Scalable Capital Abfrage Herkunft Vermögenswerte und Depotkündigung

  • Die müssen das erfüllen.

    Wenn beim selben Menschen und den selben Werten die eine Bank das macht und eine andere nicht, dann *müssen* sie das offensichtlich nicht, sondern haben einen "Ermessenspielraum", den sie unterschiedlich nutzen.

    Zudem darf das Finanzamt gerne Wissen, wo ich arbeite und was ich verdiene (wissen sie ja eh) - meinetwegen auch auf Hinweis von Scalable eine Prüfung einleiten, aber die Bank geht das schlicht nichts an.

    Geil finde ich ja auch "Zweck der Anlage" - Wertmehrung, was sonst sollte der "Zweck" sein?!

    Ich verstehe auch nicht, wieso ein Transfer UNTER SELBEM NAMEN IM SELBEN LAND das auslöst. Zwischen Konten verschiedener Personen kann ich das noch verstehen (Schenkung/Erbschaft/Immobilienerwerb - irgendwas wo Steuern anfallen könnten) oder bei Übertrag ins Ausland, aber so?!

  • Geil finde ich ja auch "Zweck der Anlage" - Wertmehrung, was sonst sollte der "Zweck" sein?!

    Theoretisch könnte da natürlich jemand „Geldwäsche“ o.ä. eintragen, und ich kann mit Blick auf die Weltlage nicht ausschließen, dass Menschen so unbedacht sein können.

    Ich erinnere mich an den ESTA-Antrag zur Einreise in die USA, der mich mal fragte: „Trachten Sie danach, sich an terroristischen Aktivitäten, Spionage, Sabotage oder Genozid zu beteiligen, oder haben Sie sich jemals an derartigen Aktivitäten beteiligt?“ Das hab ich natürlich der Wahrheit entsprechend mit Nein beantwortet, aber tun das alle? :)

  • das ist nun mal deine Pflicht es nachzuweisen. Wir sind in Deutschland 2025. So eine Mittelherkunftsnachfrage wird vermutlich immer öfter passieren und kommt nicht von SC selber, sondern vom Gesetzgeber. Die müssen das erfüllen.

    Kann mir gut vorstellen, dass auch die Sparkasse bei einem neu eröffneten Konto und direkt eine Einzahlung im hohen fünfstelligen Betrag sowas verlangt.

    Es muss ja nicht lückenlos erklärt werden woher das Geld stammt, sondern nur plausibel sein.

    Erst vor 3 Monate ein neues Girokonto vor Ort eröffnet (nicht Sparkasse) und 80T€ Tagesgeld überwiesen. Keine Nachfrage.

    Es ist fast wie im richtigen Leben, deswegen heißt das hier auch Erde und nicht Paradies.

  • Wenn beim selben Menschen und den selben Werten die eine Bank das macht und eine andere nicht, dann *müssen* sie das offensichtlich nicht, sondern haben einen "Ermessenspielraum", den sie unterschiedlich nutzen.

    Zudem darf das Finanzamt gerne Wissen, wo ich arbeite und was ich verdiene (wissen sie ja eh) - meinetwegen auch auf Hinweis von Scalable eine Prüfung einleiten, aber die Bank geht das schlicht nichts an.

    Geil finde ich ja auch "Zweck der Anlage" - Wertmehrung, was sonst sollte der "Zweck" sein?!

    Ich verstehe auch nicht, wieso ein Transfer UNTER SELBEM NAMEN IM SELBEN LAND das auslöst. Zwischen Konten verschiedener Personen kann ich das noch verstehen (Schenkung/Erbschaft/Immobilienerwerb - irgendwas wo Steuern anfallen könnten) oder bei Übertrag ins Ausland, aber so?!

    Bei jeder Bank laufen im Hintergrund Programme, die Kontenbewegungen auf Geldwäsche prüfen. Dort sind dann irgendwelche Kriterien festgelegt. Falls bei jemanden diese Kriterien zutreffen, landet der auf einer Verdachtsliste. Das alles geschieht automatisch. Diese Verdachtsliste muss dann weiter überprüft werden. Wie das geschieht, hängt wohl von der Bank ab. Bei einem Online-Massengeschäft wie z.B. den Neo-Brokern wird da offensichtlich automatisiert ein Fragenkatalog an die betreffenden Kunden versendet, was dann schon mal zu Irritationen bei den Kunden führen kann.

    Ich bin selbst auch schon mal auf so einer Liste gelandet. Und das aus einem völlig profanen Grund. Um Gebühren zu sparen, habe ich Geld von einem meiner Konten auf ein anderes bei einer anderen Bank überwiesen und dann ins Ausland. Das ganze regelmäßig. Diese Buchungen reichten schon aus, um einen Geldwäscheverdacht auszulösen. Allerdings hat mich eine freundliche Dame von der Sparkasse angerufen und die Angelegenheit war in wenigen Minuten geklärt.

  • Hallo zusammen,

    deine Erfahrung ist tatsächlich kein Einzelfall, auch wenn sie erstmal ziemlich befremdlich wirkt. Scalable Capital (wie auch andere Anbieter) ist als Finanzdienstleister gesetzlich dazu verpflichtet, die Herkunft der Gelder und Wertpapiere zu prüfen – das liegt an den Vorgaben aus dem Geldwäschegesetz (GwG). Die BaFin kontrolliert hier sehr genau, und gerade bei Depotüberträgen oder größeren Einzahlungen kommt es immer häufiger vor, dass solche Nachweise eingefordert werden.

    Was viele nicht wissen: Auch bei Beträgen, die unterhalb der klassischen „Verdachtsgrenze“ von 10.000 € liegen, kann die Bank Nachweise anfordern, wenn sie es für nötig hält – das hängt vom Einzelfall ab. Und da du nicht nur Geld eingezahlt, sondern auch Wertpapiere übertragen hast, ist das aus Sicht des Anbieters offenbar ein „komplexerer Vorgang“, der eine genauere Prüfung rechtfertigt. Die angeforderten Dokumente sind zwar auf den ersten Blick ziemlich persönlich, sollen aber im Wesentlichen zwei Dinge belegen: dass das Geld „sauber“ ist – also nicht aus kriminellen Quellen stammt – und dass du als Kunde grundsätzlich zur finanziellen Situation passt, die du bei der Anmeldung angegeben hast.

    Das ändert aber nichts daran, dass der Ton und Umfang dieser Anfrage bei Scalable teilweise etwas zu forsch wirkt. Die Frage, ob man bereit ist, sensible Unterlagen wie Steuerbescheide oder Lohnabrechnungen hochzuladen, muss letztlich jeder selbst beantworten. Wenn man sich damit nicht wohlfühlt, ist es durchaus legitim, sich nach einem anderen Anbieter umzusehen – was du ja auch schon getan hast.

    Was den Depotübertrag betrifft: Dass Scalable hier nicht liefert, ist leider kein neues Phänomen. Es gibt immer wieder Berichte von verzögerten oder nicht durchgeführten Überträgen. Dei Gründe dafür sind oft schwer nachzuvollziehen – manchmal liegt’s am übertragenden Broker, manchmal am empfangenden, und manchmal schlicht an fehlender Kommunikation zwischen den Parteien. Wenn die Baader Bank dir schreibt, dass "einige involvierte Parteien" nicht fristgerecht geliefert haben, liegt die Vermutung nahe, dass Scalable der Flaschenhals ist. Möglich ist, dass die Prüfung deiner Dokumente (oder die ausstehende Antwort darauf eine interne Sperre ausgelöst hat, die den Übertrag blockiert.

    Eine Kündigung des Depots bei Scalable kann in so einem Fall tatsächlich der sauberste Weg sein. Was dabei zu beachten ist: Du musst die Wertpapiere im Rahmen der Kündigung zu einem anderen Broker übertragen lassen – idealerweise benennst du dabei konkret die neue Depotnummer und Bankverbindung. Wichtig ist, dass du den Übertrag als „Übertrag im Zuge einer Depotauflösung“ deklarierst. Dann sollten alle Positionen gemeinsam übertragen werden, was oft reibungsloser funktioniert als ein Einzelübertrag.(Die Einstandskurse nicht vergessen).

    Erfahrungsgemäß klappt der Übertrag nach Kündigung in vielen Fällen besser, weil der abgebende Broker dann zum Handeln gezwungen ist. Allerdings dauert es trotzdem oft 2–4 Wochen – Geduld ist da leider gefragt.


    Die Nachfragen von Scalable sind nicht unüblich, aber in der Form nicht gerade kundenfreundlich. Wenn du dich damit unwohl fühlst, ist dein Schritt zu Smartbroker+ nachvollziehbar. Dass Scalable beim Übertrag nicht liefert, ist ärgerlich, aber nicht ganz untypisch. Mit einer formellen Kündigung solltest du deine ETFs aber in jedem Fall herausbekommen – es dauert nur etwas. Und falls du dich noch unsicher fühlst, kann ein kurzes Schreiben per Einschreiben helfen, in dem du die Kündigung erklärst und gleichzeitig den Übertrag beauftragst.

    LG

  • und eine Seite davor hast du einen sechsstelligen Betrag an SC überwiesen....ohne Probleme.

    Wir haben damit festgestellt, dass es den Mittelherkunftsnachweis gar nicht gibt.

    Ja, habe u.a. 350.000,- geerbt und das dann entsprechend verteilt.

    Es ist fast wie im richtigen Leben, deswegen heißt das hier auch Erde und nicht Paradies.

  • Ich habe mich ausführlich mit dem Thema beschäftigt. Es ist tatsächlich so, dass die Vorschriften in dem Bereich immer strenger werden, insbesondere seitens der EU. Es gibt hier eine Beweislastumkehr, man muss glaubhaft darlegen können, woher das Vermögen stammt. Das Vermögen sollte zu den Einkommensverhältnisse passen. Ich halte das rechtsstaatlich für sehr problematisch. Auch ein Durchschnittsverdiener kann ein hohes sechsstelliges Vermögen bilden, auch wenn das natürlich nicht der Standard ist. Es gibt zahlreiche Konstellationen, wo ein Nachweis nach vielen Jahren schwierig bis nicht möglich ist. Soetwas sollte man meines Erachtens nur bei Verbrechern anwenden, wo man auch ziemlich sicher weiß, dass das Geld aus Straftaten stammt und nicht bei einem Bürger, der nie auffällig geworden und erwerbstätig ist. Vorallem reden wir von überschaubaren Beträgen, fünfstellige oder kleine sechsstellige Summen, die man sich nun einmal zusammen sparen kann. Wären die deutschen nicht so sehr auf das Sparbuch fixiert oder auf Lebensversicherungen, dann hätten wir hierzulande ganz andere Vermögensverhältnisse, dann viel Spaß mit dem Herkunftnachweis dank Zinseszins Effekt.

    Dazu kommt noch, dass man in der Nachweispflicht ist, aber andererseits Umsätze in der Regel nach 10 Jahren von den Banken gelöscht werden. Dann sollte der Gesetzgeber auch so konsequent sein und die Löschfrist abschaffen, wenn ich als Bürger die Herkunft nachweisen soll.

  • Das ist ja alles schön und gut. Aber wenn ich ein Tagesgeld auflöse, das ich seit zig Jahren auf den Konten liegen habe und dann zu TR schiebe und es nachweise - aber denen reicht es nicht. Und es passiert dann einfach nichts.!Du kannst denen ja nichts erklären! Nichts schreiben…Und der Punkt „unerledigt“ bleibt stehen in du hast Angst, morgen hast du den Zugriff gesperrt! Du musst die Belege liefen, die das System erwartet. Wenn nicht das richtige kommt, ist die Beweislast immer noch offen. Du weißt einfach gar nicht mehr, was du hoch-laden sollst, weil keine entlastende Rückantwort erfolgt.. einfach furchtbar. Erst als ich den Vertrag aus dem firmenverkauf hochgeladen hatte, verschwand der „unerledigt- Punkt“!!!

    Selbst da hatte ich Angst, weil es nicht meine Firma ist sondern meines Mannes!!

  • Dort sind dann irgendwelche Kriterien festgelegt. [...] Wie das geschieht, hängt wohl von der Bank ab.

    Ermessensspielraum, sag ich ja. Und ich hatte basierend auf der Schilderung erwartet, dass der bei Scalable sehr eng liegt - bis die Info zu TR dazu kam.
    So können die Banken aus einer "pflicht" ein wirksames Mittel gegen Tasgegeld- oder Gebührenhopping machen.

    Tolle Vorgabe, EU. Kontrolliere, wenn ich Geld von meiner linken Hosentasche in die rechte packe, aber Hawala, WesternUnion usw. lässt du in Ruhe?

  • Das ist ja alles schön und gut. Aber wenn ich ein Tagesgeld auflöse, das ich seit zig Jahren auf den Konten liegen habe und dann zu TR schiebe und es nachweise - aber denen reicht es nicht. Und es passiert dann einfach nichts.!Du kannst denen ja nichts erklären! Nichts schreiben…Und der Punkt „unerledigt“ bleibt stehen in du hast Angst, morgen hast du den Zugriff gesperrt! Du musst die Belege liefen, die das System erwartet. Wenn nicht das richtige kommt, ist die Beweislast immer noch offen. Du weißt einfach gar nicht mehr, was du hoch-laden sollst, weil keine entlastende Rückantwort erfolgt.. einfach furchtbar. Erst als ich den Vertrag aus dem firmenverkauf hochgeladen hatte, verschwand der „unerledigt- Punkt“!!!

    Selbst da hatte ich Angst, weil es nicht meine Firma ist sondern meines Mannes!!

    Sieh es mal positiv. Die hätten auch dein Konto sperren können und du hättest bis zur Klärung keinen Zugriff auf das Geld gehabt. War im Nachhinein betrachtet das eine Prozent Zinsen mehr den ganzen Stress wert?

  • Sieh es mal positiv. Die hätten auch dein Konto sperren können und du hättest bis zur Klärung keinen Zugriff auf das Geld gehabt. War im Nachhinein betrachtet das eine Prozent Zinsen mehr den ganzen Stress wert?

    Exakt so bei mir passiert (Bison/Solaris). Und wer weiß, vielleicht ist das aber auch des "Pudel's Kern"?

    Letzten Endes könnten sich die Anbieter auch genau dahinter verstecken und damit unliebsame Zins-Hopper schnell loswerden. Da die Banken sich ja in den AGBs auch das Recht herausnehmen, Dir ohne Angabe von Gründen zu kündigen wirst Du nie erfahren, was der wahre Grund war.

    Ich lehne mich mal weit aus dem Fenster und behaupte, wenn jemand ein Depot eröffnet, dort 100k ablegt und vollständig in Geldmarkt-ETFs legt, dann wird der Herkunftsnachweis stattfinden und auch unerwartet schwierig werden.

    Packt man das Geld hingegen in schicke Marketing-Fonds, Krypto, Robos oder neuerdings sogar ELTIFs, dann dürfte man recht entspannt unterwegs sein. Erst Recht, wenn man "aktiv" handelt.