Heizlastberechnung

  • Nachbarn von uns erzählten, dass der Verbrauch mit einer neuen Gasbrennwerttherme fast 50% geringer sei, als mit der alten Anlage. Ohne Gewähr von meiner Seite. Bei solchen Sachen wird ja auch gerne etwas übertrieben, um das Invest schön zu reden.


    Unser thermischer Verbrauch hat sich seit der WP um ca 35% reduziert. Winter sind aber auch nicht mehr, was sie mal waren.

  • Wie genau sind die Daten wenn man nur das Baujahr weiß und nicht die einzelnen Dämmwerte selbst?

    Etwa so genau, wie du aus dem Baujahr eines Autos den Verbrauch ableiten kannst. Also so ziemlich gar nicht. Zwischen Massiv- und Fertigbau des gleichen Jahres können Welten liegen. Und zwischen zwei Massivbauten immerhin noch ein ganzer Kontinent ;)


    Verbrauch mit 30 Jahre alter Niedertemperaturdasanlage 21000 kWH. Mit WP im ersten Jahr 13.500 kWh thermischer Energie.

    Du vergleichst jetzt kWh Gas mit kWh Wärme?

  • Wie sollte ich es sonst vergleichen können?

    Ist schon OK. Aber dann verbrauchst du halt nicht 35% weniger Wärme, sondern berechnest effektiv den Wirkungsgrad der alten Heizung. Der dann - vergleichbare Winter angenommen - bei rund zwei Drittel läge.

    Der Wärmeverbrauch hängt nicht von der Heizung ab, sondern von Gebäudehülle, Wetter und Nutzerverhalten (Temperatur, Lüften, etc.)

  • Nachbarn von uns erzählten, dass der Verbrauch mit einer neuen Gasbrennwerttherme fast 50% geringer sei, als mit der alten Anlage.

    Hier ist der Verbrauch beim Umbau von Niedertemperaturkessel auf Brennwerttherme um 20% zurückgegangen. In etwa diesem Bereich hatte ich den Rückgang auch erwartet.


    Darum geht es aber nicht. Eine Heizung muß kalte Tage abdecken können, und die haben mit einem Saisonverbrauch nicht unbedingt etwas zu tun. Bei uns ist sehr selten Frost. Ich würde eine Heizungsanlage dennoch so auslegen, daß sie das Haus bei -15° noch warm halten kann. Dazu würde ich etwa die Hälfte der hier installierten Leistung benötigen. So würde ich auch eine Wärmepumpe auslegen, wenn ich es müßte.

  • Hat jemand Erfahrung mit dem OnlineTool von heiz.report

    Wie genau sind die Daten wenn man nur das Baujahr weiß und nicht die einzelnen Dämmwerte selbst?

    Das Tool hat zwei Teile:

    Kostenlos wird nur nach dem Verbrauch gerechnet, die Bezahlversion macht die Raumweise Heizlastberechnung, und zeigt dir, welche Heizkörper bei einer gewünschten Vorlauftemperatur auszutauschen sind. Das geht mit den Verbrauchswertverfahren nicht.

    Der Unterschied ziwschen beiden Teilen kann durchaus bei 50% bis 200% Abweichung liegen. Insbesondere dann, wenn man nicht alle Räume beheizt, ist der Verbrauch entsprechend niedriger.


    Leider schlägt der zweite Teil bei den Lüftungsverlusten in Altbauten unverhältnismäßig viel drauf. Da hilft dann, das Baujahr auf 2000 und später zu manipulieren.

    Die baujahrspezifischen U-Werte kann man hier nachschlagen.


    Was bei Wärmepumpen gerne unterschlagen wird, ist die nötige Energie zum Abtauen bei nebligem Wetter. Während der Zeit wird nämlich ebensowenig geheizt wie bei der WW-Bereitung. Da hilft bei Heizkörpersystemen ein Pufferspeicher im Rücklauf mehr, als er schaden könnte.