Immobilie veräußern

  • Geschätztes Forum,

    eine Frage zum Thema Immobilienverkauf, um mich diesbezüglich zu orientieren.


    Ich bin Eigentümer einer Immobilie, Wert ca 600.000€. Nun möchte ich diese Immobilie an einen Bekannten veräußern.

    (Eigentlich würde ich das gern vermeiden, da Geldgeschäfte im Bekanntenkreis meist mit Vorsicht zu genießen sind, aber in diesem konkreten Fall passt es; bitte nicht weiter drauf eingehen.)

    Der Bekannte bringt maximal 530.000€ an Eigen- und Fremdfinanzierung mit.

    Nun die Frage: ist ein zinsloses Darlehen zwischen dem Bekannten und mir über die Restsumme von 70.000€ möglich? Was ist steuerlich dabei zu berücksichtigen?

    Bitte um regen Erfahrungsaustausch


    und wünsche einen schönen Tag

  • Nun die Frage: ist ein zinsloses Darlehen zwischen dem Bekannten und mir über die Restsumme von 70.000€ möglich? Was ist steuerlich dabei zu berücksichtigen?

    Zinslos ist schon mal steuerlich nicht so gut, weil das Finanzamt dir dann eine fiktive Zinseinnahme als zu versteuerndes Einkommen ansetzt.

    Wie möchte der Bekannte denn das Darlehen überhaupt zurück führen ?

  • Hmm, kann das Ende einer Freundschaft werden, ich sehe neben der Steuer noch als Hauptproblem, was wenn nicht gezahlt werden kann. Wenn es an einer Finanzierung mit 70k scheitert, wird der Kreditgeber Gründe haben, dieses Risiko hast du dann.

  • Wie du schon angemerkt hast ist an bekannte verkaufen generell nicht die beste Option: hier wäre ja ein Klassiker, dass der bekannte einen Mangel findet und du ihn vorsätzlich getäuscht hast.

    Warum kommt der Bekannte nur auf 530k? Das lässt ja vermuten, dass die Bank dem Bekannten aufgrund seines finanzielen Hintergrunds nicht mehr Kredit zugesteht (auch wenn aus deinen Angaben nicht ersichtlich ist wie der Splitt ist). Wovon soll der Bekannte dann die 70k zurückzahlen?

    Und wie wären die abgesichert? Die Bank wird nur was geben wenn Sie im Grundbuch die ersten sind und der Bekannte wird bei Engpässen deshalb erst die Bank und dann dich bedienen.

    Wie hat die Ermittlung des Wertes stattgefunden? Vergleich Immobilenanzeigen? Es könnte ja durchaus sein, dass 530k der reale Wert ist und z.B. die Bank deswegen nicht mehr finanzieren möchte.

    Insofern die 600k realistisch sind: Kann der Bekannte sich die 70k nicht von der Familie leihen? Dann muss er es Familienintern regeln und er hat gegenüber der Bank und dir mehr Eigenkapital. Daher du wärst sicher raus und er bekommt von der Bank ggf. einen niedrigeren Zins, je nachdem wie sich die Eigenkapitalquote ändert.

  • Das iwt eine Frage, die nicht auf finanzieller Ebene beantwortet werden kann. Die marktüblichen Zinseinnahmen als Kapitalerträge wurden ja schon genannt.

    Das Ganze hat das (hohe) Potential, dass die Beziehung darüber kaputt oder zumindest nachhaltig geschädigt wird. Dave Ramsey sagt dazu "Der Leiher ist Sklave zum Verleiher".

    Wenn die fehlende Summe nicht anderweitig finanziert weren kamn, kann sich der Bekannte die Bude nicht leisten. Machen kann man das natürlich trotzdem. Dann hat man (potentiell) ein Haus im Wert von 600.000€ verkauft und bekommt dafür 530.000€ und ist um einen "Bekannten" ärmer.

  • Wie schon weiter oben von jemandem geschrieben: Wie wurde der Wert von 600 T€ ermittelt? Würde sich auf dem freien Markt tatsächlich ein Käufer zu diesem Kurs finden lassen? Ich denke das ist eine wichtige Frage, wenn man solche Bekanntengeschäfte machen will. Nicht, dass sich am Ende einer von beiden übervorteilt fühlt.