Rentenversicherung mit Wahlrecht

  • Liebes Forum,

    ich bin 58 und habe über 25 Jahre in eine private Rentenversicherung (Cosmos) eingezahlt mit der damals üblichen 3,25% Garantie-Verzinsung. Die aus heutiger Sicht zu hohen Kosten haben die Netto-Rendite bislang allerdings deutlich reduziert.

    Aktuell sind dort 240 TEUR angespart. Nun läuft der Vertrag beitrags- und angeblich auch kostenfrei weiter zu 3,25%. Die Einmalauszahlung ist steuerfrei, egal wann ich das Kapital abrufe . Ich frage mich nun, ob ich das Geld dort liegen lassen soll oder besser umschichten auf eine eventuell höher verzinste Anlageform. Den Zeithorizont der Anlage sehe ich bei 5-10 Jahren. Welche Erfahrungen oder Empfehlungen gibt es Eurerseits?

    LG Andreas

  • Kater.Ka 12. Oktober 2025 um 12:29

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Ich bin 58 und habe über 25 Jahre in eine private Rentenversicherung (Cosmos) eingezahlt mit der damals üblichen 3,25% Garantie-Verzinsung. Die aus heutiger Sicht zu hohen Kosten haben die Netto-Rendite bislang allerdings deutlich reduziert.

    Vermutlich waren es nicht die Kosten, sondern die Zinsbaisse. Welche Nettorendite hast Du Dir denn aus Deinen Standmitteilungen ausgerechnet?

    Aktuell sind dort 240 TEUR angespart. Nun läuft der Vertrag beitrags- und angeblich auch kostenfrei weiter zu 3,25%. Die Einmalauszahlung ist steuerfrei, egal wann ich das Kapital abrufe.

    Das würde ich ganz genau prüfen, bevor ich mich darauf verlasse. Mir ist da eine Altersgrenze im Hinterkopf, die für die Steuerfreiheit einzuhalten ist (60 Jahre für Altverträge? Check das unbedingt, bevor Du reinfällst!).

    Ich frage mich nun, ob ich das Geld dort liegen lassen soll oder besser umschichten auf eine eventuell höher verzinste Anlageform. Den Zeithorizont der Anlage sehe ich bei 5-10 Jahren. Welche Erfahrungen oder Empfehlungen gibt es eurerseits?

    Diese Entscheidung ist sehr individuell, die kann Dir keiner abnehmen, genauso wie die Entscheidung, eine Kapitalabfindung zu nehmen statt einer lebenslangen Rentenzahlung.

    Wenn Du ein Sicherheitsanleger bist, kannst Du das Geld auch noch liegen lassen, solange der Vertrag das hergibt. Die Kosten des Vertrages dürften nicht so hoch sein, daß sie den Steuervorteil auffressen, und dazu ist das für Dich bequem, weil Du Dich nicht um die Anlage kümmern mußt. Leider ist das nur 1 Vertrag, somit 1 Batzen. Halbe/halbe machen kannst Du beispielsweise nicht, sondern nur alles oder nichts. Hättest Du für diesen Betrag mehrere Verträge, könntest Du ja einen schlachten, wenn es an der Zeit ist, und das Geld selber anlegen. Den anderen könntest Du ja dann laufen lassen.

    Kein Rat in Deiner Sache. :( Das mußt Du mit Dir selber ausmachen.

  • Vermutlich waren es nicht die Kosten, sondern die Zinsbaisse. Welche Nettorendite hast Du Dir denn aus Deinen Standmitteilungen ausgerechnet?

    Das würde ich ganz genau prüfen, bevor ich mich darauf verlasse. Mir ist da eine Altersgrenze im Hinterkopf, die für die Steuerfreiheit einzuhalten ist (60 Jahre für Altverträge? Check das unbedingt, bevor Du reinfällst!).

    Diese Entscheidung ist sehr individuell, die kann Dir keiner abnehmen, genauso wie die Entscheidung, eine Kapitalabfindung zu nehmen statt einer lebenslangen Rentenzahlung.

    Wenn Du ein Sicherheitsanleger bist, kannst Du das Geld auch noch liegen lassen, solange der Vertrag das hergibt. Die Kosten des Vertrages dürften nicht so hoch sein, daß sie den Steuervorteil auffressen, und dazu ist das für Dich bequem, weil Du Dich nicht um die Anlage kümmern mußt. Leider ist das nur 1 Vertrag, somit 1 Batzen. Halbe/halbe machen kannst Du beispielsweise nicht, sondern nur alles oder nichts. Hättest Du für diesen Betrag mehrere Verträge, könntest Du ja einen schlachten, wenn es an der Zeit ist, und das Geld selber anlegen. Den anderen könntest Du ja dann laufen lassen.

    Kein Rat in Deiner Sache. :( Das mußt Du mit Dir selber ausmachen.

    Danke für den Input. Die Kriterien sind erfüllt für eine steuerfreie Einmalauszahlung. Gegen die lebenslange Rente spricht bei der Anlageform die Inflation, denn die monatliche Rente wird von der ersten bis zur letzten Rate gleich bleiben. Außerdem wird die Rentenzahlung IMMER besteuert, egal wie alt der Vertrag ist. Also kommt für mich nur die Auszahlung in Betracht. Bis 65, also noch rund 7 Jahre könnte das Kapital für 3,25% arbeiten, was vermutlich in Anbetracht des kürzen Anlagezeitraums nicht ganz so schlecht ist. Mit heutiger Kenntnis hätte ich aber definitiv nicht so lange und relativ viel Geld in eine kapitalgebundene RV gesteckt.

  • Danke für den Input. Die Kriterien sind erfüllt für eine steuerfreie Einmalauszahlung.

    Jetzt bist Du 58, meines Wissens mußt Du für die steuerfreie Auszahlung 60 sein.

    Gegen die lebenslange Rente spricht bei der Anlageform die Inflation, denn die monatliche Rente wird von der ersten bis zur letzten Rate gleich bleiben. Außerdem wird die Rentenzahlung IMMER besteuert, egal wie alt der Vertrag ist.

    So war mein Kenntnisstand auch (Besteuerung des Ertragsanteils, also 18% der Auszahlung zählen als Einkommen, wenn der Steuerpflichtige bei Beginn der Rente 65 ist). Der BFH hat das aber gekippt. Allerdings gibt es meines Wissens einen Nichtanwendungserlaß, das heißt: Die Finanzämter mißachten dieses Urteil. So etwas finde ich immer ganz erstaunlich; das paßt nach meinem Dafürhalten zu einem Rechtsstaat nicht.

    Aber egal, das betrifft Dich ja nicht, Du wünschst ja eine Kapitalabfindung.

    Für eine Rentenzahlung spricht, daß damit das Langlebigkeitsrisiko abgedeckt ist: Die Rentenversicherung zahlt bis an Dein Lebensende. Das ist das große Verkaufsargument der Finanzprodukteverkäufer. Mich beeindruckt es nicht; wenn genügend Geld da ist, kann man das Langlebigkeitsrisiko auch selber abdecken, zumal eine solche Rentenversicherung ja nicht der einzige Vermögensbestandteil sein dürfte.

    Wäre ich an Deiner Stelle, würde ich vermutlich auch die Kapitalabfindung wählen.

    Bis 65, also noch rund 7 Jahre könnte das Kapital für 3,25% arbeiten, was vermutlich in Anbetracht des kürzen Anlagezeitraums nicht ganz so schlecht ist. Mit heutiger Kenntnis hätte ich aber definitiv nicht so lange und relativ viel Geld in eine kapitalgebundene RV gesteckt.

    It's no use crying over spilt milk.

    :)

  • Nun läuft der Vertrag beitrags- und angeblich auch kostenfrei weiter zu 3,25%. Die Einmalauszahlung ist steuerfrei, egal wann ich das Kapital abrufe .

    Das mag ich nicht so recht glauben! Also das mit dem beitrags- und kostenfrei und 3,25% p.a.

    Wenn es wirklich stimmt, solltest Du diese Anlage auf jedem Fall in die engere Wahl nehmen. Gerade auf die angedachten 5 Jahre.
    Aber glauben mag ich daran nicht! :/

  • Wenn es wirklich stimmt, solltest Du diese Anlage auf jedem Fall in die engere Wahl nehmen. Gerade auf die angedachten 5 Jahre.
    Aber glauben mag ich daran nicht!

    Es ist kaum zu glauben, aber wirklich so: man kann die Versicherung konkret fragen. Und zwar nicht irgendeinen Versicherungsmensch um die Ecke, sondern einfach die Hauptzentrale. Diese ist nämlich verpflichtet, solche Anfragen zu beantworten.

  • Verwaltungs -und Risikokosten werden meines Wissens nach abgezogen.

    Werden Zinsen nur auf eingezahltes Geld gerechnet oder auf die Gesamtsumme ?

    Das hätte ich dann besser auch bei meiner Versicherung so machen sollen …😉

    Die Kosten wurden bis vor ca. 10 Jahren versteckt. Nun müssen diese als solche gekennzeichnet bei der Jahresmeldung aufgeführt werden. Angeblich fallen bei Beitragsfreistellung keine Kosten mehr an. Da lass ich mich mal überraschen. Verzinst wird natürlich immer das Gesamtkapital.

  • Die Kosten wurden bis vor ca. 10 Jahren versteckt. Nun müssen diese als solche gekennzeichnet bei der Jahresmeldung aufgeführt werden.

    Es kommt immer darauf an, wie alt der Vertrag konkret ist. Bei älteren Verträgen müssen die Versicherungen keine Kosten ausweisen!
    Bei meinem Vertrag von 1990 werden bis heute keine Kosten ausgewiesen.

    Angeblich fallen bei Beitragsfreistellung keine Kosten mehr an. Da lass ich mich mal überraschen. Verzinst wird natürlich immer das Gesamtkapital.

    Das würde ich mir schriftlich geben lassen. Dann brauchst Du Dich auch nicht überraschen zu lassen. ;)

  • "Bei einer Beitragsfreistellung entstehen keine weitere Kosten." = Antwort per Mail auf entsprechende Frage

    Das ist ja eine Null-Aussage.:rolleyes:
    "Bei einer Beitragsfreistellung entstehen keine weitere Kosten. (jetzt kommt meine Ergänzung) über die bisherigen Kosten hinaus."

    Du hast jetzt über 25 Jahre lang Kosten für Deine Geldanlage bei der Cosmos bezahlt. Warum sollten jetzt plötzlich gar keine Kosten für die Verwaltung Deines Geldes durch Cosmos anfallen? :/
    Noch dazu zu einer garantierten Rendite, die aktuell mit sicheren Geldanlagen kaum zu erzielen ist?
    Wenn etwas zu gut klingt um wahr zu sein, ist es häufig eben auch nicht wahr.

    Welche Rendite berechnest Du denn aus den letzten beiden Standmitteilungen?

    Das würde mich auch mal interessieren.
    Wenn ich meine Police von 1990 beitragsfrei stellen würde, würde ich trotzdem nicht die garantierte Rendite von 3,5% p.a. bekommen. Auf den Garantiewert meiner Police bezogen fallen bei mir auch bei Beitragsfreistellung rund 0,7% p.a. Kosten an.
    Das weiß ich aber nur, weil ich die Standmitteilung(en) meiner Police mal mit einem entsprechenden Rechner geprüft habe.
    Rendite einer Kapitallebensversicherung

  • Das ist ja eine Null-Aussage.:rolleyes:
    "Bei einer Beitragsfreistellung entstehen keine weitere Kosten. (jetzt kommt meine Ergänzung) über die bisherigen Kosten hinaus."

    Die o.g. Antwort kaum auf meine Frage: "wie hoch sind die laufenden (jährlichen) Kosten, wenn ich den Vertrag bis auf weiteres beitragsfrei stelle?" ist für mich zunächst mal aussagefähig.

  • Die o.g. Antwort kaum auf meine Frage: "wie hoch sind die laufenden (jährlichen) Kosten, wenn ich den Vertrag bis auf weiteres beitragsfrei stelle?" ist für mich zunächst mal aussagefähig.

    Na dann ist doch Alles fein!:rolleyes:
    Also ich würde das machen, wenn mir heute jemand garantiert 3,25% p.a. (steuerfrei) für die nächsten 5-10 Jahre mit jederzeitiger Kündigungsmöglichkeit anbieten würde.
    Das wäre dann ja quasi wie Tagesgeld mit 4,5% p.a. (vor Steuern).:thumbup:

    Das Problem ist nur das ich daran nicht so wirklich glauben kann, wenn es selbst bei Festgeldanlagen bei deutschen Banken nur 2,5-2,8% p.a. vor Steuern gibt.

  • Die o.g. Antwort kaum auf meine Frage: "wie hoch sind die laufenden (jährlichen) Kosten, wenn ich den Vertrag bis auf weiteres beitragsfrei stelle?" ist für mich zunächst mal aussagefähig.

    Ich glaube du gehst die Sache etwas blauäugig an, dass ein Versicherer freiwillig auf Einnahmen verzichtet, mag ich einfach nicht glauben.

  • Ich glaube du gehst die Sache etwas blauäugig an, dass ein Versicherer freiwillig auf Einnahmen verzichtet, mag ich einfach nicht glauben.

    ich bin da nicht blauäuig, habe hier ja immer geschrieben, dass ich mich überraschen lasse was die Kosten angeht. Beitragsfrei stelle ich den Vertrag sowieso und alles andere wird sich zeigen. Danke für den regen Input

  • Beitragsfrei stelle ich den Vertrag sowieso und alles andere wird sich zeigen. Danke für den regen Input

    In meiner jährlichen Standmeldung die ich bekomme sind 4 Werte aufgeführt:
    - Wert bei Beitragsfreistellung zum Ablaufdatum 2031
    - aktueller Rückkaufwert bei Kündigung zum 30.08. des Jahres
    - Garantiewert zum Ablaufdatum 2031
    - prognostizierter Wert zum Ablaufdatum 2031

    Und wenn ich diese Standmeldung in einen Rechner für Lebensversicherungen eingebe, erfahre ich die nominalen Renditen nach Kosten! Rechnen tue ich nur mit dem Garantiewert.

  • Nunja, die Abschlusskosten sind alle bezahlt, zusätzliche Kosten für eine Beitragsfreistellung gibt es nicht. Die laufenden Verwaltungskosten müssen natürlich weiter bezahlt werden, solange der Vertrag existiert.

    Cosmos ist zum Glück ein preisgünstiger Direktversicherer. Bei den FlexVorsorge-Produkten wird zw. 0,5% und 0,6% p.a. berechnet, beim Riester meiner Frau nur ca. 0,3%.

    Hier dürfte das ähnlich sein, was leicht anhand der letzten Standmitteilungen und/oder der Vertragsunterlagen überprüft werden könnte.

    Also bleibt eine reale Verzinsung von ca. 2,75%. Da diese steuerfrei ist, ist das im Vergleich zu üblichen, steuerpflichtigen Zinsprodukten immer noch recht attraktiv.

    Die Frage ist also, was bei einer heutigen Kündigung die Alternativanlage wäre. Ich kenne die Gesamtsituation nicht! Auf lange Frist sind Aktien-ETFs attraktiver, aber bei einem Horizont von 5-10 Jahren nur begrenzt zu empfehlen. Daher würde ich das beitragsfrei gestellte Produkt eher laufen lassen und dafür bei den sonstigen Rücklagen die Aktienquote erhöhen. Parallel sollte der Zinsmarkt beobachtet werden und bei höheren Zinsen die Anlage getauscht werden.