Kommer-ETF: Besser geeignet für Sparplan für Altersvorsorge?

  • nein, das ist für mich keine Frage...wenn nur 8 Unternehmen aus dem gleichen Sektor aus dem gleichen Land, selbst in einem ACWI Index mit rund 3000 Positionen, mehr als 20% einnehmen, dann ist das ein Klumpen.

    Nur dass diese Unternehmen eben richtig viel Geld verdienen. Und zwar auf der ganzen Welt.

    Aktuell sehe ich da keine echte Alternative bzw. Unternehmen aus Europa/China die diese Unternehmen mal eben disruptieren können. :/

    Bzgl. Rendite seit 2017: Du weißt ganz genau ;) , dass eben in diesem Zeitraum dieser Klumpen erst so richtig entstanden ist...die eh schon großen sind noch viel größer geworden und haben die Rendite erzeugt.

    Ja, die Unternehmen sind gewachsen und haben immer mehr verdient. Und z.B. nVidia ist mitnichten seit 2017 dabei gewesen. Da ging es so richtig ab 2020 los... (> +2000%):/

    Und nVidia verdient aktuell eben richtig viel Geld!

    Und auch hier, sehe ich aktuell keine echte Alternative. Oder gibt es jetzt KI-Chip-Alternativen aus Europa oder China. :/

    Und langfristig betrachtet haben ew Indices eine höhere Rendite als nach mcap gewichtete (das ist wissenschaftlich belegt), deswegen kann man auch annehmen, dass der Kommer Index LANGFRISTIG eine höhere Rendite hat als ein World oder auch ACWI hat...ob nach Kosten, wird sich zeigen.

    Ich habe Deine Übersicht zum S&P 500 gesehen.

    Nur war das eben eine Einmalanlage zum Startpunkt der Betrachtung. Ich kann Dir diverse Startzeitpunkte zeigen, in denen MCAP dem Equal Weight-Ansatz überlegen war. Das ist einfach eine selektive Betrachtungsweise.

    Als Anleger habe ich einen realistischen Anlagehorizont von 50-70 Jahren. Davon 30-40 Jahre Ansparphase und dann 30 Jahre Entnahmephase. Und nur diese Zeit in der man etwas davon hat ist interessant für den individuellen Anleger. Was davor oder danach passiert spielt keine Rolle.

    Und was in diesem Zeitraum 'optimal' gewesen wäre, wissen wir erst, wenn der Deckel auf dem Sarg liegt.

    Und nochmal: Hier im Thread geht es um einen Sparplan!!! ||


    PS: Ich weiß, dass Deine größte Angst ist, dass morgen die 'Blase' platzt und Du völlig mittelos dastehst! ;)

    Aber für junge Menschen die per Sparplan sparen wäre ein großer Crash (=platzen der Blase) ein Renditebooster. Und für einen jungen Menschen geht es m.E. in erster Linie um die Kostenminimierung seiner Geldanlage.

  • Aus meinen Studienzeiten weiß ich, dass es für die Beurteilung von Wissensqualität völlig irrelevant ist, wieviele Bücher oder Studien man gelesen hat, sondern dass es nur und ausschließlich darum geht, welche Qualität deine Quellen haben.

    Wenn du jetzt zum Beispiel ein Dutzend Bücher und Studien gelesen hast, ich jedoch drei Dutzend, bin ich dir dann qualitativ dreifach überlegen?

    Wenn deine Bücher alle wenig prickelnde GU-Ratgeber waren, ich aber nur ein einziges herausragendes Exzerpt gelesen habe, bist du mir dann aus der Quantität heraus überlegen? Denk mal darüber nach.

    Mein Vergleich: ,,Bücher und Studien lesen" vs. ,,Nix lesen und Youtube-Videos gucken".


    Dein Vergleich: ,,Drei Dutzend Bücher lesen" vs. ,,Ein Dutzend qualitativ hochwertige Bücher lesen".


    Hinkt ein bisschen, oder? Vielleicht hättest du im Studium doch mehr Bücher lesen sollen. ;)


    Zitat von monstermania

    Das Problem ist halt, dass es Dir im Zweifel auch passieren kann, dass die Faktoren auch auf Sicht von mehr als 10 Jahren nicht zu einer höheren Rendite führen. :/

    Auch ein Herr Kommer, den ich durchaus schätze, weiß nicht was die Zukunft bringt. Du weißt aber, dass Du mit dem Kommer-ETF garantierte Mehrkosten durch die höhere TER hast.

    Nach der Logik wäre aber das Tagesgeldkonto deinem marktkapitalisierenden Aktien-ETF vorzuziehen. Du weißt auch nicht was die Zukunft bringt. Tagesgeld hat sich auch schon mal 15 Jahre besser rentiert als der Aktienmarkt. Und die Kosten sind Null. Also weniger als die garantierten Mehrkosten beim ETF. Wie gesagt: Ihr argumentiert selektiv. Die nachgewiesene Equity Prämie akzeptiert ihr. Mehrkosten und sehr lange Durststrecken werden akzeptiert. Die Faktorprämie akzeptiert ihr nicht. Die Mehrkosten und lange Durststrecken werden nicht akzeptiert. Das ist unlogisch.


    Zitat von Saarlaender

    Aber er ist mir einfach zu teuer. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dieser auf lange Sicht seine deutlich höheren Kosten gegenüber einem vergleichbaren marktkapitaliserenden Welt ETF kompensieren oder gar überkompensieren kann.

    Bisher haben die Faktorprämien marktkapitalisierende Indizes nach Kosten um mehr als 1,5% p.a. outperfomed. Kommer geht von 1% Outperformance in Zukunft aus. Was ist dein Argument? ,,Die Zukunft ist unsicher und die Prämien können ausfallen"? Dann müsstest du uns aber erklären wie eine Risikoprämie langfristig ausfallen kann und warum dies bei der Equity Prämie nicht der Fall sein wird.

  • Irving

    Doch ich akzeptiere durchaus dass es Faktorprämien gibt. Ich habe ja mit dem EM, Small Caps und einem Momentum-ETF selbst 3 Faktoren in meinem Depot.

    Nur übergewichte ich Small Caps und EM durch die Investition in den MSCI ACWI IMI eben nicht (mehr) aktiv. ;)

    Und den MSCI World Momentum ETF hab ich halt. Und da darauf auch schon ganz nette Gewinne drauf sind, darf der im Depot bleiben. Und dann schaue ich mal, ob der ETF in 10 Jahren besser gelaufen ist wie meine zeitgliche Investition in den MSCI World.


    PS: Aktuell liegt der Momentum mal vorn. War aber auch schon jahrelang anders herum. Auf jedem Fall brachte der Momentum mehr Volatilität in mein Depot.

    Bisher haben die Faktorprämien marktkapitalisierende Indizes nach Kosten um mehr als 1,5% p.a. outperfomed.

    Kann sein. Kann eben auch nicht sein. EM läuft jetzt schon jahrelang hinterher. Small Caps ebenso.

    Die Frage ist halt, ob die zukünftige Outperformance die Opportunitätsverluste, die man jahrelang gemacht hat, ausgleichen wird. :/

    Bei meinem EM-ETF bin ich da ja mal gespannt. Hab ja noch 10 Jahre Zeit. Da muss dann ja noch richtig was passieren. ;)

  • Ja, die Unternehmen sind gewachsen und haben immer mehr verdient.

    das ist für mich der Fehler der gern gemacht wird...die Bewertung der Unternehmen die zu diesem Anteil im Index führen, sind eben NICHT nur das Ergebnis der Fundamentaldaten wie Gewinn...es ist die MarktMEINUNG was sie in ZUKUNFT verdienen WERDEN (!)

    Und dass z.B. ein Tesla im Dez24 deswegen mehr Wert sein soll, als alle anderen Autohersteller der Welt zusammen, ist für mich völlig irrational und nur dem Herdendrang geschuldet.

    Das KGV der Mag7, hat sich von Jan23 bis Dez24 von unter 25 auf über 40 entwickelt...

    Die 7 zusammen, sollen also mehr als 40 gemeinsame aktuelle Jahresgewinne Wert sein...40Jahre....das mittlere langfristige KGV der "Weltwirtschaft" liegt bei ~16...

    ich weiß nicht wie lange das noch läuft, aber es wird zurückkommen, so wie es immer zurückgekommen ist bei jeder vorherigen Konzentration und (Über)bewertung auch...


    Ich habe Deine Übersicht zum S&P 500 gesehen.

    Nur war das eben eine Einmalanlage zum Startpunkt der Betrachtung. Ich kann Dir diverse Startzeitpunkte zeigen, in denen MCAP dem Equal Weight-Ansatz überlegen war. Das ist einfach eine selektive Betrachtungsweise.

    das ist mit Sparplan das gleiche...ew hat langfristig wissenschaftlich nachgewiesen einen Renditevorteil gegen mcap...wie gesagt: siehe einfach auch, wie 10Mio Affen den Index schlagen...das ist am Ende auch nur Gleichgewichtung vs. mcap

    Glaub es oder nicht...Datentechnisch gibt es keine 2 Meinungen dazu

  • Nur übergewichte ich Small Caps und EM durch die Investition in den MSCI ACWI IMI eben nicht (mehr) aktiv. ;)

    erst heute beim Sport einen guten (älteren) Podcast gehört von 2019, auch zum Thema equal weight.

    Allein durch die Wahl eines ACWI IMI gegen einen ACWI "über"gewichtest Du kleinere Unternehmen...

  • Das KGV der Mag7, hat sich von Jan23 bis Dez24 von unter 25 auf über 40 entwickelt...

    Ist schon etwas zurück gekommen (auf 30), wenn ich dem Podcast glauben darf:

    Top ASCO-Aktien 2025 & Section 899: Was Anleger jetzt wissen müssen - WELT
    In der heutigen Folge sprechen die Finanzjournalisten Anja Ettel und Holger Zschäpitz über ein denkwürdiges Treffen zwischen den beiden mächtigsten Menschen…
    www.welt.de

    das ist mit Sparplan das gleiche...ew hat langfristig wissenschaftlich nachgewiesen einen Renditevorteil gegen mcap...wie gesagt:

    Mag so sein. Herr Kommer schreibt es ja auch. ;)

    Nur muss ich mir darum wirklich Gedanken machen, wenn ich z.B. nur zu 60% oder 70% in Aktien investiert bin?

    Wäre es dann nicht sinnvoller einfach die Aktienquote zu erhöhen, wenn ich mehr Rendite will? :/

    Allein durch die Wahl eines ACWI IMI gegen einen ACWI "über"gewichtest Du kleinere Unternehmen...

    Magst Du so sehen.

    Für mich ist es schlichtweg marktneutral. Schließlich gehören auch die SC zur Weltwirtschaft dazu. Und ob ich damit mehr/weniger Rendite als mit den ACWI (ohne IMI) mache ist mir total egal. Schließlich habe ich keine 100% Aktienquote. ;)

  • Mein Vergleich: ,,Bücher und Studien lesen" vs. ,,Nix lesen und Youtube-Videos gucken".

    Nein, es hinkt nicht, denn es gibt sogar Videos, die manchen Büchern oder „Studien“ meilenweit überlegen sind. Du solltest grundsätzlich nicht davon ausgehen, dass dein Diskussionspartner dumm, ungebildet oder intellektuell unterlegen ist, das kann übel nach hinten losgehen und ist herablassend.

    Bücher zu lesen - und glaub mir, jedes gelesene Buch ist grundsätzlich ein gutes - bringt dir nicht zwingend Vorteile, da Qualität entscheidet. Und am Ende entscheidet dann die Qualität des Rezipienten, denn selbst das/die beste Buch/Video/Studie muss auch verstanden und eingeordnet werden.

    Daher verrät deine Frage, ob irgendwer schon mal ein Buch gelesen habe, ziemlich viel über dich, leider nichts Gutes.

  • Magst Du so sehen.

    Für mich ist es schlichtweg marktneutral. Schließlich gehören auch die SC zur Weltwirtschaft dazu. Und ob ich damit mehr/weniger Rendite als mit den ACWI (ohne IMI) mache ist mir total egal. Schließlich habe ich keine 100% Aktienquote

    sorry, aber das ist nicht logisch...

    Warum machst Du ACWI IMI und nicht ohne IMI oder nur World oder nur S&P? Wegen mehr Diversifikation...ein equal weight ist auch nur eine höhere Diversifikation als nach mcap...das ist erst mal alles: man diversifiziert stärker. Diversifikation geht nicht nur über Anzahl, das geht auch über Gewichtung

    Dass es grundsätzlich dazu noch eine Prämie gibt ist erst mal nett, ob die jetzt auf 70% Aktienquote geht oder auf 100% ist völlig egal.

    Die Vola ist bei ew etwas höher, dafür ist die Sharpe Ratio, also risikoadjustierte Rendite etwas besser, wenn man Vola überhaupt als Risiko sehen will.


    Der Hauptgrund gegen ew sind die Kosten für den regelmäßigen Umschlag, aber die sinken (und die Transaktionskosten sind eben schon gesunken und werden es weiter...und auch die Sampling Methoden tragen dazu bei dass es günstiger wird).


    Ich prophezeie Dir: das Gejammer wird groß, wenn die Mag7 mal wirklich wieder viel kleiner werden (gerade ein NVIDIA sehe ich übrigens hochkritisch, die sind sehr anfällig für disruptive Konkurrenz...) und dann hängt man mit mcap eben voll drin und das kann auch Jahre gehen und da wird ew und auch Kommer die aktuell (große) Lücke wieder schließen.

    Und das hat auch nichts mit der Anlagerdauer oder Einmal vs Sparplan zu tun...man diversifiziert einfach noch mehr, bekommt eine zu macp abweichende Rendite gerade in Phasen wo sich Konzentrationen auf- und abbauen, aber das Mittel liegt über der mcap Rendite.


    Übrigens: Jeff Bezos selbst weiß und sagt es auch, dass auch ein Amazon irgendwann sterben wird. Mittlere Lebensdauer von Unternehmen ist ca. 30a und gerade im TechSektor ist das noch schnelllebiger....und dann wird auf "40a Gewinn" der Wert bemessen...schau mal, was 1995 so die wertvollsten Unternehmen waren

    Eine CocaCola lebt von der Marke, eine McD auch und vom Immovermögen usw...die sind so robust, denen kann kaum einer was anhaben, wie auch Versicherungen...

    Einer Tesla & Nvidia viel eher, aber auch Alphabet, Amazon und auch Apple sind weit davon entfernt unkaputtbar zu sein..

    Hier mal die Top20 von 1995:

  • sorry, aber das ist nicht logisch...

    Warum machst Du ACWI IMI und nicht ohne IMI oder nur World oder nur S&P? Wegen mehr Diversifikation...ein equal weight ist auch nur eine höhere Diversifikation als nach mcap...das ist erst mal alles: man diversifiziert stärker. Diversifikation geht nicht nur über Anzahl, das geht auch über Gewichtung

    Doch, es ist total logisch, wenn man die weltweite Anlageklasse 'Aktien' möglichst einfach und kostengünstig abbilden will.

    Und mehr will ich gar nicht.

    Ich prophezeie Dir: das Gejammer wird groß, wenn die Mag7 mal wirklich wieder viel kleiner werden

    Ich werde nicht jammern! Ist dann halt so, wie es eben ist. Also genau so wie 2020, 2022 oder eben jetzt durch Donald Trump.

    Zumindest so lange ich weiter investiere sehe ich es auch positiv. Ich bekomme dann mehr Anteile für meine Sparraten.

  • Nein, es hinkt nicht, denn es gibt sogar Videos, die manchen Büchern oder „Studien“ meilenweit überlegen sind. Du solltest grundsätzlich nicht davon ausgehen, dass dein Diskussionspartner dumm, ungebildet oder intellektuell unterlegen ist, das kann übel nach hinten losgehen und ist herablassend.

    Bücher zu lesen - und glaub mir, jedes gelesene Buch ist grundsätzlich ein gutes - bringt dir nicht zwingend Vorteile, da Qualität entscheidet. Und am Ende entscheidet dann die Qualität des Rezipienten, denn selbst das/die beste Buch/Video/Studie muss auch verstanden und eingeordnet werden.

    Daher verrät deine Frage, ob irgendwer schon mal ein Buch gelesen habe, ziemlich viel über dich, leider nichts Gutes.

    Ich muss mich wiederholen: Sowas kann nur jemand schreiben, der mit der Materie ,,Faktorprämien" nicht vertraut ist. Jeder, der glaubt er kann sich zu diesem Thema eine fundierte Meinung bilden, weil er auf youtube Interviews geguckt hat, irrt sich. Ich finde dein Argument auch einigermaßen lächerlich. Willst du wirklich darüber diskutieren, ob es besser ist sich mit einem Thema ausführlich über Bücher und Studien zu informieren als über youtube-Videos?


    Ich bleibe dabei: Man sollte sich mit diesem Thema ausführlich beschäftigen und das geht am besten über Literatur. M. E. ist diese Zeit besser investiert als hier im Forum Tausende von Beiträge über das immer gleiche Thema zu schreiben.

  • Ich muss mich wiederholen: Sowas kann nur jemand schreiben, der mit der Materie ,,Faktorprämien" nicht vertraut ist. Jeder, der glaubt er kann sich zu diesem Thema eine fundierte Meinung bilden, weil er auf youtube Interviews geguckt hat, irrt sich. Ich finde dein Argument auch einigermaßen lächerlich. Willst du wirklich darüber diskutieren, ob es besser ist sich mit einem Thema ausführlich über Bücher und Studien zu informieren als über youtube-Videos?


    Ich bleibe dabei: Man sollte sich mit diesem Thema ausführlich beschäftigen und das geht am besten über Literatur. M. E. ist diese Zeit besser investiert als hier im Forum Tausende von Beiträge über das immer gleiche Thema zu schreiben.

    Es wäre dennoch schöner, wenn du genauer lesen würdest, was andere dir schreiben, dann würdest du auch nicht so oft „vorbei“ argumentieren. 🤷🏻‍♂️

  • EM läuft jetzt schon jahrelang hinterher. Small Caps ebenso.

    Die Frage ist halt, ob die zukünftige Outperformance die Opportunitätsverluste, die man jahrelang gemacht hat, ausgleichen wird. :/

    Du beschreibst den Begriff ,,Risikoprämie".


    Du hättest 2012 statt ,,EM" und ,,small caps" auch ,,Aktien" oder ,,MSCI World" schreiben können und es hätte genauso gestimmt.

  • Ich werde nicht jammern! Ist dann halt so, wie es eben ist. Also genau so wie 2020, 2022 oder eben jetzt durch Donald Trump.

    Zumindest so lange ich weiter investiere sehe ich es auch positiv. Ich bekomme dann mehr Anteile für meine Sparraten.

    jede "Krise" ist anders...2020 mit Corona hat es alle betroffen, das Trump Ding war ein erster Vorgeschmack darauf was passiert, wenn es verstärkt die Großen in den USA trifft und die Herde irrt (wenn sowas wie Tesla in 3 Monaten schnell mal 50% verliert).

    Doch ich akzeptiere durchaus dass es Faktorprämien gibt. Ich habe ja mit dem EM, Small Caps und einem Momentum-ETF selbst 3 Faktoren in meinem Depot.

    eben...Du hast die ja schon im Depot und übergewichtet mit dem Ziel, breiter diversifiziert zu sein, weil auch Du nicht weißt, woher das nächste Wachstum kommt und weil Dir die Konzentration auf ein paar wenige auch nicht geheuer ist/war.

    Was machst Du denn jetzt, wenn das der nächste große Wachstumstreiber aus den US Mid Caps kommt oder aus Europa oder woher auch immer? Dann sind diese Regionen oder Unternehmensgrößen immer noch unterrepräsentiert im Verhältnis weil Du die halt nicht (verstärkt) hast und weil die paar Großen alles dominieren, gehen die auch in einem ACWI IMI unter...


    Die logische Konsequenz ist, nicht nur einzelne Regionen oder Firmengrößen (small, mid) abweichend zu mcap World, ACWI, ACWI IMI zu gewichten, sondern gleich so viele wie möglich gleich. Das ist eben eine zusätzliche Diversifikation und Dir kann völlig egal sein wo was besser/schlechter läuft.

    Aber weil man eben (noch) nicht dauernd den ganzen Markt gleichgewichtet kostengünstig kaufen kann, geht Kommer mit seinem eigenen Index den Mittelweg und versucht über allerlei (günstige) Krücken (Multi Faktor, Länder zu 50% nach BIP und nicht nach MCAP, Cap auf max. 1% pro Aktie) möglichst nah an equal weight für die ganze Welt zu kommen bzw. zumindest das Konzentrationsrisiko durch mcap stark zu reduzieren und gleichzeitig die neuen Renditebringer immer stärker im Index zu haben (egal woher sie kommen), als ein ACWI IMI nach mcap das macht.


    Und ganz egal, ob jemand jetzt schon hohe Werte im Depot hat oder gerade erst anfängt, rein nach MCAP zu investieren reduziert eben die Diversifikation. In Phasen sich aufbauender Konzentrationen gut, in Phasen sich abbauender nicht...langfristig hat aber ew etwas bessere Rendite.

    Und kann jeder für sich entscheiden, in welcher Marktphase (aufbauende Konzentration oder eher abbauende) wo wir gerade sind.

    Ich kann nur sagen: egal ob ich jetzt schon 15a dabei wäre und hohe Werte im ACWI IMI hätte oder erst anfange (egal ob mit Sparplan oder mit hohem Einmalinvest), ich würde mich immer noch nicht (trotz jetzt erster Korrektur bei einzelnen der Großen) wohlfühlen mit einem reinen ACWI IMI nach mcap.

    Und wer nicht alle paar Jahre überlegen will, ob wir gerade in einer Konzentrationsaufbauphase sind oder was man jetzt doch anders gewichten sollte und dabei den echten equal weights "nicht traut" (kann ich verstehen, ich hab auch länger gebraucht bis mir das klar wurde..."Gewinner dauernd verkaufen und Looser kaufen kann doch nicht richtig sein"...doch ist es), für den ist der Kommer ETF´s eine super Lösung, auch wenn die Kosten am Ende ggf die Mehrrendite großteils auffressen werden.


  • Eigentlich bedeutet eine kleinere Volatilität aber ja eine geringere Rendite, da das Risiko vermindert wird. Das betont er sehr stark in dem Buch. Ein Kommer-ETF mit geringerer Volatilität soll auf lange Sicht aber trotzdem eine höhere Rendite erwirtschaften als z.B. ein ACWI?

    Eigentlich sollte es so sein.


    Auswertungen über verschiedene Zeiträume und verschiedene Regionen haben aber sehr häufig das genaue Gegenteil gezeigt:

    Aktien mit geringer Schwankung hatten langfristig eine höhere Rendite.


    Das nagt, genau wie der Momentumeffekt, ziemlich an der Markteffizienz, denn das dürfte nicht sein.


    Aber Aktien mit niedriger Volatilität sind nunmal langweilig. Und genau da könnte der Grund der Überrendite liegen: Spannende Aktien sind einfach häufig überbewertet.

    Es lässt sich eigentlich nur so begründen, auch wenn es den Bogleheads wohl nicht gefallen wird.


    Und auch für die anderen Faktorprämien ist die Überbewertung "spannender" oder bekannter Aktien eine valide Begründung. Auch wenn "Risikoprämie" manchen lieber wäre.


    Es deutet sehr viel darauf hin, dass es systematische Überbewertungen eben doch gibt und dass sie aufgrund der langen Dauer nicht verschwinden.

    Denn jeder, der sich ihnen entgegenstellt, muss mit langen Phasen der Underperformance rechnen, die viele nicht durchhalten oder durchhalten können.

  • Nur dass diese Unternehmen eben richtig viel Geld verdienen. Und zwar auf der ganzen Welt.

    Aktuell sehe ich da keine echte Alternative bzw. Unternehmen aus Europa/China die diese Unternehmen mal eben disruptieren können. :/


    Spricht das für eine überdurchschnittliche oder unterdurchschnittliche Rendite in der Zukunft?


    Wenn das alles so super sicher ist, kann man auch argumentieren, dass mit einer geringeren im Preis inkludierten Risikoprämie und somit einer unterdurchschnittlichen zukünftigen Rendite zu rechnen ist.

  • Spricht das für eine überdurchschnittliche oder unterdurchschnittliche Rendite in der Zukunft?

    Keine Ahnung!

    Wenn das alles so super sicher ist, kann man auch argumentieren, dass mit einer geringeren im Preis inkludierten Risikoprämie und somit einer unterdurchschnittlichen zukünftigen Rendite zu rechnen ist.

    Es ging mit nicht darum, was sicher/unsicher ist, sondern nur darum, dass die Bewertungen dieser Unternehmen nicht grundsätzlich aus einer Laune oder einem Hype heraus so sind, wie Sie eben sind.

    Das war in den Jahren 1998-2000 ganz was anderes. Da waren Unternehmen mit einem Bruchteil der Umsätzen/Gewinnen teilweise höher bewertet (ähnlich wie heute z.B. Palantir).

    Der Markt regelt das. ;)

  • Vielen Dank euch, jetzt konnte ich doch noch ein paar hilfreiche Kommentare herauslocken :)


    Es stimmt: Der Name "Kommer" macht etwas mit mir, ich betrachte den ETF dadurch nicht so neutral wie andere, z.B. weitere equal-weight-ETFs usw. Da funktioniert das Marketing offensichtlich gut!


    Der Punkt, dass die höheren Kosten garantiert sind, die höheren Renditen auch nicht, ist natürlich nicht wegzudiskutieren, das ist eindeutig Fakt.


    Auch, dass der Solactive-Index es schwer haben wird, das Weniger an Rendite wieder einzuholen, kann kaum wegdiskutiert werden. Allerdings kann es, wenn ich es nicht falsch verstehe, eher gelingen, wenn man via Sparplan investiert. Trotzdem bleibt der Punkt: Wenn der Sparplan irgendwann liegenbleibt wegen der 3x10-Strategie, dann trifft ein Weniger an Rendite wieder härter.


    Schwuppdiwupp, in die Falle geraten, es besser machen zu wollen und dabei Gefahr zu laufen, alles viel zu kompliziert zu denken. Aber es macht auch Spaß! Ey, das hat mich motiviert, ein Buch über Finanzen zu kaufen und zu lesen. Hätte ich mir vor nem Jahr nicht zu träumen gewagt 8o


    Noch habe ich ca. nen Monat Zeit, weil ich erst dann wieder in ETFs investieren werde. "Wieder", weil ich schon ein gut gefülltes Depot hatte, aber aus privaten Gründen geleert hatte. Bevor jemand frägt: Die Gründe bleiben privat, aber es war eine der besten finanziellen Entscheidungen meines Lebens ;) (und der Zeitpunkt war einfach saugut: war kurz, bevor die Orange an die Macht kam)



    Ein letzter Kommentar noch zu "Büchern" vs. "Youtube-Videos" oder auch z.B. Blog-Artikeln: Ich hab jetzt nur dieses eine Buch über Finanzen gelesen, aber Gerd Kommer verweist darin STÄNDIG auf Videos und Blog-Artikel.

    Man muss echt aufpassen, das Medium, welches Informationen transportiert, mit der Qualität des Inhalts ins Verhältnis zu setzen. Es gibt furchtbar schlechte Bücher, genauso Videos usw.

    Dass in Büchern eher "die Wahrheit" steht, war bestimmt vor 50 – 70 Jahren noch so. Damals hatten Schriftsteller einen sehr guten Ruf und waren hochangesehen. Habe dazu heute erste einen Podcast über Thomas Mann angehört, worin das deutlich wurde. Heute ist das anders. Was letztlich zählt, ist das Level an Expertise, die Sorgfalt bei der Recherche und der Aufbereitung des Materials und die Art und Weise, wie die darin steckenden Informationen an den Nutzer übermittelt werden. Dabei muss es keine Rolle spielen, ob es ein Buch ist oder ein Video.

    Ich persönlich bevorzuge aber dennoch Bücher, weil sie mir mein eigenes Tempo erlauben, weil bei deren Konsum weniger Ablenkung vorhanden ist und weil eine ähnliche Ausführlichkeit eine ganze Videoreihe verlangen würde.

    Trotzdem wäre das Buch für mich wahrscheinlich nicht das richtige Medium gewesen, um einen Start ins Thema Finanzen zu finden. Da war Saidis Podcast offensichtlich perfekt für mich, es hatte sofort gezündet und mir wurde sehr viel sehr schnell klar, quasi "Schuppen von den Augen".