Wie reagiert ihr mit euren Geldanlagen auf Trumps Mega Zölle?

  • Wie wäre es mit einem auf Marktkapitalisierung basierendem ETF? Der wird auch nie die beste und nie die schlechteste Rendite bringen.

    wunderbar wäre es mit dem, solange er ausreichend breit diversifiziert ist (und dazu gehört halt auch die Gewichtung der einzelnen Positionen und nicht nur die Anzahl) und/oder solange man sich noch lange genug in der Vermögensaufbauphase befindet um Zyklen von Konzentrationsauf- und -abbau ggf noch mehrfach zu durchlaufen.

    Man kann aber auch gleich von Anfang an so anlegen, dass erst gar keine solchen Konzentrationen und damit Klumpenrisiken entstehen können, das wäre halt rational.

  • wunderbar wäre es mit dem, solange er ausreichend breit diversifiziert ist (und dazu gehört halt auch die Gewichtung der einzelnen Positionen und nicht nur die Anzahl) ...

    Und wie ist da der anerkannte Maßstab der Wissenschaft? Wann ist etwas "ausreichend breit" diversifiziert?

    Wenn man dabei schöne Gefühle hat?

    Gewichtung und Diversifizierung sind übrigens zwei völlig unterschiedliche Dinge.

  • wunderbar wäre es mit dem, solange er ausreichend breit diversifiziert ist (und dazu gehört halt auch die Gewichtung der einzelnen Positionen..

    ...Man kann aber auch gleich von Anfang an so anlegen, dass erst gar keine solchen Konzentrationen ... entstehen können, das wäre halt rational.

    Und mit einem Drittel oder mehr des Gesamtvermögens in einer Münchner Immobilie gilt man als breit diversifiziert, aber 65 % in 500–600 global agierende US-Unternehmen (statt 50 %) sind ein Klumpen, der weg muss?“ :/

    Ich bin grundsätzlich dafür die Kopflastigkeit der MCAP-Indizes abzubauen, aber wenn es im Gesamtvermögen einen Mega-Klumpen gibt, ist das Ganze ein bisschen . . .seltsam . . .

  • Und mit einem Drittel oder mehr des Gesamtvermögens in einer Münchner Immobilie gilt man als breit diversifiziert, aber 65 % in 500–600 global agierende US-Unternehmen (statt 50 %) sind ein Klumpen, der weg muss?“ :/...

    Ein Drittel des Gesamtvermögens?! Viele Leute sind mit 500% ihres Gesamtvermögens in einer Immobilie investiert. Und dann beklagen sie sich über die Gewichtung von NVIDIA.:D

  • Ein Drittel des Gesamtvermögens?! Viele Leute sind mit 500% ihres Gesamtvermögens in einer Immobilie investiert. Und dann beklagen sie sich über die Gewichtung von NVIDIA.:D

    Das ist ein guter Punkt. Wenn man das FK noch mit einbezieht, dürfte auch bei dem Herren oben der Anteil deutlich über 50% in einem Haus hängen. Aber das ist ja ,,Diversifikation", weil es keine Aktien sind.;)

    Mich amüsiert auch immer, wenn hier im Forum oder in den Medien jeder 3%-Knick am Aktienmarkt als Werk des Teufels propagiert wird (nach einem 200%-Bullenmarkt versteht sich) und dann aber Einbrüche am Immobilienmarkt wie 2023, die je nach FK-Quote durchaus 40-50% aufs Eigenkapital ausmachten, nicht einmal erwähnt werden. Sieht mal halt nicht. Also sind sie nicht da.

  • Und wie ist da der anerkannte Maßstab der Wissenschaft? Wann ist etwas "ausreichend breit" diversifiziert?

    Wenn man dabei schöne Gefühle hat?

    ich lass da einfach mal Prof. Hartmut Walz antworten:

    Der Anteil von US-Aktien im MSCI World-Index stieg bis Anfang 2025 auf rund 72% der gesamten im Index investierten Mittel. Vor 10 Jahren betrug dieser Anteil noch rund 55%. Vor 15 Jahren lag er deutlich unter 50% – was ja auch bereits recht viel ist, wenn man vom Gedanken inspiriert ist, „in die Welt“ zu investieren.[4]

    Zum zweiten Punkt

    Allein der Anteil der als Magnificent Seven bekannten US-High-Tech-Werte, also: Alphabet (Google), Amazon, Apple, Meta Platforms (ehem. Facebook), Microsoft, Nvidia und Tesla vereinen Anfang 2025 einen Anteil von über 20%[5] des angeblichen Weltmarkt-Index auf sich.

    Da muss man keine Kapitalmarkttheorie studiert haben, um zu verstehen: Langfristig gesund und risikoeffizient ist eine solche Anlage ganz sicher nicht! Da sind einfach zu große Klumpen in der Suppe.

    und dann darf ich noch die Antwort von Ihm auf eine Userfrage zitieren, der offenbar der gleichen Meinung wie Du ist:

    User Heinz schreibt:

    Lieber Herr Walz,

    der Markt wird seine guten Gründe dafür haben, dass er derartige „Klumpen“ entstehen lässt. Oder anders herum gesagt: Marktteilnehmer werden auf großer Skala nicht alleine deswegen irrational, nur weil ein Unternehmen, Land oder eine Branche eine höhere Gewichtung hat. Die Gewichtung nach Marktkapitalisierung spiegelt als einzige die relative Marktkapitalisierung (=die kollektive Markteinschätzung) der Assets zueinander wider und ist damit die einzige gerade nicht willkürliche Gewichtungsmethodik. Jede andere Gewichtungsmethodik weicht von der Markteinschätzung diesbezüglich ab und spiegelt so gesehen nicht die Gleichgewichtsbedingung des Marktes von Angebot und Nachfrage wider. Wenn eine andere Gewichtungsmethodik einen erwartbaren Vorteil bieten würde, wäre diese längst vom Markt adaptiert worden und würde sich in der relativen Marktkapitalisierung widerspiegeln (insbesondere wenn Sie an die Markteffizienzhypothese glauben). Damit ist die Anlage nach Marktkapitalisierung die einzige rationale Anlageform für Anleger.

    Unabhängig davon (be)handelt die Börse die Zukunft und nicht die Gegenwart (Stichwort BIP oder BSP), weshalb Ihre Überlegungen bzgl. Nachgewichtung von nach Marktkapitalisierung breit gestreuter Welt-ETFs nicht sinnvoll erscheinen.

    Antwort Prof. Walz:

    Lieber Heinz, bitte erlauben Sie, dass ich Ihnen respektvoll, aber gleichwohl vehement widerspreche.

    (1) Der Markt hat keine „guten Gründe“ und es ist nicht der Markt, sondern die Index-Spielregeln, die für Irrationalitäten und sich selbst verstärkende Effekte verantwortlich sind.

    (2) Die Marktkapitalisierung ist keineswegs die einzige gerade nicht willkürliche Gewichtungsmethodik, da sie nichts mit der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit der Volkswirtschaften zu tun hat, sondern sehr stark von kulturellen und strukturellen Eigenschaften der jeweiligen Kapitalmärkte geprägt sind. Dass in den USA zum Teil via SPACs schon Unternehmen in Frühphasen bzw. als Start-up an die Börse gebracht werden, während der deutsche Mittelstand kapitalmarktfern ist, hat nichts mit ökonomischer Leistungsfähigkeit zu tun.

    (3) Die Tatsache, dass die Marktkapitalisierungsgewichtung so populär ist, wird von Börsenfachleuten unisono damit erklärt, dass die Ermittlung dieser Daten sehr einfach ist und auch ebenso ressourcenschonend und zeitnah aktualisiert werden kann.

    (4) Dass die Anlage nach Marktkapitalisierung die einzige rationale Anlageform für Anleger sei, ist eine kühne These. Warum bieten RAFI und Co denn alternative Index-Konstruktionen an, obwohl die sich darauf beziehenden Produkte aufgrund des höheren Datenaufwandes rund doppelt so teuer sind als die ETFs auf Basis von Marktkapitalisierung?

    (5) Dass die Überlegungen zur preiswerten und aufwandsarmen Optimierung von ETFs auf kapitalgewichtete Welt-Indizes Ihnen als „nicht sinnvoll erscheinen“, nehmen viele Fachkollegen, Verbraucherzentralen, Finanztest & Co. einfach mal zu Kenntnis.

    Herzliche Grüße, Hartmut Walz – Sei kein LeO!

    Und meine eigene Meinung dazu:

    25% in 7 Unternehmen, 50% in weniger als 100 Unternehmen, 70% in einem Land sind für mich nicht mehr ausreichend diversifiziert und stellen damit ein unnötiges Risiko dar, das man nicht eingehen muss. Die Risikotragfähigkeit darf jeder für sich entscheiden.

    Gewichtung und Diversifizierung sind übrigens zwei völlig unterschiedliche Dinge.

    lass mich das zunächst mit einer Gegenfrage beantworten:

    Was ist denn der Sinn von Diversifikation für Dich?

    Für mich hat Diversifikation bei Aktien den Sinn, den Einfluss auf das Gesamtportfolio und damit den Vermögenswert zu reduzieren, wenn ein Teil davon ausfällt oder stark an Wert verliert.

    Daraus ergibt sich automatisch, dass nur eine ausgewogene Gewichtung auch zu einer breiten Diversifizierung führt.

    Wenn man 0,1% seines Geldes in einem Titel von 1000 Titeln hält und der ausfällt, sind halt 0,1% verloren, sind 10% in diesem Titel von 1000 investiert der ausfällt, sind eben 10% verloren (oder eben stark an wert verliert).

    Das ganze kann man jetzt natürlich noch auf Regionen und Branchen ausdehnen, ändert nix am Prinzip.

    Ich verliere lieber 0,1% als 10% wenn das passiert, Du nicht?

  • Und mit einem Drittel oder mehr des Gesamtvermögens in einer Münchner Immobilie gilt man als breit diversifiziert, aber 65 % in 500–600 global agierende US-Unternehmen (statt 50 %) sind ein Klumpen, der weg muss?“ :/

    Ich bin grundsätzlich dafür die Kopflastigkeit der MCAP-Indizes abzubauen, aber wenn es im Gesamtvermögen einen Mega-Klumpen gibt, ist das Ganze ein bisschen . . .seltsam . . .

    ich weiß nicht wie Du darauf kommst, dass in meiner Zielallokation 30% des Gesamtvermögens in EINER Immobilie stecken sollen...stimmt halt nicht.
    Aktuell hab ich noch viel mehr % in noch mehr Immobilien, aber das ist ja genau der Grund, warum ich das nach und nach reduziere bis zur Zielallokation. Wenn man über Immos Vermögen aufbauen will, muss man halt höhere Risiken eingehen, wenn man dann das erzielte Vermögen erhalten will, sollte man diese Risiken eben wieder reduzieren.

    Und dann kannst ja mal drüber nachdenken, ob Immobilien ggf ein anderes Risikoprofil haben als ein Aktienunternehmen und ob die in der Regel im Wert korrelieren und genauso schwanken wie eine Aktien oder eher nicht.

  • Obwohl ich auch nicht nach Marktkapitalisierung anlege, muss ich sagen, dass Walz hier ziemlichen Müll schreibt. Ich nehme mal die Gegenseite ein:

    Der Markt hat keine „guten Gründe“ und es ist nicht der Markt, sondern die Index-Spielregeln, die für Irrationalitäten und sich selbst verstärkende Effekte verantwortlich sind.

    Das ist falsch. Die Marktkapitalisierung eines Index ist der Gesamtwert aller Unternehmen in diesem Index. Der ACWI IMI bildet somit den Gesamtwert aller gelisteten Unternehmen dieses Planeten nach ihrer Marktkapitalisierung ab. Also genau so wie die Gesamtheit der Anleger anlegen. Würde man also alle Aktien aller Wertpapierdepots dieser Welt zusammenrechnen, wäre die durchschnittliche Performance vor Kosten genau die gleiche Performance wie der ACWI IMI vor Kosten. Somit ist es ,,der Markt". Und da in diesem vorwiegend Profis anlegen, ist jede Abweichung von dieser Marktkapitalisierung eine Entscheidung gegen die Allokation dieser Marktteilnehmer.

    Die Marktkapitalisierung ist keineswegs die einzige gerade nicht willkürliche Gewichtungsmethodik, da sie nichts mit der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit der Volkswirtschaften zu tun hat, sondern sehr stark von kulturellen und strukturellen Eigenschaften der jeweiligen Kapitalmärkte geprägt sind. Dass in den USA zum Teil via SPACs schon Unternehmen in Frühphasen bzw. als Start-up an die Börse gebracht werden, während der deutsche Mittelstand kapitalmarktfern ist, hat nichts mit ökonomischer Leistungsfähigkeit zu tun.

    Die Tatsache, dass ein Land mehr oder weniger leistungsfähig ist, weil viele Unternehmen nicht an der Börse gelistet sind, ist irrelevant, weil man in diese Unternehmen nicht investieren kann. Warum sollte man mehr Geld in gelistete deutsche Großunternehmen allokieren, weil es im selben Land viele mittelständische Unternehmen gibt, die wenigen Eigentümern gehören und die mit eigenem Kapital und Krediten arbeiten?

    (3) Die Tatsache, dass die Marktkapitalisierungsgewichtung so populär ist, wird von Börsenfachleuten unisono damit erklärt, dass die Ermittlung dieser Daten sehr einfach ist und auch ebenso ressourcenschonend und zeitnah aktualisiert werden kann.

    Es ist kostengünstig. Das stimmt. Und es bildet den Durchschnitt aller Marktteilnehmer ab.

    (4) Dass die Anlage nach Marktkapitalisierung die einzige rationale Anlageform für Anleger sei, ist eine kühne These. Warum bieten RAFI und Co denn alternative Index-Konstruktionen an, obwohl die sich darauf beziehenden Produkte aufgrund des höheren Datenaufwandes rund doppelt so teuer sind als die ETFs auf Basis von Marktkapitalisierung?

    Die Tatsache, dass bestimmte Fondsanbieter teurere Produkte anbieten, die nicht nach Marktkapitalisierung aufgebaut sind, hat Null Relevanz. Nach der Logik kann man jeden Unsinn am Kapitalmarkt rationalisieren. Es gibt nämlich für alles ein Produkt. Für einen Kritiker der Finanzindustrie ist das also ein ziemlich schwaches Argument.

    (5) Dass die Überlegungen zur preiswerten und aufwandsarmen Optimierung von ETFs auf kapitalgewichtete Welt-Indizes Ihnen als „nicht sinnvoll erscheinen“, nehmen viele Fachkollegen, Verbraucherzentralen, Finanztest & Co. einfach mal zu Kenntnis.

    Kein Argument, sondern ein billiger Angriff. Die Verbraucherzentralen und Finanztest haben auch ein Ranking über aktive Fonds. Und jetzt? Sind die auch gut oder was?

  • Taust

    Jetzt weiß ich noch immer nicht, ab wann man ausreichend breit diversifiziert ist. Vielleicht ist Dir auch aufgefallen, dass Du diese Frage gar nicht beantwortet hast. Herr Walz auch nicht. Aber den habe ich ja auch nicht gefragt.

    Es interessiert mich auch nicht, ob irgendetwas "gesund" ist, oder ob "die Suppe klumpt", und ich hatte auch nicht danach gefragt.

    Ich weiß auch nicht, was viel und was wenig ist. Wenn Du mich fragst, würde ich drei Haare in der Suppe als "viel" ansehen, während drei Haare auf dem Kopf eher wenig sind. Aber da mag man anderer Meinung sein.

    Es weiß nun einmal niemand, was "viel" ist. Herr Walz weiß das auch nicht.

    Was wir hingegen wissen, ist, dass die Marktkapitalisierung die Meinung der Marktteilnehmer recht gut widerspiegelt. Und es ist zu empfehlen, sich dem anzuschließen, um sicherzustellen, die Durchschnittsrendite abzugreifen.

    Wohlgemerkt: Nicht viel, nicht toll, nicht gesund, nicht erotisch, nicht schön, nicht klumpenfrei, sondern einfach nur Durchschnitt.

    ...Wenn man 0,1% seines Geldes in einem Titel von 1000 Titeln hält und der ausfällt, sind halt 0,1% verloren, sind 10% in diesem Titel von 1000 investiert der ausfällt, sind eben 10% verloren (oder eben stark an wert verliert).

    Das ganze kann man jetzt natürlich noch auf Regionen und Branchen ausdehnen, ändert nix am Prinzip.

    Ich verliere lieber 0,1% als 10% wenn das passiert, Du nicht?

    Doch, aber leider kannst Du mit Deinen Vorschlägen nicht im geringsten garantieren, dass es nicht doch passiert, und es ist auch nicht wahrscheinlicher. Sicher ist nur, dss Du mehr Kosten produzierst.

  • ich weiß nicht wie Du darauf kommst, dass in meiner Zielallokation 30% des Gesamtvermögens in EINER Immobilie stecken sollen...stimmt halt nicht.

    Du hast mal geschrieben, dass du 2 Mio. Euro aufgenommen hast für ein Objekt. Da du dich weigerst dein Portfolio offen zu legen, weiß ich nicht wie viel das ist, aber ich denke, dass wir hier schon von einem Klumpen reden, der deutlich größer ist als der Unterschied von 50% USA oder 65% USA.

    Zitat von Taust

    Und dann kannst ja mal drüber nachdenken, ob Immobilien ggf ein anderes Risikoprofil haben als ein Aktienunternehmen und ob die in der Regel im Wert korrelieren und genauso schwanken wie eine Aktien oder eher nicht.

    Wieder einmal verwendest du einen falschen Vergleich. Es ging ja um die Absenkung des US-Exposures als Klumpenreduktion vs. deines Immobilienklumpens. Wir reden also nicht von einer Aktie, sondern von hunderten global agierenden Unternehmen. Du hast lieber 0,1 in einem Unternehmen als 1% oder 5%. Aber dann inklusive FK 50%-60% und mehr des Gesamtvermögens in einem (oder zwei) Immobilien in München?

  • Jetzt weiß ich noch immer nicht, ab wann man ausreichend breit diversifiziert ist.

    Was für eine Antwort erwartest Du auf so eine Frage?

    Da gibt es kein richtig oder falsch, das muss jeder für sich entscheiden. Ich bin großer Fan von Diversifikation, aber wenn ich ein interessantes Geschäft sehe, kann ich auch zuschlagen, trotz einseitiger Risiken. Ich habe auch schon Immobilien (aber kleiner, als bei Taust) gebaut oder entwickelt, teilweise zu 100% finanziert (inkl. NK!). Meine Immo-Quote war zwischenzeitlich auch dreistellig. Das ist aber eher eine unternehmerische Tätigkeit, als eine Geldanlage!

    So ist es offensichtlich auch bei Taust. Die Folge ist, dass er (wie ich) recht stark in Immobilien investiert ist. Das ist ihm bewusst und er will das mittelfristig anpassen. Er wird mit dem Exit sicherlich ein gutes Geschäft gemacht haben, egal, ob bis dahin die Immobilien im Schnitt um 10% steigen oder fallen. Es sei ihm gegönnt, denn er hat viel Mut und Arbeit hineingesteckt.

    Wer so etwas prinzipiell verurteilt, verurteilt m.E. jedes Unternehmertum. Das ist aber die Grundlage einer jeden Aktie.

  • Jetzt weiß ich noch immer nicht, ab wann man ausreichend breit diversifiziert ist. Vielleicht ist Dir auch aufgefallen, dass Du diese Frage gar nicht beantwortet hast. Herr Walz auch nicht. Aber den habe ich ja auch nicht gefragt.

    doch habe ich:

    Die Risikotragfähigkeit darf jeder für sich entscheiden.

    Du kannst von mir aus auch 100% in eine Aktie oder in 100% in BigTech oder 100% in USA stecken, wenn DU damit leben kannst, bitte.

    Die Portfoliotheorie nach Markowitz sagt Dir halt, wie Du das Risiko senken kannst, ohne auf Rendite zu verzichten. Negative Korrelation der Werte zueinander ist dabei entscheidend. Kannst Du machen oder auch nicht...und je mehr es in wenigen noch dazu ähnlichen Titeln in einer Branche und in einem Land konzentriert ist, desto weniger negative Korrelation, desto weiter weg von der Standardabweichung. Wie weit Du da abweichen möchtest darfst Du selber entscheiden.

    Doch, aber leider kannst Du mit Deinen Vorschlägen nicht im geringsten garantieren, dass es nicht doch passiert,

    wie, ich kann nicht garantieren, dass ich nicht 10% verliere, wenn ich nur 0,1% darin investiert war?

  • Du hast mal geschrieben, dass du 2 Mio. Euro aufgenommen hast für ein Objekt. Da du dich weigerst dein Portfolio offen zu legen, weiß ich nicht wie viel das ist, aber ich denke, dass wir hier schon von einem Klumpen reden, der deutlich größer ist als der Unterschied von 50% USA oder 65% USA.

    und ich hab Dir schon zig mal geschrieben, dass ich einen Immobilienklumpen habe den ich reduziere. Das ist genauso ein unnötiges Risiko wie 25% in 7 Unternehmen oder 70% in den USA. Risiken die man durch Diversifikation vermeiden/reduzieren kann, sollte man reduzieren.

    Am lustigsten finde ich, dass Du selber genau diese Risiken mit dem Kommer ETF reduzierst und Dir die 50% BIP Gewichtung wichtig sind....also was soll das

    Und dann mal als kleiner Tipp: Die Portfoliotheorie ist nicht auf Aktien beschränkt, ganz im Gegenteil, gerade über Assetklassen hinweg ergeben sich eben genau die gewünschten abweichenden/gegenläufigen Korrelationen um das Risiko für die angestrebte Rendite zu reduzieren.

    Man kann (und sollte) das also sowohl innerhalb der jeweiligen Assetklasse anwenden, als auch assetklassen-übergreifend.

  • Irving, Du bist zu 90% in dem relativ kleinen Aktienmarkt investiert. Deutlich größer sind die Immobilienmärkte und Bondmärkte, die Du nur zu 0-10% nutzt.

    Diese Märkte - Bonds- und Real Estate (soweit man bei den Bondmärkten aufgrund der massiven Eingriffe der Notenbanken insbesondere auch der EZB noch von "Märkten" sprechen kann) - haben auch die längere Historie - insbesondere Real Estate hat eine ungleich längere Historie als Aktien; siehe schon hier beispielsweise:

    Real Estate beispielsweise (also Grund und Boden) ist meines bescheidenen Wissens nach die Anlageklasse mit der längsten Historie überhaupt (entstanden in der sog. Jung- oder Neusteinzeit (müßte das Neolithikum sein) beim Übergang von der Jäger- und Sammlerkultur zu Hirten und Bauern und damit einer sesshaften Ackerbau- und Viehzuchtgesellschaft). Grund und Boden (Grundstücke im Eigentum) haben damit eine noch längere Historie als Gold - aber erst recht auch eine viel längere als Anleihen und Aktien beispielsweise (auf der Zeitachse befinden sich diese Anlageklassen aufgrund der kurzen Historie im Vergleich dazu sozusagen im "Kreißsaal").

  • Das ist aber eher eine unternehmerische Tätigkeit, als eine Geldanlage!

    genau so schaut es aus. Und jetzt geht es darum, die entstandenen Werte aus diesem Unternehmertum über Investitionen/Geldanlagen so zu bewahren wie ich es brauche = um meine finanziellen Ziele zu erreichen. Weder werde ich dafür alles (oder auch nur 90%) in Aktien bzw. eine Anlageklasse stecken, noch werde ich innerhalb der jeweiligen Assetklasse unnötige Risiken eingehen.

  • und ich hab Dir schon zig mal geschrieben, dass ich einen Immobilienklumpen habe den ich reduziere....

    ...weder werde ich dafür alles (oder auch nur 90%) in Aktien bzw. eine Anlageklasse stecken, noch werde ich innerhalb der jeweiligen Assetklasse unnötige Risiken eingehen...

    Dann sag uns doch mal genau wie deine Allokation heute aussieht und was du genau vor hast. Was bedeutet denn ,,reduziere"? :/ Wie viel % Cash hast du heute? Du gehst ja langsam in den Markt, stimmt's (war das bisher erfolgreich?)? Ich habe das schon mehrfach angefragt, aber du erzählst es einfach nicht. Ich habe 30% Immobilien in München, 10% Gold und 10% BTC als Ziel-Allokation im Kopf. Und der Rest in Aktien (EW+MCAP+Dividenden+EM+Small Caps?) und ein bisschen Geldmarkt (5%?). Stimmt das?

  • Zu dem Zeitpunkt hat der Anleger mit Aktienschwerpunkt allerdings vielleicht schon 300-400% Buchgewinne im Depot stehen und der Mischfonds oder Viele-Assets-Anleger nur 200%. Kommt dann der Crash, steht der Aktienanleger trotzdem besser da und sieht auch nie ein Minus im Depot.

    Das kann (vermutlich eher wird) sich so verhalten - jedenfalls, wenn der "Anleger mit Aktienschwerpunkt" schon einige Jahrzehnte im Aktienmarkt engagiert sprich investiert war. Trotzdem wird damit (im besten Fall) nur die eine Seite der Medaille beleuchtet. Das ganze Bild ist meines Erachtens ein anderes und differenzierteres.

    Um jedes Mißverständnis zu vermeiden: Für meinen Teil bin ich seit fast 50 Jahren (u. a.) auch relevant in Aktien investiert (in Form der Direktanlage) und halte dennoch ETFs für eine tolle bis geniale Erfindung (als Anlagevehikel). Hatte ich beispielsweise auch meinen diversen Patenkindern ans Herz gelegt (schon allein aufgrund der perspektivischen Aussichten rund um die GRV).


    Zum Realitätsbezug 1.:

    Vorab und generell wäre ich da immer bei dem legendären Charlie Munger:

    Als Erstes mußt Du Deine eigener Art verstehen lernen. Jeder Mensch muß gegeben seines eigenen Grenznutzens handeln. Wenn Verluste dazu führen, daß Du Dich schrecklich fühlst - und Verluste (Anmerkung von mir: Nur temporäre in aller Regel) gehören einfach dazu - dann solltest Du konservativ handeln. Ich glaube nicht, daß es Strategien gibt, die für jeden passen. Sondern alle Strategien müssen individuell gewählt werden.


    Zum Realitätsbezug 2.:

    Viele Menschen benötigen de facto keine Aktien (nichtsdestotrotz können sie welche halten) für einen finanziell auskömmlichen Ruhestand (etwas anders kann man das ggf. für einen sehr jungen Menschen als Berufseinsteiger bewerten oder gewichten - schon aufgrund der weiter absehbaren Probleme der GRV); siehe schon hier beispielsweise:

    Zur Wahrheit gehört aber auch, daß manche Menschen dennoch darauf (Aktien und/oder Immobilien) verzichten können (nicht alle, die das können, praktizieren dies dann aber auch), da ihre Melange aus Rente, Pension, bAV, Rente aus einem berufsständigen Versorgungswerk, PRV, KLV, Sparvermögen, selbst genutztem Wohneigentum, Wertgegenständen usw. auch so schon für einen finanziell auskömmlichen Ruhestand ausreicht.


    Zum Realitätsbezug 3.:

    Jede - wie auch immer eingestellte oder in der Höhe gefahrene - Aktienquote muß insbesondere auch zur subjektiven Risikotragfähigkeit (Risikotoleranz) des Anlegers passen. Nicht ganz selten wird diese von so manchen Protagonisten (in ihrer Selbstwahrnehmung) deutlich überschätzt. Beispiele aus der Praxis als negatives Anschauungsmaterial (mit schlimmen bis schlimmsten Folgen) hatte ich genug sprich reichlich erlebt (im Sinne von mit ansehen müssen). Trotz einer eigentlich Asset-Allocation sozusagen "lege artis" eingestellt, war es dann irgendwann doch vorbei mit der Gleichmut (als sechs- oder siebenstellige Verlust in DM bzw. in Euro auftraten und/oder an manchen Tagen wertmäßig ein "Sportwagen vom Hof" (aus dem Depot) fuhr. Last but not least gerade in dem Kontext: Ein theoretisch vorab simulierter MDD samt Auswirkungen auf Depot und Psyche des Anlegers ist das eine - reale Verluste in DM oder später in Euro auf dem Depotauszug oftmals etwas anderes (zumindest verhält sich das nicht immer und automatisch kongruent).


    Zum Realitätsbezug 4.:

    In einem solchen Special Interest Forum "Finanzen" vielleicht nur bedingt, schwer oder kaum vorstellbar: Es gibt aber dennoch nicht wenige (befürchte eher recht viele) Menschen, die nicht nur keine Affinität zu Kapitalmarktanlagen haben - sondern diese abstrakt, unattraktiv, suspekt oder sogar abschreckend finden. Da bleiben dann oftmals nur andere Wege, wenn eine passable Rendite gefragt oder nötig ist (vermietete Immobilien - um ein typisches Beispiel zu nennen).


    Zum Realitätsbezug 5.:

    Daneben sind - aus welchen Gründen auch immer - diverse individuelle Situationen und/oder Einstellungen denkbar, bei denen sich die Schwerpunkte ändern, weniger Schwankungen im Vermögen gewünscht sind, sich der Fokus von der Vermögenshöhe zu verstetigtem Cashflow hin verschiebt, der Gedanke "If you have won the game stop playing" an Bedeutung gewinnt, statt Vermögenszuwachs nur noch Vermögenserhalt (nach Inflation und Steuer) die Priorität ist, sich altersbedingt die Strategie ändert, sich aus familiären Gründen die Asset-Allocation verändert (Unterstützung der Kinder - um nur ein Beispiel zu nennen), neue Aspekte hinzutreten (Schutz vor politischen, regulatorischen, steuerlichen usw. Ein- und/oder Zugriffen) etc. pp.


    Zum meinen individuellen (sprich ganz persönlichen) Erfahrungen: Auf die lange Sicht hat sich mein Aktiendepot hervorragend entwickelt, zumal ich die Dividenden nicht entnommen (verkonsumiert) sondern damit erneut in Aktien investiert hatte. Nichtsdestotrotz waren es vermietete und mit Kredit gehebelte Immobilien (Leverage-Effekte), die wie ein Turbo auf die Rendite des eingesetzten Eigenkapital gewirkt hatten und insbesondere wie ein Turbo auf die bewegten Volumina. Zugegebenermaßen bin ich gerne unternehmerisch tätig und Vermietung im größeren Stil ist eine solche Tätigkeit. Seit 1999 bin ich zudem sehr zufrieden mit meiner damals signifikant erhöhten Goldquote und in der langen Phase der orchestrierten Finanzrepression (2009 bis 2022) mit (weit) ins Negative verschobenen Realzinsen hatten sich die meisten meiner Tangible Assets bestens entwickelt. Dazu kommt, daß für mich seit der Weltfinanzkrise und der Eurokrise der Aspekt einer möglichst robusten und resilienten Finanzaufstellung noch (viel) mehr in den Fokus gerückt ist, als es früher bei mir üblich war. Für meinen Teil war ich schon immer ein Fan einer gewissen Diversifikation über mehrere Anlageklassen hinweg und bin es mit steigendem Vermögen noch mehr geworden. Daher nutze ich gerne diverse Anlage-Vehikel und/oder "Versicherungs"-Vehikel, um meinem persönlichen Finanz-Ziel möglichst nahezukommen. Damit stehe ich in meinem Umfeld nicht alleine (noch zurückhaltend formuliert) und in der Gruppe der Vermögenderen erst recht nicht. Diese breite Streuung über diverse Anlageklassen ist sicherlich auch der Grund, warum mich die Frage des Strangtitels nicht weiter tangiert. Da müßte in Sachen Trump an "Aktionen" noch mehr passieren, bevor es bei mir zu "Reaktionen" kommt.


    Nicht alle aber diverse Wege führen nach Rom


    Paragraph Eins - Jeder macht Seins

  • Die Portfoliotheorie nach Markowitz sagt Dir halt, wie Du das Risiko senken kannst, ohne auf Rendite zu verzichten.

    Uiuiui...mit solchen Aussagen wäre ich vorsichtig. Markowitz ist ein ziemlich alter Hut und wurde bereits mehrfach widerlegt. An das glaubt heute keiner mehr. Nicht mal der Markowitz selbst. Der hatte zu Lebzeiten privat weder Gold noch Immobilien, sondern nur Aktien und (staatsnahe) Anleihen. 50/50. :D

    Und: ,,Gleiche Rendite bei weniger Risiko" ? Da sagen alle deine Experten (Walz, Kommer, Fuchs,...): Nope!:thumbdown:

    Das meine ich mit ,,selektiv" Taust. Du musst deine Experten wirklich ganz angucken und nicht nur das raussuchen, was für deine gewählte Allokation passt.

  • Dann sag uns doch mal genau wie deine Allokation heute aussieht und was du genau vor hast

    Warum sollte ich das tun und vor allem was bringt das Dir?

    Warum willst Du MEIN Gesamtvermögen diskutieren?

    Ich hab auch nicht das Geltungsbedürfnis wie andere meine gesamten Vermögenswerte per Screenshot hier zu teilen.


    Und die Portfoliotheorie nach Markowitz solltest Dir nochmal anschauen, gibts bestimmt auch auf Studyflix für Dich