Hallo!
Ich habe soeben N. N. Talebs "Der Schwarze Schwan" durchgelesen (uff) und bin nun etwas verunsichert. Er wettert u.a. gegen die Modern Portfolio Theory und schreibt in einem Zusatz am Ende des Buches ("Kapitel VIII: Zehn Prinzipien für Robustheit von Gesellschaften gegenüber Schwarzen Schwänen", ursprünglich in der Financial Times 2009 nach den Explosionen am Markt):
Zitat9. Die Bürger dürfen nicht von Finanzprodukten als Verwahrungsorten für Werte abhängig sein und dürfen sich bei ihrer Alterssicherung nicht auf die fehlbaren Ratschläge von "Experten" verlassen.
Das wirtschaftliche Leben muss entfinanzialisiert werden. Wir müssen lernen, die Märkte nicht als Lagerhäuser für Werte zu benutzen: Trotz gegenteiliger Ansichten von "Experten" bieten sie nicht die Sicherheiten, die Normalbürger verlangen können. Investitionen sollte man nur aus Spaß tätigen. Die Bürger sollten wegen ihrer eigenen Geschäfte (über die sie die Kontrolle haben) beunruhigt sein, nicht wegen ihrer Investitionen (über die sie keine Kontrolle haben).
Wenn ich das Buch recht verstehe, läuft das gegen die üblichen Empfehlungen von Stiftung Warentest, Finanztip, Gerd Kommer, etc. Taleb selbst erwähnt die "Hantel-Strategie", in der man z.B. den Großteil seines Vermögens in sichere Staatsanleihen steckt und mit dem restlichen Geld sehr hohes Risiko eingeht. Passt, da er ja Heckenfondsmanager war/ist.
Nun sitze ich hier und grüble, was das für mich bedeuten sollte Hat jemand Ideen?