Lazy Investors auf YouTube noch seriös?

  • Hi, was ist eigentlich von Lazy Investors auf YouTube zu halten. Ich verfolge deren Beiträge regelmäßig, neben denen von Finanzfluss, Finanztip und Just ETF.

    Bei Lazy Investors habe ich immer wieder den Eindruck, dass sie die Fakten zu ihren Gunsten modellieren.

    Zuletzt ist mir aufgefallen, dass sie die Komentar-Funktion deaktiviert haben.

    Aktuell hat mich ein Bericht verwundert, ob sich die eigene Arbeit noch lohnt, in dem der eigene Stundenlohn künstlich kleiner gerechnet wird, in dem u. A. der Weg zur Arbeit eingerechnet wird.


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  • Alles Sache der Perspektive - irgendeine Annahme muss man treffen. Ich finde die Herangehensweise im Abschnitt "lohnt sich deine Arbeit" nicht so verkehrt.


    Man muss zB die Fahrtzeit+Kosten einfach mit in den Block "Arbeit" einberechnen. Denn am Ende bekommst du ein Gehalt und musst die Zeit bzw. damit verbundene Kosten gegenrechnen. Vlt. lohnt sich dann ein Job, in dem du weniger verdienst, aber in 15min zu Fuß dort bist, anstatt 1-2h mit Auto/Öffis zu fahren. Sonst belügt man sich ja auch irgendwie selbst. Ausgaben wie Kleidung für die Arbeit oder Bücher.... gut, das ist mMn nicht soo relevant, denn du musst dich privat ja auch bekleiden :P.

  • Man muss zB die Fahrtzeit+Kosten einfach mit in den Block "Arbeit" einberechnen. Denn am Ende bekommst du ein Gehalt und musst die Zeit bzw. damit verbundene Kosten gegenrechnen. Vlt. lohnt sich dann ein Job, in dem du weniger verdienst, aber in 15min zu Fuß dort bist, anstatt 1-2h mit Auto/Öffis zu fahren. Sonst belügt man sich ja auch irgendwie selbst.

    Richtig. Die Fahrerei zur Arbeit wird gerne unterschätzt, sowohl bei der Zeit als auch bei den Kosten. Und natürlich dem Stress, wenn man jeden Morgen und Abend im Stau steht oder versucht, durch einen extra frühen Start dem zu entgehen.

    Mal ein kleines Exempel: 30c/km, 10km die einfache Strecke, 220 Arbeitstage im Jahr. Macht 4400km oder 1320€ plus natürlich die Zeit. Das nimmt jetzt noch ein eher günstiger Auto an, die meisten Fahrzeuge auf der Straße kosten deutlich mehr, gerade im Kurzstreckenbetrieb und Stau.

    Die Pendlerpauschale hilft hier nur begrenzt, da die zum einen nur für die einfache Strecke gilt, zum anderen der abgesetzte Wert nur um den Grenzsteuersatz reduziert. Salopp gesagt, man spart sich damit die Hälfte der Hälfte.

    Ausgaben wie Kleidung für die Arbeit oder Bücher.... gut, das ist mMn nicht soo relevant, denn du musst dich privat ja auch bekleiden :P.

    Berufsrelevante Bücher zahlt eine anständige Firma, günstiger bekommt die keine Weiterbildung. Kleidung kommt sehr drauf an, was man privat trägt und was im Beruf. Würde ich zum Beispiel in der Bank arbeiten und jeden Tag ganz seriös mit Anzug und Krawatte auftauchen, dann hätte ich einen halben Schrank von Anzügen und Hemden, die ich privat nie anziehe. Das übersieht man auch leicht. Deshalb, Augen auf bei der Berufswahl und besser in die IT, da sind die Erwartungen sehr niedrig ;)

  • Man muss zB die Fahrtzeit+Kosten einfach mit in den Block "Arbeit" einberechnen. Denn am Ende bekommst du ein Gehalt und musst die Zeit bzw. damit verbundene Kosten gegenrechnen. Vlt. lohnt sich dann ein Job, in dem du weniger verdienst, aber in 15min zu Fuß dort bist, anstatt 1-2h mit Auto/Öffis zu fahren.

    Das sehe ich auch so. Ich bin z.B. angestellt mit festen Arbeitszeiten, arbeite aber vollständig im Home Office. Die Zeitersparnis ist definitiv viel wert, da so die Zeit, in der ich nicht arbeite, tatsächlich komplett Freizeit ist und nicht teils noch Pendelzeit. Und Fahrtkosten spart es mir auch. Das würde ich im hypothetischen Fall eines besseren Jobangebots natürlich auch mit einberechnen - wenn ich am Ende vielleicht 200 oder 300 € mehr raus bekomme, davon aber noch ein Deutschlandticket kaufen und jeden Tag zwei Stunden in der Bahn verbringen muss, würde ich z.B. keinen Wechsel in Erwägung ziehen, wenn ich mal andere Aspekte als den Stundenlohn (wie spannenderer Job, bessere Perspektiven, etc.) ausklammere und rein vom Gehalt ausgehe.

  • Früher fand ich die Beiträge von Lazy Investors mal besser, mittlerweile sind sie mir viel zu einseitig auf ihre persönliche Situation/Lebenseinstellung bezogen.


    Bei Lazy Investors habe ich immer wieder den Eindruck, dass sie die Fakten zu ihren Gunsten modellieren.

    Das tut jeder Finanzkanal, genauso wie auch hier im Forum jeder nur aus seiner Perspektive schreibt.


    M.M.n. ist es, wenn auch bei weitem nicht so ausgeprägt, bei Finanztip an den Stellen nicht anders, an denen man etwas nicht allgemeingültig formulieren kann (z.B. Höhe eines angeblich zwingend benötigten Notgroschens, Immobilie Mieten oder Kaufen).


    Aktuell hat mich ein Bericht verwundert, ob sich die eigene Arbeit noch lohnt, in dem der eigene Stundenlohn künstlich kleiner gerechnet wird, in dem u. A. der Weg zur Arbeit eingerechnet wird.

    Da gilt die eigene Perspektive, inkl. für mich persönlich vieler falschen Annahmen des YT-Beitrages: mein Arbeitsweg ist kürzer und die Kosten hängen vom täglich neu zu wählenden Transportmittel ab, Überstunden werden entweder vergütet oder sind zwingend abzufeiern.


    Eigene Gehaltsverhandlung? Außer ganz früher beim ersten Job habe ich das noch nie gemacht, das wäre bei Tarifbindung auch "etwas" schwierig. Und beim AG-Wechsel vergessen sie regelmäßig, dass ein AG bedeutend mehr leisten/bieten kann wie nur 12mal im Jahr das Gehalt.


    Aber warum soll man den Arbeitsweg nicht mit einrechnen, wenn es um die realen Kosten der eigenen Arbeit geht? Nur, weil viele für sich persönlich keine Alternative sehen (Jobwechsel, Umzug oder die Lazy Investors fast schon glorifiizerte Selbstständigkeit)? Als Selbstständiger muss man sowas auch in die Kalkulaiton mit aufnehmen.


    Ich rechne, wenn es um (virtuelle) Kosten geht, auch den Wert meiner Freizeit mit einem gewissen Stundensatz. Bin ich z.B. bereit, für eine kalkulierbare Ersparnis viel Zeit zu investieren oder nutze ich diese Zeit lieber für anderes.


    Ausgaben wie Kleidung für die Arbeit oder Bücher.... gut, das ist mMn nicht soo relevant, denn du musst dich privat ja auch bekleiden :P.

    Wenn ich überfliege, wieviel weniger Kleidung ich seit Corona und der Ausweitung des HO gekauft habe, dann läppert sich das über 5 Jahre zu mehr Geld wie ich in der Zeit für Fahrtkosten zur Arbeit ausgegeben habe.


    Und wehe, ich rechne auch noch die Zeit zum Kauf der Kleidung (das macht mir keinen Spaß, kann also bei mir nicht als "Hobby" verbucht werden), wenn ich sie nicht im Internet in der korrekten Größe bestellen konnte (Anprobieren und Rückversand kosten auch Zeit).

    Richtig. Die Fahrerei zur Arbeit wird gerne unterschätzt, sowohl bei der Zeit als auch bei den Kosten.

    Das mag auch daran liegen, dass es einige Deppen (wie mich) gibt, die ihre Wohnung auch auf Basis der Arbeitsstelle aussuchen. Bei mir war das die Frage, ob ich mir die tägliche Pendelei jeden Tag vom Steuerzahler mitfinanzieren lasse. Oder ob ich für die selbe Strecke alle 1-2 Wochen meine Freizeit opfere und die Kosten komplett selber tragen muss.


    Ich habe diese Rechnung zweimal im Leben aufgemacht. Einmal ging sie klar für das Freizeitpendeln aus, einmal nur deshalb, weil mich die ETW sonst gut 100k€ mehr gekostet hätte (die ich aus heutiger Sicht hätte ausgeben sollen).


    Zusätzlich könnte ich die Fahrt mit dem (altmodisch muskelbetriebenen) Fahrrad noch gegen das sonst u.U. nötige Fitnesstudio (Kosten und Zeit) oder die zusätzliche Radtour in meiner Freizeit) gegenrechnen. Oder den Abstecher zum Supermarkt auf dem Heimweg, zu dem ich sonst zeitintensiv fahren (oder gehen) müsste.


    Es bleibt alles individuell und damit im Video viel zu pauschalisiert auf die Vorstellungen fixiert, welche die beiden von ihrem damaligen Angestellten-Dasein anscheinend noch haben.