fragwürdige Abschlagsberechnung bei eprimo

  • Das hatten wir oben schon. Der Versorger muss mind. einmal jährlich abrechnen, wann ist ihm überlassen.

    Ein Hausverwalter, der den Mietern Abrechnungen für Kalenderjahre erstellt, freut sich, wenn er für den Allgemeinstrom Rechnungen mit passender Abrechnungsperiode erhält. Bei Wasser, Müll und öffentliche Abgaben ist das auch so üblich.

  • Ich habe über die Hotline konkret erfragt, warum sie so verfahren. Es geht wohl v.a. darum, dass sie immer eine Jahresendrechnung erstellen, auch wenn der Vertrag erst seit eineinhalb Monaten läuft. Da kommt dann natürlich bei einem auf das Jahr gerechneten Durchschnittsabschlag ein deutlich höherer Rechnungsbetrag für diesen Zeitraum zustande. Es ist allerdings das erste Mal, dass ein Anbieter bei mir vor Ablauf der Vertragslaufzeit eine solche Jahresendabrechnung erstellt. Machen andere das auch?

    Ja. Ich hatte das oben schon geschrieben. Bei mir ist der Ablesetermin des Netzbetreibers der 01.07. Die lokalen Stadtwerke erstellen ihre Rechnungen typischerweise bezogen auf diesen Termin. Manche Anbieter schicken dann auch eine Rechnung, andere tun das nicht und schicken ihre Rechnung (in meinem Fall die Schlußrechnung) genau 1 Jahr nach Lieferbeginn.

    Mein aktueller Stromvertrag läuft ab dem 01.05. des Jahres; ich habe zeitnah nach Vertragsschluß ein Cashback von Check24 erhalten. Am 05.08. kam die Rechnung des Versorgers zum 01.07.; er hat dort den Verbrauch abgerechnet und gleich den Neukundenbonus ausgezahlt (den ich sonst typischerweise mit der Schlußrechnung bekomme). Zum 01.05.2026 wird dann wohl die Schlußrechnung kommen, ohne Boni, denn die habe ich ja bereits erhalten.

    Ich habe also vom 01.05. bis zum 01.07. Strom bezogen und bis zum 05.08. Rückzahlungen von zusammen etwa der Hälfte meiner erwarteten Jahresrechnung erhalten. Es ist jetzt wohl logisch, daß ich für die verbleibenden 9 Termine verhältnismäßig hohe Abschläge zu bezahlen habe.

    Bei Dir ist es umgekehrt: Der Anbieter will zum Jahresende eine Zwischenabrechnung erstellen, also in der Zeit, in der der Verbrauch besonders hoch ist. Gemessen daran paßt Dein Abschlag. Ob er dann ab dem Januar den Abschlag passend heruntersetzt? Deinen letztjährigen Jahresverbrauch kennt der Versorger ja.

    Diskutieren hier im Forum hilft Dir nicht: Entweder Du akzeptierst das (Dann läßt Du die Sache laufen) oder Du akzeptierst das nicht (Dann widerrufst Du den Vertrag). Es geht ja nicht um Reichtümer; die 230 € Abschlag werden Dich wohl nicht umbringen.

    Ich würde das trotzdem nicht machen. Ich halte das Verhalten des Anbieters für ungewöhnlich. Für mich müßte ein Anbieter extrem günstig sein, daß ich mich darauf einlassen würde, und extrem günstig ist dieser Anbieter nicht.

    Der Versorger muss mindestens einmal jährlich abrechnen, wann, ist ihm überlassen.

    Ein Hausverwalter, der den Mietern Abrechnungen für Kalenderjahre erstellt, freut sich, wenn er für den Allgemeinstrom Rechnungen mit passender Abrechnungsperiode erhält. Bei Wasser, Müll und öffentliche Abgaben ist das auch so üblich.

    Sicherlich freut sich ein Hausverwalter, wenn die Rechnungen nicht über eine Jahresgrenze gehen. Hier in der Stadt ist das aber nicht so.

    Die hiesigen Stadtwerke rechnen Wasser, Strom und Gas nach dem Hauptablesetermin im Sommer ab. Niederschlagswasser wird unabhängig davon einmal jährlich im Sommer berechnet, Müllabfuhr, Straßenreinigung und Grundsteuer viermal jährlich mitten im jeweiligen Quartal.

  • Das ist die Abbuchung. Eine Abrechnung erhältst Du vermutlich auch nur einmal jährlich. Pro Kalenderjahr?

    Regenwasser, Müllabfuhr, Straßenreinigung, Grundsteuer sind zur Freude von Hausverwaltern aufs Jahr bezogen; Wasser und Abwasser gehen formal zwischen den Ableseterminen (standardmäßig 1.7., aber ferienbedingt halt abweichend). Da müßte ein Hausverwalter dann rechnen.

    Wasserrechnung gibt es jedes Jahr, die anderen Rechnungen nur dann, wenn sich was ändert.

    In diesem Thread geht es aber um Heizgas. Dessen Verbrauch zeigt einen starken Jahresgang, im Gegensatz zu Strom und Wasser (wenn man nicht den Rasen sprengt, was enorm Wasser kostet).

    Bei Strom und Wasser ist es also fair, wenn man zeitanteilig rechnet, beim Heizgas sollte man Monate unterschiedlich gewichten (entweder nach Tabelle oder individuell nach Heizgradtagen). Aber das ist letztlich auch kein Hexenwerk.

  • Ich würde das trotzdem nicht machen. Ich halte das Verhalten des Anbieters für ungewöhnlich. Für mich müßte ein Anbieter extrem günstig sein, daß ich mich darauf einlassen würde, und extrem günstig ist dieser Anbieter nicht.

    Ich hab beim aktuellen Gasanbieterwechsel das gleiche erlebt: Mitgas hat den Abschlag auch extrem hoch angesetzt und die Begründung ist gleichlautend. Scheint E.ON wohl nun so zu handhaben...
    Ich habe den Abschlag im Portal auf die realistischen Jahrespreis/12 geändert, was vom System "vorgemerkt" wurde. Auf die Bestätigung warte ich noch (1 Woche - dann ruf ich da an)...

  • Ich hab beim aktuellen Gasanbieterwechsel das gleiche erlebt: Mitgas hat den Abschlag auch extrem hoch angesetzt und die Begründung ist gleichlautend. Scheint E.ON wohl nun so zu handhaben...
    Ich habe den Abschlag im Portal auf die realistischen Jahrespreis/12 geändert, was vom System "vorgemerkt" wurde. Auf die Bestätigung warte ich noch (1 Woche - dann ruf ich da an)...

    Vielen Dank für diese Info, dann ist das also kein eprimo-exklusiver "Kundenservice". Bei eprimo kann man dan Abschlag auch tatsächlich nur über die Hotline auf Durchschnittsbetrag setzen lassen. Das Webformular erlaubt nur eine leichte Anpassung um 10 oder 20% des von eprimo vorgegebenen Ausgangsbetrags.
    Auch wurde bereits angekündigt, dass nach der ersten Abrechnung (Jahresendabrechnung Ende Dezember) der Wert wieder automatisch nach oben gesetzt würde, also ggf. wieder erneut angepasst werden muss.

    Interessant wäre vor diesem Hintergrund, inwiefern der hohe Abschlagswert bei ausbleibender Anpassung eigentlich überhaupt angepasst würde? Wird der hohe Wert einfach für alle 12 Monate "durchgezogen", müsste am Ende im Regelfall ja eine dicke Auszahlung an den Kunden warten. Da sind die bisherigen Unterlagen und die Kommunikation leider auch sehr intransparent: Es wird immer vom monatlichen Abschlag geredet und nicht etwa davon, dass es um einen höheren Abschlag aufgrund der Heizperiode ginge. Insofern befürchte ich fast, dass die den hohen Abschlag ohne Kundenrückmeldung tatsächlich für jeden Monat berechnen würden.

  • Ich hatte das auch mal, aber im Grunde komplett umgedreht. Neuen Gas-Tarif im April abgeschlossen, dann den Sommer über kein einziges kWh verbraucht (hab Solarthermie auf dem Dach), aber natürlich brav Abschläge bezahlt. Im September hat der Anbieter dann seine Jahresabrechnung erstellt, und ich hatte natürlich ein riesiges Guthaben, weil außer Grundpreis nichts anfiel. Das Guthaben wurde auch überwiesen, Abschläge sollten sogar nach unten angepasst werden, was ich aber wieder rückgängig gemacht hatte. Sonst hätte ich am Ende eine große Nachzahlung gehabt, das wollte ich nicht.

    Das war aber das erste Mal, dass ich so eine Zwischenabrechnung erlebt hatte. Ich fands ziemlich dämlich und unnötig, sowas hatte bis dato noch kein Versorger gemacht. Und ich wechsle auch seit Jahren bei Strom und Gas jährlich. Ich glaub, das war damals Yippie-Gas.

    An deiner Stelle würde ich widerrufen, eprimo kann schwierig werden, meiner Erfahrung nach. Den absehbaren Streß würde ich von vornerein vermeiden an deiner Stelle.

  • Ich hatte das auch mal, aber im Grunde komplett umgedreht. Neuen Gas-Tarif im April abgeschlossen, dann den Sommer über kein einziges kWh verbraucht (hab Solarthermie auf dem Dach), aber natürlich brav Abschläge bezahlt.

    Im September hat der Anbieter dann seine Jahresabrechnung erstellt, und ich hatte natürlich ein riesiges Guthaben, weil außer Grundpreis nichts anfiel. Das Guthaben wurde auch überwiesen

    Aus genau diesem Grund ist es für die Kunden eher ungünstig, wenn er einen Gas-Vertrag im April abschließt.

    Abschläge sollten sogar nach unten angepasst werden, was ich aber wieder rückgängig gemacht hatte. Sonst hätte ich am Ende eine große Nachzahlung gehabt, das wollte ich nicht.

    Viele Leute denken so, finanzmathematisch ist das ungünstig. Es geht zwar dabei nicht um viel Geld, aber Du hättest natürlich die Differenz zwischen dem abgesenkten Abschlag und dem von dir errechneten oder bisher bezahlten Abschlag auf ein Tagesgeldkonto legen können. Dann hättest Du mit der Jahresrechnung sicher genügend Geld auf der Seite gehabt.

    Aber viele Leute haben generell Probleme mit Nachzahlungen, die zahlen lieber unter dem Jahr mehr und bekommen mit der Rechnung vom Anbieter etwas zurück, das sie wie eine Art Geschenk anfühlt.

    Sinngemäß die gleiche Überlegung gilt bei der Steuer: Es ist finanzmathematisch günstig, sie unter dem Jahr zu unterzahlen und im Rahmen der Steuererklärung nachzuzahlen als unter dem Jahr zu viel abziehen zu lassen, das man dann 1 1/2 Jahre später vom Finanzamt wiederbekommt.

    Das war aber das erste Mal, dass ich so eine Zwischenabrechnung erlebt hatte. Ich fands ziemlich dämlich und unnötig, sowas hatte bis dato noch kein Versorger gemacht. Und ich wechsle auch seit Jahren bei Strom und Gas jährlich. Ich glaub, das war damals Yippie-Gas.

    An deiner Stelle würde ich widerrufen, eprimo kann schwierig werden, meiner Erfahrung nach. Den absehbaren Streß würde ich von vornerein vermeiden an deiner Stelle.

    D'accord.

  • An deiner Stelle würde ich widerrufen, eprimo kann schwierig werden, meiner Erfahrung nach. Den absehbaren Streß würde ich von vornerein vermeiden an deiner Stelle.

    Was meinst du konkret mit "schwierig werden"? Ich habe zwar noch eine gute Woche die Möglichkeit des Widerrufs (und will daraus jetzt natürlich auch keine Wissenschaft machen), aber habe etwas bedenken, ob der nächste Anbieter dann auch rechtzeitig alles abwickelt, so dass man wegen dieser Sache nicht noch zusätzlich in die Grundversorgung rutscht.

  • canuck:

    Du möchtest offensichtlich eine Wissenschaft aus diesem Vertragsabschluß machen.

    Du hast einen Vertrag abgeschlossen mit eprimo, einer e.on-Tochter. e.on ist eine große und etablierte Firma. Ich würde als Kunde nicht fürchten, daß sie mir unversehens pleitegeht. Auch würde ich keine Probleme bei der Abrechnung erwarten. Allerdings will eprimo zum Jahresende eine Zwischenabrechnung machen und setzt Dir jetzt den Abschlag hoch. Warum ich das nicht mitmachen würde, habe ich hinreichend erläutert. Wenn es mein Vertrag wäre, hätte ich ihn widerrufen.

    Du aber zauderst und zögerst, was Dein gutes Recht ist. Ist schließlich Dein Vertrag.

    Andererseits wundere ich mich dann, warum Du diesen Thread weitertreibst. Ich weiß nicht, ab wann dieser Vertrag gültig gewesen wäre. Jeder Anbieterwechsel braucht eine gewisse Zeit, und wenn Du die Widerspruchsfrist ausreizt, riskierst Du den nahtlosen Anschluß. Ich schließe meine Versorgerverträge typischerweise drei Monate vor Lieferbeginn ab.

    Ein Gasvertrag für ein Jahr ist keine Raketenwissenschaft.

  • Achim Weiss Ja, Du hast mit Deinen Aussagen natürlich Recht und ich bin auch dankbar für die Ausführungen. Ich schrieb ja zuvor bereits, dass ich daraus auch keine Wissenschaft machen möchte. Dennoch reizt mich das Ganze insofern, als es wirklich das erste Mal - seit vielen eigenständigen Wechseln - ist, dass ich mit dieser Vorgehensweise seitens eines Versorgers konfrontiert werde. Insofern möchte ich einfach mehr zu den Hintergründen und insbesondere (siehe Ausgangsfrage des Threads) dazu erfahren, inwiefern auch andere Anbieter diese Praxis nun fahren.

  • kurzes Update: Mein Abschlag-Änderungswunsch per Onlineportal (bei dem ich eine Begründung für die Verringerung schreiben konnte) wurde von Mitgas nach 25 Stunden mit einem neuen Abschlagplan beantwortet:


    Abschlag in Vertragsbestätigung war: 251,-€
    Mein Vorschlag war: 155,-€
    Der neue Plan sieht nun vor: 170,-€


    Damit kann ich (bis nach der ersten Abbuchung am 15.11.) leben, danach passe ich im Portal innerhalb der erlaubten Grenzen wieder an.

    Die sofortige (automatische) Antwort von Mitgas lautete übrigen:
    "es ist bestimmt auch in Ihrem Sinne, mit der nächsten Jahresrechnung eine hohe Nachzahlung zu vermeiden. Daher prüfen wir zunächst, ob der gewünschte Abschlagsbetrag von 155,00 Euro zu Ihrem Verbrauch passt. Sie erhalten umgehend eine Nachricht von uns."

    Meine Begründung sagte sinngemäß: "Ich habe den Abschlag auf rechnerisch realistische 155,-€ angepasst, da ich es nicht für angemessen halte, bei einem verbindlichen 12-Monatsvertrag 100 €/ Monat zu überzahlen."

  • Mein Abschlag-Änderungswunsch per Onlineportal (bei dem ich eine Begründung für die Verringerung schreiben konnte) wurde von Mitgas nach 25 Stunden mit einem neuen Abschlagplan beantwortet:

    Abschlag in Vertragsbestätigung war: 251,-€
    Mein Vorschlag war: 155,-€
    Der neue Plan sieht nun vor: 170,-€

    Damit kann ich (bis nach der ersten Abbuchung am 15.11.) leben, danach passe ich im Portal innerhalb der erlaubten Grenzen wieder an.

    ... sofern der Computer das dann überhaupt zuläßt.

    Die sofortige (automatische) Antwort von Mitgas lautete übrigens:
    "Es ist bestimmt auch in Ihrem Sinne, mit der nächsten Jahresrechnung eine hohe Nachzahlung zu vermeiden. Daher prüfen wir zunächst, ob der gewünschte Abschlagsbetrag von 155,00 Euro zu Ihrem Verbrauch passt. Sie erhalten umgehend eine Nachricht von uns."

    Es ist eine alte und auch erfolgreiche Masche, den Wunsch des Unternehmens als Wunsch des Kunden darzustellen. Nein, ist nicht in meinem Sinne, bei der nächsten Jahresrechnung eine hohe Nachzahlung zu vermeiden. Wenn ich es wählen könnte, würde ich am liebsten die Jahresrechnung komplett nachschüssig bezahlen (Ich hätte auch das Geld dafür). Dann könnte ich das Geld für die Rechnung nämlich bis dann renditebringend anlegen.

    Meine Begründung sagte sinngemäß: "Ich habe den Abschlag auf rechnerisch realistische 155,-€ angepasst, da ich es nicht für angemessen halte, bei einem verbindlichen 12-Monatsvertrag 100 €/Monat zu überzahlen."

    Ich bin da mit Dir der gleichen Meinung. Der Wunsch des Unternehmens ist aber halt diametral entgegengesetzt. Der Kunde möchte am liebsten nachschüssig bezahlen (also erst Ware, dann Geld), der Lieferant möchte es am liebsten andersherum (erst Geld, dann Ware). Bei Abschlagszahlungen gilt das in kleinerem Maßstab. Manche Unternehmen verlangen den Abschlag vorschüssig (also am Monatsanfang), andere nachschüssig (am Monatsende). Allgemein sind bei Versorgerrechnungen aber Monatszahlungen üblich.

    Ich habe schon mal ein Strompaket vorschüssig bezahlt. Das war ein Zock im Volumen von etwa 500 €. Dieses Strompaket war nochmal etwa 20% billiger als übliche Discountertarife, und mein Verbrauch hat perfekt zum Strompaket gepaßt.

    Solche Tarife gibt es am Markt mittlerweile nicht mehr.

    Die Anbieter hofften, daß der Kunde entweder das Paket nicht ausnutzt (und der Strom somit relativ teurer wurde) oder mehr als das Soll verbraucht (wofür dann ein vergleichsweise hoher Arbeitspreis berechnet wurde).

    In diesem Fall bin ich mit dem begrenzten Betrag auch erstmal ins Soll gegangen, habe dem Anbieter also vergleichsweise viel Geld gegeben, bevor ich Ware bekam. Ich habe dem Anbieter also etwa 500 € vorausbezahlt in der Hoffnung, den Strom dann nochmal 20% günstiger zu bekommen (also etwa 100 € zu sparen). Eindeutiger Zock. Wäre der Anbieter in dieser Zeit pleite gegangen, wäre dieser (überschaubare) Betrag ganz oder zum Teil weg gewesen.

    Der Anbieter hat dann graduell Ware geliefert (also Strom), wodurch mein Guthaben sank (und mein Risiko). Ich habe damals spaßeshalber den Stadtwerke-Preis dagegengerechnet, also kalkuliert, was ich bei den Stadtwerken bezahlen für die gleiche Menge Strom bezahlen müßte. Nach etwa einem halben Jahr hätte ich für den bisher bezogenen Strom bei den Stadtwerken das bezahlt, was ich dem Anbieter für das Strompaket überwiesen habe. Wäre der nun pleite gegangen und hätte nicht weiter geliefert, hätte ich mich nicht schlechter gestellt, als wenn ich von Anfang an bei den lokalen Stadtwerken geblieben wäre.

    Der Anbieter ist in diesem Jahr aber nicht pleite gegangen. Somit hatte ich am Ende des Jahres meinen Strom zum halben Preis Stadtwerkepreis bekommen. Für das Folgejahr verlangte der Anbieter entscheidend mehr Geld, er zickte auch beim Anbieterwechsel, so daß ich froh war, den Wechsel früh genug angestoßen zu haben. Um den Neukundenbonus hat mich der Anbieter mit fadenscheinigen Argumenten geprellt. Auch ohne ihn war das ein gutes Geschäft, mit ihm wäre es ein exzellentes Geschäft gewesen (auf insgesamt niedrigem Niveau!).

    Im nächsten Jahr war dieser Anbieter dann pleite und verschwand vom Markt.

    Andere hier zocken mit Bitcoin, ich zocke mit dem Stromversorger.

    :)

  • Zitat

    Aus genau diesem Grund ist es für die Kunden eher ungünstig, wenn er einen Gas-Vertrag im April abschließt.

    Klar, aber zu diesem Zeitpunkt war es aus verschiedenen Gründen so. Normalerweise wechsle ich immer im Oktober.

    Zitat

    Viele Leute denken so, finanzmathematisch ist das ungünstig. Es geht zwar dabei nicht um viel Geld, aber Du hättest natürlich die Differenz zwischen dem abgesenkten Abschlag und dem von dir errechneten oder bisher bezahlten Abschlag auf ein Tagesgeldkonto legen können. Dann hättest Du mit der Jahresrechnung sicher genügend Geld auf der Seite gehabt.

    Aber viele Leute haben generell Probleme mit Nachzahlungen, die zahlen lieber unter dem Jahr mehr und bekommen mit der Rechnung vom Anbieter etwas zurück, das sie wie eine Art Geschenk anfühlt.

    Auch klar, aber damals gabs für das Extra-Konto bei der Ing 0,01% (oder waren es sogar 0,001% ?) Zinsen. Und da unser Gasverbrauch sehr konstant ist, kann ich mir am Anfang des Belieferungszeitpunktes sehr gut selbst ausrechnen, was für das Jahr anfällt. Ich hab kein Problem mit Nachzahlungen, aber ich sah keinen Sinn darin, pünktlich zu Beginn der Heizperiode den Abschlag auf eine völlig unrealistische Höhe abzusenken, wohl wissend, dass ich dann 6 Monate später definitiv sehr viel nachzahlen muss. Für einen Zinsertrag im einstelligen Cent Bereich? Sicher nicht.

    Was meinst du konkret mit "schwierig werden"?

    Naja, wenn du den Kundenservice brauchst, kann es schwer werden. Meiner Erfahrung nach tut sich eprimo jetzt nicht gerade mit herausragendem Kundenservice hervor. Aber andererseits ist das mittlerweile fast überall so. Man muss sich halt kümmern, Zählerstände selbständig melden, Abrechnungen kontrollieren etc. Ich persönlich würde den Vertrag unter diesen Voraussetzung nur erst gar nicht eingehen, weil das wahrscheinlich wiederholte Kommunikation mit dem Kundenservice bedeutet, und darauf hätte ich keine Lust.

  • Mir ist leider erst infolge der aktuellen Erfahrungen mit eprimo aufgefallen, dass auf Check24 inzwischen bei vielen Anbietern mit "garantierten" Abschlagszahlungen in einer bestimmten Höhe geworben wird. Wenn das inzwischen schon extra hervorgehoben wird, muss man wohl davon ausgehen, dass dieses Vorgehen auch bei anderen Anbietern beliebt ist oder beliebter wird. Jetzt mag man natürlich über meine Naivität etc. die Stirn runzeln, da ich mich bislang immer nur auf Grund- und Arbeitspreis sowie Preisgarantie bei der Auswahl fixiert hatte. Aber ein eigentlich simpler Vorgang - der jährliche Wechsel eines Versorgers - wird hierdurch ja immer komplizierter, weil man immer mehr Faktoren und in schöne Worte gekleidete Bedingungen berücksichtigen muss. Das wird dann alles immer als Transparenz verkauft, ist aber eher das Gegenteil.

  • In Finanzdingen allgemein sollte man folgendermaßen vorgehen:

    1.) Man sollte seinen Bedarf klären.
    2.) Man sollte sich umfangreich und sorgfältig informieren.
    3.) Danach sollte man dann aber auch handeln und nicht ewig zaudern.

    Worum geht es hier?

    Du hast einen neuen Gasvertrag abgeschlossen. Du kennst Deinen Verbrauch, der ist konstant und beträgt pro Jahr 10.000 kWh. In meiner Stadt kostet das bei den lokalen Stadtwerken 1500 €/a; die günstigsten Discountertarife betragen 1000 €/a; die günstigsten Tarife ohne Boni betragen 1100 €/a.

    Solange sich die Anbieter mit Boni zu überbieten suchen, spiele ich das Spiel mit. Mit Deinen Zahlen spart ein Discountertarif etwa ein Drittel an der Gasrechnung, wenn man bewußt auf Boni verzichtet, etwa ein Viertel. Bei Dir beträgt der Unterschied zwischen einem bonifizierten und einem nicht bonifizierten Tarif etwa 100 € im Jahr, ich verbrauche mehr, somit ist der Unterschied bei mir in absoluten Zahlen größer. Ich nehme diesen Unterschied mit, auch wenn das bedeutet, daß ich jährlich den Versorger wechsele. Das darf aber jeder selbst unterscheiden.

    Dein neuer Anbieter will nun statt etwa 90 € (Das sind etwa 1100 € /12) 230 € Abschlag, möchte also von jetzt (Anfang November) bis Jahresende mehr als 40% der Jahresrechnung des Vertrags bezahlt haben, der bis zum 31.10.2026 läuft. Nach den üblichen Maßzahlen verbraucht man im November 12% und im Dezember 16% des Jahresverbrauchs, von Beginn November bis zum Jahresende also 28% (oder etwa 310 €). Nach der Denke des Anbieters könnte man über 150 oder 160 €/m reden, aber nicht über 230 €.

    Dennoch: Auch 230 €/m sind nicht viel Geld, an der Seriosität der Firma als e.on-Tochter würde ich nicht zweifeln. Ich würde das trotzdem nicht machen, sondern hätte den Vertrag widerrufen, als klar wurde, daß die Hotline nicht einlenkt.

    Nur dann, wenn ich gepennt hätte, also den Versorgerwechsel so spät eingeleitet hätte, so daß ich bei einem erneuten Wechsel riskieren würde, in die Grundversorgung zurückzufallen, würde ich die Zähne zusammenbeißen und das Spiel mitmachen.

    Selbst dann, wenn das Monatsbudget knapp ist, sollte die Liquiditätsreserve einen solchen Betrag hergeben, zumal ja bereit bei der Zwischenabrechnung am Jahresende eine Erstattung zu erwarten ist (und man dann alle Argumente der Welt hat, den überhöhten Abschlag reduzieren zu lassen).

    Anmerkung am Rande: 2024 befanden sich noch 16% der Gaskunden und 23% der Stromkunden in der Grundversorgung. Immer wieder ist in den Medien von "Energiearmut" zu lesen. Die Versorgerrechnungen dieser Menschen seien so hoch, daß sie sie nachhaltig nicht bezahlen könnten. Ein Versorgerwechsel ist einfach und in zehn Minuten geschehen. Durch diesen simplen Handgriff kann man die Versorgerrechnung um ein Drittel reduzieren, was bei den oben genannten Beispielzahlen 500 €/a Minderausgabe mit sich bringt. Ich bin erstaunt darüber, daß das nicht alle Leute machen.

  • Oh Leute! Was finde ich denn da gerade in einem alten Posting?

    Über Check24 habe ich mir im Herbst einen Gaslieferanten ausgesucht für die Zeit ab 1. Januar für 12 Monate. Nun hat hat er den Zählerstand angefordert und wg. des etwas höheren Verbrauchs im Jan+Feb die vereinbarte Abschlagszahlung um 80% erhöht. Das habe ich bisher nie erlebt, denn der winterliche Mehrverbrauch wird durch den geringeren sommerlichen Verbrauch eigentlich ausgeglichen. Habt ihr mir vielleicht einen Tip, wie ich das verhindern kann? Bin über jeden Tip dankbar! Danke!

    Die Anfrage war im März 2024 (da war der Abschlag also schon lang erhöht). Der Anbieter hieß - tataa! - eprimo.

    Der dortige TE hat sich natürlich nicht wieder gemeldet und berichtet, wie die Sache ausgegangen ist.

  • Ah, das ist interessant. Also ist das bei eprimo doch nicht eine völlig neue Entwicklung. Ich war vor ein paar Jahren auch schon einmal Gas-Kunde bei eprimo, da gab es das noch nicht. Der Umstand, dass bei den Vergleichsportalen inzwischen auch der "garantierte Abschlag" als besonderes Feature eines Vertrags verkauft wird, deutet aber wohl recht deutlich darauf hin, dass eprimo hier kein Sonderfall sein dürfte.