Riester Rente Union-Investment-Profirente kündigen?

  • Hallo,

    ich zahle seit ca. 20 Jahren in die Uni-Profirente ein. Dank des 100% Uniglobal-Fonds hat sich das Ganze gut entwickelt.

    Hab mir jetzt (53 Jahre alt) mal Gedanken über die Auszahlung gemacht:

    * Aktuell sind die Kosten schon extrem hoch (da viel Kapital), diese belasten die Rendite auch die nächsten Jahre
    * 30% könnte ich mir mit 60 auszahlen lassen
    * Der Rentenfaktor steht noch in den Sternen, gehe aber davon aus, dass dies nicht auch unbedingt im Sinne des Rentenempfängers gestaltet wird (bestimmt auch wieder sehr hohe Gebühren drauf)
    * jetzt hab ich auch noch erfahren, dass ich als freiwillig Versicherter noch vollen Krankenkassen-Beiträge zahlen soll

    Bin nun am Überlegen zu kündigen, hab aber keine Eile:
    Hab mich bereits informiert, was ich an Zulagen und Steuervorteilen zurückzahlen müsste (Zinsen kommen da nicht noch drauf, oder?)
    Außerdem muss ich wahrscheinlich Einiges an Kapitalertragsteuer zahlen.

    Trotzdem bin ich der Meinung eine Auszahlung und Investition dieses Betrags (zumindest Großteil) in ETFs wäre vorteilhafter ?

    Was haltet ihr davon ? Soll ich mich von einem bAV-Experten beraten lassen?
    Danke schon mal, vg

    • Hilfreichste Antwort

    Außerdem muss ich wahrscheinlich Einiges an Kapitalertragsteuer zahlen.

    Die Gewinne wirst du bei förderschädlicher Kündigung mit deinem Persönlichen Steuersatz versteuern müssen.

    Im Biallo Artikel steht was du so mit deiner Riester machen könntest.

    Riester-Rente auszahlen: Optionen und Tipps 2025
    Wie Sie Ihre Riester-Rente am besten auszahlen lassen: Alle Möglichkeiten, Regeln, Tipps zur Optimierung und Hinweise zu Steuern und Kosten.
    www.biallo.de



    Vielleicht wäre eine Kündigung mit 60 von den schlechten Lösungen die Beste. Musst du dir mal durchrechnen.

    Viel Erfolg bei deinen Finanzentscheidungen

  • Ich zahle seit ca. 20 Jahren in die Uni-Profirente ein. Dank des 100% Uniglobal-Fonds hat sich das Ganze gut entwickelt.

    Das ist so ziemlich der einzige Riestervertrag, den man akzeptieren kann.

    Hab mir jetzt (53 Jahre alt) mal Gedanken über die Auszahlung gemacht:

    * Aktuell sind die Kosten schon extrem hoch (da viel Kapital), diese belasten die Rendite auch die nächsten Jahre
    * 30% könnte ich mir mit 60 auszahlen lassen
    * Der Rentenfaktor steht noch in den Sternen, gehe aber davon aus, dass dies nicht auch unbedingt im Sinne des Rentenempfängers gestaltet wird (bestimmt auch wieder sehr hohe Gebühren drauf)
    * jetzt hab ich auch noch erfahren, dass ich als freiwillig Versicherter noch vollen Krankenkassen-Beiträge zahlen soll.

    Du hast zuviel Kapital! Du Armer! Du dauerst mich. Darf ich Dir helfen, indem ich Dir von dieser schweren Last etwas abnehme?

    Riester ist Riester, an dem muß die Finanzwirtschaft ja auch etwas verdienen, je mehr, desto besser für sie.

    Grundsätzlich hast Du 3 Wege:

    1. Die Einzahlungen und die Steuervorteile konnten sich in in 20 Jahren reichlich vermehren. Wenn Du kurz vor Beginn der Leistungsphase den Vertrag förderschädlich kündigst, zahlst Du die Steuervorteile zurück, der Gewinn wird (wenn Du es richtig machst) nur zur Hälfte versteuert, damit geringer als mit der Abgeltungsteuer. Vorteil für Dich: Du behältst den Gewinn auf die Steuervorteile.

    PS: Rechne mal aus: Von Deinen Steuervorteilen wurde die Grundzulage abgezogen. Hättest Du die Zulage nicht bekommen, hättest Du mehr Steuervorteile bekommen, nämlich um den Betrag der Zulagen mehr.

    2. Du holst Dir zu Beginn der Leistungsphase wenigstens 30% des Kapitals heraus. Versteuern mußt Du das, ob Du es verbeitragen mußt, weist sich dann.

    3. Standardprozedur. Verrentung. Die Auszahlungen versteuerst Du, ob Du sie auch verbeitragst, sieht man dann.

    Ich bin erstaunt, daß der Rentenfaktor nicht fix ist, schließlich wird die Versicherungsgesellschaft aus Sicherheitsgründen alles in festverzinsliche Papiere umsetzen, damit Dir in den vielleicht 25 Jahren, die die Rente läuft, kein Börsenkrach dazwischenkommt.

    Du magst jetzt in Deiner gesetzlichen Krankenkasse freiwillig versichert sein. Wenn Du Angestellter bist, heißt das, daß Du über der Beitragsbemessungsgrenze verdienst, auf zusätzliches Einkommen daher nur im Prinzip, nicht in Wirklichkeit Beiträge bezahlst.

    Wenn Du eine gesetzliche Rente bekommen wirst und 90% der zweiten Hälfte Deines Berufslebens in der GKV warst (egal mit welchem Status), wirst Du als Rentner pflichtversichert sein (KVdR). Check das mal, bevor Du die Gäule scheu machst.

    Insgesamt ist es bis zur Auszahlung Deines Riestervertrags ja noch ein Weilchen hin, in dem noch eine Menge Wasser die Spree herunterfließen wird.

  • Danke schon mal euch beiden. Ja die Kündigung mit 60 scheint mir nach aktuellem Kenntnisstand am lukrativsten.

    Dann lieber "den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach". :)

  • Es gibt noch eine Möglichkeit. Ab 2027 ob das neue Altersvorsorgedepot umsteigen und dann zwischen 65 und 85 alles auszahlen lassen.

    Na ja, ob wir erstens 2027 noch dieselbe Regierung haben und zweitens, ob die Versicherungslobby das durchgehen lässt, möchte ich mal bezweifeln. Das Depot gibt's dann bestimmt nur für Neuverträge .. na gut, ein wenig hoffen tu ich schon, dass ein Umstieg von Riester aufs Depot möglich sein könnte ...

  • kapaul 9. Dezember 2025 um 22:14

    Hat einen Beitrag als hilfreichste Antwort ausgewählt.
  • "Eskalierendes Commitment" - das hört sich auf alle Fälle gut an. Aber in Sachen Finanzen, so denke ich zumindest, bin ich schon relativ rational unterwegs .... unabhängig von psychischen Befindlichkeiten - möchte ich halt einfach ne vernünftige Rendite nach Steuern und Krankenkassenbeiträgen erwirtschaften. ;)