Multi-Asset-Depot aufbauen?

  • Hallo an das Forum,


    Wir sind eine vierköpfige Familie (51, 45, Kinder <10 Jahre ) mit kleinem Haus. Gemeinsames Vermögen:
    - ca. 40k€ Notgroschen und Rücklagen (Auto, Renovierungen...)
    - ca. 155k€ Immo-Darlehen (Raten 170+720€)
    - ca. 70k€ Festgeld (für Restschuld)
    - ETF-Sparplan FTSE all world seit ca. 1 Jahr (Rate 500€, Erhöhung um wegfallende Kreditraten geplant, ggf. Richtung Rentenbeginn stattdessen Crash-Puffer aufbauen)


    Zusätzlich hat mein Mann vor 1,5 Jahren ca. 180k€ geerbt, angelegt in aktiven Fonds(Deka und Vermögensverwaltung). Die ganzen Gebühren nerven, aber uns fehlt noch der Plan, was es stattdessen werden soll.
    Aktuell zählt alles zum risikoreichen Teil (soll gerne so bleiben), schwerpunktmäßig Aktien, zusätzlich Anleihen und ein offener Immofonds.
    Alles in den FTSE all world fühlt sich sehr einseitig an, da auch gemeinsam bespart. Daher die Überlegung, einen ETF mit anderem Schwerpunkt zu wählen oder einen Anleihen-ETF beizumischen. Aber was?


    Ideen, die ich im Forum mal aufgeschnappt hatte:
    - Kommer-ETF
    - Becks GPO
    - Becks FIO
    - Lifestrategy 80 oder 60
    - Vanguard Aggregate Bonds Euro-hedged?
    - Dividenden-ETF (wegen anderem Schwerpunkt, nicht wegen Ausschüttungen)?
    - ??? (Offen für weitere Ideen)


    Das Depot sollte relativ übersichtlich und pflegeleicht sein, also max. 2-3 ETFs.


    Multi-Asset-ETF oder selbstgebastelt? Nachteil bei selbstgebauten ist das rebalancing, Vorteil ist die Variabilität im Mischungsverhältnis je nach Lebenssituation/Alter.


    Beim "optimalen" Mischungsverhältnis bin ich noch unschlüssig. Mir ist bewusst, dass durch die Anleihen die Rendite sinkt, aber hoffentlich auch die Volatilität.


    Ich würde mich über viel unterschiedliche, begründete Meinungen freuen, die uns bei der Entscheidungsfindung unterstützen. :)

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  • Kater.Ka

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Bei 1,2% KfW und 1,85% ist noch ein positives Zinsdifferenzgeschäft möglich. Der KfW-Kredit wird in 9 Monaten fällig. Beim anderen schauen wir immer mal, 10k€ Sondertilgung pro Jahr sind möglich und es braucht min 2,6% bei der alternativen Anlage.

  • Hmm Ich persönlich würde bevor ich mich der eigentlichen Frage nach einer Geldanlage widme, folgende Vorbereitungen treffen:

    1. Mich um eine möglichst rasche Tilgung kümmern, denn die Kreditzinsen die ihr zahlen müsst sind ja ein garantierter Malus in der Gegenwart auf erhoffte Renditen in der Zukunft.
    2. Meine monatliche Sparrate festlegen die vertretbar ist.
    3. Das Festgeldkonto leeren und das Geld in einen Geldmarktfond transferieren - so bekommt ihr wenigstens ein paar Prozent Zinsen
    4. Die laufenden Kosten der Geldanlage der aktiven Dekafonds mal mit "spitzem Bleistift" nachrechnen; vermutlich sind diese erschreckend hoch.

    Dann hätte ich einen Ist-Zustand von dem aus ich meine weitere Geldanlage sinnvoll planen könnte.

    ...aber das ist nur meine Ansicht.


    Jedenfalls viel Erfolg bei Euren Entscheidungen!

  • Grundsätzlich muss man gar nichts beimischen und man sollte (finanzielle) Entscheidungen nicht aus der Emotion heraus treffen. Die Ausnahme weiterer Assetklassen in das Portfolio sollte auch nur erfolgen wenn es sinnvoll ist und nicht weil dir der 1 Aktien ETFs zu einseitig erscheint. Betrachtet dein Vermögen mal als ganzes: Immobilie, Cash, Aktien ETFs, etwaige Rentenansprüche. Das sind für mich bereits mehrere verschiedene Assetklassen und m.E. für den durchschnittlichen Anleger vollkommen ausreichend.


    Was erwartest und erhofft du dir von Anleihen ETFs ? Vorallem sind Anleihen auch nicht gleich Anleihen und ein breites Spektrum. Sind dir die Problematiken des Zinsänderungsrisikos bekannt etc bekannt?


    Wenn es nur wegen der Volatilität ist so würde ich risikoreich zu risokarm ändern und Tagesgeld oder Geldmarktfonds erhöhen.

  • Anlagehorizont wird doch beschrieben.


    Sie hat sich schon sehr viele Gedanken gemacht und arbeitet mit den richtigen Begriffen…. Könnte man meinen.

    „Crashpuffer“….

    Dividenden-ETF aber nicht wegen den Dividenden…


    Ich habe den Eindruck, dass man sich hier schon sehr viel eingelesen hat und sich Gedanken macht.

    Nur: alles muss hier ganzheitlich betrachtet werden.

    Wie immer….

    ca. 155k€ Immo-Darlehen (Raten 170+720€)
    - ca. 70k€ Festgeld (für Restschuld)

    Und dazu gibt es dann noch 180.000 € aus einer Erbschaft.

    Wie viel sind diese Kreissparkassen- Sachen überhaupt noch wert?

    Wie sieht es beim Verkauf mit der Besteuerung aus?


    Einzelbetrachtungen bringen sehr wenig.

    Wozu hat man 70.000 € Festgeld für eine Restschuld, wenn man gleichzeitig irgendwo 180.000 € herumliegen hat?


    Ich würde komplett alles auf den Tisch legen, inklusive Einkommen und Überschussrechnung eines Monats.

    Wann im Endeeffekt die Anlage Summe komplett neu aufsetzen in einen vernünftigen ETF - Mix mit GÜNSTIGEN Produkten.


    Also grüne Wiese. Hierzu empfehle ich dann von Professor Hartmut Walz diesen Beitrag, der auch die „Grüne Wiese“ beschreibt.


    Klumpt nicht: MSCI World ex USA - Prof. Dr. Hartmut Walz
    Der MSCI World-Index ist kein echter Welt-Index. Es besteht ein Klumpenrisiko. Das können Sie vermeiden mit Fonds auf den MSCI World ex USA.
    hartmutwalz.de

  • Der Beitrag von Dr. Walz bestätigt meine private Asset Auswahl!

    Letztlich ist ein Multi-Asset ja nichts anderes als eine bewusst breit gestreute Anlageart die möglichst viele Märkte als Ganzes zusammenfasst.

    Ob dies nun mit einem MSCI World ex USA geschieht oder nach eigenem Kalkül ist unerheblich, da sich jeder nach persönlichen Vorlieben richten mag.

    Zitat
    • Die etwas bessere Anlagealternative für Kleinsparer und besonders Bequeme, die nur ein einziges Produkt wünschen, sind ETFs auf umfassendere Welt-Indizes (vgl. Auflistung oben im Text).
    • Diese Produkte investieren auch in Aktien von Schwellenländern und haben auch einen kleinen Anteil von Werten mit geringer Marktkapitalisierung (so genannte Small Caps). Auf alle Fälle für Bequeme eine ordentliche Wahl.
    • (...)
    • Um den Klumpenrisiken einer 08/15-MSCI-World-Anlage zu entgehen, können Sie in die bei diesem Index untergewichteten oder sogar ganz fehlenden Märkte separat investieren. Eine solche Vorgehensweise sollte aber nach dem KISS-Prinzip erfolgen, also unnötige Komplexität und die Gefahr der Überdiversifizierung vermeiden.
    • Die simpelste Lösung besteht darin, klassische MSCI-World-Anlagen durch eine Position in MSCI World ex USA zu ergänzen. Damit können Sie gleichzeitig sowohl das Klumpenrisiko des hohen USA-Anteils als auch des hohen Anteils von nur 7 US-High-Tech-Aktien in Ihrer Anlage beliebig reduzieren. Einen ETF auf Schwellenländer sollten Sie jedoch zusätzlich bedenken.
  • Wir sind eine vierköpfige Familie (51, 45, Kinder <10 Jahre ) mit kleinem Haus.


    Gemeinsames Vermögen:
    - ca. 40k€ Notgroschen und Rücklagen (Auto, Renovierungen...)

    ... der wo liegt oder wie angelegt ist?


    Mein Notgroschen liegt in einem Geldmarktfonds bei Scalable Capital und bringt im Moment 2,25% oder so.

    - ca. 155k€ Immo-Darlehen (Raten 170+720€)

    ... die 1,2% und 1,8% kosten. Das eine (vermutlich 30 T€) läuft noch 9 Monate, beim anderen ist die Laufzeit unklar.

    - ca. 70k€ Festgeld (für Restschuld)

    ... das was bringt und wie lange noch läuft?

    - ETF-Sparplan FTSE all world seit ca. 1 Jahr (Rate 500€, Erhöhung um wegfallende Kreditraten geplant, ggf. Richtung Rentenbeginn stattdessen Crash-Puffer aufbauen)

    Die Rente kommt! Sind nur noch 16 Jahre, also quasi morgen.

    Zusätzlich hat mein Mann vor 1,5 Jahren ca. 180k€ geerbt, angelegt in aktiven Fonds (Deka und Vermögensverwaltung). Die ganzen Gebühren nerven, aber uns fehlt noch der Plan, was es stattdessen werden soll.

    Man sollte wissen, was für Fonds das sind. Was hat die Vermögensverwaltung in der Vergangenheit denn gebracht (außer Kosten)? Ist ein Mehrwert erkennbar? Wenn kein Mehrwert erkennbar ist, könnte man die Anlagestrategie möglicherweise mit ETFs kopieren, wenn man keine eigene Idee hat. In einem ersten Schritt könnte man ja die Vermögensverwaltung kündigen (womit deren Kosten wegfallen). Die vorhandenen Assets bleiben dann erstmal bei der Sparkasse liegen. In einem zweiten Schritt könnte man die Inhalte zu einem anderen, preiswerteren Broker transferieren und dort liegenlassen oder umsetzen, wobei man die Kosten und die Steuer im Auge haben sollte.

    Aktuell zählt alles zum risikoreichen Teil (soll gerne so bleiben), schwerpunktmäßig Aktien, zusätzlich Anleihen und ein offener Immofonds.

    Im allgemeinen zählen die Leute Anleihen zu den Sicherheitsbausteinen.


    Von dem Immobilienfonds würde ich mich trennen, was bekanntlich dauern kann. Muß man sich im Einzelfall ansehen.

    Das Depot sollte relativ übersichtlich und pflegeleicht sein, also max. 2-3 ETFs.


    Multi-Asset-ETF oder selbstgebastelt? Nachteil bei selbstgebauten ist das Rebalancing, Vorteil ist die Variabilität im Mischungsverhältnis je nach Lebenssituation/Alter.


    Beim "optimalen" Mischungsverhältnis bin ich noch unschlüssig.

    Der Anlagemix ist individuell, da gibt es kein absolutes Richtig oder Falsch. Wie soll er aussehen, der Mr. Right? Was ist das optimale Auto? Auch das sind zwei Fragen, auf die es keine allgemeingültige Antwort gibt.


    Du schreibst über Deine finanzielle Situation mehr als die meisten Anfrager. Dennoch ist es nicht genug an Info. Wohlgemerkt: Mich persönlich interessiert sie nicht, ich muß Dir nicht in den Geldbeutel schauen. Aber jeder, von dem Du einen echten Rat erwartest, der braucht den Überblick, in allererster Linie übrigens Du selbst.


    Dies ist das Forum der Finanz-Selbermacher, also brauchst Du für Dich selbst erstmal eine vollständige Privatbilanz. Und aus der ziehst Du dann Deine Schlüsse und entwickelst einen Plan, wie es mit Euren Finanzen weitergehen soll.

    Bei 1,2% KfW und 1,85% ist noch ein positives Zinsdifferenzgeschäft möglich. Der KfW-Kredit wird in 9 Monaten fällig. Beim anderen schauen wir immer mal, 10k€ Sondertilgung pro Jahr sind möglich und es braucht min 2,6% bei der alternativen Anlage.

    Ihr habt ein relativ kleines Immobiliendarlehen zu recht geringem Zins, da bietet sich ein Zinsdifferenzgeschäft an, wobei man allerdings nicht vergessen sollte, daß Habenzinsen zu versteuern sind, Sollzinsen aber nicht absetzbar sind. Für einen Sicherheitsanleger rentiert sich die alternative Anlage möglicherweise nicht. Eine Sondertilgung ist das Gegenteil eines Zinsdifferenzgeschäfts, allerdings ist sie berechenbar wie keine andere Geldanlage und halt einfach. Für Sicherheitsanleger sind Sondertilgungen von Immobiliendarlehen geradezu ideal.

    Ich würde Euch als Sicherheitsanleger einschätzen, trotz Eures mikroskopischen eigenen Aktienanteils. Ihr hättet Euch in meinen Augen beispielsweise längst Gedanken darüber machen können, was Ihr mit dem Erbe anfangen wollt. Das habt Ihr aber nicht getan, sondern das Geld einfach bei der guten Sparkasse liegen lassen.

  • Ich beschäftige mich erst seit etwa einem Jahr intensiver mit Geldanlage, vorher hatte mich das Thema nicht interessiert. Überschüsse wurden planlos auf dem Tagesgeld geparkt, dann Hauskauf und Kinder/Elternzeit. Nur geringe Überschüsse, die für Rücklagen und Sondertilgungen verwendet wurden. Seit gut einem Jahr arbeite ich wieder. Da haben wir uns bewusst entschieden mittels ETF-Sparplan für die Rente zu sparen, unser beider Rente wird nicht üppig ausfallen.


    Überblick über Ein- und Ausgaben habe ich, neben den Kreditraten und dem Sparpaln legen wir durchschnittlich 500€ pro Monat für die Autos zurück. Oft bleibt noch mehr übrig, lässt sich aber durch Sonderausgaben wie Renovierung, Zahnarztkosten etc. schwer in konkrete Werte fassen.


    Der Hauptkredit wird in knapp sechs Jahren fällig, Restschuld ohne Sondertilgung ca 75k€, wird spätestens dann komplett getilgt. 40k€ Festgeld liegen noch 2,5 Jahre für 3,2% fest, dann schauen wir weiter.



    Man sollte wissen, was für Fonds das sind. Was hat die Vermögensverwaltung in der Vergangenheit denn gebracht (außer Kosten)? Ist ein Mehrwert erkennbar? Wenn kein Mehrwert erkennbar ist, könnte man die Anlagestrategie möglicherweise mit ETFs kopieren, wenn man keine eigene Idee hat. In einem ersten Schritt könnte man ja die Vermögensverwaltung kündigen (womit deren Kosten wegfallen). Die vorhandenen Assets bleiben dann erstmal bei der Sparkasse liegen. In einem zweiten Schritt könnte man die Inhalte zu einem anderen, preiswerteren Broker transferieren und dort liegenlassen oder umsetzen, wobei man die Kosten und die Steuer im Auge haben sollte

    Die 130k€ aus der Vermögensverwaltung sollten als erste Idee bis zur Rente und weiter liegenbleiben wo sie sind. Aber je mehr ich mich eingelesen habe, desto mehr stören die Kosten (0,7% plus Fondskosten). Performance ok, aber ein Welt-etf wäre besser gewesen. Deshalb die Idee, stattdessen in etf umzuschichten und die DEKA-Fonds gleich mit.


    Von dem Immobilienfonds würde ich mich trennen, was bekanntlich dauern kann. Muß man sich im Einzelfall ansehen.

    Ist geplant. Wenn ich das richtig verstanden habe 24 Monate Haltefrist ab Depotübertrag, nach zwölf Monaten kündigen und noch12 Monate warten bis das Geld wirklich verfügbar ist. Umsetzung ist geplant.

    Im allgemeinen zählen die Leute Anleihen zu den Sicherheitsbausteinen.

    Ich hatte im Forum rausgehört, dass es zwei Arten gibt:

    -kurzlaufend AAA-Staatanleihen => Sicherheit

    - längere Laufzeit, Aggregate Bonds, Investmentgrade => Risiko

  • Ich beschäftige mich erst seit etwa einem Jahr intensiver mit Geldanlage, vorher hatte mich das Thema nicht interessiert.

    Jeder legt sein eigenes Geld selber an.

    Nur geringe Überschüsse, die für Rücklagen und Sondertilgungen verwendet wurden.

    Neulich hat eine Katti.diba mal sehr richtig geschrieben (mit meinen Worten): Wenn man ein Immobiliendarlehen mit extrem niedrigem Zinssatz hat, lohnt sich ein Zinsdifferenzgeschäft.

    Überblick über Ein- und Ausgaben habe ich, neben den Kreditraten und dem Sparplan legen wir durchschnittlich 500€ pro Monat für die Autos zurück. Oft bleibt noch mehr übrig, lässt sich aber durch Sonderausgaben wie Renovierung, Zahnarztkosten etc. schwer in konkrete Werte fassen.

    Das würde ich aktuell in einen Geldmarktfonds stecken, vorzugsweise bei einem Neo-Broker, der Spesen wegen.


    Hatte ich Dich schon gefragt, welchen Zins Du aktuell für Deine Liquiditätsreserve bekommst? Der Geldmarktfonds bringt aktuell 2,25%.

    Der Hauptkredit wird in knapp sechs Jahren fällig, Restschuld ohne Sondertilgung ca 75k€, wird spätestens dann komplett getilgt. 40k€ Festgeld liegen noch 2,5 Jahre für 3,2% fest, dann schauen wir weiter.

    Oben waren es noch 70 T€ Festgeld.

    Die 130k€ aus der Vermögensverwaltung sollten als erste Idee bis zur Rente und weiter liegenbleiben, wo sie sind. Aber je mehr ich mich eingelesen habe, desto mehr stören die Kosten (0,7% plus Fondskosten). Performance ok, aber ein Welt-ETF wäre besser gewesen. Deshalb die Idee, stattdessen in ETF umzuschichten und die DEKA-Fonds gleich mit.

    Oben waren es noch 180 T€.


    Die Vermögensverwaltung kostet Dich vermutlich um 1% Spesen im Jahr. Zu den obengenannten 0,7% dürften 0,1% bis 0,2% "Depotgebühr" dazukommen. Bei der Diba aus Deinem Nutzernamen ist die Depotführung kostenlos.


    Wenn die Papiere in der Vermögensverwaltung z.B. 5% Ertrag bringen würden, gehen dort erstmal etwa 1,25% Steuer weg, bleiben 3,75% Halb-Netto-Ertrag, und davon geht halt nochmal 1 Prozentpunkt weg, bleiben 2,75%, also grob die Hälfte des Bruttoertrags.


    Dabei nicht berücksichtigt sind die Vergütungen der Sparkassenfonds, die typischerweise auch 1 bis 1,5 Prozentpunkte betragen (Gängige ETFs liegen meist bei 0,2%)


    Wenn Du genauer hinschaust, bleibt die Hälfte des Bruttoertrags oder gar mehr bei der Sparkasse.


    Ein Umsetzen dürfte sich lohnen. Aber ok: Sich selber um sein Geld kümmern, bringt ein Minimum an Arbeit mit sich, das einem für sehr viel Geld die Sparkassenleute gern abnehmen.


    Vermutlich wirst Du durch die Beschäftigung mit dem eigenen Geld einen Stundenlohn erwirtschaften, von dem Du in Deinem Erwerbsberuf nur träumen kannst.

    [Von dem Immobilienfonds würde ich mich trennen, was bekanntlich dauern kann.]

    Ist geplant. Wenn ich das richtig verstanden habe 24 Monate Haltefrist ab Depotübertrag, nach zwölf Monaten kündigen und noch12 Monate warten bis das Geld wirklich verfügbar ist. Umsetzung ist geplant.

    Wenn Du einen offenen Immofonds verkaufen willst, gilt der erste Blick dem Anschaffungsdatum. Altfonds mit Anschaffungsdatum vor dem 22.7.2013 kannst Du fristlos zurückgeben, Fonds, die danach gekauft sind, muß man mindestens 24 Monate halten, bevor man sie zurückgeben kann. Die Kündigungsfrist kann parallel laufen, das heißt: 12 Monate halten, kündigen, nach weiteren 12 Monaten das Ding endlich los sein. Wie die Fristen im Erbfall sind, habe ich nicht parat. Das ist in Deinem Fall auch irrelevant, denn Ihr habt das Ding ja schon 18 Monate.


    Alternative: Man kann den Fonds an der Börse verkaufen, die Preise dort sind etwa 10% niedriger, dafür hat man das Geld halt sofort. Es ist denkbar, daß sich das trotzdem lohnt, und sei es psychologisch.

    [Anleihen]

    Ich hatte im Forum rausgehört, dass es zwei Arten gibt:

    -kurzlaufend AAA-Staatanleihen => Sicherheit

    - längere Laufzeit, Aggregate Bonds, Investmentgrade => Risiko

    Das ganze Leben ist ein Risiko. Es ist nicht sicher, daß Du morgen früh wieder aufwachst. Es besteht ein Restrisiko von vielleicht 1 : 100 Millionen, daß dies nicht der Fall ist. Ein Risiko dieser Größenordnung würde ein deutscher Anleger bei seinen Geldanlagen niemals hinnehmen.


    Wenn Du hier im Forum einen Rat haben willst, mit dem Du wirklich etwas anfangen kannst, wirst Du nicht umhinkommen, konsistente Info zu posten. Ein Festgeld, das einmal 70 T€ groß ist und einmal 40 T€, verwirrt mehr, als daß es nützt.


    Wenn Du zum Hausarzt gehst, um Dir dort die Lunge abhören zu lassen, wirst Du den Oberkörper freimachen müssen, durch die Kleidung hindurch geht das nicht.

  • Wenn die Papiere in der Vermögensverwaltung z.B. 5% Ertrag bringen würden, gehen dort erstmal etwa 1,25% Steuer weg, bleiben 3,75% Halb-Netto-Ertrag, und davon geht halt nochmal 1 Prozentpunkt weg, bleiben 2,75%…

    Noch schlimmer:


    auch wenn der Depotbestand nicht ansteigt oder gar sinkt, sind in dem Beispiel 0,7 % des Depotswerts fällig.

    Bei 130.000 Euro sind dies 910 Euro.

  • Wenn Du zum Hausarzt gehst, um Dir dort die Lunge abhören zu lassen, wirst Du den Oberkörper freimachen müssen, durch die Kleidung hindurch geht das nicht.

    Und der muss nicht einmal ein Doktor sein^^


    EDIT Wobei ich mir sicher bin, dasz das im Zweifelsfall auch durch Kleidung geht.

  • Das würde ich aktuell in einen Geldmarktfonds stecken, vorzugsweise bei einem Neo-Broker, der Spesen wegen.


    Hatte ich Dich schon gefragt, welchen Zins Du aktuell für Deine Liquiditätsreserve bekommst? Der Geldmarktfonds bringt aktuell 2,25%.

    Das eigentliche Tagesgeld liegt bei der Ayvens mit dauerhaft ordentlichen Zinsen. Die Auto-Rücklage(ca. 8000) liegt bei der Sparkasse, da ist Zinstechnisch viel Luft nach oben. Geldmarktfonds bei der Ing lohnt eher als Sparplan wegen Gebühren, wir sparen aber unregelmäßig die Überschüsse vom Giro bis zur geplanten Jahressumme. Ich hatte mal drüber nachgedacht, aber keine Lust auf noch mehr Banken, dafür sind die Opportunitätskosten nicht hoch genug.

    Oben waren es noch 70 T€ Festgeld

    40k€ für den Hauptkredit, 30k€ (plus ca. 5000€ aus der "Portokasse") für den KfW-Kredit, Laufzeit ist passend

    Sorry, bei quengelnden Kindern entfällt schonmal die Überprüfung, ob alle Infos vollständig und verständlich sind.


    Zum Immofonds:

    Das eigentliche Kaufdatum lässt sich im Deka-Depot nicht sehen ;( , offizieller Übertragung war im Juli 24, die Rückgabe ist in den nächsten Wochen geplant, nicht länger behalten als nötig. Für direkten Verkauf mit Verlust finde ich in nicht gruselig genug (Westinvest interselect).


    Zu den Fonds meines Mannes:

    130k in der VV und 50k im Deka-Depot, mich stören sie schon länger, irgendwie hatte ich wohl gehofft, dass die Initiative vom Besitzer ausgeht.

    Wenn ich einen konkreten Plan hätte, was ich stattdessen will, hätte ich es sicher schon umgesetzt. Bis jetzt ist nur klar, dass alles verkauft und neu angelegt werden soll. Auf der Suche nach Ideen, Diskussion von Vor-und Nachteilen der unterschiedlichen Möglichkeiten hatte ich den Thread gestartet.

    Nicht geplant hatte ich eigentlich Diskussionen über die Kredite und Festgelder, das Für und Wider aktiver Fonds, weil bei diesen Punkten für mich schon ein Plan existiert. Aber das könnt ihr verständlicherweise nicht wissen, wüsste auch nicht, wie man das im Eingangsposting deutlich machen kann, wie weit man seine Finanzen überblickt .

  • Was erwartest und erhofft du dir von Anleihen ETFs ? Vorallem sind Anleihen auch nicht gleich Anleihen und ein breites Spektrum. Sind dir die Problematiken des Zinsänderungsrisikos bekannt etc bekannt?


    Wenn es nur wegen der Volatilität ist so würde ich risikoreich zu risokarm ändern und Tagesgeld oder Geldmarktfonds erhöhen.

    Meine Fragen sind inspiriert durch den langen Thread zum Lifestrategy 60/40 und den verschiedenen Herangehensweisen bei der Portfolio-Gestaltung.


    Vorüberlegungen:

    Zur Zeit könnte die Einmalanlage mehr oder weniger komplett in Aktien investiert werden, risikoarm haben wir mehr als genug. Beim jetzigen Wert und dem langen Anlagehorizont stören mich die Schwankungen nicht. Zusammen mit dem Sparplan auf den All World und durchschnittlicher Rendite würde sich aber in 15 Jahren kurz vor der Rente eine Menge von vielleicht einer halben Million angesammelt haben, die im Gleichschritt schwankt. Aus dem Bauch raus, Stand jetzt, schwer vorstellbar.

    Daher die Überlegung, (mit der Zeit) Anleihen in den Risikoteil einzumischen. Würde ide Volatilität hoffentlich dämpfen, ohne das Risiko/die Renditechance komplett zu verhindern.

    Aber wie gehe ich am geschicktesten vor? Wie stimme ich Einmalanlage und Sparplan aufeinander ab? Größere Umschichtungen kurz vor der Rente würden ja unnötig Steuern verursachen, bei der Einmalanlage gleich mit größerem Anlagenteil starten würde die "erwartbare" Rendite unnötig reduzieren.


    Und wenn der grobe Plan steht noch die lästige Detailfrage, welche Anleihen-ETF würde sich für diesen Zweck anbieten?

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    Ich kenne den Thread nur zu gut 😅


    Ich denke mir in deinem Fall, dass bei einem Anlagehorizont von 15 Jahren es für mein Empfinden zu früh wäre Anleihen mit in den risikoreichen Portfolioanteil aufzunehmen. Ganz besonders wenn du die Volatilität aushalten kannst. Würde man beispielsweise den global aggregate bond etf nehmen, dann würde man auf einer Sicht von 15 Jahren mit großer Wahrscheinlichkeit ganz schön Rendite liegen lassen. Der global aggregate Bond von Vanguard ist ja euro gehedged und wird mit einer TER von 0,1% angegeben. Darin sind die Kosten für das hedging nicht berücksichtigt. Als Rendite Vergleich kann man nach Abzug der Hedging Kosten einen Euro aggregate Bond nehmen. Zieht man davon aber dann die TER, die Steuer und die Inflation ab sieht es halt sehr mau aus mit einer realen Rendite. Auch sollte man bedenken dass im global aggregate bond die USA mit ihrer Verschuldung entsprechend hoch gewichtet sind. Betrachte Ich das Vermögen als ganzes wäre es mir persönlich auch zu viel in Geldwerten und zu wenig in Sachwerten. Aber das ist nur meine Meinung. Deswegen würde ich keine Anleihen im risikoreichen Portfolioanteil beimischen bei einem Anlagehorizont von 15 Jahren und meine Aktienquote erhöhen und dann vielleicht 5 Jahre vor dem Ruhestand Tagesgeld, Festgeld, Geldmarktfonds und kurzlaufende Anleihen bester Bonität aufbauen.

  • Der global aggregate Bond von Vanguard ist ja euro gehedged und wird mit einer TER von 0,1% angegeben. Darin sind die Kosten für das hedging nicht berücksichtigt. Als Rendite Vergleich kann man nach Abzug der Hedging Kosten einen Euro aggregate Bond nehmen. Zieht man davon aber dann die TER, die Steuer und die Inflation ab sieht es halt sehr mau aus mit einer realen Rendite.

    Das Euro Hedgefonds hat mich bei dem Fonds auch gestört. Mal schauen, vielleicht gibt es in den nächsten Jahren mehr "Risiko"-Anleihe-ETFs zur Auswahl. Zur Zeit sind Anleihen ja out wegen Niedrigzinsen, inverser Zinskurve und boomendem Aktienmarkt. Früher gehörten sie in jedes gut sortierte Depot.


    Für mich ist hilfreich, die Gedanken mal zu formulieren. Manche Denkfehler fallen so eher auf. In meinem Fall haben wir erst den Sparplan geplant mit 100% Aktien und dann versucht, bei der Einmalanlage was anderes zu machen.

    Wenn ich beides gleichzeitig plane, schiebe ich die Einmalanlage komplett in Aktien um viel markettime zu erreichen. Den sich steigernden Sparplan dagegen später teilweise in Geldmarkt und/oder Aggregate Bonds, also eher just in time.

  • Das Euro Hedgefonds hat mich bei dem Fonds auch gestört. Mal schauen, vielleicht gibt es in den nächsten Jahren mehr "Risiko"-Anleihe-ETFs zur Auswahl. Zur Zeit sind Anleihen ja out wegen Niedrigzinsen, inverser Zinskurve und boomendem Aktienmarkt. Früher gehörten sie in jedes gut sortierte Depot.


    Für mich ist hilfreich, die Gedanken mal zu formulieren. Manche Denkfehler fallen so eher auf. In meinem Fall haben wir erst den Sparplan geplant mit 100% Aktien und dann versucht, bei der Einmalanlage was anderes zu machen.

    Wenn ich beides gleichzeitig plane, schiebe ich die Einmalanlage komplett in Aktien um viel markettime zu erreichen. Den sich steigernden Sparplan dagegen später teilweise in Geldmarkt und/oder Aggregate Bonds, also eher just in time.

    Das 60/40 Portfolio war ein Klassiker gewesen und das nicht grundlos. Und ich möchte Anleihen auch nicht schlecht reden, denn sie stellen eine größere Assetklasse als Aktien dar und sind ebenso wichtig. Aber die Zeiten haben sich nun mal geändert. Wer hätte gedacht, dass wir mal in einer Nullzinsphase befinden werden? Zu meiner Schulzeit lag der Zins deutlich höher. Auch viel höher als er heute ist. Nur wenn man mit der heutigen Rendite nicht bzw fast nur die Inflation ausgleichen kann muss ich mir die Frage stellen ob es bei dem Anlagehorizont das richtige Investment ist. Ich mag es auch nicht Prognosen der Zukunft abzugeben. Nur müssten erstmal die Zinsen steigen / oder die Inflation sinken damit ich mit den Anleihen eine entsprechende Realrendite erziele. Ich persönlich kann es mir in einer Welt von zunehmender Schulden (Staaten/Unternehmen/Privat) nicht wirklich vorstellen. Aber wer weiß. Vielleicht können dir erfahrenere Anleger noch ihre Meinung sagen. Und ob man risikoreichere Anleihen mit einem schlechtereren Rating möchte nur um eine Realrendite zu erzielen bei einem höheren Ausfallrisiko der Anleihen ? Wäre jetzt auch nicht meine Wahl.


    Es gibt übrigens auch globale aggregate Bonds ohne Hedging. Diese sind in US Dollar mit all ihren Risiken und Chancen bezüglich der Währung.


    Vielleicht interessiert dich auch der Blog Beitrag von Gerd Kommer? Kurzlaufende Unternehmensanleihen ohne Bankenanteil mit einer Duration von 0 - 2 Jahren in US Dollar oder mit Euro Hedging:


    Ein Klumpenrisiko, das fast alle übersehen
    Dieses Klumpenrisiko haben viele im Portfolio, ohne es zu wissen.
    gerd-kommer.de

  • Hatte ich Dich schon gefragt, welchen Zins Du aktuell für Deine Liquiditätsreserve bekommst? Der Geldmarktfonds bringt aktuell 2,25%.

    Das eigentliche Tagesgeld liegt bei der Ayvens mit dauerhaft ordentlichen Zinsen. Die Auto-Rücklage (ca. 8000) liegt bei der Sparkasse, da ist zinstechnisch viel Luft nach oben.

    Ich hatte mit meiner obigen Frage anmerken wollen, daß mir für eine Beurteilung konkrete Zahlen fehlen, stelle aber nun fest, daß Du weiter mit verdeckten Karten spielen möchtest.


    Wenn ein Patient den Anamnesefragen ausweicht, ist aber halt keine vernünftige Diagnose möglich.

    Das eigentliche Kaufdatum lässt sich im Deka-Depot nicht sehen ;( , offizieller Übertragung war im Juli 24, die Rückgabe ist in den nächsten Wochen geplant, nicht länger behalten als nötig. Für direkten Verkauf mit Verlust finde ich in nicht gruselig genug (Westinvest interselect).

    Das mag auch sein, läßt sich aus Deinen Angaben heraus aber nicht beurteilen.

    Zu den Fonds meines Mannes:

    130k in der [Vermögensverwaltung?] und 50k im Deka-Depot, mich stören sie schon länger, irgendwie hatte ich wohl gehofft, dass die Initiative vom Besitzer ausgeht.

    Du kennst ihn wohl besser als ich und hast vermutlich auch mehr Einfluß auf ihn als ich.

    Wenn ich einen konkreten Plan hätte, was ich stattdessen will, hätte ich es sicher schon umgesetzt. Bis jetzt ist nur klar, dass alles verkauft und neu angelegt werden soll. Auf der Suche nach Ideen, Diskussion von Vor-und Nachteilen der unterschiedlichen Möglichkeiten hatte ich den Thread gestartet.

    Welchen Rat erhoffst Du Dir diesbezüglich, wenn Du nicht bekanntgibst, was für Papiere das überhaupt sind?

    Nicht geplant hatte ich eigentlich Diskussionen über die Kredite und Festgelder, das Für und Wider aktiver Fonds, weil bei diesen Punkten für mich schon ein Plan existiert. Aber das könnt ihr verständlicherweise nicht wissen, wüsste auch nicht, wie man das im Eingangsposting deutlich machen kann, wie weit man seine Finanzen überblickt .

    Wir haben hier häufig Anfragen, bei denen der Anfrager sich nicht in die Karten schauen lassen möchte. Ich frage mich dann jedes Mal, warum er überhaupt fragt, denn Hellseher ist hier ja keiner.