Es ist wie immer im Leben auch einfach eine Zeitfrage - um immer wieder dran zu bleiben, kostet es immer und immer wieder Zeit. Aber das trifft nun mal auch auf ganz viele andere, sehr wichtige Dinge/Themen zu. Der Tag hat aber für uns alle leider nur 24 Stunden und erholen (zumindest im Urlaub) soll man sich ja auch noch 
Selbstverständlich ist vieles eine Zeitfrage. Nicht Jeder wird Finanzen zum Hobby machen, so wie es hier die Vielschreiber wohl gemacht haben. Das muss auch gar nicht sein. Aber hier geht es wie gesagt um sechsstellige Beträge, auch was nur den Unterschied zwischen mancher Rentenversicherung und der selbstständigen Anlage in einen Welt-ETF angeht. Manchem ist denke ich gar nicht klar wie viel Vermögen im Erwerbsleben aufgebaut werden kann, was der Zinseszinseffekt ausmacht und wie Kosten zum Beispiel von Versicherungen Rendite und letztlich auch den Zinseszins auffressen können.
Ich kann und will nicht beurteilen, wie du deine Zeit verbringst. Aber mal ein Buch mit 200-300 Seiten zu lesen, wenn man sich dadurch womöglich sechsstellige Beträge sparen bzw. erwirtschaften kann? Ein ganz guter Stundenlohn finde ich.
Hast du dich schon mal damit beschäftigt ein Auto zu kaufen, oder einen Kühlschrank, oder einen Computer oder Fernseher? Setze hier irgendein Konsumthema ein. Wieviel Zeit investierst du in solche Dinge?
Wie gesagt: es ist völlig verständlich und ohnehin in Ordnung, wenn man sich mit dem Thema nicht beschäftigen will. Aber dann bestimmt eben ein anderer, den du bezahlst, für dich - und der ist primär und völlig zurecht in erster Linie auf seinen eigenen Vorteil aus und nur in zweiter Linie dann auf den deinigen, solange es seinem eigenen nicht im Weg steht. Du kannst übrigens auch einen Honorarberater mit so etwas beauftragen. Den bezahlst du dann transparent für seine Dienstleistung und der wird dich vermutlich eher in deinem Sinne beraten. Kostet aber eben Geld, das man auf einer Rechnung direkt sehen kann und nicht wie bei einem gewöhnlichen Finanzprodukteverkäufer mehr oder weniger versteckt ist.
Es ist deine Entscheidung was dir lieber ist 
Daher kann ich natürlich auch die Statistik der zurückhaltenden Aktionäre verstehen. Über der ganzen Thematik schwebt ja durchweg das Damoklesschwert der riskanten Anlage und (je nach Risikolevel) des Totalverlusts. Gepaart mit "immer dranbleiben"-Thema und der Tatsache des ein oder anderen "Börsen-Crashs" (was dann in den Medien rauf und runter ging) kann das bei vielen eben diese Verschlossenheit (verständlicherweise) hervorrufen.
Das "Dranbleiben" bezieht sich weniger darauf, dass du ständig wieder ein neues Buch lesen musst. Im Gegenteil. Eigentlich bedeutet es mehr "informiere dich einmal - und danach musst du es nur noch schaffen die Füße ruhig zu halten", was den meisten am ehesten glücken wird, wenn sie eben nicht ständig die neuesten Informationen haben. Es bedeutet einmal eine Strategie haben und an ihr festhalten. In Krisenzeiten nicht (panisch) auszusteigen. Ich stimme dir völlig zu, dass die Nachrichtenlage in solchen Situationen nicht helfen wird. Ob man es wirklich schafft die Füße still zu halten, weiß man erst in einer solchen Situation, die höchstwahrscheinlich im Leben jedes Anlegers mindestens einmal kommen wird. In dem Moment muss man sich dann an seine Strategie erinnern und dass eben genau das dazu gehört - denn ohne diese kurz- und mittelfristigen Schwankungen gibt es keine Rendite. Wenn man sich das auch nachdem man sich informiert/eingelesen hat gar nicht zutraut, dann sollte man es vielleicht wirklich nicht selbst machen und/oder eben nur in renditeschwache Anlageformen gehen. Jeder sollte selbst entscheiden und sich mit seiner Entscheidung wohl fühlen. Um das aber wirklich beurteilen zu können, sollte man sich eben damit beschäftigen. Die Zeit sollte es finde ich Jedem wert sein. Aber auch das ist die eigene Entscheidung.
Vielleicht liege ich falsch, aber diese Aussage kann doch nicht richtig sein? Das sollte doch über einen gesetzlich vorgeschriebenen Fonds bzw. eine Auffang-Assekuranz für die Assekuranz abgesichert sein?!
Es gibt immer Auffangnetze. Aber ob die am Ende ausreichen, wenn ein großer Versicherer oder mehrere pleite gehen? Ob dir das in einer wirklich großen Krise hilft? Wir wissen es nicht. Das Kontrahentenrisiko ist aber definitiv vorhanden.
Was ich aber zwischen den Zeilen raushöre/rauslese:
Alle Privatrente-Finanzprodukte sind schlecht/wenig hilfreich (wenn man nicht gerade die Maximalförderung für viele Kinder oder dergleichen erreichen kann).
Wenn das wirklich so ist, dann wäre das ja schon irgendwie ein Armutszeugnis für ein Land wie Deutschland.
Nun ja. In manchen anderen Ländern gibt es eben aus genau diesem Grund eine größere Aktienkultur und mehr die Mentalität des Selbermachens. Die Versicherungs- und Finanzlobby ist in Deutschland eben groß und die wollen ein großes Stück vom Kuchen haben. Der Politik fällt es offensichtlich schwer davon unabhängige Produkte bzw. ihre Rahmenbedingungen zu konzipieren. Es soll ja Bewegung in einige Themen kommen. Ob das passieren wird, bleibt abzuwarten.
Aber eine kleine Einschränkung zu deiner Zusammenfassung: für manch einen, der sich partout nicht mit dem Thema Vermögensaufbau selbst beschäftigen will, kann es vielleicht tatsächlich besser sein eine Rentenversicherung abzuschließen, als sein Leben lang alles zu verkonsumieren und später Probleme zu kriegen. Das ist allerdings kein Grund diese Produkte zu empfehlen, sondern eher eine Einschätzung. Wer den Sprung in dieses Forum gemacht hat, wird vermutlich recht schnell an die Stelle kommen, dass eine solche Versicherung selten sinnvoll ist.
Relativ günstige Netto-Policen können wie schon erwähnt übrigens ok sein, wenn man das Langlebigkeitsrisiko unbedingt abdecken möchte und dafür eben bereit ist etwas zu bezahlen. Dafür gibt es valide Argumente, ebenso wie das von dir angeführte Argument des Schutzes bei der Inanspruchnahme von Sozialleistungen. Ich persönlich denke, dass es ganz ohne Risiko nie geht und diese Fälle für mich eher unwahrscheinlich sind.