Hallo,
welche Depots für Kinder würdet ihr aktuell empfehlen -- mit Blick auf teilweise Selbstverwaltung?
Was haltet ihr davon, zwei Depots je Kind anzulegen -- eins für eigenes Geld (Taschengeld, Geschenke) und eins für das von den Eltern gesparte "Startkapital" (Studium, whatever)?
Mein bisheriges Modell ist:
- Alle Familienmitglieder (auch Kinder) haben ein Girokonto bei der lokalen Bank.
- Für jedes Kind gibt es ein comdirect-Juniordepot (ETF only), Zugriff bisher nur durch Eltern.
- Vater hat ein eigenes Depot (Consorsbank-Depot, ETF only).
Mein Ziel-Modell ist:
- Alle Familienmitglieder haben weiterhin ihr Girokonto bei der lokalen Bank.
- Jedes Kind bekommt zwei Depots, um selbst gespartes Geld dann "getrennt" selber verwalten zu können -- in ETFs.
- Mutter soll auch ein eigenes Depot bekommen.
- ETF-Sparpläne für alle (Eltern sparen für die Kinder)
Depots sollen tendenziell zu einem günstigeren Anbieter (Neobroker) wandern, um Gebühren bei Einmalkauf oder Umschichtung zu sparen. Auch wenn die Kinder an ihr Taschengeld ranwollen, soll das nicht durch Gebühren "behindert" werden. Mindestumsatz von 500 EUR bei Transaktionen oder so wäre akzeptabel. Seriösität ist mir aber auch relativ wichtig (Bank in Deutschland etc), auch dass man im Notfall mit echten Menschen redet und nicht nur mit einem Chat-Bot. Ich mag "old school"-Banking (HBCI, klassisches Webseiten) mehr als "App-only" (was tun bei Handyverlust?)...
Die Kinder sollen (altersabhängig) selbst Zugriff bekommen, zumindest Einblick in ihr Taschengeld-Depot.
Ideal wäre natürlich, wenn sie (auch altersabhängig) _nicht_ gleichzeitig Einblick in ihr Startkapital bekommen.
Gibt es Anbieter, bei denen man das so flexibel regeln kann?
Gesucht ist also in erster Linie eine Konstellation, die
1. Problemlos für einige Jahre ohne "Wartungsarbeiten" (Depotumzüge) läuft.
2. Möglichst simpel ist (Girokonto bei lokaler Bank, Depot mit ETFS, Kauf/Verkauf/Sparplan).
3. Gebührentechnisch günstig ist (keine Depotgebühren, möglichst keine Transaktionsgebühren)
4. Sinnvollen Zugriff durch Kinder erlaubt (Smartphone, PC vorhanden, Kinder ab 10 Jahren) -- aber ohne Vollzugriff auf das "Startkapital" vor dem 18. Lebensjahr.
5. Einigermaßen übersichtlich bleibt und für die Eltern handhabbar (Vollmacht beider Eltern für alle Depots). Die Kinder sollen z.B. nicht die Zugangsdaten der Eltern benutzen müssen.
Zwei eventuelle Rückfragen möchte ich vorab beantworten:
Sicherheitsbausteine existieren (Tagesgeld) und können unberücksichtigt bleiben. Es geht hier um den Vermögensaufbau-Teil. Bei den Kindern geht es um kleinere Beträge, die sollen aber herangeführt werden -- sie sollen lernen, dass 500 EUR im Sparschwein einzulagern, nicht der Stein der Weisen ist.
Dass die Kinder mit 18 Vollzugriff auf ihr Geld haben (sowohl Startkapital als auch den "Taschengeld"-Teil), ist klar.
Was ist eure Meinung? Gibt es Tipps? Was macht ihr so?
Kinderdepot - zwei Depots je Kind / Praktikabilität
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eur -
27. September 2025 um 12:40 -
Unerledigt
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"Startkapital" (Studium, whatever)?
Das mach doch lieber in deinem eigenen Depot. Oder meinst du damit Extrawünsche, die über die Verantwortung der Eltern hinausgehen?
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Kurz: Ja.
Welche Extrawünsche davon finanziert werden, kann ich jetzt noch nicht sagen. So etwas wie: Führerschein, Auto, Sonderwünsche beim Studium (Ausland), Startkapital für Gründung, teure Hobbys. Alles, was von diesem Kapital nicht in Anspruch genommen wird, bleibt als Startkapital für die eigene Zukunft nach der Ausbildung (erste Wohnung etc).
In meinem eigenen Depot bespare und verwalte ich dieses "Startkapital" aus drei Gründen nicht:
1. Das Geld gehört den Kindern, da sind z.B. Geldgeschenke von Oma und Opa enthalten.
2. Selbstverständlich soll das Geld auch steuerlich den Kindern gehören -- warum sollte das Vermögen meiner Kinder durch meinen Steuersatz gemindert werden oder vermeidbar anderen "Gefahren" ausgesetzt sein? Wenn ich den Erbfall ansehe, bräuchte ich ggf. komplizierte testamentarische Regelungen (wer hat in welchem Fall Anspruch auf welchen Anteil).
3. Wie soll ich das in einem Depot sauber trennen? Ich möchte frei entscheiden, welches Geld ich in welchem ETF für wen bespare. In der Regel wird bei allen Personen während des gleichen Zeitraums der gleiche ETF bespart. Da hätte ich selbst dann entsprechend viele Depots oder müsste eine aufwändige Zusatzbuchführung betreiben. Selbst wenn das beim Ansparen als separater Posten sichtbar wäre, würde das spätestens bei einem Depot-Umzug spannend -- oder schon bei einer Umschichtung. -
Die Kinder sollen (altersabhängig) selbst Zugriff bekommen, zumindest Einblick in ihr Taschengeld-Depot.
Ideal wäre natürlich, wenn sie (auch altersabhängig) _nicht_ gleichzeitig Einblick in ihr Startkapital bekommen.
Gibt es Anbieter, bei denen man das so flexibel regeln kann?Da fällt mir nur ein, das bei getrennten Brokern zu führen.
Wie wäre es denn, wenn ihr für die Kinder bei einer Bank "Taschengeld"-Girokonto und -Depot mit direktem Zugriff für das Kind einrichtet, und das "zusätzliche Startkapital" bei einer anderen Bank (eventuell auch einfach auf euren Namen)?
Wenn mein Kind jetzt schon an diesem Punkt wäre (aktuell ist es noch zu jung dafür), würde ich "Taschengeld"-Girokonto und -Depot bei der ING eröffnen, da gibt es gerade sogar eine Aktion mit 50 EUR Prämie. Das kostenlose Girokonto Junior der ING + 50 € on top – ING Ähnliche Angebote gibt es vermutlich auch von anderen Direktbanken.
Einen echten Mehrwert eines Girokontos "bei der lokalen Bank" sehe ich ehrlich gesagt nicht. Warum seid ihr da?
Warum soll das "zusätzliche Startkapital" auf den Namen es Kindes angelegt werden? Habt ihr euch schonmal überlegt, das schlicht auf euren Namen in eurem Depot (bzw. einem Unterdepot) zu machen? Dann sieht es das Kind nicht, und ihr könnt selbst entscheiden, wann ihr davon erzählt bzw. wann ihr es übertragt bzw. wann / wofür es eingesetzt werden soll (sofern das ein Thema ist).
Wir besparen für unser Kind auch einen ETF, allerdings auf unseren Namen. Wir haben dafür einfach ein Unterdepot angelegt (wobei es auch ein anderer ETF in unserem "Hauptdepot" tun würde, aber wir wollten es einfach gerne abgrenzen). Rechtlich ist das unser Geld, das heißt aber auch, wir könnten es theoretisch irgendwann auch für Dinge einsetzen, für die wir als Eltern unterhaltspflichtig sind (z.B. Studium), bzw. wir können entscheiden, wann wir es unserem Kind zugänglich machen wollen.
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Welche Extrawünsche davon finanziert werden, kann ich jetzt noch nicht sagen.
Einmal auf ein kinder depot eingezahlt ist eine Zweck Bestimmung eurerseits nicht mehr möglich, das Geld gehört vollumfänglich dann dem Kind, und kann wenn es möchte das Geld auch dazu nutzen seinen bzw. Ihren 18. Geburtstag auf Mallorca mit allen Freunden zu feiern.
Ich würde das Thema im Bereich keep it simpel aufziehn.
Eine soliden Anbieter wählen, z.b. die ING oder consors, die haben auch gute Konditionen für Girokonten.
Und das alles dort dann machen.
Wenn man das Geld im kinderdepot aufteilen möchte, kann man das auch insofern machen dass man 2 verschiedene etfs auf den selben Index (oder auch unterschiedlich, z.b. einen msci world und einen frse all world oder msci acwi) legt.
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Zweckbestimmung: Ich finde es gut, dass hier so deutlich darauf hingewiesen wird ;-). Die rechtlichen Implikationen sind bekannt. Es ist klar, dass das Geld den Kindern gehört und entsprechend nicht durch die Eltern zweckentfremdet werden kann.
Was ich meinen Kinder für den "Taschengeld"-Teil beibringen möchte:
1. Regelmäßiges Sparen ist sinnvoll (=> ETF-Sparplan), auch bei kleinen Beträgen.
2. Wenn sich aufgrund des (fehlenden) Konsumverhaltens Geld auf dem Girokonto ansammelt, sollte das Geld ab einer gewissen Größenordnung vielleicht Rendite abwerfen. Ein Betrag von vielleicht 300-500 EUR ist ausreichend, um jederzeit "flüssig" zu sein. Alles darüber hinaus vielleicht (Einmalkauf ) in einen ETF stecken.
3. Geldgeschenke (Zeugnisgeld, Weihnachten, Geburtstag) sind auch ein Kandidat für's Sparen.
4. Wenn man dann einen größeren Betrag ausgeben möchte, kann man selbstverständlich auch an das Gesparte quasi jederzeit wieder dran.
5. Das gesparte Geld unterliegt einem Kursrisiko.
Bisher macht dieses "Taschengeld"-Sparen via Tagesgeldkonto, also faktisch dem besseren Sparbuch. Dank der aktuellen Zinssätze bleibt für Taschengeldbeträge der "Aha-Effekt" bzgl. Zinsertrage aber aus -- verstärkt, wenn man nicht ständig Konten wechseln möchte.
Meine Kinder sollen mit 18 gelernt haben, wie ETF-Sparen funktioniert. Depot, Wertpapierkäufe, Kursrisiko. Das klappt meiner Meinung nach nur, wenn man sowas vorher selbst macht.
Hat jemand Empfehlungen für Kinderdepots mit Blick auf diesen Anwendungfall?
Gibt es überhaupt Kinderdepots, bei denen das Kind (unter 18) einen eigenen Zugang bekommen kann? -
Gibt es überhaupt Kinderdepots, bei denen das Kind (unter 18) einen eigenen Zugang bekommen kann?
ING, oder ?
Die haben jetzt auch ein Jugendgirokonto.
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Leider nein, aus den FAQ der ING:
"Junior-Konten dürfen ausschließlich von den gesetzlichen Vertreterinnen oder Vertretern des Kindes genutzt werden."
So ist das auch beim "comdirect Junior-Konto".
Meine Befürchtung ist, dass das flächendeckend so sein könnte. Dabei wäre ein Zugriff durch Minderjährige IMO denkbar, wenn der Anbieter technisch verhindert, dass beliebige Börsengeschäfte getätigt werden und das restliche Risiko durch die Eltern übernommen wird.
Ideal wäre ein Whitelist von ETFs, die gekauft werden dürfen (Finanztip-Liste ;-)) -- aber ich käme auch schon damit klar, wenn es einfach nur auf "normale" Aktienfonds und ETFs eingegrenzt würde (kein Optionsscheine, Hebel, sonstige Wetten). -
Leider nein, aus den FAQ der ING:
"Junior-Konten dürfen ausschließlich von den gesetzlichen Vertreterinnen oder Vertretern des Kindes genutzt werden."
So ist das auch beim "comdirect Junior-Konto".
Meine Befürchtung ist, dass das flächendeckend so sein könnte.Dir ist schon klar,daß Kinder erst mit 18 volljährig werden. Man stelle sich vor,wenn einmal der Junior einen ETF erwirbt und anschließend "schmiert" die Börse so richtig ab -dann widerrufen die Eltern den rechtsunwirksamen Kaufvertrag und wollen Schadenersatz von dem Broker.
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Die verfügbaren Produkte ergeben sich über deine Angaben im Fragebogen zur den Wertpapierkenntnissen.
Aber ich schätze mal die kann auch ein Kind zur Not schnell zusammenklicken. Vielleicht ist es einfacher wenn ihr euch zusammen vor die Konto-App setzt und du einfach mit drauf schaust?
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Leider nein, aus den FAQ der ING:
"Junior-Konten dürfen ausschließlich von den gesetzlichen Vertreterinnen oder Vertretern des Kindes genutzt werden."
Kann es sein, dass Du das FAQ falsch verstehst?
Die vollständige Antwort ist ja diese hier:
ZitatWer darf auf dem Extra-Konto Junior und Direkt-Depot Junior anlegen?
Junior-Konten dürfen ausschließlich von den gesetzlichen Vertreterinnen oder Vertretern des Kindes genutzt werden.
Sie sind keine gesetzliche Vertreterin oder Vertreter des Kindes? Dann bitten Sie doch einfach die gesetzlichen Vertreterinnen oder Vertreter eine Einzahlung für Sie zu übernehmen. Einzahlungen von Dritten sind auf den Junior-Konten nicht möglich.
Ich verstehe das so, dass damit gemeint ist, dass z.B. die Oma nicht direkt auf das Junior-Extrakonto ihres Enkels überweisen bzw. einen ETF-Sparplan starten kann, sondern die sorgeberechtigten Eltern das machen müssen.
Du kannst ja mal bei der ING nachfragen, ob / wann das Kind bzw. der Jugendliche eigene Zugangsdaten fürs Depot bekommen kann. Wobei man ansonsten ja durchaus auch "betreutes Anlegen" machen kann, also so, dass man sich eben zusammen hinsetzt und zwar die Eltern mit schauen, ab einem gewissen Alter der / die Jugendliche aber selbst entscheidet oder jedenfalls Mitspracherecht hat.
Beim Junior-Girokonto steht ausdrücklich in der Beschreibung, dass die Kinder eine eigene Karte zum Abheben etc. bekommen und dass die Eltern Karten- und Überweisungslimits festlegen können, sowie dass ab 16 Jahren Apple Pay / Google Pay freigeschaltet wird. Beim Junior-Depot steht nichts explizit davon.
Die verfügbaren Produkte ergeben sich über deine Angaben im Fragebogen zur den Wertpapierkenntnissen.
Aber ich schätze mal die kann auch ein Kind zur Not schnell zusammenklicken.
Ich glaube, bei Junior-Depots sind Optionen, Hebelprodukte etc. generell ausgeschlossen (auch bei anderen Banken). Da geht es darum, dass Eltern nicht mit dem Geld des Kindes "zocken".
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Ich glaube, bei Junior-Depots sind Optionen, Hebelprodukte etc. generell ausgeschlossen (auch bei anderen Banken). Da geht es darum, dass Eltern nicht mit dem Geld des Kindes "zocken".
Ich kann mir vorstellen, dass manche Banken das auch verschieden umsetzen. Bei uns im JuniorDepot hatte ich den kompletten Fragebogen zur auswahl. Dort kann ich bspw. auch die Hebel-ETF freischalten (hab ich auch). Das sind ja auch schon komplexe Wertpapiere. Also darauf verlassen, dass es garnicht geht würde ich mich nicht. Kinder sind ja finding wenns ums umgehen von Hindernissen geht. Lieber aktiv drauf schauen.
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Also darauf verlassen, dass es garnicht geht würde ich mich nicht.
Ich würde den Fragebogen als elternteil, wahrscheinlich sogar absichtlich so beantworten dass diese Produkte nicht habdelbar sind.
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Ja das hatte ich jetzt so ein wenig unterstellt, dass du nur bei ETF die kenntnisse angibst und sonst halt nirgends. Aber das nachträglich reinklicken schaffen Kids bestimmt auch schon mit 8. Denke nicht, dass das eine gute sicherheit ist.