mehrere ETF´s Sparpläne

  • Hallo Community,


    ich nerv euch nochmal;)


    Nämlich ich habe für die Altersvorsorge eine Art Rentenversicherung (Indexgarant) abgeschlossen, dort zahle ich aktuell 50€ ein pro Monat.

    Jetzt ist die Frage, weil bei mir Geld anhäuft auf meinem Girokonto, ob ich das Geld nicht dann in ETF´s Sparpläne investieren soll.


    Soll ich in einen Sparplan mehr investieren oder in mehrere Sparpläne dafür weniger einzahlen ?


    LG

  • Beim Blick auf die Webseite und das dortige kontext-lose "Testurteil: Sehr gut" fällt mir spontan ein: "Wählen Sie die Partei, denn sie ist sehr gut" ;-), aber Spaß beiseite:


    "Attraktive Renditechancen durch Indexbeteiligung – ohne Verlust Ihres vorhandenen Kapitals"

    -> Wenn Du ins Kasino gehst und der Kasinobetreiber sagt: Willkommen, freier Eintritt, bitte spielen Sie hier mit möglichst viel Geld, denn Sie können nur gewinnen und nicht verlieren. Was würdest Du tun?

  • Verkaufe dieses Produkt bzw. ähnliche Funktion auch..

    Wenn du Wertschwankungen akzeptieren möchtest/kannst, dann ist ein Aktien ETF die bessere Wahl.

    Wenn du Sicherheit an erster Stelle stehen hast, dann ist die Anlage nicht so verkehrt.


    Mir würde jetzt spontan das Beispiel mit den Äpfeln und Birnen einfallen...;)

  • Geh mal auf den obigen Sparkassenversicherung-Link, klicke ganz unten auf "Wo finde ich gesetzliche Basisinformationen". Dann dort "hier" klicken, und danach den Tarif auswählen (also ARTI - SV IndexGarant, dann z.B. 30 Jahre, laufender Betrag, und die Gewinnverwendung (ist aber ziemlich egal was, ich klicke auf Kapitalzuwachs oder Eurostoxx).


    Dann im pdf auf Seite 2 die Hochrechnung anschauen. Im mittleren Szenario: Nach einem Jahr -30% (sprich die Sparkasse bedient sich kräftig mit Gebühren), nach 15 Jahren 0.09% (also nichts!) und nach 30 Jahren 1.01% (sprich keine Inflationsabsicherung, und weniger als mit Festgeld aktuell erreichbar ist, und dafür muss man 30 Jahre Einzahlen, und die Sparkasse berechnet dafür wie auf der dritten Seite steht 12*50Euro/1000Euro * 6595 Euro = ca. 4000 Euro Kosten. Mit den Zahlen kann jeder selbst entscheiden, was man tun würde.


    Und die Antwort auf die Kasino-Frage ist leider nicht "viel spielen", sondern: Wenn sichergestellt ist, dass ich keinen Verlust mache, dann werde ich auch so gut wie keine Rendite machen (denn risikolose Rendite gibt es nicht), auch wenn das Prospekt von angeglichen Chancen spricht.



    Zocken und ETF ist wie Rasen und VW Golf. Das geht, aber er zocken (rasen) will sollte ein anderes Auto wählen.


    Auf der Seite und im Forum gibt es viel passende Information. Z.B. im Podcast oder hier https://www.finanztip.de/geldanlage/.

    Gut gemeinter Ratschlag: In Ruhe ausführlich einlesen und dann kundig entscheiden.

  • Kann es nicht öffnen, das wären Kosten von 22 Prozent. Kann ich mir jetzt fast nicht vorstellen...

  • Wie sieht denn die dritte Seite aus, und was steht da bei Gesamtkosten "Wenn Sie nach 40 Jahren einlösen"?


    Außerdem hast Du vergessen, zwei weitere mögliche Zahlen rot zu umkringeln :-). Aber ok, gut! Wenn Du die Zahlen zu Deinem Vertrag hast und die durchschnittliche Rendite und Schwankung der weltweiten Aktien-ETFs kennst, dann wirst Du ja entscheiden können.

  • FoulerHD

    M.E. ist der einzige echte Vorteil von Indexgarant die Sicherheit vor Pfändung im Falle von Insolvenz oder wenn man in Hartz 4 rutscht.

    Indexgarant darfst Du dann als Altersvorsorgeprodukt behalten, während Du ein ETF-Depot auflösen/verbrauchen müsstest.

    Dieses Risiko muss man halt abwägen. Mit einem eigenen ETF Depot wirst Du mit ziemlicher Sicherheit auf 40 Jahre eine höhere Rendite erzielen. Außerdem bleibst Du flexibel. Du kannst bei Bedarf jederzeit an das Geld heran.


    Zu den Renditeaussagen von Versicherungen generell nur soviel. Ich habe 1990 eine dynamsiche Kapitallebensversicherung (KLV) abgeschlossen (Garantiezins seinerzeit 3,5%).

    Bis etwa 2010 sah das Renditeversprechen/Entwicklung meiner KLV auch noch ganz gut aus.

    Inzwischen zahle ich aber gegenüber 2010 rund 20% höhere Beiträge, aber die Renditeerwartung/Entwicklung ist trotz der Beitragserhöhungen nahezu auf dem Stand von 2010 stehen geblieben!

    Die Versicherungsbranche ist extrem flexibel und politisch gut vernetzt, wenn es um Kürzungen Ihrer Leistungen geht. Im Zweifel zahlt der Kunde die Zeche.

    Die Dynamik meiner KLV habe ich inzwischen gekündigt und investiere die gesparte Beiträge lieber in mein ETF-Depot!

  • Die Versicherungen rechnen häufig die Kosten auf die Laufzeit (zB 40 Jahre) hoch, ziehen diese jedoch komplett innerhalb der ersten zB 5 Jahre ab. Daher gehen erste Einzahlungen in hohem Maß (im 1. Jahr zB > 30%) an die Versicherung/Bank.


    Deine Schlussfolgerung ist allerdings ein häufiger Irrglaube. Google mal „versunkene Kosten“ oder „sunk cost fallacy“.


    Das soll nicht heißen, dass Du kündigen sollst, denn die (teure) Versicherung kann dennoch die beste Lösung für Deine Altersvorsorge sein (das findet man nur in einer Beratung oder mit viel Einlesen raus, und nicht in einem Verkaufsgespräch bei der Sparkasse). Und weil MichaG es nicht glauben konnte, was sind denn die Gesamtkosten?

  • Klar, ist eine Honorarberatung möglicherweise empfehlenswert. Allerdings sollte man eine Beratung machen bevor man einen Vertrag unterschreibt! ;)


    Aber die letztliche Entscheidung nimmt der auch der Honorarberater nicht ab. Der kann Dir auch nur Produkte empfehlen, die er nach dem intensiven Gespräch mit Dir heraussucht. Deine Risikobereitschaft und Zukunftsplanung sind dabei wichtige Punkte.

    Darüber solltest Du Dir zunächst mal klar werden (z.B. geplante Selbstständigkeit, späterer Immobilienkauf, usw.)


    Das von Dir genannte Produkt ist halt eine Versicherung, die Dir Deine Beiträge garantiert. Sprich Alles was Du mal an Beiträgen eingezahlt hast, bekommst Du auch mindestens wieder raus (ohne Inflationsausgleich!).

    Wenn Du Dein Geld selbst investierst (z.B. ETF) kann Dein Geld im schlimmsten Fall auch ganz weg sein (ziemlich unwahrscheinlich). Zumindest aber ist die Schwankungsbreite (Volatilität) Deiner Investition hoch. Unter Umständen gehst Du einige Jahre sogar ins Minus. Dafür hat Du ungleich höhere Renditechancen.