Vererben einer Immobilie - Was muss berücksichtigt werden?

  • Hallo zusammen, ich bitte die Community um Unterstützung für folgendenden Fall:

    Ich bin ca. 80 Jahre alt, geschieden und alleinstehend. Ich möchte meinem Sohn die aktuelle Immobilie im Wert von ca. 500tsd€ vererben. Meine beiden anderen Kinder sollen den Pflichtanteil bekommen. Mein Sohn hat 2xKinder daher soll er als Haupterbe die Immobilie erben.

    Ich möchte, dass mein Sohn wenig Erbschaftsteuer zahlen muss und daher überlege ich Ihm die Immobilie schon zu Lebzeiten zu schenken mit lebenslangem Wohnrecht und Niesbrauchrecht.

    Was würde passieren, wenn ich jedoch Pflegebedürftig werde und in ein Pflegeheim umziehen muss. Wie bin ich dann finanziell abgesichert? Ich kann ja die Immobilie nicht veräussern, weil mein Sohn im Grundbuch steht. Die Kosten für eine Pflegeheimplatz, übersteigen bei weitem meine monatliche Rente. Wie könnte ich dann die Platz im Pflegeheim finanzieren?

    Für jeden Rat und Hinweiss in dieser Sache würde ich mich sehr freuen. Danke vielmals vorab

  • Moin,
    zunächst mal bist Du mit Deinen Gedanken recht spät dran. :/
    Wenn Du die Immobilie weitergibst und innerhalb der nächsten 10 Jahre zu einem Pflegefall wirst, die Kosten für einen Heimplatz nicht tragen kannst, wird das Sozialamt ggf. die Rückabwicklung der Schenkung/Übertragung fordern.

    Die Frage die ich mir stelle, wie willst Du Deine anderen Kindern Ihr Erbe auszahlen? Hast Du noch weiteres Vermögen? Auch hier gilt grundsätzlich wieder die gleiche Verjährungsfrist wie oben angemerkt (10 Jahre).

    Hier mal ein Link zum Nachlesen: https://www.arbeitsrecht-erbrecht.com/blog/10-jahres…ienschenkungen/

  • Was würde passieren, wenn ich jedoch Pflegebedürftig werde und in ein Pflegeheim umziehen muss. Wie bin ich dann finanziell abgesichert? Ich kann ja die Immobilie nicht veräussern, weil mein Sohn im Grundbuch steht. Die Kosten für eine Pflegeheimplatz, übersteigen bei weitem meine monatliche Rente. Wie könnte ich dann die Platz im Pflegeheim finanzieren?

    Herzlich willkommen im Forum und danke für deine Frage.

    Es ist total einfach. Wenn du nach einer Schenkung innerhalb von 10 Jahren „bedürftig“ wirst, muss irgendjemand die Differenz zahlen.

    Musst du im Pflegeheim z.B. 3500 Euro zuzahlen, kommt dieses Geld entweder „freiwillig“ vom Sohn (weil er die Immobilie behalten möchte) oder vom Sozialamt. 100 Euro Taschengeld bleiben dir.

    Das Sozialamt wird dann im Regelfall die Rückabwicklung der Schenkung veranlassen.

    Hinweis noch an dich:

    Die nur auf den Pflichtteil gesetzten Kinder haben nach deinem Ableben einen Pflichtteilergänzungsanspruch aus dem Wert der Schenkung !!

    Die Frage die ich mir stelle, wie willst Du Deine anderen Kindern Ihr Erbe auszahlen?

    Das spielt juristisch keine Rolle, weil der Verstorbene (der Erblasser) überhaupt nichts „auszahlt“.

    Der Erbe muss die Pflichtteilsansprüche und den Pflichtteilsergänzungsanspruch befriedigen, wenn diese von den Geschwistern gefordert werden.

  • Tomarcy
    Da habe ich dann mal eine Frage.
    Gesetzt dem Fall die Pflegebedürftigkeit passiert 6-7 Jahre nach der Schenkung. Man muss ins Heim und der Eigenanteil wird durch den Sohn übernommen. Dieser schießt dann 2.500€ im Monat dazu (etwas Rente bekommt Meilensammler ja auch).
    Was passiert nun wenn der Sohn nach 3-4 Jahren diese Kosten nicht mehr tragen will und die Zahlung einstellt? Das Heim wird sich dann ja an das Sozialamt wenden und die 10 Jahre seit der Schenkung der Immobilie an den Sohn sind dann ja überschritten? :/

  • Tomarcy
    Da habe ich dann mal eine Frage.
    Gesetzt dem Fall die Pflegebedürftigkeit passiert 6-7 Jahre nach der Schenkung. Man muss ins Heim und der Eigenanteil wird durch den Sohn übernommen. Dieser schießt dann 2.500€ im Monat dazu (etwas Rente bekommt Meilensammler ja auch).
    Was passiert nun wenn der Sohn nach 3-4 Jahren diese Kosten nicht mehr tragen will und die Zahlung einstellt? Das Heim wird sich dann ja an das Sozialamt wenden und die 10 Jahre seit der Schenkung der Immobilie an den Sohn sind dann ja überschritten? :/

    Dann sollte das Sozialamt in die Röhre schauen.

    (Mein Verständnis.)