ETF, andere Anlage oder gar nichts? Bitte um eine kleine Beratung.


  • Danke, Kater.Ka ! Sorry für die späte Rückmeldung und ein frohes Neues Jahr allerseits!


    Die Frage hat sich auch dank deines Hinweises erledigt und war tatsächlich ein Missverständnis meinerseits.




    Ansonsten hat sich meine Situation geändert hinsichtlich Autokauf. Das habe ich vor kurzem spontan aufgrund eines guten Angebots erledigt.


    Es bleiben momentan also 20k übrig, wovon ich 8 auf dem Tagesgeld lassen möchte, 1500 bleiben in Genossenschaftsanteilen und 10k würde ich gerne investieren. Dazu 3-400 wohl monatlich als Sparplan.


    Um noch etwas weiter zu diversifizieren werde ich wohl auf 80% MSCI World und 20% MSCI EM gehen.

    (Beim jährlichen Ausgleich damit das Verhältnis ca. stimmt, geht man da nach dem aktuellen Kurs oder der Aktienanzahl?)



    Unsicher bin ich mir jetzt ob ich die 10k jetzt tatsächlich direkt investieren soll, weil die Kurse ja recht hoch sind.

    Wie man an der vorangegangenen Diskussion hier sieht, kann mir das natürlich niemand abschließend beantworten, sondern muss ich selbst entscheiden.


    Vielleicht lege ich jetzt auch 5k rein, lasse den Sparplan laufen und lege dann die 5k nach bei Rücksetzern.


    Wäre es nicht auch sinnvoll Rücklagen zu haben, um diese in "Krisensituationen" wie im März 2020 nachzuschießen?


    Fragen über Fragen... ;)

  • Walden

    Für die Rücksetzer nehme ich dann immer mein Notgroschen sodass die nächsten Monate meine Sparrate sich dahingehend ändert, dass mehr auf die Auffüllung des Notgroschen und weniger in die ETF laufen.


    Gruss

    Jede Steuer hat etwas erstaunlich ungemütliches für denjenigen, der sie zahlen oder auch nur auslegen soll.


    Otto von Bismarck


    -Schlauer wird es nicht-


  • Das ist eine gute Idee! Danke :thumbup:

  • (Beim jährlichen Ausgleich damit das Verhältnis ca. stimmt, geht man da nach dem aktuellen Kurs oder der Aktienanzahl?)

    Wenn Du es machen möchtest geht es um das Werteverhältnis, d.h. man rechnet jeweils Anzahl Anteile * aktueller Kurs und schaut dann wie weit man von 80:20 weg ist. Man kann dann z.B. die Relation im Sparplan ändern oder kauft über Einmalinvest was dazu.

    Vielleicht lege ich jetzt auch 5k rein, lasse den Sparplan laufen und lege dann die 5k nach bei Rücksetzern.

    Das ist zwar von der Theorie falsch, würde ich aber auch so machen.

    Wäre es nicht auch sinnvoll Rücklagen zu haben, um diese in "Krisensituationen" wie im März 2020 nachzuschießen?

    Rücklagen soll man sowieso haben. Andererseits nimmt die Rücklage nicht an einer Kurssteigerung teil. Insofern würde ich nicht ewig lange warten. Mitte März ist statistisch ein Punkt, an dem sich Trends ändern können, und über Sommer wird es häufig auch unruhig. Viel länger würde ich nicht warten, denn dann kommt irgendwann die Jahresendrally.

  • Wenn Du es machen möchtest geht es um das Werteverhältnis, d.h. man rechnet jeweils Anzahl Anteile * aktueller Kurs und schaut dann wie weit man von 80:20 weg ist. Man kann dann z.B. die Relation im Sparplan ändern oder kauft über Einmalinvest was dazu.


    Ok, verstanden! Danke.


    Das ist zwar von der Theorie falsch, würde ich aber auch so machen.

    Mit Theorie meinst du die "Philosophie" von Finanztip? Also time in the market beats timing the market? ;)

    Und du würdest es trotzdem auch so machen, weil die Kurse momentan hoch sind?



    Rücklagen soll man sowieso haben. Andererseits nimmt die Rücklage nicht an einer Kurssteigerung teil. Insofern würde ich nicht ewig lange warten. Mitte März ist statistisch ein Punkt, an dem sich Trends ändern können, und über Sommer wird es häufig auch unruhig. Viel länger würde ich nicht warten, denn dann kommt irgendwann die Jahresendrally.


    Ok das ist Interessant. Also entweder noch ein paar Monate warten oder halt Augen zu und durch... ;)

  • Mit Theorie meinst du die "Philosophie" von Finanztip? Also time in the market beats timing the market? ;)

    Und du würdest es trotzdem auch so machen, weil die Kurse momentan hoch sind?

    Ich weiß dass unter Annahme steigender Märkte der frühe Einstieg der bessere ist. Je nach Anteil der Investition am Gesamtvermögen schmerzt natürlich ein drastischer Buchverlust. Das kann man durch gestaffelten Einstieg mildern. Allerdings hat es mich meistens Rendite gekostet ...

    Nach jedem steilen Anstieg kommt die Korrektur. Wir wissen nur nicht an welchem Punkt des Anstiegs wir sind und wir wissen nicht wie groß die Korrektur wird, d.h. das ewige Warten auf die Korrektur kann vergebens sein. Das gilt übrigens auf allen Zeitebenen. Ich will gerade eine Aktie kaufen und den Startkurs von heute morgen hat sie noch nicht wieder gesehen ...

  • Rebalancing mache ich nicht, auch wenn einige das für sinnvoll erachten. Warum sollte ich für die Wiederherstellung, eines willkürlich gewählten Verhältnisses, extra Geld bezahlen ?

    Weil es sich lohnt?


    Zum einen stellst Du wieder das Verhältnis ein, das Deiner Risikotragfähigkeit und -neigung entspricht. (Wobei ich Dir Altsachse zugestehen muss, dass ich für die Bestimmung des passenden Verhältnisses bisher über die Methode nach Gefühl nicht großartig hinausgekommen bin. Mal mit Value-at-Risk versuchen?)


    Zum anderen erhoffst Du Dir durch regelmäßiges Rebalancing ein kleines Renditeplus gegenüber "Laufen lassen". Langfristig wirst Du natürlich trotzdem die Rendite von 100 % Aktienanteil nicht erreichen können, aber das ist der Preis für die geringere Volatilität.


    Wenn Du Deine Aufträge nicht vom netten Kundenberater in der Bank ausfüllen lässt, nicht viele Positionen hast und das nur einmal im Jahr machst, dürften sich Aufwand und Kosten dafür in Grenzen halten.



    Soweit die Theorie. Mache ich das selbst? Konsequent??


    Mit vielsagendem Blick klappt seinen Rechner zu

    Guido

  • Update nach guten 4 Jahren!


    Ich musste neulich an meinen damaligen Beitrag hier im Forum denken, der so ziemlich den Beginn eines völlig anderen Denken über Geld und Investitionen in meinem Leben markiert.


    An dieser Stelle noch einmal vielen Dank an JDS  Kater.Ka  MichaG  Pantoffelheld ! Ihr habt mir damals sehr geholfen. <3


    Ich habe seitdem viel gelesen und gelernt und berate mittlerweile hin und wieder in der Familie und im Freundeskreis in Sachen Finanzen. Außerdem schaue ich ganz anders auf meine finanzielle Situation und begreife Konsumverzicht als essentiellen Teil des Vermögensaufbaus. Ich denke hier mittlerweile Generationenübergreifend und baue mir was auf.

    So nun aber, wie ist gelaufen in den letzten 4 Jahren:

    Aus den 22k im Gesamtportfolio wurden 95k.


    Neben dem FTSE All-World halte ich auch Bitcoin, ein nicht unerheblicher Teil meines Portfolios. Wenn ich Freunde und Familie berate, rate ich jedoch nicht zu einem solch hohen Anteil, sondern plädiere, natürlich je nach Anlagehorizont und finanzielle Situation zum global diversifiziertem Indexfonds. Erläutere jedoch meist meine Ideen zu Bitcoin und empfehle bei Interesse 3-5% des Gesamtportfolios.


    Meine Investitionsrate in den letzten 4 Jahren war recht unregelmäßig. Ich halte meine Ausgaben niedrig, ohne jedoch auf das schöne Leben zu verzichten. Beispiel: Habe mir damals einen mittlerweile 20 Jahre alten Volvo gekauft für 4k und mache alles weitgehend selbst mit einem Schrauberfreund. Ich liebe dieses Auto und freue mich jedes mal darüber wie günstig und trotzdem komfortabel ich Auto fahre.


    Investitionsrate ist derzeit im Schnitt bei etwa 1k monatlich. Ich halte es weiterhin flexibel. Fahre ich mal in den Urlaub, wird in dem Monat nicht investiert. Brauche ich Kohle nehme ich es vom Tagesgeld und fülle das anschließend wieder auf bevor wieder investiert wird.


    Der Einstieg in die Immobilienvermietung mit Freunden habe ich glücklicherweise nicht gemacht! Auch Dank Eurer Skepsis habe ich mich hiermit intensiv beschäftigt und spätestens nach der Lektüre von Kaufen vs. Mieten von Gerd Kommer, war diese Idee gestorben.
    Die Freunde rechnen sich leider die kommenden Instandhaltunskosten schön ("5k Euro Rücklagen reicht doch für eine so kleine Wohnung"). Darüber hinaus ist die Eigenkapitalrendite einfach schlecht in Konkurrenz zu institutionellen Großvermieter. Außerdem glaube ich die absurd hohe Hauspreissteigerung seit 2009 wird auf keine Fall so weitergehen.


    Das Eigenheim begreife ich mittlerweile als Luxus statt guter Investition. Hier versuche ich auch vielen Bekannten im Umfeld den Stress zu nehmen, dass "Mieten ja rausgeschmissenes Geld sei". Es ist eine Frage des Lifestyles, keine ökonomische Notwendigkeit. Hauptargument für das Eigenheim bei vielen die sich nicht so sehr mit Finanzen beschäftigen ist aus meiner Sicht jedoch der damit einhergehende "positive Zwangssparvertrag".


    Vielleicht gibt es irgendwann doch mal ein Eigenheim. Durch Übernahme in der Familie oder Erbschaft. Meine Freundin ist durchaus Interessiert daran, hat ähnliches Kapital und eine etwas höhere Investitionsrate. Wer weiß. Vielleicht schreibe ich hier nochmal ein Update in 4 Jahren... ;)

    Vielen Dank nochmal an alle und ich hoffe der ein oder andere findet es Interessant zu hören wohin sein Input geführt hat. :) <3

  • Danke für das Update Walden ! Ich war damals noch nicht im Forum aktiv, finde es aber trotzdem interessant, zu lesen, was einige Jahre später aus Deinen Plänen und Überlegungen geworden ist. Sieht man ja auch nicht so oft hier im Forum.

    Ich bin der Meinung, dass der aktuelle Markt die Gefahr einer Blasenbildung birgt. Deswegen würde ich bei den derzeitigen Höchstständen nicht in Aktien einsteigen wollen. Sollte der Dax aber z.B. auf ca. 10.000 - 11.000 Punkte fallen, würde ich die Lage auch schon wieder anders beurteilen.

    Weil ich es so schön fand, hier auch noch ein Zitat aus Dezember 2020. Der MSCI World steht inzwischen gute 80% höher. Der DAX auch knappe 70% höher als im Dezember 2020. Auf 10.000 - 11.000 Punkte ist er seither nicht mehr gefallen.


    Gut dass Du nicht darauf gehört hast, Walden !

  • Danke für das Update Walden ! Ich war damals noch nicht im Forum aktiv, finde es aber trotzdem interessant, zu lesen, was einige Jahre später aus Deinen Plänen und Überlegungen geworden ist. Sieht man ja auch nicht so oft hier im Forum.

    Weil ich es so schön fand, hier auch noch ein Zitat aus Dezember 2020. Der MSCI World steht inzwischen gute 80% höher. Der DAX auch knappe 70% höher als im Dezember 2020. Auf 10.000 - 11.000 Punkte ist er seither nicht mehr gefallen.


    Gut dass Du nicht darauf gehört hast, Walden !

    Hi, 12345 :)


    Da musste ich auch schmunzeln als ich den gesamten Threat jetzt nochmal gelesen habe. ^^


    Aber im Nachhinein ist man halt immer schlauer. Finde es schon gut und richtig den "Einsteigern" auch immer wieder die Risiken bewusst zu machen. Niemand kann den Random-Walk der Kapitalmärkte vorhersagen. Rezession und fallender Aktienmarkt oder gar Crash ist jederzeit möglich. (Für junge Investoren mit langem Anlagehorizont in der frühen bis mittleren Phase ihrer Anlagekarriere ein Geschenk des Himmels... ;))


    Bei ausreichendem Anlagehorizont und breiter Diversifikation plädiere ich dennoch mittlerweile immer zur direkten Investition des geplanten Volumens und somit gegen eine gestreckte Investition in Tranchen. Einfach weil ich aufgrund des Random-Walks nichts von Market Timing halte und direkte Investition rein statistisch die bessere Entscheidung ist.


    Einziger Punkt für das spätere Anlegen vorhandener und eingeplanter Cashbestände sind für mich persönlicher Natur: Wer 100k in einen World-ETF investieren möchte und bei einem Buchverlust von 20% in Stress gerät und nicht mehr schlafen kann, der sollte sich vielleicht besser langsam rantasten.