Ein Notgroschen über 30.000 € kommt mir aber etwas überdimensioniert vor, weil der Notgroschen ja „normale“ unvorhergesehene Ausgaben abdecken soll.
Wie seht ihr das?
Wie schon gesagt wurde ist es individuell und über die gängige Daumenregel hinaus gibt es kaum einen Konsens. Also auch die Daumenregel ist kein Konsens, aber zumindest weit verbreitet und als ein „besser als gar keinen Plan zu haben“ zu sehen. Ich hab diesbezüglich schon viel nachgedacht und meine Meinung darüber einige Male geändert, meine aber nun meinen Weg gefunden zu haben.
Kann es ja mal beschreiben wie ich es handhabe: noch keine Familie, nur für mich selbst verantwortlich. Ich halte es für sinnvoller seine (monatlichen) Ausgaben zu kennen (Haushaltsbuch/App) und dann abzuschätzen, wie lange man diese Ausgaben mal ohne regelmäßiges Einkommen tragen können müsste. Ich hab für mich entschieden, dass ich das gern ein halbes Jahr lang können möchte, also sechs Monatsausgaben als Notgroschen. Zusätzlich hab ich allerdings immer noch das was ich anspare für meine Urlaube, für die nächsten notwendigen Anschaffungen, für die nächste große Hobby-Ausgabe. Das ist zwar eine variable Summe, aber es ist auch in diesem „Topf“ immer etwas. Aktuell übersteigt das meinen Notgroschen. Ich könnte vermutlich also über ein Jahr mit meinem Cash auskommen. Dass ich das muss ist unwahrscheinlich, aber hier muss man eben abwägen mit was man sich sicher fühlt. Ich fahre dennoch eine hohe Aktienquote und habe beispielsweise über Notgroschen und das „Budget“ für mittelfristige Ausgaben hinaus keinen zusätzlichen Sicherheitsbaustein, sondern bin ansonsten voll in Aktien. Mein „Sicherheitsbaustein“ ändert sich (vom mittelfristigen Sparen mal abgesehen) nur, wenn der Notgroschen steigt und das geschieht nur, wenn meine realen Ausgaben steigen. Der Notgroschen und das was ich für mittelfristige geplante Ausgaben spare ist mein SAF, Safe Asset Floor. Das führt nun aber etwas zu weit.
Bei dir mag es anders sein. Du musst dich selbst damit wohl fühlen. Als Richtschnur ist es schon ok sich am Gehalt zu orientieren. Sinnvoller aus meiner Sicht wie gesagt an den Ausgaben.