Liebe Finanztip Community,
ich komme leider mit der Entscheidung hinsichtlich meiner zukünftigen Krankenversicherung auf keinen grünen Zweig.
Ich habe mich direkt nach meinem Studium selbständig gemacht. Bin Einzelunternehmer und mein Unternehmen läuft erfolgreich. Bin mittlerweile 35 Jahre und meine Unternehmung gibt es seit 10 Jahren. Die letzten 8 Jahre habe ich nach Steuern immer ein Bruttoeinkommen von 80.000 - 120.000€ gehabt.
Ich zahle aktuell seit meiner Unternehmensgründung eigentlich immer den maximalen GKV Satz. Aktuell sind das bei der TK um die 1150€. Da mir meine Gesundheit extrem wichtig ist, habe ich zwei Zusatzversicherungen (Krankenhaus + Zähne). Kostet mich fast weitere 100€ pro Monat. Insgesamt gebe ich derzeit also 1250€ pro Monat für meine Krankenversicherung aus.
Zwei Makler haben für mich bei privaten Krankenversicherern eine anonyme Anfrage gestartet. Aufgrund einer Vorerkrankung haben mich einige Krankenkasse abgelehnt. Es gibt aber auch bisher vier Versicherer die mich aufnehmen würden. Bei allen vier Gesellschaften müsste ich einen Risikozuschlag von ca. 100€ pro Monat bezahlen.
Hier beispielsweise das Angebot der UKV:
GesundheitVARIO 400
800€ monatlich (inklusive Risikozuschlag)
Für ein adäquates Krankentagegeld kämen noch mal 50€ pro Monat mindestens dazu.
Also ca. 850€ pro Monat
Von der Barmenia habe ich ein Angebot, würde aber 100€ pro Monat mehr kosten. Die anderen Versicherungsgesellschaften wären auch so bei 900 - 950€.
Mir sind Sachen wie Chefarztbehandlung, Einzelzimmer etc. sehr wichtig.
Eine Sache bereitet mir aber große Sorgen. Meine Recherchen haben ergeben, dass eine PKV mit jährlich 3 - 5% steigen wird. Mir ist bewusst, dass die GKV ebenfalls steigen wird.
Rechnet man mit 5% Steigerung pro Jahr, wird sich der PKV Beitrag in ca. 14 Jahren verdoppeln.... In 40 Jahren wäre ich bei Beiträgen von 5000 - 6000€, wenn man die 5% jährliche Steigerung annimmt.
Klar, mein Einkommen wird steigen. Aber ich kann bei meinen Kunden nicht jedes Jahr um 5% erhöhen. GKV wird auch steigen, aber dafür muss ich hier im Alter ggf. weniger Beiträge zahlen, weil mein Einkommen sinkt bzw. ich von Ersparnissen lebe.
Ich könnte die monatliche Ersparnis der PKV (Differenz von 800 zu 1250€) von 450€ in einen ETF packen. Möglicherweise generiere ich damit dann 4 - 8% Rendite pro Jahr und kann daraus im Alter die saftigen Beiträge bezahlen. Aber mir macht es trotzdem extrem Angst, in 40 Jahren Beiträge von 5000 - 6000€ monatlich für eine PKV zu bezahlen. Wer soll sich das leisten können?
Ich habe eine abgezahlte Eigentumswohnung, ein ETF Guthaben von 50.000€ und bisschen Krypto. Außerdem 6000€ im Jahr in einer Riester Rente (Netto Tarif). Also eigentlich keine schlechte Finanzsituation mit 35..... Aber irgendwie macht mir das Thema PKV trotzdem Angst. Konnte mir bisher auch kein Berater nehmen.
Aktuell zahle ich extrem viel Krankenversicherungsbeiträge und erhalte dafür wenig bzw. fühle mich in der GKV nur mittelmäßig versorgt. Die Ersparnis der GKV in einen ETF zu packen ist schon verlockend und dazu noch die bessere Leistung zu haben.... Was sagt ihr?
Kinder erwarte ich keine.
Vielen Dank!
Liebe Grüße!