Amortisation von PV-Anlage mit und ohne Einspeisevergütung

  • In einem Podcast von klimareporter/taz vom 15.8.25 habe ich gehört, dass Finanztipp ausgerechnet hat, wie sich die Amortisation von PV-Anlagen verändert, wenn die Einspeisevergütung gestrichen werden sollte.

    Wo finde ich diese Berechnungen, auch evtl. zum Downloaden oder Kopieren?

  • Faktisch ist die Einspeisevergütung nach aktueller Rechtslage nicht vernünftig zu berechnen. Du bekommst Einspeisevergütung nur wenn die Strompreise nicht negativ sind (soweit nachvollziehbar), das sind aber leider auch die Zeiten, in denen du am meisten Einspeisung hast. Die letzten Jahre sind die Stunden mit negativen Preisen stark gestiegen, wie sich das weiterentwickelt...

    Wird die Einspeisevergütung ganz gestrichen, werden sich PV-Anlagen nur noch bei extrem niedrigen Anschaffungskosten (=Installation in Eigenleistung) oder hohem Eigenverbrauch rentieren. Der nötige Eigenverbrauch ist nur zu erreichen, wenn du ein Elektroauto regelmäßig zur Mittagszeit zu Hause stehen hast. Der ganze Rest ist gekleckert.

    (Als Kontext: unsere 6,5kWp + 10kWh Anlage amortisiert sich trotz WP und Home Office zu etwa 40% über Einspeisung...noch nach der Regel, dass man immer vergütet wird...)

  • Du bekommst Einspeisevergütung nur wenn die Strompreise nicht negativ sind

    Wobei die Stunden nach einem (nicht ganz einfachen) Verfahren ja hinten dran gehängt werden (was aber die Amortisationszeit mindestens verlängert).

    Die letzten Jahre sind die Stunden mit negativen Preisen stark gestiegen, wie sich das weiterentwickelt...

    ... kann man m.E. nicht vernünftig voraussehen. M.W. hat die Regierung das Ziel, die PV massiv auszubauen offiziell noch nicht gesteichen/angepasst, aber tut einiges damit sie das Ziel nicht erreicht. Ob/wann Speicher kommen und welchen Einfluss sie auf den Strompreise haben werden und wie es mit Frankreichs AKW im Sommer weiter geht sind ja nur ein paar weitere Unbekannte.

    Der nötige Eigenverbrauch ist nur zu erreichen, wenn du ein Elektroauto regelmäßig zur Mittagszeit zu Hause stehen hast. Der ganze Rest ist gekleckert.

    Es gibt sicherlich noch andere Stromfresser, aber das E-Auto ist sicherlich das häufigste. Und die Haushaltsgeräte (Waschmaschine, Geschirrspüler, Backofe, Herd ...) sind es nicht.

    unsere 6,5kWp + 10kWh Anlage

    Wobei sich seit dem die Preise nochmals geändert haben dürften.

  • Wobei die Stunden nach einem (nicht ganz einfachen) Verfahren ja hinten dran gehängt werden (was aber die Amortisationszeit mindestens verlängert).

    Richtig. Aber über den Daumen gepeilt kannst du bei einer Südanlage mit einem Viertel bis Drittel der Einspeisung rechnen, die aktuell nicht vergütet wird. Wenn du das hinten dranhängst, ist der Zeitwert von Geld ein relevanter Faktor.

    .. kann man m.E. nicht vernünftig voraussehen.

    Genau, was ich sage. Du kannst aktuell keine Amortisationsrechnung mehr durchführen. Insofern wäre eine komplette Streichung der Einspeisevergütung eine Vereinfachung der Rechnung, allerdings mit der Konsequenz, dass sich PV-Anlagen vom Handwerker kaum noch rentieren werden.

    Es gibt sicherlich noch andere Stromfresser,

    Welche denn? Und welche davon sind so steuerbar, dass man den Verbrauch auf die Mittagszeit im Sommer legen kann? Da fällt mir nur noch eine Klimaanlage ein.

    Wobei sich seit dem die Preise nochmals geändert haben dürften.

    Ziemlich sicher, aber das ändert wenig an der Einnahmenseite. Wenn 40% der Einnahmen wegfallen, wird die Amortisation schwerer. Zumal man bei den Stromfressern wie Elektroauto aufpassen muss, dass man sich nicht selbst betrügt. Man kann die kWh Strom entweder der Amortisation der PV-Anlage zurechnen oder man rechnet sie dem Auto zu. Doppelt rechnen zählt nicht.

  • Welche denn? Und welche davon sind so steuerbar, dass man den Verbrauch auf die Mittagszeit im Sommer legen kann? Da fällt mir nur noch eine Klimaanlage ein.

    Klimaanlage, Speicher und ggf. Pool. Ggf. gibt's noch andere Verbraucher die dafür sorgen dass ein größerer Speicher wirtschaftlich wird (Aquarium???). Und es wir bestimmt noch "Spezialfälle" geben (ggf. gibt Leute die im Sommer um die Mittagszeit in ne eigene Sauna gehen?). Spielt aber ja vermutlich keine Rolle - der Spezialfall wird es schon wissen - und für die anderen spielt es ja keine Rolle.

    Aber auch hier sehe ich die Gefahr, dass man (mehr) Strom verbraucht, nicht weil man es bräuchte, sondern weil man ihn sonst verschenkt.

  • Die Krux beim Speicher ist der Stromverbrauch außerhalb der PV-Zeiten. Mehr als 2-3kWh sind das bei uns im Sommerhalbjahr in der Regel nicht.

    Aber auch hier sehe ich die Gefahr, dass man (mehr) Strom verbraucht, nicht weil man es bräuchte, sondern weil man ihn sonst verschenkt.

    Das ist auch mit 8c Einspeisevergütung schon längst der Fall. Ich nehme uns da nicht aus...den Eco-Modus der Spülmaschine habe ich schon länger nicht mehr genutzt

  • Ich bin auch gerade am Überlegen/Rechnen, ob wir ne kleine PV Anlage installieren lassen.
    Leider rechnen dir Firmen einem das in den Angeboten dann immer etwas zu schön.

    Und das Thema Nullvergütung wird bewusst oder unbewusst gar nicht angesprochen. Stattdessen rechnen die Programme weiterhin ganz normal mit der Einspeisevergütung wodurch dann nicht erreichbare Amortisierungswerte herauskommen.

    Auch die jährlichen Mehrkosten für Smart Meter und Steuerbox werden m.E. bei den Berechnungen überall unterschlagen.