1) Sagen wir ich bespare bei der ING einen ETF mit monatlicher Sparrate, so ist dieser Sparplan kostenlos (bis auf die TER des ETF's). Einmaleinzahlungen kosten dagegen 4,95€ + 0.25% Gebühr. Wäre es stattdessen nicht möglich, einmalige Summen über die einmalige manuelle Erhöhung des Sparplans einzuspeisen um diese Gebühr zu umgehen, und die Rate nach Ausführung wieder zu reduzieren?
Ja, das machen viele so bei der ING. Man kann mehrere Sparpläne zu je 1.000 EUR einmalig ausführen lassen, und das auch noch an 4 Terminen im Monat, da kann man schon einiges an Geld platzieren.
2) Ist der Zeitpunkt (Uhrzeit) der Sparplanausführung relevant und wenn ja, ist es möglich eine konkrete Uhrzeit für die Ausführung einzustellen? Hintergrund: es wird häufig geraten, Aktien zwischen ca. 16-17Uhr zu kaufen, wenn die meisten (relevanten) Börsen der Welt geöffnet sind. Würde ein Sparplan z.B. am 1. jeden Monats um 00:00 Uhr ausgeführt, könnten mir langfristig höhere Preise für den Kauf entstehen, ist das soweit korrekt?
Ich bin auch bei der ING. Man kann sich keine Uhrzeit aussuchen. die Sparpläne werden morgens um 9 ausgeführt (also zu normalen deutschen Börsenöffnungszeiten. Man muss also keine Angst haben, durch Ausführung um Mitternacht oder zu sonst einer abseitigen Zeit einen nicht marktgerechten Kurs zu erhalten.
Meine Idee: Die beiden zueinander gleichen ETF's solange mit gleicher Rate zu besparen, bis der/die ausschüttende/n den Freibetrag von ca. 1000€/Jahr an Dividenden erreicht, den Sparplan des/r Ausschüttenden dann zu stoppen und nur noch den Thesaurierer zu besparen?
Einfacher geht das, indem Du „rollst“, das heißt zum Jahresende einmal schaust, wieviel Freibetrag noch übrig ist und genau so viele Anteile verkaufst und wieder kaufst, dass Du den Freibetrag ausnutzt. Vorteil: Genaue Planung möglich, auch schon in den ersten Jahren kein verfallener Freibetrag (vorausgesetzt es gibt genug Gewinn).
Bei einem Ausschütter gibt es bei den großen marktbreiten Welt-ETFs Ausschüttungen von gerade mal ca. 1,5% (also auf 10.000 Eur ETF-Volumen ca. 150 EUR Ausschüttung). Da müsste man schon ein erhebliches Volumen haben, um den Freibetrag ausnutzen zu können.
Und: Ausschütter sind auf lange Sicht und insbesondere in der Entnahmephase steuerlich nachteiliger. Denn Ausschüttungen kommen, ob Du sie gerade brauchst oder nicht, und sie werden immer komplett zu 100% versteuert. Bei einem Thesaurierer fällt nur die Vorabpauschale an, ansonsten wird die Steuer auf Gewinne gestundet, und auch bei der Entnahme kann man steueroptimiert Anteile mit möglichst geringem Gewinnanteil verkaufen.
Alle vier werden parallel sagen wir mit 100€/Monat bespart. Ist nun einer dieser ETF's am Monatsende deutlich stärker gefallen als die drei anderen, würde ich manuell die Sparrate zum 1. des Monats für diesen ETF erhöhen (z.B. auf 200€ --> "günstig einkaufen") und die der anderen entsprechend und je 33€ reduzieren. Kann das Sinn machen oder zu einfach gedacht?
Das nennt sich „Rebalancing“ und muss jeder machen, der manuell die Gewichtung mit mehreren ETFs steuern will. Problem an der Sache: Irgendwann ist dein Depot so groß, dass Rebalancing mit Sparraten nicht mehr funktioniert. Bei einem Depot von 500.000 EUR entspricht gerade mal 1% Schwankung einem Betrag von 5.000 EUR. Lass mal einen ETF mit 25% Depotanteil (= 125.000 EUR) um 30% runtergehen, dann kommst du in Bereiche, wo mit der Sparrate allein nicht viel zu holen ist.
Ich persönlich würde immer nur einen einzigen, weltweiten, marktbreiten ETF nehmen, z.B. einen FTSE All World oder MSCI ACWI. Vorteil: Das Rebalancing ist automatisch eingebaut und passiert ohne Dein Zutun und ohne Gebühren oder Steuern auszulösen. Wenn sich z.B. der Marktanteil der Schwellenländer erhöht, wird der Anteil automatisch auch im ETF höher. Nachteil (wenn man darin einen Nachteil sehen will): Man kann sich die Gewichtung nicht selbst zusammenbasteln, wie man möchte.