratungsgutschein für eine unabhängige Erstberatung und/oder ...

    Hätten die meisten Menschen daran ein ernsthaftes Interesse (von A wie Altersvorsorge bis V wie die wichtigsten Versicherungen oder Vermögensaufbau), dann würde sich die Leute informieren. Da ist heutzutage übrigens einfacher und kostengünstiger als je zuvor (jedenfalls im Vergleich zu meiner damaligen Schul- und Studienzeit (70er/80er)).

    Generell möchte ich weder dich, noch andere von ihrem Glück abhalten.

    Same here. :thumbup:

    Wenn du der Auffassung bist, deine Anlagestrategie (immerhin gibts eine!) passe zu dir, dann ist das Top. Sicherlich gibt es keine absoluten Lösungen, man wird immer Gegenbeispiele finden.

    :thumbup: So sehe ich das generell auch und übrigens auch bei Dir und für Dich.

    Wer es gern steinig mag, darf gern die beschwerliche Route über den steinigen Alpenkamm austesten

    Als "steinig", oft sehr intensiv und meist herausfordernd (wenn auch hochinteressant und spannend) habe ich meine beruflichen Tätigkeiten empfunden. Den Vermögenaufbau habe ich dagegen eher als eine leichtere und einfachere Aufgabe wahrgenommen (mit leichten Erschwernissen ab Ende der 90er ff).

    aber allen anderen rate ich bis näheres über die Reise-Vorlieben bekannt ist einfach mal einen ETF.

    Auf keinen Fall ein schlechter Rat !

    Würde ich tatsächlich auf ETF als Vehikel umschwenken, wäre mir vermutlich "einen ETF" zu wählen als Rat zu wenig.

    Dazu kommt, daß es nicht nur eine einzige Anlageklasse gibt (Aktien) - sondern auch andere Anlageklassen (Geld/Liquidität, Anleihen, Immobilien, Gold, Rohstoffe usw.). Dabei sind auch solche mit einer deutlich längeren Historie als Aktien (wie (Staats)Anleihen, Geld, Gold und insbesondere Real Estate).

  • Die Welt ist halt größer als die Neobroker

    Mein Beispiel ING ist jetzt, glaube ich, kein typischer Neobroker. ^^

    Nee, die vermitteln ein Depot bei Ebase/FNZ oder DWS/Morgenfund und hinterlegen Ihre Beraterbetreuung incl. 100% Discount

    Danke jedenfalls für die Erläuterung! Damit ist mir, offen gesagt, aber klar: Das ist nicht nur was, das ich nicht kenne und habe, das ist auch was, was ich weder kennen noch haben will. :)

  • Alex777

    In dem vor Dir erwähnten Kontext ("Finanzbildung") ist mir ein uraltes Projekt eingefallen, welches ich mir hier erlaubt hatte, einmal kurz zu erwähnen (aus dem November 2022, Strang "Vorsorge/ Geldanlage für Kinder").

    Wo keine Finanzbildung vorhanden ist (in Deutschland wohl der Standardfall) ...

    Siehe hier (kannst Du bei Interesse ja mal lesen)

    und auch

    Um mal von der Unternehmens- zur Staatseite zu wechseln. Bei dem damaligen PPP-Projekt (s. Nr. 60) war aber auch auffällig, daß eine neutrale und damit objektive Darstellung (Pros und Contras hat es praktisch überall) der Gesetzlichen Rente, der Gesetzlichen Krankenversicherung etc. nicht zwingend erwünscht schien.


    Noch deutlicher wurde dies bei unserem (Papiergeld-)Geldsystem - aber auch der (selbst jüngeren) Geschichte des Geldes (wenigstens rudimentäre Kenntnisse derselben sind nach meinem Dafürhalten zwingende - wenn auch allein natürlich nicht hinreichende - Voraussetzung für eine sinnvolle Geldanlage, Altersversorgung, Ruhestandsplanung usw.).

    Fand ich damals ernüchternd aber - die pro domo-Sicht betreffend von sowohl staatlicher Seite als auch Seite der Unternehmen/Verbände - auch bezeichnend.

    Ein solches Projekt würde heute vermutlich ähnlich enden sprich scheitern ...

  • Ich bedanke mich ganz herzlich in der ganzen Runde, in der auf meine Frage eine so lebhafte und informative (und auch sehr unterhaltsame) Diskussion aufkam!

    Ich nehme für mich mit, daß ich auch bei 100% Rabatt auf AAufschläge und kostenloser Depotführung keine neuen aktiv gemanagten Fonds mehr haben möchte. Um die 18 derartige, divers aufgestellte Mischfonds habe ich seit Jahren im Depot, sie machen dort ca. 20% Anteil aus, die lasse ich halt stehen. Der Rest ist ETF

    Ich muß jetzt mein Altersvorsorge-Depot allmählich von Einzahlen/Halten auf Entnahme umstellen. Schweren Herzens werde ich aus Sicherheitsgründen dabei einen Teil meiner Wertpapiere (emfohlen wird ja sogar um die 50%) in sicherere Anlagen überführen. Und sollte ich dabei auf Direktbroker stoßen, auch das nehme ich hier mit, kaufe ich dann auch gerne über die. Falls es sich anbietet. Über "sichere" und dementsprechend langweiligere Fonds / Anleihen oder ETFs muß ich mich jetzt erst einmal schlau machen, davon habe ich noch keine Ahnung. Und ich merke schon, für sowas ist man in diesem Forum genau richtig, sehr schön!

  • Ich muß jetzt mein Altersvorsorge-Depot allmählich von Einzahlen/Halten auf Entnahme umstellen. Schweren Herzens werde ich aus Sicherheitsgründen dabei einen Teil meiner Wertpapiere (emfohlen wird ja sogar um die 50%) in sicherere Anlagen überführen.

    Ganz generell: Von Pauschal- oder Standardempfehlungen halte ich in dem Bereich "private Finanzen" wenig bis nix. Solche Faustformeln taugen bestenfalls als Anhaltspunkt oder erste Orientierung.

    Typisches Beispiel aus diversen: Die oft bis meist empfohlenen "3-Netto-Monatsgehälter" als "Rücklage für Notfälle". Kann mir Fälle vorstellen, da reichen auch 1-2 Netto-Monatsgehälter aber auch solche, da dürften eher 12 oder 20 indiziert sein.

    Auch die Faustformel "100 minus Alter = richtige Aktienquote" fällt - nach meinem Dafürhalten - unter diese Kategorie. "Richtig oder Falsch" existieren in dem Bereich aus meiner Sicht nicht sondern nur ein eher "Passend" oder ein eher "Unpassend" im jeweiligen Einzelfall. Die Einstellung der "passenden" Aktienquote (oder Quote "risikoreicher" Anlagen) in der Asset-Allocation (Anteile risikoreich" vs "risikoarm") hängt von diversen Kriterien ab. Eine 50/50 Aufteilung kann in oder ab einem gewissen Alter passen - muß aber im Einzelfall nicht passen.

    Nur am Rande

    in sicherere Anlagen überführen.

    Nach meinen Erfahrungen existieren keine "sicheren" Anlagen nur mehr oder weniger "risikoreiche" und ebensolche mehr oder weniger "risikoarme" - "sicher" in dem Bereich sind nur die Steuern, die Inflation und die mit jedem Investment verbundenen Kosten bzw. Gebühren.

    Um die 18 derartige, divers aufgestellte Mischfonds habe ich seit Jahren im Depot

    Stolze Anzahl - kenne einige Leute, die solche Fonds halten (auch in relevanten Beträgen). Meistens sind es ein oder zwei (manchmal auch drei) solcher Fonds. Aber 18 ist enorm ... Die Idee dahinter erschließt sich mir nicht so recht. Dem Big Picture eines bestimmten Fondsmanagers zu folgen, könnte ich mir noch vorstellen (auch wenn ich nur Direktanlagen bevorzuge). Aber wenn ich 18 mische, was kann oder soll dabei rauskommen ... ? Kann aber hier natürlich dahinstehen.


    Gutes Gelingen wünsche ich weiterhin !