Ich bin seit vielen Jahren privat versichert und hadere damit nicht. Als ich in die PKV gegangen bin, war sie viel billiger als die GKV. Über die Jahre ist mein Beitrag stets stärker angestiegen als der der GKV, ich zahle aktuell aber immer noch weniger, als ich mit der GKV zahlen müßte. Das wird sich im Ruhestand umkehren, denn mein Beitrag dürfte weiter steigen, wohingegen der GKV-Beitrag der niedrigeren Ruhestandsbezüge erstmal einen Sprung nach unten machen würde (von wo er dann weiter steigen wird).
Privat versichert zu sein, hat Vorteile, aber auch Nachteile. Du hast primär die Beitragshöhe im Blick. Ich halte das für zu kurz gedacht. Ich würde an Deiner Stelle das Projekt kippen.
Was wäre denn aus deiner Sicht eine gesunde Aufstellung beim Eintritt ins Rentenalter? Also wie hoch sollten GRV-Rente und bAV in Relation zum dann gültigen PKV-Beitrag sein? Und wie hoch sollten die Rücklagen sein, die man nebenbei haben sollte, für die Finanzierung der Beitragssteigerungen im höheren Alter? Die PKV-Beiträge werden prozentual stärker ansteigen als die GRV-Rente, von daher von Jahr zu Jahr auch mehr von den Rentenbezügen "auffressen".
Dass der TE mit 55 das Projekt kippen sollte, sehe ich genauso. Denn seine Rentenbezüge (GRV und bAV) alleine werden nicht ausreichen, um die PKV-Beiträge im Rentenalter gestemmt zu bekommen. Ich würde mal vermuten, dass er mit 63 (was er als sein Renteneintrittsalter angegeben hat) schon 1300-1500 EUR an PKV-Beitrag zahlen wird. Und Rücklagen aufgrund Beitragsersparnis wird er bis dahin wohl eher nicht erzielen können.