Depot für ETF

  • Hallo in die Runde,

    ich besitze seit einigen Jahren ein Depot bei der Pax Bank -heißt jetzt etwas anders- und habe jetzt Positionen aufgelöst, da sie über Jahre zu viel Verlust einbrachten, zwei Wertpapiere sind noch im Depot. Jetzt überlege ich, erstmalig einen ETF zu kaufen und eigentlich ein neues Depot, online, anzulegen. Die Pax bietet mir jetzt an, das weiter bestehende Depot für den ETF zu nutzen. Die Kosten habe ich ja eh - € 20/Jahr. Ordergebühren betrügen 0,25% bzw. 0,8%, wenn die Bank das für mich erledigt. Fragen: Welche Vor-/Nachteile hätte das im Vergleich zu einem gängigen Online-Anbieter? "Selbst kaufen" (0,25%) geht doch nicht bzw. es fallen doch auch dann weitere Gebühren an ...? Der ETF soll rd. € 35.000 kosten und aufgrund meines Alters denke ich nicht in einem Horizont von 10 Jahren. Frage: Lohnt sich dann der ETF überhaupt oder ist in der Situation Festgeld die bessere Alternative?

    Für Feedback wäre ich sehr dankbar! Beste Grüße

  • aufgrund meines Alters denke ich nicht in einem Horizont von 10 Jahren.

    Denkst Du kürzer oder bis Du in den 30ern und die nächsten 10 Jahre interessieren Dich nicht?

    Es ist fast wie im richtigen Leben, deswegen heißt das hier auch Erde und nicht Paradies.

  • Ronja Es ist die Frage, was du sonst noch an Festgeld/Tagesgeld zur Verfügung hast. Dann ließe sich überlegen, ob die Hälfte in einen ETF Sinn macht. Wer sagt dir, dass zehn Jahre Sicht zuviel sind?

    Statt Festgeld gibts z.B. Tagesgeldhopping über Raisin oder die Angebote der GEFA-Bank.

    Du könntest ein zweites Depot eröffnen. z.B. bei smartbroker+. Preis-Leistungstip von Finanztip.

    Dort den neuen ETF kostenlos besparen. Wenn notwendig: Verkaufsordergebühren sehr günstig ( keine %!).

    Und eines Tages die beiden vorhandenen Wertpapiere ( welche?)von der Pax-Bank dorthin umziehen?

  • Hallo zusammen,

    danke Euch für Eure Rückmeldungen! Eine Summe von rd. 36.000 in einen ETF wäre gut vorstellbar im Zusammenhang mit noch bestehenden Festgeldern. Eine Laufzeit von 10 Jahren ist für mich eine ziemlich lange Perspektive ... siehe oben. Von daher frage ich mich, ob Festgeld nicht die bessere Alternative wäre...

    Für die ETF- Variante ist für mich kürzerfristig zu entscheiden, ob ich das bestehende Depot bei der Pax nutze oder ein neues eröffne. Die Pax ließe sich für ETF Käufe beauftragen. Mir ist noch nicht klar, welche Vor- und Nachteile bei den Kosten im Vergleich zu einer der bekannten online Depotbanken zu sehen sind. Die Depotkosten bei der Pax habe ich eh - solange die Papiere dort noch liegen.

  • Ich besitze seit einigen Jahren ein Depot bei der Pax Bank -heißt jetzt etwas anders-

    nämlich Pax-Bank für Kirche und Caritas eG.

    ... und habe jetzt Positionen aufgelöst, da sie über Jahre zu viel Verlust einbrachten. Zwei Wertpapiere sind noch im Depot. Jetzt überlege ich, erstmalig einen ETF zu kaufen und eigentlich ein neues Depot, online, anzulegen. Die Pax bietet mir jetzt an, das weiter bestehende Depot für den ETF zu nutzen. Die Kosten habe ich ja eh - € 20/Jahr.

    20 € im Jahr sind nicht viel.

    Hast Du denn schon einen ETF im Blick?

    Ordergebühren betrügen 0,25% bzw. 0,8%, wenn die Bank das für mich erledigt. Fragen: Welche Vor-/Nachteile hätte das im Vergleich zu einem gängigen Online-Anbieter?

    Keine Ahnung :) 0,25% sind von der Größenordnung her ein recht günstiger Gebührensatz von Discountbrokern. Die ING beispielsweise will 4,90 € + 0,25% für einen Einzelkauf.

    Hin und Her macht Taschen leer!

    Wenn Du selten handelst (was empfehlenswert ist) spielt das nicht ganz die Rolle.

    Mein Tip wäre sonst die ING gewesen; die zahlt für eine Depoteröffnung momentan 100 € (oder den Aufpreis für 20 Handelsgeschäfte).

    "Selbst kaufen" (0,25%) geht doch nicht bzw. es fallen doch auch dann weitere Gebühren an ...?

    Bist Du denn vertraut mit dem Online-Banking? Wie hast Du die Verlustpositionen verkauft? Hast Du das selber gemacht oder hat Dir der Bankmensch geholfen (was dann entsprechend Geld gekostet hat). Auf mich macht die Tatsache, daß Deine Bank sowohl Bedienung, als auch Selbstbedienung anbietet, keinen schlechten Eindruck.

    Ich würde die Papiere natürlich selber kaufen, so schwierig ist das nicht. Du kannst das ausprobieren, erst das allerletzte Ok kostet Geld. Bis dahin kannst Du noch abbrechen. Dein Computer fragt Dich: Jetzt kostenpflichtig kaufen? Wenn Du an der Stelle noch abbrichst, ist nichts passiert, kostet es kein Geld.

    Hast Du denn eine Filiale vor Ort?

    Könntest Du es Dir einmal zeigen lassen? Oder kennst Du jemanden, der Dir das zeigen kann? Ich wohne nicht in Deiner Gegend, sonst würde ich das mit Dir machen.

    Der ETF soll rd. € 35.000 kosten, und aufgrund meines Alters denke ich nicht in einem Horizont von 10 Jahren. Frage: Lohnt sich dann der ETF überhaupt oder ist in der Situation Festgeld die bessere Alternative?

    Keine Ahnung :)

    Für mich spricht aus Deinen Worten Neugier. Du möchtest wissen, was es mit diesen ETFs auf sich hat, und das einfach mal ausprobieren. Warum nicht? Es ist doch Dein Geld! Du solltest mittlerweile wissen, wie man mit Geld umgeht.

    Du kannst ein Tagesgeld oder ein Festgeld davon machen, das bringt aktuell etwas zwischen 2 und 2,5%. Aktien können mehr bringen, aber sie müssen nicht mehr bringen. Sie können viel mehr bringen, aber auch wüst einknicken (sagen wir mal 30%). Dessen mußt Du Dir bewußt sein! Im Frühjahr hat The Donald mit seinen Zöllen herumgesponnen, also sind die Börsen, die hoffnungsvoll ins Jahr gestartet waren, sehr schnell um 20% eingeknickt. Ich habe mir gesagt: The Donald ist zwar ein mächtiger Mann, aber so mächtig, wie er glaubt, ist er nicht. Ich bin selbstverständlich dabeigeblieben, wenngleich mir der Absturz keine rechte Freude bereitet hat.

    Die Börsen haben sich vom Trump-Schock erstmal erholt, mein Depot steht mittlerweile mit 6% im Plus. In den letzten Jahren waren die Steigerungen zweistellig, eben drum könnten die kommenden Jahre magerer werden. Niemand weiß es, vor allem nicht auf kurze Sicht. Das mußt Du halt wissen.

    Beantworte Dir die Frage, was wäre, wenn dieses Geld, von dem Du sprichst, weg wäre. Wenn Dich das in Not brächte, laß die Finger von der Börse. Wenn das aber hieße, daß lediglich das Erbe kleiner wäre, probiere das doch! Wenn Dir bange vor der eigenen Traute wird, kannst Du ja mit der Hälfte anfangen.

    Laß Dir nicht einreden, Du wärest alt! Gestern erst habe ich eine ältere Dame besucht, die 25 Jahre älter ist als Du und sich immer noch ihres Lebens freut.

    :)

  • Hallo Achim, danke für Deine ausführliche und freundliche Antwort!

    Mit Online Banking bin ich vertraut und an die ING hatte ich auch schon gedacht. Mit Festgeldanlagen erziele ich aktuell rd. 2,3-2,5% - überwiegend über Raisin. Die Frage ist eben, erweitere ich das oder kaufe ich einen ETF, den ich dann als Einmalanlage ruhen lassen würde. Eigentlich bin ich schon zu letzterem entschlossen. Es bliebe die Frage, ob bspw. ING oder Pax als Depotbank.

    Die Verlustposten bei der PAX, u.a. uniimmo zbi, habe ich über die Pax zurückgegeben bzw. verkauft.

    Beste Grüße

  • Hallo Achim, danke für Deine ausführliche und freundliche Antwort!

    Gern geschehen :)

    Mit Online Banking bin ich vertraut und an die ING hatte ich auch schon gedacht. Mit Festgeldanlagen erziele ich aktuell rund 2,3-2,5% - überwiegend über Raisin. Die Frage ist eben, erweitere ich das oder kaufe ich einen ETF, den ich dann als Einmalanlage ruhen lassen würde. Eigentlich bin ich schon zu letzterem entschlossen. Es bliebe die Frage, ob bspw. ING oder Pax als Depotbank.

    Wie oben aufgeführt: Das ist Deine Entscheidung, und ich meine das positiv. Es gibt etliche, die sagen: Im Ruhestand muß alles absolut sicher sein, Tagesgeld, Festgeld, Sparbuch. Finger weg von Aktien! Ich bin nicht dieser Auffassung. Ich frage Dich auch nicht, was Du mit der Aktienanlage strategisch erreichen willst.

    Wenn Du das machen kannst, wenn Du Dir das gut überlegt hast, wenn Du Dir das leisten kannst, mach das doch! Das ist für Dich ein neues Gebiet, eine neue Erfahrung, das sehe ich erstmal positiv.

    Frauen sind nicht nur hübsche und kluge, sondern auch ziemlich langlebige Geschöpfe. Wenn ich als Frau einen Auszahlplan rechnen sollte, würde ich mindestens mit Endalter 95 rechnen, wenn nicht mit 100. Von 100 Frauen, die im Jahre 1935 geboren wurden, sind immerhin noch 30 da (!). Von 100 Frauen, die im Jahr 1930 geboren wurden, sind noch 10 da. Darüber allerdings wird es dünn. Wenn es nicht klare gesundheitliche Gründe gibt, die dagegen sprechen, hat eine 71jährige noch ein erfreulich langes Stück Wegs vor sich, und es wäre ihr zu wünschen, daß das (trotz irgendwelcher Zipperlein, ohne die es wohl nicht geht) gute Jahre sind.

    Zum Technischen: Du bist ganz offensichtlich mit Online-Banking vertraut, insofern hast Du die freie Auswahl bei der Plattform. Wenn Du prinzipiell Buy-and-Holderin ist, spielen die Handelsspesen nicht die entscheidende Rolle. Den Preis, den Deine Bank nennt, ist im Kreise der Discount-Broker günstig, sie wollen nämlich nur 0,25% Provision - allerdings ohne Obergrenze. Die üblichen Verdächtigen verrechnen 0,25% plus 4,90 € Grundpreis, allerdings mit Deckel.

    Aus der Ferne betrachtet, finde ich das Angebot Deiner Bank recht attraktiv, und zwar deswegen, weil sie sowohl Orders mit Bedienung als auch Selbstbedienungsorders bietet. Andererseits scheinst Du so versiert zu sein, daß Du keine Bedienung brauchst.

    Man ist übrigens mit seiner Depotbank nicht verheiratet, auch kann man mehrere Depots nebeneinander haben.

    Was hast Du Dir denn für einen ETF ausgesucht?

    Die Verlustposten bei der PAX, u.a. uniimmo zbi, habe ich über die Pax zurückgegeben bzw. verkauft.

    Ok, Immobilienfonds sind nicht so toll, das weißt Du jetzt aber auch. Vermutlich ist es gut, daß Du das Ding abgestoßen hast. :)

  • Na ja, unter die langlebige Kategorie Frau falle ich nicht, ziemlich eindeutig unter die kurzlebige...;)Ronja ist ein Pseudonym und erinnert an eine Hundedame, die allerdings recht alt wurde...:)

    Zur folgenden Gebührenordnung, Auszug, habe ich noch Fragen an die Pax, die ich aber erst im neuen Jahr klären kann.

    Depotentgeltmin. 20,00 € pro Jahr, hauseigene Titel kostenfrei, je Fremdtitel 1,25 € min 5 € pro quartal, quartalsweise Abrechnung
    Die Mindestprovision persönlich / telefonisch50,00 €
    Die Mindestprovision bei Ordererteilung über Online-Brokerage10,00 €
    Die Provision bei Ordererteilung für einen Aktien / ETF-Sparplan 0,40 % min 1,60 €

    Bzgl. ETF würde ich auf einen breit gestreuten Index zugehen und mich vermutlich an die gängigen Empfehlungen, Warentest, Finanztip ... halten. Hättest Du eine Empfehlung (wenig Risiko, aber mehr Ertrag als Festgeld...)

    Danke für Deine Rückmeldungen!


    Herzliche Grüße

    Heinz-Werner

  • Ronja die Gebührenordnung der Pax hast du vorliegen? Nicht, dass da noch irgendwo ein Haken ist?

    Es wäre statt der ING auch zu überlegen, ob es smartbroker+ sein könnte. Immerhin Preis-Leistungstip von Finanztip. Keine % Order, was erfreulich ist.

    Zur Gebührenordnung habe ich noch Fragen an die PAX. Danke für den Tipp smartbroker!

  • a ja, unter die langlebige Kategorie Frau falle ich nicht, ziemlich eindeutig unter die kurzlebige...;)Ronja ist ein Pseudonym und erinnert an eine Hundedame, die allerdings recht alt wurde...:)

    Die meisten sind hier unter Pseudonym unterwegs. Sollte jemand allerdings einen weiblichen Vornamen als Pseudonym wählen, geht man davon aus, daß dieser Forist weiblich ist.

    Zur folgenden Gebührenordnung, Auszug, habe ich noch Fragen an die Pax, die ich aber erst im neuen Jahr klären kann.

    Wir sind hier die Finanzselbermacher, die uns zwar untereinander helfen, aber letztlich muß jeder Nutzer selber wissen, was er macht. Das gilt auch für Dich.

    Ich habe mir das Preis-Leistungs-Verzeichnis Deiner Pax-Bank geholt und es überflogen. Die Dinge, die Du hier anmerkst, sind mir beim Überfliegen nicht aufgefallen, sie sind aber in erstere Linie Deine Sache, denn Du hast bei denen ein Konto und erwägst, über sie zu handeln.

    Ich hatte nur die Provision gesehen (0,25% bei Selbstbedienung), die ist prinzipiell geringer als bei den üblichen Discountbanken. Die verlangen typischerweise 0,25% plus 4,90 € Fixum (allerdings mit Obergrenze, die bei der Pax wohl nicht besteht). Mindestprovision 10 € heißt: Mindestpostengröße 4000 € (wenn Du nicht mehr als 0,25% zahlen willst). Wenn Du 36 T€ auf einen Schlag anlegen willst, zahlst Du bei der PAX 90 € Spesen, bei anderen Discountern um die 50 €.

    Bezüglich ETF würde ich auf einen breit gestreuten Index zugehen und mich vermutlich an die gängigen Empfehlungen, Warentest, Finanztip ... halten. Hättest Du eine Empfehlung (wenig Risiko, aber mehr Ertrag als Festgeld...)

    Ich empfehle ungern, denn eigentlich ist die Wahl des ETFs Deine Verantwortung. Such Dir doch aus der Empfehlungsliste von Finanztip den schönsten heraus (und stelle sicher, daß Du ihn über die von Dir gewählte Plattform auch handeln kannst.

  • Die laufenden Kosten finde ich eher ungünstig und 0,4 % ungedeckelt beim Kauf/Verkauf sind auch happig. Solltest Du schon ein Depot bei der ING haben wäre es sicher einfacher es einfach dort zu machen.

    Davon abgesehen ist ein Direktbroker mit gutem Service durchaus was wert. Ob Smartbroker+ das leistet weiß ich nicht, ich hätte eher an Flatex gedacht, wenn es was neues sein soll.