Aufräumen meines Depots bzw. Verlagerung

  • Hallo zusammen,


    ich habe langsam Zweifel an den Kosten meines Depots.

    Aus Zeitgründen hatte ich mich nicht näher damit beschäftigt und meinen Berater das machen lassen.
    Bei genauerer Betrachtung ist mir jetzt aufgefallen, dass ca 5%, ich nenne es mal Provision, weil Ausgabeaufschlag ist es nicht, bei jedem Umsatz mit einfließen.

    Bei aktuell ca. 30000€ Einzahlungen sind das ja schonmal 1500€ die allein hierfür flöten gegangen sind und anderweitig besser investiert gewesen wären.


    Ich habe mein Depot bei der FNZ Bank (ehemals Ebase) und das sind die aktuellen Positionen (kein einziger ETF wie ich bemerkt habe, alles aktiv gemanagt..)



    Da ich das Tagesgeld bei Trade Republic habe und dort, soweit ich das richtig verstanden habe, würde ich gerne dorthin wechseln.

    Aktuell bespare ich monatlich mit 1000€ in o.g. Positionen.


    Habt ihr hier Tipps für mich, wie ich das vernünftig angehen kann und "aufräumen", was da veranstaltet wurde?

    Mir ist klar, dass die Schuld bei mir liegt, wie das ganze ausschaut.


    Schonmal vielen Dank und Grüße


    TLG

  • Kater.Ka

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Ja was will man da sagen. Zu allererst bitte die zukünftigen sparraten in diesen Wust unterbinden. Damit machst du sicher nichts kaputt. Stattdessen einen vernünftigen Sparplan in deinem ETF-Depot einrichten. Ein ETF genügt.


    Das aufräumen kannst du dann im zweiten Schritt fortsetzen. Aus dem Bild geht leider nicht hervor wie die Wertentwicklung seit Anschaffung der Positionen ist. In der Tendenz würde ich auch sagen Verkauf den Blödsinn, Aber das musst du nicht übereilen, schau mal was Im plus, und was im minus steht, mach einen Plan, und setz den danach um.

  • Die 1000€ mtl. würde ich SOFORT stoppen. Die vorhandenen Papiere müsste man sich im Detail anschauen. Entweder stehen lassen, direkt verkaufen oder vorher zu TR übertragen. Die Entscheidung hängt von dem bisherigen Gewinn/Verlust, Steuern und den Kosten ab.

  • Dann lösche ich die 1000€ am besten, da wäre bald die nächste Rate fällig.

    Danke hierfür schonmal, das war auf jeden Fall auch mein Gedankengang, wollte dazu aber erst mal nachfragen.


    Was die Wertentwicklung angeht, die kann ich hier nachreichen:

    {vom Mod wegen persönlicher Daten gelöscht}

  • welcher „Berater“ baut denn sowas? Unfassbar.

    Habt ihr hier Tipps für mich, wie ich das vernünftig angehen kann und "aufräumen", was da veranstaltet wurde?

    „Aufräumen“ kann in diesem Fall nur bedeuten, alles komplett auszutauschen. Und zwar in ein passives ETF Portfolio. Das geht am einfachsten mit einem einzigen Welt ETF. Wenn es mein Portfolio wäre, wären steuerliche Effekte mir dabei egal.

  • Wenn du das „Tagesgeld“ bei Trade Republic hast, würde ich auch einen Wechsel empfehlen. Umziehen geht wohl nicht, davon wird kaum was handelbar sein.


    Also den Kram verkaufen. Falls du Verluste gemacht hast: Verlustverrechnungstopf übertragen für die Zinsen vom Verrechnungskonto

  • Ich habe langsam Zweifel an den Kosten meines Depots.

    Aus Zeitgründen hatte ich mich nicht näher damit beschäftigt und meinen Berater das machen lassen.

    Das hat ihn sicherlich gefreut. Im Interesse der Klarheit solltest Du den Menschen, der Dir das Geld aus der Tasche zieht, nicht Berater nennen (denn er berät Dich ja nicht), sondern Finanzprodukteverkäufer (der er verkauft Dir ja grundsätzlich was).

    Bei genauerer Betrachtung ist mir jetzt aufgefallen, dass ca 5%, ich nenne es mal Provision, weil Ausgabeaufschlag ist es nicht, bei jedem Umsatz mit einfließen.

    Ausgabeaufschlag ist Provision. Ob außer seiner Provision noch Provision bei der Fondsgesellschaft angefallen ist, weiß ich nicht, Du ersiehst es aber aus Deinen Abrechnungen.

    Bei aktuell ca. 30000€ Einzahlungen sind das ja schonmal 1500€, die allein hierfür flöten gegangen sind und anderweitig besser investiert gewesen wären.

    Ich sehe das auch so und hätte den Mann von Anfang an nicht a) mit ins Boot genommen und b) ihm auch noch das Steuer überlassen.

    Ich habe mein Depot bei der FNZ Bank (ehemals Ebase) und das sind die aktuellen Positionen (kein einziger ETF wie ich bemerkt habe, alles aktiv gemanagt..)

    Ein schönes Sammelsurium hat der Mann da für Dich zusammengekauft!

    Da ich das Tagesgeld bei Trade Republic habe und dort, soweit ich das richtig verstanden habe, würde ich gerne dorthin wechseln.

    Aktuell bespare ich monatlich mit 1000€ in o.g. Positionen.


    Habt ihr hier Tipps für mich, wie ich das vernünftig angehen kann und "aufräumen", was da veranstaltet wurde?

    Welcher Art ist denn der Vertrag, den Du mit dem Finanzprodukteverkäufer abgeschlossen hast? Das müßte man vorab klären, wenn man wissen will, wie man aus der Falle herauskommt.


    Vermutlich der einfachste Schritt ist erstmal, die Sparpläne anzuhalten. Ob das geht, wie das geht, dürfte in diesem Vertrag drinstehen. Die Sparrate würde ich zunächst einmal aufs Tagesgeld schieben.


    Paß auf! Wenn der Finanzprodukteverkäufer mitbekommt, daß Du Dich von ihm lösen willst, wird er zu großer Form auflaufen und Dich zu überreden versuchen, ihm das Mandat nicht zu entziehen.


    Grundsätzlich sind die Wertpapiere Dein Eigentum sein, somit sollte es möglich sein, das Depot zu übernehmen und dem Finanzprodukteverkäufer die Vollmacht zu entziehen, daß er nicht mehr weiter dort in Deinem Namen handeln kann.


    Gebrochene Anteile gibt es nicht, die simuliert die Depotbank nur. Das heißt: Du kannst gebrochene Anteile nicht auf ein anderes Depot übertragen. Wenn Du einen Posten mit gebrochenen Anteilen im Depot hat - Du hast sehr viele davon! - dann mußt Du mit der Depotbank klären, wie man damit umgeht. Dabei geht es natürlich primär um die Kosten. Dabei gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten:


    a) Du überträgst die ganzzahlige Stückzahl und gibst den gebrochenen Anteil an die Depotbank zurück. Frag vorher, ob die Depotbank dafür etwas berechnet und wenn ja, wieviel.


    b) Du kaufst einen gebrochenen Anteil dazu, so daß der Depotposten ganzzahlig wird. Den ganzzahligen Depotposten kannst Du dann übertragen.


    Aber Achtung! Der Depotposten muß im Zieldepot auch handelbar sein, das prüfst Du, indem Du einen Kauf bei der neuen Depotbank simulierst. Wenn dieser funktionieren würde, brich ihn kurz vor dem letzten Click ab.


    Fonds, die Du bei der neuen Depotbank nicht handeln kannst, müßtest Du bei der alten Depotbank verkaufen. Das muß gehen, Du hast sie schließlich dort auch gekauft. Erkundige Dich vorher nach den Kosten!


    So geht das grundsätzlich technisch.


    Übergeordnet ist allerdings das Anlagekonzept. Was willst Du mit diesen Fonds machen? Willst Du sie halten? Willst Du sie verkaufen und umsetzen? Willst Du einige davon halten und andere verkaufen? Das muß vorher klar sein.


    Du siehst, da kommt eine ganze Menge Arbeit auf Dich zu!


    Und Du bist vermutlich unerfahren. Bist Du Dir sicher, daß Du mit der Bedienung der neuen Depotbank allein klarkommst?

  • Ich empfinde diese Zusammenstellung als eine Zumutung, eine echte Frechheit.

    Da noch Aufgabeaufschlag und eventuell noch Kickbacks zu kassieren, vielleicht sogar noch eine Provision für seine Bemühungen....ist ein echt geiles Geschäftsmodell....

    Besser wird es dort nicht mehr.

  • Heißt das, der "Berater" (ob es da wohl viele Frauen gibt?) kriegt ne Provision von der Fondsgesellschaft? Anders kann ich mir das nicht erklären, dass so was für Kunden angeschafft wird.

    Natürlich bekommen die „BeraterInnen“ vielmehr natürlich ihre Firma, Gelder von den Fondsgesellschaften !

    Das bekommen auch Banken und Broker, bei denen dann der ETF-Sparplan läuft.


    Ich nehme da mal ein Beispiel:

    Die ING bietet aus der Xtrackers-ETF-Palette alle möglichen teuren Spezial-ETF an, die keiner braucht.

    Aber natürlich werden Sparpläne auf das Zeug von DWS einfach subventioniert.

    Die ING bekommt etwas dafür.

    Andererseits wird der gute und günstige MSCI World ETF (jetzt auch von Finanztip empfohlen) NICHT als Sparplan angeboten.


    Xtrackers MSCI World UCITS ETF (Dist) | IE00BK1PV551 | A1XEY2
    Alle wichtigen Informationen und Vergleiche zum Xtrackers MSCI World UCITS ETF (Dist) (IE00BK1PV551 | A1XEY2) – extraETF – Das ETF Portal
    extraetf.com




    I

  • welcher „Berater“ baut denn sowas? Unfassbar.

    „Aufräumen“ kann in diesem Fall nur bedeuten, alles komplett auszutauschen. Und zwar in ein passives ETF Portfolio. Das geht am einfachsten mit einem einzigen Welt ETF. Wenn es mein Portfolio wäre, wären steuerliche Effekte mir dabei egal.

    Ich denke auch, dass es darauf hinausläuft.

    Das hat ihn sicherlich gefreut. Im Interesse der Klarheit solltest Du den Menschen, der Dir das Geld aus der Tasche zieht, nicht Berater nennen (denn er berät Dich ja nicht), sondern Finanzprodukteverkäufer (der er verkauft Dir ja grundsätzlich was).

    Ausgabeaufschlag ist Provision. Ob außer seiner Provision noch Provision bei der Fondsgesellschaft angefallen ist, weiß ich nicht, Du ersiehst es aber aus Deinen Abrechnungen.

    Ja natürlich, davon lebt er ja. Und letzten Endes ist ja jeder Bankberater auch ein Verkäufer.

    Tatsächlich tauchen in den Abrechnungen die 5% auf.


    Ich sehe das auch so und hätte den Mann von Anfang an nicht a) mit ins Boot genommen und b) ihm auch noch das Steuer überlassen.


    Welcher Art ist denn der Vertrag, den Du mit dem Finanzprodukteverkäufer abgeschlossen hast? Das müßte man vorab klären, wenn man wissen will, wie man aus der Falle herauskommt.

    Für a) gibt es die einfache Erklärung, dass es ein bekannter ist.

    Zu b) er hat nicht frei alles handeln können, war letzten Endes doch alles mit meiner Unterschrift möglich, also gibt es keinen Vertrag, sondern nur das Anlegen von Sparplänen für die unterschiedlichen Positionen.

    Dabei wurde dann besprochen, welche Märkte etc. mir wichtig wären.



    Vermutlich der einfachste Schritt ist erstmal, die Sparpläne anzuhalten. Ob das geht, wie das geht, dürfte in diesem Vertrag drinstehen. Die Sparrate würde ich zunächst einmal aufs Tagesgeld schieben.

    Die 1000€ sind angehalten und ich würde das dann eigtl. fortfahren auf den Vanguard World, denke bei dem kann man nicht so viel falsch machen.


    Paß auf! Wenn der Finanzprodukteverkäufer mitbekommt, daß Du Dich von ihm lösen willst, wird er zu großer Form auflaufen und Dich zu überreden versuchen, ihm das Mandat nicht zu entziehen.

    Da bin ich mir sogar ziemlich sicher, dass das passieren wird.

    wie weiter oben erwähnt, hast du hierbei recht, ist alles noch mein Eigentum und läuft auch auf meinen Namen. Eine Vollmacht hat er nicht.


    Danke nochmal für die Kurzübersicht :thumbup:


    Übergeordnet ist allerdings das Anlagekonzept. Was willst Du mit diesen Fonds machen? Willst Du sie halten? Willst Du sie verkaufen und umsetzen? Willst Du einige davon halten und andere verkaufen? Das muß vorher klar sein.

    Ja über das muss ich mir tatsächlich Gedanken machen.

    Tendenziell hätte ich den ganzen Spaß veräußert und die Verluste (seit Depoteröffnung ~100-200€) realisiert und den Verlusttopf mit übertragen.

    Die knapp 30000€ hätte ich dann vorerst auf dem Tagesgeld gelassen und da wäre dann die Frage, wie ich weiter mache.

    An und für sich kann es investiert werden. Aber alles auf einmal in den World ETF halte ich für nicht so prickelnd.

    Habe es damals anders gelernt.



    Du siehst, da kommt eine ganze Menge Arbeit auf Dich zu!

    Auch hier kann ich nur wieder schreiben, du hast recht.

    Dein Post war ja auch einiges an Arbeit.

    Und Du bist vermutlich unerfahren. Bist Du Dir sicher, daß Du mit der Bedienung der neuen Depotbank allein klarkommst?

    Unerfahren würde ich nicht sagen, es ist fast peinlich an der Stelle zu sagen, dass ich gelernter Bankkaufmann bin und nach Umschwung in eine andere Branche und mangels Zeit (und vermutlich auch Lust) das dem Bekannten anvertraut habe.

    Allerdings ist das jetzt wieder besser geworden, was die Zeit betrifft. Und ich hatte hier im Forum schon ein bisschen quer gelesen, bevor ich mich angemeldet habe.

    Also ein gewisses Grundverständnis würde ich schon behaupten, dass da ist.



    Ich bedanke mich schonmal bei allen für ihre Einschätzungen und Vorschläge.

    Ihr seid super :) :thumbup:

  • Alles NEU macht der Mai !!!


    Mach SCHLUSS mit dem Zeug.

    Und dann fröhlich auf zu neuen Ufern.

    Ja, wie geschrieben, die Sparaufträge sind schonmal alle gelöscht, sehe ich auch so bei FNZ.
    Da hier das Depot quartalsweise kostet, sollte ich also bis Ende Juni mal das Depot aus (besser als auf-)geräumt haben.

    Dann die Frage, wie man es am besten in das andere Depot fließen lässt.

  • „Aufräumen“ kann in diesem Fall nur bedeuten, alles komplett auszutauschen. Und zwar in ein passives ETF Portfolio. Das geht am einfachsten mit einem einzigen Welt ETF. Wenn es mein Portfolio wäre, wären steuerliche Effekte mir dabei egal.

    Ich denke auch, dass es darauf hinausläuft.

    Man muß es sich im einzelnen anschauen. Man möchte ja Spesen sparen und überlegt sich deswegen, ob man nicht doch den einen oder anderen Fonds behält.


    Man muß es sich im einzelnen anschauen. Und das ist Arbeit. :(

    Im Interesse der Klarheit solltest Du den Menschen, der Dir das Geld aus der Tasche zieht, nicht Berater nennen (denn er berät Dich ja nicht), sondern Finanzprodukteverkäufer (der er verkauft Dir ja grundsätzlich was).

    Ein Berater steht auf Deiner Seite. Ein Verkäufer steht auf der Gegenseite. Aber Du bist ja selbst vom Fach, Du kennst die Gepflogenheiten.

    Ich ... hätte den Mann von Anfang an nicht a) mit ins Boot genommen und b) ihm auch noch das Steuer überlassen.

    Für a) gibt es die einfache Erklärung, dass es ein Bekannter ist.

    Zu b) er hat nicht frei alles handeln können, war letzten Endes doch alles mit meiner Unterschrift möglich.

    Bleibt er Dein Bekannter, wenn nun herauskommt, welch schlechten Dienst er geleistet hat?

    Deine Sache.


    Mach Dich ans Werk!

  • Denke schon, ist jetzt kein Bekannter, den ich sehr häufig sehe. Selbst wenn nicht, würde sich glaube ich kaum was ändern, da er generell eher weniger Zeit hat.


    Welchen Tipp könntest du mir geben, mit dem Anfangen? Heißt ja immer, aller Anfang ist schwer.

    Zuerst muss ich prüfen, welche Fonds denn überhaupt handelbar sind.

    Die könnten ja übertragen werden.

    Das Depot bei der FNZ selbst kostet 14€/Quartal.

    Klar, nicht die Welt, aber das müssen die Kurse ja auch erst mal wieder einspielen.

  • Ich habe es gecheckt: Nicht einer der Fonds ist bei Trade Republic handelbar.

    TLG


    Stichprobe der ersten 5 Positionen: Bei Scalable Capital alles handelbar. Ich gehe mal davon aus, dass die gängigen Depotbanken auch eine Option wären. Aber bei Scalable hättest du (noch) denselben Zins aufs Verrechnungskonto wie bei Trade Republic.


    Wo hast du denn dein Girokonto?