ETFs umstrukturieren

  • Hallo zusammen :)

    Ich bräuchte bitte kurze euren Rat bzgl. meiner Portfolio-Zusammensetzung. Aktuell steckt mir etwas zu viel Chaos sowohl in meinen ETFs als auch meinen Einzelaktien, weshalb ich da gerne etwas mehr Struktur haben möchte. Aber meine Fragen richten sich nun erstmal an meine ETFs, die sich aktuell wie folgt zusammensetzen:


    Vier davon werden aktuell noch monatlich bespart:
    All-World 800€ / Nikkei 100€ / Gold 100€ / Oil&Gas 20€ / noch nicht in der Liste oben: Europe Industrials mit 80€


    a) Angefangen hatte ich vor einigen Jahren mit einem ausschüttenden All-World ETF. Diesen möchte ich nun in den thesaurierenden übertragen - wie gehe ich da am besten vor (vor allem in Bezug zu Steuern/Kosten?).


    b) Nach dem Kauf des All-Worlds kamen noch ein paar weitere (Risiko-) ETFs dazu. Den Nikkei sowie den Physical Gold ETC würde ich auch gerne weiterhin noch behalten, beim Rest bin ich mir etwas unsicher. Einen Gobal Clen Energy habe ich erst letzte Woche nach jahrelangem Halten mit knapp 700€ minus verkauft und direkt in den All-World gepackt. So langsam beschleicht mich das Gefühl, dass mir diese ganzen Risikowetten am Ende doch wenig bringen und es sinnvoll wäre, alles direkt in den All-World zu geben.. eine kleine Restunsicherheit habe ich hier aber noch. Wie seht ihr das, gerade in der aktuellen Situation?


    Danke euch vorab für den Rat.


    Viele Grüße,

    Malouu

  • Kater.Ka

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Der Gold ETC ist nicht steuerfrei. Schlecht.


    Ich würde die letzten Vier rauswerfen und die anderen Drei stehen lassen.

    Du willst Geld nur noch in den FTSE (Akum.)?

    Dann mach das.

    Den ausschüttenden Vanguard FTSE nicht verkaufen. Warum denn auch,

  • Hallo malou

    a) Angefangen hatte ich vor einigen Jahren mit einem ausschüttenden All-World ETF. Diesen möchte ich nun in den thesaurierenden übertragen - wie gehe ich da am besten vor (vor allem in Bezug zu Steuern/Kosten?).

    Das wäre für mich wirklich das kleinste Problem. Eigentlich ist es gar keins, schon gar nicht bei 4-stelligen Beträgen.

    Aber wenn du es wirklich machen willst, dann verkauf ihn einfach dieses Jahr oder ggfls. eine Hälfte erst nächstes Jahr.

    Wenn du noch 1000€ Freibetrag hast, zahlst du auf den restlichen Gewinn (213€) Steuern (rund 18,5%, also rund 40€). Plus die Verkaufsgebühren deines Brokers.

    Gestreckt über zwei Jahre hättest du doppelte Verkaufsgebühren, aber ggfls weniger Steuern. Vielleicht aber auch mehr, je nachdem wie sich der Markt entwickelt.


    So langsam beschleicht mich das Gefühl, dass mir diese ganzen Risikowetten am Ende doch wenig bringen und es sinnvoll wäre, alles direkt in den All-World zu geben.. eine kleine Restunsicherheit habe ich hier aber noch. Wie seht ihr das, gerade in der aktuellen Situation?

    Ich würde sie verkaufen, auch mit Verlusten. So kleine ETFs sind doch viel riskanter und auch viel zu teuer. Die Verluste kannst du steuerlich etwas gegenrechnen, wenn du z.B. im gleichen Jahr den All World mit Gewinn verkaufst.

  • Moin malou willkommen im Forum.


    Bevor du dich weiter mit den einzelnen ETFs beschäftigst würde ich dir empfehlen dich mal mit der Psychologie des Anlegens zu beschäftigen.


    Du scheinst da in so einige Fehler reinzulaufen.


    Anlegerpsychologie: Wann Investments gefährlich werden
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    Viel Erfolg bei deinen Finanzentscheidungen.

  • So langsam beschleicht mich das Gefühl, dass mir diese ganzen Risikowetten am Ende doch wenig bringen und es sinnvoll wäre, alles direkt in den All-World zu geben.

    Herzlichen Glückwunsch zu dieser Erkenntnis. Nun musst Du das nur noch umsetzten. :)

    Für den Aktienteil im Vermögen reicht ein weltweiter ETF völlig aus.

  • Vielen Dank erstmal für eure Rückmeldungen und die verschiedenen Ideen. Gerade der Link von Horst Talski fand ich sehr spannend und zutreffend.

    ---> Dann behalte ich die beiden All-World ETFs, bespare den thesaurierenden weiterhin. Ebenso mit dem Nikkei. Den Bitcoin und Oil&Gas werde ich dann absetzen.


    Was ich in meinem Anfangspost noch nicht erwähnt habe: Über TradeRepublic habe ich auch noch ca. 20 Einzelaktien, einige davon bespare ich auch schon seit mehreren Jahren mit kleinen Beträgen (in Summe ca. 200 € im Monat). Da gab es ein paar gut performende (Rheinmetall, Hensoldt, Nvidia, Palantir), aber ebenso auch negative (Varta, Glencore). Insgesamt steht in diesem Aktiendepot nach ca. 4 Jahren ein Plus von € 1 200 zu Buche.

    Nun, offensichtlich sind all diese Aktien auch Teil des All-World ETFs, ich "wette" daher doppelt auf deren Verlauf. Ich hatte das anfangs auch eher als "Spielgeld" interpretiert und mir hat es auch Spaß gemacht, mich mit den Firmen, dem aktuellen Marktgeschehen etc. auseinanderzusetzen. Verglichen mit der Rendite aus den ETFs (1 600) hat das Aktiendepot überraschenderweise nicht viel schlechter performt. Klar, letzteres ist deutlich volatiler und kann auch ganz schnell wieder ins rote gehen..

    --> Auch hier bin ich gerade sehr unentschlossen, wie ich weiter verfahren soll: Weiter besparen? Oder die 200 mtl. lieber in den All-World ETF? Oder in was ganz anderes?

    monstermania du schreibst "Für den Aktienteil im Vermögen reicht ein weltweiter ETF völlig aus." - Was würdest du dann als Zusatz dazunehmen?



    Viele Grüße und nochmals vielen vielen Dank für eure Hilfe soweit :)


  • monstermania du schreibst "Für den Aktienteil im Vermögen reicht ein weltweiter ETF völlig aus." - Was würdest du dann als Zusatz dazunehmen?

    Das kann ich nicht beurteilen und kommt auf Deine persönliche Anlagestrategie an.

    Manche sparen neben dem Aktien ETF nur in Tagesgeld.

    Andere investieren zusätzlich in Immobilien, Gold, BTC, Anleihen, usw.

    Entscheidend ist, dass man versteht, dass es völlig ausreicht die Anlageklasse 'Aktien' mit einem möglichst markbreiten Aktien-ETF abzudecken.

    Die Zumischung von Branchen, Ländern und Einzelaktien bedeutet dann nur noch eine andere Meinung gegenüber allen anderen Börsenteilnehmern zu haben.

    Nun, offensichtlich sind all diese Aktien auch Teil des All-World ETFs, ich "wette" daher doppelt auf deren Verlauf. Ich hatte das anfangs auch eher als "Spielgeld" interpretiert und mir hat es auch Spaß gemacht, mich mit den Firmen, dem aktuellen Marktgeschehen etc. auseinanderzusetzen.

    Tja, die Frage kannst nur Du selbst beantworten: Suchst Du ein (neues) Hobby, oder geht es Dir um eine langfristige möglichst prognosefreie Geldanlage?

    Es spricht nichts dagegen auch in Einzeltitel zu investieren. Nur sollte man dann auch die Zeit/Aufwand dafür berücksichtigen und diese in Relation zum tatsächlich erzielten Gewinn setzten.

    Wenn Du sagst: Ist ein Hobby, dann ist es auch OK. Hobbys dürfen auch Zeit und Geld kosten! ;)


    Langfristiger Vermögensaufbau kann sehr langweilig sein, wenn man einmal seine Strategie gefunden hat. Einfach nur jahrzehntelang einen ETF besparen ist eben nicht aufregend.

  • Es ist Dein Geld, und was Du damit machst, ist Deine Sache. Du fragst hier nach Meinungen anderer Leute und erwartest ein zustimmendes Nicken von allen Seiten. Es ist aber nicht sicher, daß Du dieses zustimmende Nicken bekommst.


    Ich sehe an Deinem Depot in erster Linie den Gestaltungsdrang des Anlegeranfängers. Mir kommt da ein anderer Forist in den Sinn, dessen Depot mit einem Gesamtvolumen von 800 € mehr als 10 verschiedene Posten aufweist, und der sein Depot durchschnittlich einmal im Monat umsetzt.


    Mit Geldanlage hat das nichts zu tun, in meinen Augen ist das Spielerei.


    Was möglich ist, machen die Leute. Dir verspricht man, daß Du per Sparplan "kostenlos" Teilstücke von Aktien kaufen kannst, also tust Du das. Hast Du einen Plan für die fernere Zukunft? Was soll aus Deinem Depot in 20 Jahren geworden sein? Welchen Ertrag erwartest Du von einer Hundertstel Aktie Rheinmetall? Löst es bei Dir Glücksgefühle aus, wenn ein Hundertstel Aktie von 12 auf 15 € steigt (wenn 1 ganze Aktie von 1200 auf 1500 € steigt)?


    Ich halte das Prinzip KISS - Keep it simple für eine gute Idee. Ich möchte, daß sich mein Depot vermehrt, und dabei ist die Entwicklung des Marktes die Richtschnur. Ich halte daher einen breiten Aktien-ETF bis zumindest höheren 5stelligen Beträge für vollkommen ausreichend, weil alle diese "Beimischungen" keinen nennenswerten Beitrag zur Wertentwicklung leisten.


    Viele Leute hier kritisieren den MSCI World als nicht breit genug und präferieren den MSCI AWCI. Die beiden Indizes laufen annähernd parallel, die "Beimischung" ist erkennbar, aber nicht entscheidend.


    Du hast Dir neben einem Strauß von ETFs zusätzlich einen Strauß von Einzelaktien zugelegt, vermutlich deswegen, weil Du kostenlos per Sparplan Bruchstücke kaufen kannst. Wenn Du das aufräumen wolltest, werden im Verhältnis ganz erheblich Spesen anfallen. Schon deswegen hätte ich das nicht getan.


    Wäre es mein Portfolio, würde ich es vereinfachen, mich unter Beachtung der Spesen und ggf. der Steuer mich von allen Randkomponenten trennen.