Beiträge von Impidimpi

    VL-Anlageverträge werden meist vergünstigt oder gar kostenfrei angeboten, z.B. kostenfreier Sparplan und/oder kostenfreies Depot. Die pauschale Aussage, dass das teuer ist bzw. sein muss, ist nicht haltbar.

    Dann zeige uns doch bitte deine Beispiele dafür :)

    Ich kann dir gerne etwas nennen:

    - Bausparverträge sind ja definitiv nie kostenlos

    - Banksparpläne: ING VL-Sparen kostet keine Gebühr, aber bringt auch nur 1,5% p.a., was zumindest im aktuellen Zinsumfeld hohe Opportunitätskosten nach sich zieht

    - VL-Depot: Finvesto ist mit 10€ p.a. + 0,2% der Anlagesumme das günstigste Depot

    Alle haben gemeinsam, dass man sie nicht ganz einfach ohne Kosten vor Ablauf der 6-7 Jahre kündigen kann.

    Das oben sind die meines Wissens nach günstigsten VL-Angebote, die es gibt. Wo liegt der Vorteil im Vergleich zur "freien Anlage" und wo sind die kostenlosen oder vergünstigten Angebote?

    Bei meinem Arbeitgeber gibt es auch so eine Regelung, jedoch findet sich in der dazu gehörigen Regelung auch die folgende Passage...

    Wenn sich die Rahmenbedingungen ändern, kann man dann darüber nachdenken etwas an seiner persönlichen Strategie zu ändern. Vielleicht wird das Vermögensbildungsgesetz irgendwann mal reformiert. Vielleicht stellt der Arbeitgeber die freiwillige Gehaltserhöhung von 40€ ein. Dann kann der TE immer noch einen VL-Vertrag abschließen. Arbeitgeber sind übrigens generell nicht dazu verpflichtet einen Arbeitgeber-VL-Anteil zu zahlen. Sie sind lediglich dazu verpflichtet auf Wunsch aus dem Arbeitnehmer-Netto in einen VL-Vertrag zu zahlen.

    Ja, ich hoffe es. Ich kann nachts nicht mehr schlafen. Morgen meldet sich die Bank und dein weiß ich genaueres über das Festgeldkonto.

    Wann läuft das Festgeld eigentlich regulär aus?

    Doch, aber auf die möchte ich nur in der alles größten Not zurückgreifen. Eigentlich würde ich das gerne alleine ausbaden.

    Das kann ich verstehen. Aber es scheint mir hier diese größte Not zu sein. Aus manchen Situationen kann man nicht unbedingt komplett alleine raus. Ohne dich nun zu neuen Schulden motivieren zu wollen. Das Ganze ist nur sinnvoll, wenn du einen Plan hast und es mit einem Mindset-Wechsel verbindest.

    Mein Vorschlag: Setz dich hin und mach dir einen Plan, wie du mit Betrag X, den du dir bei den "Bekannten" leihst, aus deiner Situation rauskommst und wie und wann du den Betrag wieder zurückzahlst. Du kennst dein Gehalt und wann es ungefähr eingeht, du kennst deine Schulden die du hast. Du weißt, dass du (Faustformel!) 3-6 Netto-Monatsgehälter als Notgroschen brauchst. Und du weißt, deswegen fragte ich, wann dein Festgeld ausläuft. Damit lässt sich ein Plan stricken. Plane wie lange du etwa brauchst bis du aus der Pfändungsgeschichte raus bist und einen Notgroschen hast. Dann kannst du deine sonstigen (privaten) Schulden zurückzahlen. Während der ganzen Zeit Ausgaben natürlich nur auf ein Minimum reduzieren, alles an nicht lebensnotwendigem Konsum einstellen. Und diesen Plan stellst du dem, der dir aushelfen soll, direkt vor und hältst dich dann daran. Dann hast du nämlich das Heft in der eigenen Hand, zumindest in größeren Teilen als wenn du einfach nur um Hilfe bittest ohne einen konkreten Plan. Das Festgeld kann ja auch notfalls als eine Art "Versicherung" für deine privaten Helfer dienen, dass sie spätestens dann ihr Geld bekommen, sollten alle Stricke reißen.

    Wünsche dir ganz viel Erfolg, wie auch immer du die Situation letztlich lösen kannst!

    Ohne Förderung macht es keinen Unterschied, Gehalt und VL erhöhen beide das Brutto.

    Dem schließe ich mich an und ergänze noch, dass du sogar nur Nachteile dann hast aus meiner Sicht: VL-Verträge sind in der Regel teurer und weniger flexibel als wenn du das Geld selbst anlegst.

    Wenn man nicht die Wahl hat, dann kann/sollte man VL natürlich mitnehmen sowie wenn du die Arbeitnehmersparzulage bekommst, was bei dir wohl nicht der Fall ist. Ein weiteres Szenario wäre noch, wenn du schon einen bestehenden VL-Vertrag hättest, der bespart werden müsste bis die 6-7 Jahre voll sind, weil ansonsten Förderungen aus der Vergangenheit verloren gehen würden.

    Emerging Markets ja, Small Caps nein. Emerging Markets UND Small Caps sind im MSCI ACWI (IMI) enthalten.

    Das sollte man aber dann nochmal etwas präzisieren: FTSE hat eine etwas andere Grenze zwischen Small und Mid Caps. Das führt dazu, dass der FTSE All World zwischen dem ACWI (ohne Small Caps) und dem ACWI IMI (mit Small Caps) liegt. So gesehen sind nach MSCI-Definition im FTSE All World tatsächlich Small Caps mit drin - aber eben nur die größeren.

    Zahlen ungefähr aus dem Kopf:

    - MSCI ACWI: ca. 85% Marktkapitalisierung

    - FTSE AW: ca. 90% Marktkapitalisierung

    - MSCI ACWI IMI: ca. 99% Marktkapitalisierung

    Wenn du "alle" Small Caps mit drin haben willst, dann bleibt nur der MSCI ACWI IMI. Der FTSE AW ist ein Mittelding auf bereits sehr hohem Diversifikationsniveau. Am Ende ist es Geschmackssache. Mir persönlich reicht der FTSE AW, mir war es als ich mich für ihn entschieden habe wichtiger, dass der ETF deutlich mehr Volumen hatte. Aber den ACWI IMI kannst du genauso nehmen - und auch einen ACWI ohne IMI. Selbst wenn du ganz auf Small Caps verzichtest, wirst du keinen Beinbruch erleben. Ob du nun noch 5 oder 10% von diesem oder jenem mehr hast, macht den Braten nicht fett aus meiner Sicht.

    Meine Gedanken hinter einem Mehr-ETF-Ansatz...langfristig soll die Beimischung von EM und SmallCaps eine Mehr-Rendite und/oder eine bessere Rendite-Risiko-Situation bringen.

    Nun, es gibt sogenanntes Factor-Investing. Faktoren, die eine langfristig moderate Mehrrendite bringen können. Das ist das was du letztlich ansprichst. Dazu gibt es tatsächlich Erkenntnisse. Allerdings auch Erkenntnisse, dass diese Faktoren eben eher unsicher sind. Deshalb halte ich die 1-ETF-Lösung nach Marktkapitalisierung auch für sinnvoll: da ist bestenfalls dann fast alles drin (ACWI IMI, FTSE AW).

    Das würde natürlich klar für eine Ein-ETF-Lösung sprechen. Aber ist dem wirklich so? Es gab ja auch Zeiten, in denen EM über Jahre deutlich besser als DM liefen. War in diesen Zeiten der Anteil EM singnifikant höher in den Welt-ETFs?

    Wenn die EM besser laufen, dann wird der Anteil der EM in den All-World-ETFs auch entsprechend steigen. Das gleiche bei den Small Caps. Du machst dann natürlich nicht direkt die gleiche Rendite mit wie wenn du sie übergewichtet hättest. Aber du bist eben automatisch in alle Richtungen gut aufgestellt, könnte man sagen. Das Rebalancing geschieht automatisch und prognosefrei.

    in einen oder mehrere ETFs investieren. Die Grundsatzfrage lautet dabei nach wie vor: Alles in einen ETF ok? Oder aufgrund der Höhe (> 100k) besser in mehrere ETFs?

    Alles in einen ETF ok.

    Wenn du in einen breit gestreuten ETF investierst spielt es keine Rolle, ob du 10.000, 100.000 oder 1.000.000 investierst. Ja, man KANN sich Gedanken machen andere Assets oder eine andere Allokation zu wählen, wenn man meinetwegen ein sechsstelliges Vermögen hat, weil es sich dann überhaupt erst etwas mehr auswirkt, wenn man eine bestimmte von der Marktkapitalisierung leicht abweichende Strategie verfolgt. Aber das bedeutet nicht, dass es nicht weiterhin völlig hinreichend ist einen einzigen All-World-ETF zu nehmen. Um es klar zu sagen: ein einziger ETF reicht auch langfristig völlig aus. Niemand weiß, ob eine andere Allokation langfristig besser ist.

    Was erhoffst du dir von mehr als einem ETF? Das solltest du als Strategie formulieren. "Aufgrund der Höhe" mehr als einen ETF zu nehmen ist keine Strategie. Wenn du dir eine Mehrrendite erhoffst, dann kannst du das ja formulieren. Hier im Forum wirst du sowohl 100% All-World als auch 70/30 und alles dazwischen hören wenn du fragst. Aus meiner Sicht sollte man wenn man etwas anderes als einen einzigen ETF nimmt heute dafür einen guten Grund formulieren und sich klar drüber sein, dass man das dann auch so durchziehen "muss". Also jährliches striktes Rebalancing und immer in die Gefahr laufen, dass man dann doch mal Gedanken bekommt "EM ist ja wieder schlecht gelaufen... soll ich wirklich rebalancen??". Gerade weil du offensichtlich aus einer etwas zerklüfteten Vermögensallokation kommst, würde ich persönlich sagen: lieber einfach halten.

    Danke für die Antwort. Die Menge machts, der Nebel lichtet sich. Darf ich fragen, bei welchem Neo-Broker Du bist? Mir schwirren zwei im Kopf: Trade Republic und Scalable. Spricht da irgendwas gegen den einen oder anderen?

    Ich bin genau genommen bei dreien:
    - Finanzen.net Zero

    - Scalable.Capital

    - Trade Republic

    "Aktiv" (oder "passiv", je nach Sichtweise ;) ) nutze ich Finanzen.net Zero. Da sind alle Käufe und Verkäufe ab 500€ kostenlos, was ich gerade für Geldmarkt-ETFs, die eine Art Tagesgeldersatz sind, gut.

    Vorher hatte ich alles bei SC. War da auch insgesamt zufrieden.

    Mir gefällt bei Zero, dass die Browser-Desktop-Version besser und übersichtlicher ist für mich und die Secure-App von der Broker-App getrennt ist.

    Bei TR versuche ich nun bereits seit mehreren Wochen (bald zwei Monate) mein Depot übertragen zu lassen - bisher erfolglos. Man hört da leider nun immer wieder von problematischen Supportfällen. Ich vermute, dass die aktuell nicht gut klarkommen mit den vielen Kunden, die sie durch die Zinsaktion bekommen haben das letzte Jahr über und vermutlich auch durch die Umstellungen hin zum Girokonto usw.

    Grundsätzlich kann ich alle drei empfehlen, ich wollte sie bewusst auch alle mal testen, hab mich aber nun für Zero entschieden.

    Herzlich willkommen :)

    ich habe seit Ewigkeiten Boni-Sparbücher bei einer regionalen Bank. Ich zahle dort monatlich 100 € ein (mehr geht leider nicht). Ich bekomme immer gestaffelt einen Bonus. Nun bin ich bei 100 % Bonus angekommen. Das heißt, ich zahle jeden Monat 100 € selbst und 100 € von der Bank auf das Sparbuch ein. Zinsen gibt es auf diesem Sparbuch nicht. Ich könnte das Sparbuch jederzeit auflösen und das Geld anderweitig anlegen.

    Da fällt mir doch ein, dass das kürzlich Thema war:

    Sparkassen Prämiensparen: Anspruch auf Zinsnachzahlung
    Die Sparkasse kündigt viele hoch verzinste Sparverträge ihrer Kunden. So prüfst Du die Rechtmäßigkeit der Kündigung und ob Du Zinsen nachfordern kannst.
    www.finanztip.de

    Auf jeden Fall mal überprüfen, ob da auch für dich etwas zutrifft, oder ob es da sonstige interessante Infos für dich gibt.

    Grundsätzlich halte ich das für ein zumindest heute recht unnötiges und undurchsichtiges Finanzprodukt. Und erst recht wenn es da solche Probleme mit zu geben scheint.

    Das Ganze läuft noch ca. 2 Jahre dann würde ich so ca. 44k€ bekommen; wenn ich es heute entnehmen wären es ca. 39/40k€

    Meine simple Rechnung: 40k bei Trade Republic anlegen -> 3,75 % kassieren -> 125 € im Monat

    Nun ist natürlich dieser Zins bei TR nicht für 2 Jahre gesichert.

    Ich an deiner Stelle würde das Geld jetzt rausnehmen und selbst flexibel in eine moderne Anlageform anlegen.

    Ohne deine Gesamtvermögenssituation zu kennen, ist es schwierig dir konkrete Tipps zu geben. Der Zins bei TR ist natürlich nicht garantiert. Du könntest alternativ auch alles in einen Geldmarkt-ETF legen und dir Zins-Hopping sparen. Ich finde das aktuelle Konzept von TR noch etwas intransparent. Da lege ich lieber direkt in einem Geldmarkt-ETF an. Oder auf einem guten normalen Tagesgeldkonto.

    Oder was haltet ihr davon eine billige Studenten Bude zu kaufen für ca. 50k und dann zu vermieten?

    Halte ich nicht viel von. Immobilien zur Vermietung werden häufig was den Aufwand angeht, sowohl monetär als auch praktisch/nervlich, stark unterschätzt. Du müsstest wissen, ob du der "Vermieter-Typ" bist. Wenn du das herausfinden willst, beschäftige dich erstmal intensiv damit. Grundsätzlich würde ich aber davon abraten.


    Andere Ideen?

    Wie lange ist denn dein Anlagehorizont, was ist deine Strategie, was willst du im Leben mal machen mit deinem Geld/Vermögen? Um welches Gesamtvermögen geht es und welche Anlagen hast du schon?

    Je nachdem wie diese Antworten ausfallen wäre eine Investition am Welt-Aktienmarkt, breit gestreut und langfristig, definitiv eine Überlegung wert, zumindest für einen Teil deines Vermögens.

    Viel Erfolg!

    1. Kaufe ich über die comdirect oder einen NEO-Broker?

    Da gibt es unterschiedliche Meinungen zu. Ich bin mit meinem Depot bei einem Neobroker und habe keine Bedenken. Manche sind lieber bei einer Direktbank. Weniger Gebühren (ggf. gar keine) zahlst du beim Neobroker. Wenn du nur einmal anlegst und danach weitgehend passiv bleibst, fallen aber auch die Gebühren der günstigen Direktbanken-Depots nicht ins Gewicht.


    2. Macht es Sinn, die Einmalzahlungen auf einen bestimmten Zeitpunkt zu legen (ja, Glaskugel, aber es gibt doch so Daumenregeln wie Dienstags früh oder möglichst im Janaur, oder?).

    Am besten gestern. Am zweitbesten heute. Faustregel: werktags zwischen 15:30 und 17:30, da dann Frankfurt und New York geöffnet haben und die größte Liquidität herrscht.

    3. Gibt es einen Höchstbetrag, den ihr auf einen bestimmten ETF wetten würdet? Also bspw. 15 000 € Vanguard, dann den Sparplan auf einen anderen ETF umleiten?

    Was meinst du mit "wetten"? Ich wette als langfristiger Anleger nicht. Du kannst problemlos dein ganzes Anlegerleben lang in einen einzigen ETF investieren, zumindest soweit wir es heute wissen. Du kannst um Steuer zu optimieren alle paar Jahre mal den ETF wechseln, da du dann gezielter ältere Anteile noch weiter behalten und damit Steuern stunden kannst (FiFo-Prinzip umgehen).

    Siehe: https://www.finanztip.de/blog/so-holst-…aus-deinem-etf/

    Ist aber nicht unbdeingt notwendig. Und mit "Wetten" hat das nichts zutun. Dein Risiko wird nicht geringer nur weil du mehr ETFs hast. Ein ETF ist eine Hülle, eine Verpackung, in der etwas drin ist. Beispielsweise Aktien oder Anleihen. Auf diesen Inhalt kommt es an, nicht auf die Verpackung.

    4. Die beiden besagten ETFs sind eine gute Wahl für mich als lazy investor, der wenig Lust hat, sich mit den Auf- und Abs der BVörse auf Tagesbasis zu beschäftigen?

    Aus meiner persönlichen Sicht: nimm einen Standard All-World-ETF (FTSE All-World, MSCI ACWI IMI) und zusätzlich einen Standard Geldmarkt-ETF (z.B. auf den €STR-Index oder einen, der in reine kurzlaufende deutsche Staatsanleihen investiert) oder auch einfach ein Tagesgeldkonto. Damit hast du dann zwei einfache Bausteine, mit denen du dein Risiko-Rendite-Verhältnis steuern kannst. So würde ich es bei mir handhaben.

    Viel Erfolg!

    Meiner Definition nach hat eine Sache eben Glücksspielcharakter (wenn für dich ein Casino sofort negative Emotionen hervorruft, da bitte ich um Entschuldigung, aber dann ist das ein Stück weit auch dein Problem), wenn man metaphorisch gesprochen, irgendwo eine Münze einwirft und man keine Garantie/Sicherheit hat, dass ohne weiteren Aufwand überhaupt wieder irgendwas zurückfließt (wie gesagt: das wäre jetzt natürlich schon das Worst-Case-Szenario - wollte es halt nur etwas veranschaulichen).

    Wie gesagt: absolute Garantie und Sicherheit gibt es im Leben eben nicht. Und weitgehende Garantie und Sicherheit erkaufst du dir, in diesem Fall durch weniger Rendite und/oder auch Provisionen usw. Diese Entscheidung muss Jeder selbst treffen.

    "Reich" wird man beispielsweise in der Regel nur als Unternehmer. Wieso? Weil der ein noch deutlich größeres Risiko eingeht. Also der Unternehmer, der dann auch wirklich das Potenzial hat reich zu werden mit seiner Idee zumindest - was auch immer "reich" bedeutet. Die meisten Unternehmer scheitern jedenfalls. Bei breit gestreuten Welt-Aktien sieht das Risiko-Chancenverhältnis aber ganz anders aus. Hier geht es eben vor allem um kurz- und mittelfristige Risiken. Ein Unternehmer hat deutlich mehr langfristige.

    Aber um bei deinem Worst-Case-Einwurf Hyperinflation zu bleiben: wenn ich in so einem Worst-Case-Szenario die Einlage voll wieder zurückbekomme und sie dann nativ (deutlich) weniger Wert ist, wäre das immer noch mehr als von einer unsicheren Einlage nur 50% - oder gar nichts mehr zu bekommen. Daher funktioniert diese Argumentation natürlich in beide Richtungen.

    Aber eventuell hast du dann vorher 10 Jahre lang 10% p.a. erwirtschaftet. Dein Worst Case legt ja wirklich den schlimmsten Fall, dass heute angelegt wird und morgen der Einbruch kommt zugrunde. Es ist aber nicht unwahrscheinlich, dass du bis dahin schon einen Puffer aufgebaut haben kannst, dein "nominaler Einstandswert" also vielleicht nie halbiert wird.

    Und eine weitere Sache solltest du bedenken: es gibt zwei wichtige Punkte der langfristigen, passiven Anlage am Welt-Aktienmarkt:

    1. Anfangen

    2. dabei bleiben.

    Was will ich damit sagen? Wenn du dich dafür entscheidest heute nicht in Aktien anzulegen und morgen kommt der Einbruch um 50% - dann wirst du dich mit ziemlich großer Wahrscheinlichkeit auch nicht morgen und auch nicht in 10 Jahren dazu entscheiden anzufangen. Außer das Mindset ändert sich nochmal deutlich. Wenn du heute angefangen hast und es schaffst trotz dieses unglücklichen Einbruchs dabei zu bleiben, dann wirst du in 20 Jahren aller Voraussicht nach besser gestellt sein als Derjenige, der eben am Anfang noch vermeintlich Glück hatte.

    denn wie ein Löwe verkämpfst Du Dich für Deine Festzinsanlagen und stehst mit dieser Ansicht in diesem Forum auf verlorenem Posten.

    stachelt Dich nur noch zu schrilleren Tönen an.

    In einem freiheitlichen Staat darf jeder sein Geld so anlegen, wie er es für richtig befindet. Gern darfst Du die Börse als Casino diffamieren. Die Mehrzahl der Mitleser weiß schließlich aus eigener Erfahrung, daß diese Einschätzung nicht zutrifft (und 50% Wertverlust eben nicht eine alltägliches Vorkommnis ist). Allerdings brauchst Du in diesem Forum nicht auf große Zustimmung zu hoffen.

    Auch wenn ich dir in der Sache, wie du dir denken kannst, zustimme, habe ich MSchmidt nicht so verstanden, dass er hier leidenschaftlich für Festgeld und Co kämpfen will und Zustimmung erhofft, sondern eher, dass hier Ängste bestehen, die eben auch (leider) weite Teile der Bevölkerung teilen. Ich kann ihm diese Ängste zwar nicht selbst nehmen vermutlich, aber vielleicht anregen sich selbst mit dem Thema zu beschäftigen. Geschieht das allerdings nicht, läuft eine Diskussion vermutlich irgendwann ins Leere. Ich versuche aber geduldig zu bleiben :)

    Ich sag mal so gut 20 Jahre bis zur Rente werde ich in jedem Fall noch leisten müssen.

    Damit hast du einen Anlagehorizont von vermutlich eher 40 Jahren, da du ja auch in deiner Rentenzeit noch investiert bleiben kannst. Aber 20 Jahre sollten auch schon hinreichend sein.


    Die Logik erschließt sich mir einfach nicht. Wenn ich in sichere Anlagen investiere, habe ich nach Zeit x immer mehr (sofern ich immer schön unter den 100k je Institut bleibe). Ob ich damit dann den Kaufkraftverlust nicht ausgleichen könnte, steht ja auf einem ganz anderen Blatt.

    Das steht eben nicht auf einem anderen Blatt, sondern ist ganz zentral. Also Inflation/Kaufkraftverlust. Das ist ein Hauptgrund, weswegen man investieren sollte. In den risikoarmen ("sicher" ist eigentlich keine Anlage!) Anlageformen wirst du langfristig eher unter der Inflation liegen. Reicht dir das was du damit ansparst dann als Vermögensaufbau? Das kannst du ja selbst ausrechnen, oder zumindest mit ein paar Annahmen versuchen dich zu nähern.

    Aber bei 20 Jahren? Da kannst du selbst in den schlechteren Fällen (nach historischen Werten!) eine durchschnittliche Rendite oberhalb der Inflation erwarten.

    Menschen, besonders in Deutschland, klammern sich zu sehr an Nominalwerten. Hauptssache sie haben in 40 Jahren IHR Geld wieder - ein weiteres Risiko geht man nicht ein, auch wenn alle Statistik und Wissenschaft etwas anderes sagt. Wie gesagt: völlig in Ordnung. Aber man muss sich eben auch nicht wundern wenn man dann sagt "die Rente reicht nicht".

    Wenn ich aber in Wertpapiere (in welcher Form auch immer) investiere und diese dann schlagartig nur noch 50% ihres ursprünglichen Wertes aufweisen, dann habe ich erstmal in jedem Fall jahrelang Geld durch den Schornstein gejagt. Im Prinzip wäre das der Glücksspielcharakter an der ganzen Sache (unabhängig von irgendeiner Inflation).

    Da vertrittst du aus meiner Sicht die leider immer noch weit verbreitete Meinung über die Börse als Glücksspiel und Zockerei. Du legst kein Geld an der Börse an, sondern du investierst in Unternehmensanteile - in Unternehmen, die mit ihrem Kapital arbeiten. In dem Moment, in dem du Anteile kaufst, ist das "Geld" das du da als grüne oder rote Zahl siehst nur noch eine virtuelle oder sogar "fiktive" Zahl. Es ist kein "Geld" mehr im eigentlichen Sinne.

    Dass diese Unternehmen langfristig eine Überrendite, also oberhalb der Inflation, erwirtschaften, ist nicht trotz 50%iger Einbrüche, sondern genau wegen dieser der Fall. Warum genau sollte es dich den rein rational interessieren, was die Börse nach 10 Jahren Investition macht, wenn du das erste Geld aus diesem Topf erst nach 20 oder 30 Jahren herausnehmen willst/musst? Es ist reine Kopfsache, dass du zwischenzeitlich dann einen Wert siehst, der 50% von dem ist, was er mal war. Emotional ist es völlig verständlich, dass man das nicht so toll findet. Aber rational interessiert eben erst was nach 20 Jahren da steht. Und nach aller Erwartung sollte dann etwas Positives da stehen.

    Es ist kein Glücksspiel, sondern eher Wissenschaft und Statistik. Das richtige Timing zu erwischen für etwas mehr oder etwas weniger Rendite - das ist Glück und Pech. Aber Zeit und Diversifikation, das sind nicht Glück und Pech. Ok, außer man segnet früher als erwartet das Zeitliche - aber dann interessiert mich persönlich glaube ich auch nicht, ob meine Anlagen glücklicher oder weniger glücklich gelaufen sind.

    Nochmal: lies dich doch einmal strukturiert ein und mach dir deine Gedanken dazu. Wir diskutieren gerne mit dir darüber, aber es wird deutlich mehr bringen wenn du dich selbstständig einliest. Wenn du dich dann immer noch nicht selbst an die Sache ran traust, dann kannst du trotzdem noch in risikoärmere Finanzprodukte gehen. Auch wenn wir dir hier sagen würden, dass du es aufteilen kannst.

    Hier übrigens mal ein Artikel zum Thema "Risikoprofil":

    Risikoprofil
    Mehr Risiko bringt langfristig mehr Rendite
    www.finanztip.de

    Das (hier häufiger zu hörende) Mantra "Geld ganz einfach" entspricht nämlich nicht unbedingt meinen Erfahrungen (aus immerhin einem halben Jahrhundert Teilnahme an diesem "Spiel").

    Nur dazu ein Kommentar meinerseits. Ich interpretiere "Geld ganz einfach" immer in folgende beide Richtungen:

    1. Man kann "Geld" einfacher erklären und verstehen, als es viele Menschen denken und deswegen vor dem Thema unnötigerweise und für sie häufig nachteiligerweise komplett oder weitgehend zurückschrecken.

    2. Viele, die sich dann doch irgendwie mit ihrem Geld beschäftigen, machen es sich zu kompliziert. Denken zu kompliziert. Versuchen die letzten 5% herauszuholen, wenn die ersten 95% noch nicht geschafft sind. Stichwort zu kompliziertes Portfolio oder zu komplexe Produkte, die tatsächlich nicht "ganz einfach" sind aber eben auch häufig gar nicht sein müssten.

    Dass in der Realität (!) Geld nicht immer "ganz einfach" ist, das ist doch allen klar. Die Erfahrung dürften die meisten machen. Gerade wenn es schon bestehende Konstellationen gibt und Jemand nicht bei Null beginnt. Aber es hilft eben nicht wenn man Menschen sagt "Geld ist nicht einfach", wenn sie sowieso schon eigentlich keine Lust und/oder Zeit für dieses Thema haben. Und da finde ich, dass es doch ein griffiger Slogan ist.

    Herzlich willkommen Jobima2 !

    Das Problem, dass du kein Konto eröffnen kannst müsste natürlich zuerst gelöst werden. Eine Vollmacht hierfür gibt es nicht?

    Was die Anlage angeht, kommt es natürlich darauf an wie lange das Geld reichen soll/muss, wie lange der Anlagehorizont ist. Das ist insbesondere bei älteren Menschen auch ethisch eine schwierig zu beantwortende Frage, aber ganz ohne rechnen und Annahmen zu treffen geht es nicht.

    Festgeld ist sehr unflexibel und bietet einen vergleichsweise schlechten Zins. 1,8% - mit sowas spart man sich arm. Das liegt ja deutlich unter der Inflation. Aktuell hat man was risikoarme Anlagen angeht mit „Tagesgeld“ oder der Tagesgeld-Alternative „Geldmarkt-ETF“ wohl die beste Lösung, solange eine Anlage in Aktien nicht infrage kommt. Letztere kommt nur infrage, wenn der Anlagehorizont des jeweiligen Vermögensteils mindestens 15 Jahre beträgt. Wenn man diese Zeit hat, relativiert sich das Risiko. Aber es gibt solange das Geld auch risikoarm verzinst angelegt rechnerisch hinreichend lange ausreicht aus meiner Sicht keinen zwingenden Grund, weswegen unbedingt in Aktien mit den verbundenen kurz- und mittelfristigen Schwankungsrisiken investiert werden müsste. Als Ergänzung wollte ich es aber nennen, da ich eure Situation nicht genau kenne.

    Wenn es komfortabel sein soll, dann halte ich einen Geldmarkt-ETF für die wohl beste Lösung - da hat man dann immer ungefähr den besten Tagesgeld-Zinssatz als Rendite. Und das völlig ohne Tagesgeld-Hopping. Alternativ oder ergänzend könnte man ein möglichst auch langfristig potenziell gutes Tagesgeldkonto eröffnen. Aktuell bietet die Wüstenrot Bausparkasse das hier wohl beste Angebot für 12 Monate 3,75%. Danach hat es allerdings wie die meisten Tagesgeldkonten einen deutlich niedrigeren Zinssatz. Hier hat der Geldmarkt-ETF wie gesagt einen Vorteil.

    Hier zwei Links zum Lesen:

    Geldmarktfonds: Eine gute Alternative zum Tagesgeld?

    Tagesgeld-Vergleich 12/23: Tagesgeldkonto mit 4 % Zinsen

    (Das Wüstenrot-Angebot ist da warum auch immer noch nicht mit drin. Finanztip ist was sowas angeht nicht immer schnell. Warum die Link-Bezeichnung hier etwas von Tagesgeldvergleich 12/23 schreibt weiß ich auch nicht - eigentlich ist es der aktuelle Vergleich von 07/24, den ich verlinkt habe.)

    Was mich daran gefühlt aus aktueller Sicht am meisten stört:
    Wenn das Depot auf einen Schlag (der im allerdümmsten Fall kurz vor/nach der Rente eintritt) durch irgendein globales Ereignis (wir haben ja alle erlebt, wie schnell sowas passieren kann - und es hätte ja noch schlimmer kommen können) nur noch die Hälfte (oder noch weniger wert ist), dann ging die Wette mit der Zusatzrente (erstmal) nicht auf.


    In dem Fall hinkt dann natürlich auch die Aussage, dass man ein Depot auch mal 10, 15 Jahre liegen lassen muss, dass sich wieder alles entsprechend erholt (bzw. die Geduld aufbringen muss) - gerade bei der Rente können diese 10, 15 Jahre der ausschlaggebende Punkt sein...

    Im bisherigen Worst Case hat der MSCI World 13 Jahre lang gebraucht, um sich wieder zu erholen. Die Wahrscheinlichkeit, dass du so einen Zeitraum triffst, ist sehr gering. In diesem Fall wärest du vermutlich mit verzinsten Anlagen besser gefahren - reich wärest du durch diese aber auch nicht geworden. Dafür wärest du im Szenario, in dem du in Aktien gegangen und geblieben wärest, unglaublich krisenfest geworden und hättest in den nächsten Jahren (bis heute) eine tolle Börsenphase mitgemacht. Wenn du wirklich nur die 13 Jahre zur Verfügung gehabt hättest, dann hättest du wohl etwas Pech gehabt, da du dann nominal bei null rausgekommen wärest. Die Empfehlung sind ja auch eher 15 Jahre als Minimum. Aber die meisten haben länger als 15 Jahre. Selbst wenn sie sich mit Anfang/Mitte 50 dazu entscheiden an die Börse zu gehen, werden sie vermutlich auch noch in ihrer Rente einige Jahre Zeit haben einen Crash auszustehen. Hier gibt es das sogenannte Rendite-Reihenfolge-Risiko, das durchaus eine Rolle spielt. Aber man muss eben nicht mit Punkt 67 alle Aktien verkaufen. Wenn du mit 67 Geld benötigst als Zusatzrente, dann hast du am besten einen Teil deines Vermögens tatsächlich in schwankungsärmeren Anlagen, aus denen dann erst entnommen werden kann. Aber wenn du Geld entnehmen musst aus dem Aktien-ETF, dann ist das eben so. Es gibt hier ja diverse Faustregeln wieviel man entnehmen sollte, damit eine Pleite sehr unwahrscheinlich ist. Meist etwas zwischen 3 und 4% p.a. Und dann ist es eben doch eine Zusatzrente. Mit etwas mehr Glück hätte sie vielleicht höher ausfallen können. Vielleicht wird sie aber auch noch größer im Verlauf deiner Rente.

    Und die Frage ist eben auch: was wäre denn die Alternative? Bei verzinslichen Anlageformen und den meisten Versicherungen weißt du eben ziemlich sicher, dass du dich arm sparst. Bei Aktien gibt es bei einem hinreichend langen Anlagehorizont eine gute Chance oberhalb der Inflation zu landen. Risiko gibt es im Leben immer. Wenn du dich sicherer fühlst mit „sichereren“ Anlageformen, dann kannst du das ja machen. Du musst dich selbst damit wohlfühlen. :)

    Über was für einen Anlagehorizont reden wir bei dir eigentlich?

    Das gibt mir zumindest ein beruhigenderes Gefühl, wohingegen am Aktienmarkt ja im Worst-Case alles weg sein kann (da keinerlei Absicherung).

    Das stimmt bei Einzelaktien. Aber nicht einen breiten Aktien-ETF, denn das würde ja bedeuten, dass die komplette Weltwirtschaft pleite wäre.

    Das unterstreicht mal wieder den großen Wert von Diversifikation!

    Genau das ist der Punkt. Du, MSchmidt , wirst es wie gesagt für dich selbst herausfinden müssen, ob du dieses Risiko für dich tragen willst. Ob du die Annahme für plausibel hältst, die du dafür brauchst um die Strategie zu verfolgen in den Weltmarkt zu investieren, wie es eben Finanztip und Co vorschlagen: dass Unternehmen und damit die Weltwirtschaft wachsen müssen. Für mich persönlich ist es logisch. Wie schon gesagt: wenn wirklich mal der Fall eintreten sollte, dass die Weltwirtschaft nicht mehr wächst, also der von dir beschriebene „Worst-Case“, dass wirklich alle Unternehmen der Welt nichts mehr wert sind und danach auch nicht mehr wachsen, dann werden wir ganz andere Probleme haben. Die Szenarien die ich mir in diesem Fall jedenfalls vorstellen kann, beinhalten ehrlich gesagt nicht, dass Banken, Versicherungen und selbst Staaten in der uns bekannten Form bestehen bleiben. Ob deine Versicherung oder deine Einlagen und die staatlichen Sicherungsnetze dann noch etwas wert sind? Was für Szenarien sollten das sein?

    Diversifikation, Zeit im Markt und Sondervermögen, also dass es letztlich Anteile an Unternehmen bzw. der Weltwirtschaft sind, die direkt dir gehören, sind in Kombination gewissermaßen eine Sicherheit. Für mich zumindest. Ich vertraue an der Stelle der Wissenschaft und den verbrauchernahen Experten. Können die falsch liegen? Klar. Aber es ist das beste was ich habe und für mich ist es logisch. Das ist es aber auch erst seitdem ich mich selbst damit beschäftigt hab. Vorher war es das auch für mich nicht. Du musst sehen, ob du Zeit und Willen aufbringen kannst dich einzulesen und ob du dann zu ähnlichen Schlüssen kommst.

    Das war und mir klar.

    Meine Frage zielte vielmehr darauf ab, ob die Chip TAN Geräte "irritiert" sind, wenn diese mit unterschiedlichen Girocards "gefüttert" werden. Ich wollte einfach vermeiden, dass man diese dann nach jeder unterschiedlichen Nutzung neu auf die jeweilige Karte synchronisieren muss. Aber um so besser, wenn dies nicht der Fall ist.

    Damit hab ich keine eigene Erfahrung, aber gehört hab ich davon jedenfalls noch nicht :)

    Es ist wie immer im Leben auch einfach eine Zeitfrage - um immer wieder dran zu bleiben, kostet es immer und immer wieder Zeit. Aber das trifft nun mal auch auf ganz viele andere, sehr wichtige Dinge/Themen zu. Der Tag hat aber für uns alle leider nur 24 Stunden und erholen (zumindest im Urlaub) soll man sich ja auch noch :)

    Selbstverständlich ist vieles eine Zeitfrage. Nicht Jeder wird Finanzen zum Hobby machen, so wie es hier die Vielschreiber wohl gemacht haben. Das muss auch gar nicht sein. Aber hier geht es wie gesagt um sechsstellige Beträge, auch was nur den Unterschied zwischen mancher Rentenversicherung und der selbstständigen Anlage in einen Welt-ETF angeht. Manchem ist denke ich gar nicht klar wie viel Vermögen im Erwerbsleben aufgebaut werden kann, was der Zinseszinseffekt ausmacht und wie Kosten zum Beispiel von Versicherungen Rendite und letztlich auch den Zinseszins auffressen können.

    Ich kann und will nicht beurteilen, wie du deine Zeit verbringst. Aber mal ein Buch mit 200-300 Seiten zu lesen, wenn man sich dadurch womöglich sechsstellige Beträge sparen bzw. erwirtschaften kann? Ein ganz guter Stundenlohn finde ich.

    Hast du dich schon mal damit beschäftigt ein Auto zu kaufen, oder einen Kühlschrank, oder einen Computer oder Fernseher? Setze hier irgendein Konsumthema ein. Wieviel Zeit investierst du in solche Dinge?

    Wie gesagt: es ist völlig verständlich und ohnehin in Ordnung, wenn man sich mit dem Thema nicht beschäftigen will. Aber dann bestimmt eben ein anderer, den du bezahlst, für dich - und der ist primär und völlig zurecht in erster Linie auf seinen eigenen Vorteil aus und nur in zweiter Linie dann auf den deinigen, solange es seinem eigenen nicht im Weg steht. Du kannst übrigens auch einen Honorarberater mit so etwas beauftragen. Den bezahlst du dann transparent für seine Dienstleistung und der wird dich vermutlich eher in deinem Sinne beraten. Kostet aber eben Geld, das man auf einer Rechnung direkt sehen kann und nicht wie bei einem gewöhnlichen Finanzprodukteverkäufer mehr oder weniger versteckt ist.

    Es ist deine Entscheidung was dir lieber ist :)

    Daher kann ich natürlich auch die Statistik der zurückhaltenden Aktionäre verstehen. Über der ganzen Thematik schwebt ja durchweg das Damoklesschwert der riskanten Anlage und (je nach Risikolevel) des Totalverlusts. Gepaart mit "immer dranbleiben"-Thema und der Tatsache des ein oder anderen "Börsen-Crashs" (was dann in den Medien rauf und runter ging) kann das bei vielen eben diese Verschlossenheit (verständlicherweise) hervorrufen.

    Das "Dranbleiben" bezieht sich weniger darauf, dass du ständig wieder ein neues Buch lesen musst. Im Gegenteil. Eigentlich bedeutet es mehr "informiere dich einmal - und danach musst du es nur noch schaffen die Füße ruhig zu halten", was den meisten am ehesten glücken wird, wenn sie eben nicht ständig die neuesten Informationen haben. Es bedeutet einmal eine Strategie haben und an ihr festhalten. In Krisenzeiten nicht (panisch) auszusteigen. Ich stimme dir völlig zu, dass die Nachrichtenlage in solchen Situationen nicht helfen wird. Ob man es wirklich schafft die Füße still zu halten, weiß man erst in einer solchen Situation, die höchstwahrscheinlich im Leben jedes Anlegers mindestens einmal kommen wird. In dem Moment muss man sich dann an seine Strategie erinnern und dass eben genau das dazu gehört - denn ohne diese kurz- und mittelfristigen Schwankungen gibt es keine Rendite. Wenn man sich das auch nachdem man sich informiert/eingelesen hat gar nicht zutraut, dann sollte man es vielleicht wirklich nicht selbst machen und/oder eben nur in renditeschwache Anlageformen gehen. Jeder sollte selbst entscheiden und sich mit seiner Entscheidung wohl fühlen. Um das aber wirklich beurteilen zu können, sollte man sich eben damit beschäftigen. Die Zeit sollte es finde ich Jedem wert sein. Aber auch das ist die eigene Entscheidung.

    Vielleicht liege ich falsch, aber diese Aussage kann doch nicht richtig sein? Das sollte doch über einen gesetzlich vorgeschriebenen Fonds bzw. eine Auffang-Assekuranz für die Assekuranz abgesichert sein?!

    Es gibt immer Auffangnetze. Aber ob die am Ende ausreichen, wenn ein großer Versicherer oder mehrere pleite gehen? Ob dir das in einer wirklich großen Krise hilft? Wir wissen es nicht. Das Kontrahentenrisiko ist aber definitiv vorhanden.

    Was ich aber zwischen den Zeilen raushöre/rauslese:

    Alle Privatrente-Finanzprodukte sind schlecht/wenig hilfreich (wenn man nicht gerade die Maximalförderung für viele Kinder oder dergleichen erreichen kann).


    Wenn das wirklich so ist, dann wäre das ja schon irgendwie ein Armutszeugnis für ein Land wie Deutschland.

    Nun ja. In manchen anderen Ländern gibt es eben aus genau diesem Grund eine größere Aktienkultur und mehr die Mentalität des Selbermachens. Die Versicherungs- und Finanzlobby ist in Deutschland eben groß und die wollen ein großes Stück vom Kuchen haben. Der Politik fällt es offensichtlich schwer davon unabhängige Produkte bzw. ihre Rahmenbedingungen zu konzipieren. Es soll ja Bewegung in einige Themen kommen. Ob das passieren wird, bleibt abzuwarten.

    Aber eine kleine Einschränkung zu deiner Zusammenfassung: für manch einen, der sich partout nicht mit dem Thema Vermögensaufbau selbst beschäftigen will, kann es vielleicht tatsächlich besser sein eine Rentenversicherung abzuschließen, als sein Leben lang alles zu verkonsumieren und später Probleme zu kriegen. Das ist allerdings kein Grund diese Produkte zu empfehlen, sondern eher eine Einschätzung. Wer den Sprung in dieses Forum gemacht hat, wird vermutlich recht schnell an die Stelle kommen, dass eine solche Versicherung selten sinnvoll ist.

    Relativ günstige Netto-Policen können wie schon erwähnt übrigens ok sein, wenn man das Langlebigkeitsrisiko unbedingt abdecken möchte und dafür eben bereit ist etwas zu bezahlen. Dafür gibt es valide Argumente, ebenso wie das von dir angeführte Argument des Schutzes bei der Inanspruchnahme von Sozialleistungen. Ich persönlich denke, dass es ganz ohne Risiko nie geht und diese Fälle für mich eher unwahrscheinlich sind.

    Ich kann nur unterstreichen was meine "Vorredner" geschrieben haben.

    Auch aus meiner Sicht zu kleinteilig und ohne wirklich erkennbare Strategie. Du bist zwar noch jung, aber es lohnt sich definitiv diese Strategie so früh wie möglich zu entwickeln und dabei zu bleiben. Zentral ist die Erkenntnis, dass eine Outperformance nur mit Glück funktionieren wird und auf lange Sicht in der Regel gar nicht.

    Das Übergewicht auf die USA: ok. Ich meine, dass im MSCI World genug USA drin ist bzw. anders gesagt eben genau der Anteil, der nach Marktkapitalisierung drin sein sollte. Gut möglich, dass dieser Anteil schrumpfen wird in Zukunft. Vielleicht auch nicht. Wir wissen es nicht. Darauf zu wetten, wenn gleichzeitig ein breiteres Investment möglich ist, ist eben Zockerei. Aber das ist nicht das was ich jetzt hauptsächlich kritisieren würde. Vermutlich werden die USA nicht untergehen.

    Was erhoffst du dir aber von einem Rüstungs-ETF? Natürlich wird es (leider, aber real) auch in Zukunft Kriege geben. Aktuelle Entwicklungen sind hier aber größtenteils schon eingepreist. Das ist das Problem mit solchen Branchen-Trendthemen.

    Was erhoffst du dir von 500€ in einem Indien-ETF? Ja, es ist wahrscheinlich, dass Indien kräftig wachsen wird. Aber warum 500€? Was hilft dir diese Summe für deinen Vermögensaufbau?

    Die Entscheidung ist natürlich deine eigene. Gerade weil du gerade erst begonnen hast würde ich anregen das KISS-Prinzip zu verfolgen. "Keep it simple (stupid)". Ein einziger (!) All-World-ETF reicht vollkommen aus. Zusätzlich noch den Geldmarkt-ETF oder Tagesgeld.

    Wenn du dann unbedingt zocken möchtest, weil es dir zu langweilig ist, dann gibt es tatsächlich den Ansatz ein getrenntes Depot mit einem sehr begrenzten Betrag für diese Zockereien laufen zu haben. Ich würde hier nicht mehr als 5% sagen, am besten weniger. Nimm dir deine 500€ oder auch 1000€, aber belasse es dabei. Momentan sieht es für mich danach aus, dass du dein Satelliten-Depot deutlich zu groß dimensioniert hast. Ich würde dir allerdings nahe legen zu versuchen es komplett sein zu lassen mit der Zockerei. Es kann sehr schön und durchaus interessant sein seinem Vermögen einfach passiv beim Wachsen zuzusehen und dabei zu wissen, dass man im Einklang mit der Wissenschaft anlegt. Ansonsten gibt es genügend andere aufregende Hobbys. :)

    Hast du dich schon einmal strukturiert (!) eingelesen in das ganze Thema? Oder mehr hier ein Video, da ein Video von irgendwelchen Finfluencern?

    Viel Erfolg auf jeden Fall bei deinen eigenen Entscheidungen!

    Das ist zwar richtig, aber viele Menschen kommen mit dem Nervenkitzel einfach nicht klar (Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach).

    Damals hatte ich mich vielerorts informiert und die vorherrschende Meinung (auch im Familien-/Freundeskreis) war, dass man mit einem Riester-Vertrag nichts falsch macht und möglichst sofort damit anfangen soll.

    Das dürfte mit der in Deutschland nach wie vor eher mangelhaften finanziellen Bildung, selbst in ansonsten "bildungsnahen Kreisen", zutun haben und mit der nach wie vor niedrigen Aktionärsquote (Zahl aus dem Kopf knapp 20%), die natürlich eine Folge aus ersterer ist. Niemand muss sich deswegen rückblickend betrachtet schlecht fühlen. Fast alle hier waren an irgendeinem Punkt mal Aktien gegenüber äußerst skeptisch und vermeintlich sicheren Anlageformen zugewandt. Nur stimmt das mit der Sicherheit eben auch nicht immer so wie man sich das vielleicht denkt. Im Falle einer großen Krise, vielleicht auch mal einer völlig neuen Währung, könnten deine ach so sicheren Einlagen weg sein. Oder auch nur wenn der Versicherer pleite gegangen ist, bei dem du deine Versicherung (Gothaer in dem Fall) abgeschlossen hast oder der die Versicherung bzw. deinen Riester-Vertrag inzwischen verwaltet.

    Aktien sind Sachvermögen. Du kaufst Anteile von Unternehmen (bzw. von der "Welt AG" und damit indirekt von richtigen Unternehmen) und hast nicht irgendwo dein Geld rumliegen. Diese Anteile können eben auch mal deutlich weniger wert werden - solange du sie nicht verkaufst, bleibt die Anzahl dieser Anteile aber gleich. Und wenn die Weltwirtschaft langfristig weiter wächst, dann werden auch deine Anteile langfristig mehr wert. Wenn die Weltwirtschaft langfristig nicht mehr wächst, dann haben wir aus meiner Sicht solche Probleme, dass ich mir auch von irgendwelchen Bankeinlagen oder Versicherungen nichts mehr kaufen werden kann oder anders gesagt haben wir dann solche Probleme, dass mein persönlicher Vermögensaufbau nicht sonderlich von Belang sein wird.

    Komplett nehmen wird dir hier diese Angst niemand können, außer du selbst. Wir können dir, wie bereits geschehen, empfehlen, dich selbst mit dem Thema zu beschäftigen von Grund auf. Deine Finanzen selbst in die Hand zu nehmen wird einige Vorteile haben, bedarf aber eines anfänglichen Rucks und ein bisschen Zeit, die es zu investieren gilt. Da es meistens um langfristig gesehen mindestens sechsstellige Beträge geht, kann und sollte sich diese Zeit Jeder nehmen. Wenn man dazu absolut nicht bereit ist, muss man eben mit den vom Finanzprodukteverkäufer empfohlenen Produkten vorlieb nehmen, und ihm den entsprechenden Preis zahlen, den man dann nicht mal einschätzen kann, da man sich ja selbst nicht mit dem Thema beschäftigt hat. Und gleichzeitig ist man dann vielleicht sogar zurecht froh, überhaupt etwas gemacht zu haben für seinen Vermögensaufbau bzw. für die meist angeführte Altersvorsorge und empfiehlt den Finanzprodukteverkäufer und seine Produkte direkt weiter an Freunde und Familie: da kann man ja nichts falsch machen.

    Übrigens muss ja auch niemand zu 100% in Aktien sein. Sollte man höchstens mit dem Teil des Vermögens, den man nicht kurz- oder mittelfristig braucht. Die meisten haben zusätzlich noch einen Sicherheitsbaustein, damit kurz- und mittelfristige Schwankungen nicht zu hoch ausfallen. Jeder hat ein anderes Risikoprofil, das du aber für dich herausfinden musst. Wichtig ist es anzufangen und dann dabei zu bleiben. Und an erster Stelle steht eben das selbstständige Informieren und Verstehen, beispielsweise mit dem oben genannten Buch :)