Geschichte: Neue Reisefreiheit: Rentner aus der DDR dürfen nach Westdeutschland

  • Anlass im Forum:

    Fred_
    29. August 2025 um 18:11
    Zitat

    Offiziell war es doch 1:1, früher, nur auf dem freien Markt 1:10, oder?
    Da wurde garantiert das frühere Einkommen auf West umgerechnet und dann eine Rente von dem "Rentenamt(west)" berechnet...


    Interessanter Links zum Thema, weil in deren Umfeld auch viele weitere ältere/historische Beiträge zu finden sind:

    Neue Reisefreiheit: Rentner aus der DDR dürfen nach Westdeutschland


    1964 · Besuchsrecht für DDR-Rentner in Westdeutschland

    Besuchsrecht für DDR-Rentner in Westdeutschland (1964)
    Ab 1964 durften DDR-Rentner auf Einladung von Verwandten nach Westdeutschland reisen. Eine Videosammlung mit Berichterstattung aus Ost- und Westfernsehen.
    www.ardmediathek.de
    Zitat

    Ab dem 02. November 1964 durften Rentner aus der DDR für vier Wochen pro Jahr auf Einladung von Verwandten in die Bundesrepublik reisen. Neben den Passierscheinabkommen, die Westberlinern in begrenzten Zeiträumen die Reise nach Ostberlin ermöglichten, eröffnete sich damit eine neue, wenn auch begrenzte Möglichkeit des Reisens zwischen den beiden deutschen Staaten. Ein Ereignis, das sich in der Fernsehberichterstattung beider deutscher Staaten niederschlug. Doch wie berichteten Ost- und Westmedien darüber? Eine Videosammlung.

  • rbb Retro – Berliner Abendschau: Rentner aus der DDR zu Besuch in Westberlin - hier anschauen
    2. November 1964: Ost-Berliner Rentner dürfen nun erstmals nach dem Mauerbau in den Westen fahren. Bei ihrem Eintreffen in Westberlin werden sie herzlich von…
    www.ardmediathek.de

    Da können einem schon die Tränen kommen, wenn man die alten Bilder sieht und sich die Emotionen auch nur ansatzweise vorzustellen versucht.

  • erinnert mich an den ersten "Westbesuch" meiner Oma im Sommer 1974.... Fußball WM, im Wohnzimmer der ganz neue erste Farbfernseher.... Und dann gewinnt die DDR in der Vorrunde mit 1:0... Die Oma hats gefreut und der Rest der Familie wäre am liebsten vor Scham im Boden versunken :)

  • Für mich war die DDR immer ein fremdes Land, in dem man halt auch zufällig Deutsch sprach, aber emotional weit entfernter als Frankreich, Italien oder Spanien.

    Der Anschluss der DDR an den Geltungsbereich des Grundgesetzes ging daher an mir weitgehend emotionslos vorbei.

    Der Ostonkel meiner Mutter, der uns Ende der 70er mal besuchte, war mir ein höchst unangenehmer Mensch, aber dafür konnte ja die DDR nichts. 😉

  • Für mich war die DDR immer ein fremdes Land, in dem man halt auch zufällig Deutsch sprach, aber emotional weit entfernter als Frankreich, Italien oder Spanien.

    Der Anschluss der DDR an den Geltungsbereich des Grundgesetzes ging daher an mir weitgehend emotionslos vorbei.

    Der Ostonkel meiner Mutter, der uns Ende der 70er mal besuchte, war mir ein höchst unangenehmer Mensch, aber dafür konnte ja die DDR nichts. 😉

    Die Selbstbedienungsmentalität bestimmter Akteure im Zuge der Wiedervereinigung sollte wildesten Furor entfachen, wenn man sich sonst zu keiner Emotion aufraffen kann. (Wobei die Treuhand nur ein Teilaspekt ist.)

  • Die Selbstbedienungsmentalität bestimmter Akteure im Zuge der Wiedervereinigung sollte wildesten Furor entfachen, wenn man sich sonst zu keiner Emotion aufraffen kann. (Wobei die Treuhand nur ein Teilaspekt ist.)

    Das hat es eh. Was Treuhand und der enthemmte Kapitalismus dort versaut haben, geht auf keine Kuhhaut. Ich habe nur meine damalige Gefühlslage beschrieben.

    Als die Mauer fiel, waren wir grad bei einem Onkel zum 50. in Würzburg. Die „Ollen“ waren den Tränen nahe und wir „Jungen“ dachten, jetzt drehen sie völlig durch. 😉

  • Das hat es eh. Was Treuhand und der enthemmte Kapitalismus dort versaut haben, geht auf keine Kuhhaut. Ich habe nur meine damalige Gefühlslage beschrieben.

    Der Kardinalfehler aus meiner Sicht als (allerdings nicht "drieben" enteignet gewordener) Wessi war das Durchziehen des Grundsatzes "Rückgabe vor Entschädigung". Der lag Anfang bis Mitte der 1990er wie Mehltau über dem kompletten "Neufünfland".

    Wer investiert denn schon in Haus und Hof, wenn hinterher so ein Onkel Dagobert angewatschelt kommt mit der rechtssicheren Ansicht "alles mein"?

    Als die Mauer fiel, waren wir grad bei einem Onkel zum 50. in Würzburg. Die „Ollen“ waren den Tränen nahe und wir „Jungen“ dachten, jetzt drehen sie völlig durch.

    Ich war zwiegespalten. Einerseits freute ich mich für den einstweiligen Erfolg der "friedlichen Revolutionäre von Leipzig", anderseits beschäftigte mich der Gedanke als gerade frischgebackener Vater "wenn es jetzt so oder noch schlimmer kommt wie in Prag 1968, dann hast du mindestens ein Problem mehr als es damals der Fall gewesen wäre".

    "Unhappy Wife - Unhappy Life!" Roger Murgatroyd, 1977