Beiträge von Impidimpi

    Ein Notgroschen über 30.000 € kommt mir aber etwas überdimensioniert vor, weil der Notgroschen ja „normale“ unvorhergesehene Ausgaben abdecken soll.


    Wie seht ihr das?

    Wie schon gesagt wurde ist es individuell und über die gängige Daumenregel hinaus gibt es kaum einen Konsens. Also auch die Daumenregel ist kein Konsens, aber zumindest weit verbreitet und als ein „besser als gar keinen Plan zu haben“ zu sehen. Ich hab diesbezüglich schon viel nachgedacht und meine Meinung darüber einige Male geändert, meine aber nun meinen Weg gefunden zu haben.

    Kann es ja mal beschreiben wie ich es handhabe: noch keine Familie, nur für mich selbst verantwortlich. Ich halte es für sinnvoller seine (monatlichen) Ausgaben zu kennen (Haushaltsbuch/App) und dann abzuschätzen, wie lange man diese Ausgaben mal ohne regelmäßiges Einkommen tragen können müsste. Ich hab für mich entschieden, dass ich das gern ein halbes Jahr lang können möchte, also sechs Monatsausgaben als Notgroschen. Zusätzlich hab ich allerdings immer noch das was ich anspare für meine Urlaube, für die nächsten notwendigen Anschaffungen, für die nächste große Hobby-Ausgabe. Das ist zwar eine variable Summe, aber es ist auch in diesem „Topf“ immer etwas. Aktuell übersteigt das meinen Notgroschen. Ich könnte vermutlich also über ein Jahr mit meinem Cash auskommen. Dass ich das muss ist unwahrscheinlich, aber hier muss man eben abwägen mit was man sich sicher fühlt. Ich fahre dennoch eine hohe Aktienquote und habe beispielsweise über Notgroschen und das „Budget“ für mittelfristige Ausgaben hinaus keinen zusätzlichen Sicherheitsbaustein, sondern bin ansonsten voll in Aktien. Mein „Sicherheitsbaustein“ ändert sich (vom mittelfristigen Sparen mal abgesehen) nur, wenn der Notgroschen steigt und das geschieht nur, wenn meine realen Ausgaben steigen. Der Notgroschen und das was ich für mittelfristige geplante Ausgaben spare ist mein SAF, Safe Asset Floor. Das führt nun aber etwas zu weit.

    Bei dir mag es anders sein. Du musst dich selbst damit wohl fühlen. Als Richtschnur ist es schon ok sich am Gehalt zu orientieren. Sinnvoller aus meiner Sicht wie gesagt an den Ausgaben.

    Mit Thomas.Schreiber habe ich schon hier und da darüber diskutiert. Während Gerd Kommer ein Befürworter ist war John Bogle himself ein Kritiker von Factor-Investing. Gestern habe ich gelesen, dass Prof. Walz auch seine Zweifel daran hat. Denn das vermeintliche Mehr an Rendite bedeutet aber auch das jemand eine Minderrendite erzielt auf der anderen Seite.

    Der neueste Podcast von Walz (Hartmut) und Beutler bezieht sich auf das Thema übrigens. Bin gespannt was Walz dazu sagt, hab es noch nicht gehört:

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    Inwiefern ein Angebot? Wenn ich ein Limit setze, akzeptiere ich doch den Preis. Würde dann nicht weiter nachdenken oder mich gar ärgern.

    Das Zuviel bezieht sich auf den angezeigten Preis, den du im Augenblick des Absetzens der Order sahst?

    Klar ist es gut, die Mechanismen zu verstehen und die damit gegebenen Möglichkeiten auszureizen.

    Genau, der aktuell angezeigte Preis. Mein Ziel war es damals ohne groß darüber nachgedacht zu haben ob nun genau mein Limit der Preis wäre, den ich haben möchte, dass er im Fall der Fälle nicht plötzlich sehr weit nach oben schießt. Es sollte ein weiträumigeres Netz sein und aus meiner damaligen Sicht eben nicht der akzeptierte Preis. Ich hab mich damals unsinnigerweise darüber geärgert, dass der Kauf dann teurer war als gedacht, also auch über den üblichen spread hinaus. Zumindest aus meiner besagten damaligen Sicht.

    Heute würde ich mich darüber auch nicht mehr ärgern. Aber ich würde eben auch einfach den Marktpreis zu liquiden Börsenöffnungszeiten akzeptieren. Alternativ könnte man das Limit einfach knapper über dem angezeigten Kurs einstellen. Damals hatte ich den Mechanismus offensichtlich nicht 100% verstanden - wobei wir uns hier ja auch jetzt noch nicht ganz sicher sind wie er funktioniert (bei einzelnen Brokern).

    Meine Situation geht ein klein bisschen in deine Richtung. Ich würde bei mir allerdings nicht unbedingt von einem „Traum“ sprechen, zumindest noch nicht. Vielleicht führte genau das zur Entscheidung, die ich getroffen habe: ich habe nicht gewartet und bin bewusst das Risiko eingegangen, mein Geld in einen weltweit gestreuten Aktien-ETF zu investieren, anstatt es nur auf dem Geldmarkt (Tagesgeld, Festgeld, Geldmarktfonds) liegen zu haben. Bei mir ist es eher eine abstrakte Vorstellung, dass ich irgendwann eventuell eine Immobilie haben möchte. Wüsste ich das konkret für die nächsten paar Jahre, würde ich das Risiko vermutlich nicht eingehen. Aber für einen abstrakten „Wunsch“ wollte ich die Opportunitätskosten nicht in Kauf nehmen. Allerdings auch mit den daraus resultierenden Konsequenzen, dass es sein könnte, dass ich wenn ein richtiger Crash kommt vielleicht mal ein paar Jahre nicht verkaufen sollte und die Immobilie somit warten muss. Oder ich in dem Fall weniger Eigenkapital einbringen kann. Du musst dich hier selbst entscheiden und dich fragen, wie groß dein Traum, dein Wunsch ist und wie konkret er ist. Und ob er eben im Zweifel auch mal nach hinten verlegt werden könnte. Häufig spielt hier auch der Partner, die Partnerin eine Rolle.

    Was genau meinst du damit? Nicht finanzierbar oder nicht rational oder noch was ganz anderes? :/

    Eine selbstgenutzte Immobilie ist in erster Linie eine Lifestyle-Entscheidung und nachgewiesenermaßen nicht die beste sprich rationalste Investmententscheidung. Es ist gleichwohl die vermutlich größte Investitionsentscheidung deines Lebens. Es handelt sich um ein riesiges Klumpenrisiko, das du in einem einzigen Objekt hast und viele rechnen nicht richtig und/oder rechnen dich die eigene Immobilie schön. Instandhaltungskosten und Rücklagen für genau das, die sehr hoch sein können, werden gerne vergessen beispielsweise. Da kannst du dich zu, Beispiel bei Finanztip, mal informieren. Gibt auch gute Bücher zu dem Thema. Wenn es deine Lebensstilentscheidung ist, dann ist das vollkommen nachvollziehbar. Man sollte eben nur ehrlich sein mit sich und der finanziellen Seite. Es ist eben meistens nicht die beste rein finanzielle Entscheidung, sondern durchaus auch ein Risiko und diese Entscheidung bringt einige Nachteile mit sich, die Achim Weiss teils schon angesprochen hat (Immobilität), teils ich (Klumpenrisiko, teurer als viele denken).

    Viel Erfolg!

    Was haltet ihr von diesem etf hier? A12ATF

    Ist ein Factor-ETF, Momentum. Weißt du was das bedeutet? Wenn nein, aus meiner Sicht: lass es.

    Wenn du weißt was Factor-Investing bedeutet, dann lies dich halt weiter ein und mache es ggf. Factor-Investing ist eine der wenigen Strategien, die mit einem wissenschaftlichen Hintergrund eine leichte Mehrrendite über der Marktrendite bringen könnten. Gerd Kommer ist hier ein Vorreiter und hat auch einen entsprechenden ETF, der allerdings noch recht teuer ist. Faktoren sind alles andere als sicher/zuverlässig, wie auch Kommer selbst sagt. Ich halte Zeit im Markt für wichtiger als sich mit so einem Detail auseinander zu setzen.

    Wie mehrmals gesagt wirst du hier vermutlich wenig andere Antworten bekommen als einen weltweit breit gestreuten und marktneutralen ETF zu nehmen. Du bist offensichtlich immer noch auf der Suche nach einem Mehr an Rendite. Das halte ich vor allem für einen Anfänger nicht für sinnvoll, zumal du dich eigentlich schon entschieden hattest? Was bestehen denn noch für Unsicherheiten deinerseits? Ich fürchte ein bisschen, dass du auch nachdem du dich entschieden und es umgesetzt hast dazu neigen wirst auf der Suche nach etwas „Besserem“ zu sein und dann zu einem Hin und Her tendieren wirst. Davor will ich dich warnen. Hin und Her macht Taschen leer, heißt es nicht zufällig.

    Wenn du meinen Eingangspost nochmal lesen möchtest wirst du feststellen dass du am Thema vorbei denkst

    Ich habe deinen Eingangspost gut gelesen und dir ausführlich geantwortet wie ich es für richtig hielt. Wenn du meinst, dass dir Jemand den Teufel austreiben wollte, bitte. Deine Formulierung, dein Teufel. Sieh es doch mal so, dass dir viele hier vollkommen freiwillig helfen wollten. Dass das nicht in der Form geschehen ist in der du es gerne hättest ist nun mal so. Es wurde offen über Dividenden und Einzelaktien diskutiert. Du schreibst nun, dass du eine offene Diskussion möchtest, aber nicht, dass jemand der von der Strategie nichts hält hier schreibt. Das passt nicht zusammen. Gerne kannst du schreiben wie das aus deiner Sicht zusammen passt.

    Aber es ist wie gesagt nicht dein (alleiniger) Thread. Wenn dir Jemand antworten kann und möchte zu deinen konkreten Fragen, dann wird dieser Jemand es tun. Und wenn jemand um Themen drum herum diskutieren will, dann wird das auch geschehen und du musst es hinnehmen.

    Aber nun gut, ich werde hier wohl leider nicht die offene Diskussion bekommen die ich mir erhofft hatte. Da möchte ich die Community hier auch nicht weiter stören.

    Dass du so denkst ist schade, aber es ist auch deine Entscheidung. Du störst aus meiner Sicht keineswegs. Ich fand den Austausch hier interessant. Du kannst nur nicht erwarten, dass dir jemand deine Fragen in deinem Sinne beantwortet, wenn niemand diese Fragen beantworten kann oder will. Zumindest nicht in dem Maße in dem du es offensichtlich möchtest. Du hast in deinem Eingangsbeitrag geschrieben, dass du „Orientierung“ suchest. Die wurde dir in mehreren Beiträgen versucht zu geben.

    Wir sind hier im Finanztip-Forum. Es steht selbstverständlich allen frei hier zu schreiben, ihre Meinungen und von Finanztip bzw. vom „Mainstream“ abweichende Meinungen zu äußern und zu diskutieren. Das haben hier einige getan. Es ist nicht so, dass in diesem Thread alle nur ETFs empfohlen haben. Ganz im Gegenteil. Es war/ist eine sehr offene Diskussion. Aber du kannst von einem Forum, auf dem Finanztip steht, die nun mal ETFs empfehlen und soweit ich weiß noch nie Dividenden- oder Einzelaktien-Strategien empfohlen haben, erwarten, dass dieses Forum bzw. die Mehrheit deine Strategie gutheißt. Oder dass nur die antworten, die deine Strategie gutheißen, von denen es sicherlich einige gibt. Zumindest gibt es hier Dividendenstrategen und Einzelaktienstrategen. Und die haben hier auch teils geschrieben. Was möchtest du denn mehr? Aufgezwungen hat hier niemand irgendwem eine Meinung. Das ist ein freies und anonymes Forum in dem Laien anderen Laien helfen und miteinander diskutieren.

    Du schreibst von einer „offenen Diskussion“, die du haben möchtest, in einem Atemzug aber davon, dass die, die nicht deine Meinung vertreten hier nicht schreiben sollen. Was denn nun? Ich sage es dir: du hast deine offene Diskussion bekommen, möchtest das aber offensichtlich nicht wahrhaben.

    so langsam wird's ganz schön lächerlich wie sehr man den Thread hier für allen möglichen Scheiß missbraucht.

    Ich bitte um angemessenere Ausdrucksweise ;)

    Niemand, auch nicht der Themenersteller, hat ein Recht auf „seinen“ Thread. Es ist das Wesen eines solchen Forums, dass Fragen gestellt werden, geholfen wird und Diskussionen sich entwickeln - auch entgegen den Vorstellungen des ursprünglichen „Fragers“. Dafür ist alles kostenlos. Ein „Berater“, den du bezahlst, würde sicherlich nicht solch kontroverse Debatten mit dir oder um dich herum führen.

    Man hat dir sehr viele Antworten hier gegeben. Einige davon waren vermutlich nicht die, die du erwartet hättest oder die du hören wolltest. Du musst selbst wissen was du nun daraus machst. Vielleicht antwortet dir Jemand noch auf deine Fragen. Aber du hast hier kontroverse Themen aufgeworfen, die nun mal von nicht wenigen hier grundsätzlich kritisch gesehen werden, ob nun zu recht oder nicht.

    Ich wünsche dir viel Erfolg, auch wenn ich sehr an deinem Vorgehen zweifle - aber du musst es selbst wissen.

    Trotzdem würde ich auch den Rest hier bitten sich nicht zu streiten :)

    Ich bin seit vielen Jahren prinzipiell fast zu 100% in Einzelaktien investiert und absolut kein Verfechter von Buy And Hold...

    Ich persönlich hab absolut nichts dagegen wenn andere Leute Spaß dran haben, oder sogar davon überzeugt sind, aus welchen Gründen auch immer, mit Einzelaktien oder sogar nicht Buy & Hold zum Ziel zu kommen. Gerade wenn sie es schon Jahrzehnte lang praktizieren. Ich würde niemanden bekehren wollen, der das macht. Und auch den Austausch finde ich wie gesagt sehr spannend. Zu sehen, welche Wege warum wie nach Rom führen können.

    Nur wenn es darum geht der breiteren Bevölkerung, oder auch Neulingen hier im Forum, Tipps zu vermitteln, halte ich es für sinnvoll sich an entsprechende weitgehend unter verbrauchernahen Experten und Wissenschaftlern anerkannten Prinzipien/Strategien zu halten, die heute nun mal langfristiges, weltweit gestreutes Buy & Hold mit Aktien-ETFs sind. Den wahrscheinlich einfachsten und zuverlässigsten Weg nach Rom sozusagen.

    Aber es ist eben ein Vehikel und Vehikel können havarieren. Wie das geschehen könnte, und warum, weiß ich auch nicht - wüsste ich es, würde ich durch ein verbessertes Vehikel viel Geld verdienen.

    Ok danke nochmal für deine Argumente, auch wenn sie mich nicht überzeugen, was aber natürlich zu erwarten war. Ganz ansatzweise verstehe ich was du meinst, auch wenn ich es gar nicht teile. Aber muss ja auch nicht sein. Das Wort „Verpackung“ gefällt mir eigentlich fast besser als „Vehikel“, weil es nochmal mehr verdeutlicht, dass es eben nur eine Hülle ist und nicht die Anlageklasse selbst, auf die es meiner Meinung nach ankommt. Und Fonds haben sich als Verpackung eben schon viele Jahrzehnte und Jahrhunderte bewährt, ähnlich wie Anlageklassen sich (ja, noch länger) bewährt haben.

    Zudem habe ich das Aktienpaket über Jahrzehnte mit einer sagenhaften TER von 0 (was manche, die beim Schritt von 0,2 auf 0,15 schon ein feuchtes Höschen bekommen, sicher auch beeindrucken dürfte ^^ ).

    Naja der Vergleich hinkt nun wirklich, schließlich wirst du wohl kaum mit Einzelaktien für 0,2 % Kosten auf tausende Aktien diversifizieren können. Bzw. praktisch geht es gar nicht, vermute ich mal. Und selbst wenn du sagst mit 30-40 Aktien oder ähnlich die Welt hinreichend gut abdecken zu können gibt es immer noch deine Lebenszeit, die du mit dem Stock Picking verbringst. Wenn es Spaß macht, relativiert sich das natürlich. Die Kosten muss man trotzdem gegenrechnen. Und da sind 0,2 % TER nun wirklich nicht viel, wobei die Tracking Difference bei den guten ETFs in der Regel nochmal deutlich geringer ist, eher um die 0. Und auf die TD kommt es an.

    Dass Herr Kommer (mit guten Argumenten!) ETFs gut findet, überrascht nicht.

    Da stimmen wir im großen und ganzen überein. Ich finde Kommers Argumentationen zu den aller meisten Themen transparent und nachvollziehbar, aber er ist schon auch meinungsstark und manches kann man im Detail anders sehen. Dass er nicht immer komplett unvoreingenommen ist stimmt. Aber er ist ja auch nicht der Einzige, der in diese Richtung argumentiert. Von Hartmut Walz, bei dem ich wirklich keine wesentlichen Interessenskonflikte sehe, habe ich auch noch nie etwas darüber gehört, dass es sinnvoll wäre seine Verpackungen/Vehikel zu diversifizieren, vor allem bezogen auf ETFs.

    Und dass Kommer vielleicht nicht ganz neutral ist ändert nichts an den Fakten, dass ETFs eben nichts neues aus den letzten 10-15 Jahren sind, sondern am Ende Fonds, die es schon seit 100 Jahren und die aller ersten sogar seit über 200 Jahren gibt.

    Ab wann hat sich eine Verpackung denn bewährt?

    Die Aktien, die du in deinem Depot als Einzelwerte haben wirst, gibt es vermutlich auch nicht seit mehreren Jahrhunderten. Geschweige denn, dass sie so lange schon gut laufen würden. An der Stelle könnte man doch auch sagen, dass sich diese Aktien und damit diese Unternehmen noch nicht hinreichend bewährt haben. Die Weltwirtschaft hingegen hat sich eben bewährt seit Jahrtausenden oder was Aktien angeht seit 100 oder sogar über 200 Jahren, wenn man sich die Börsengeschichte anschaut. Und die kann ich mit Einzelaktien nicht genauso gut (diversifiziert) abbilden.

    Wie gesagt: Jeder so wie er will. Finde den Austausch darüber aber spannend, da es wirklich unterschiedliche Denkweisen gibt, die die andere Seite offensichtlich nicht ganz nachvollziehen kann. :)

    Zumindest können wir feststellen, dass Limit nicht in allen Fällen gleich Ausführung ist. Aber es bleiben offene Fragen. Ich suche nachher nochmal raus wie meine Order aussah. Wobei ich da den angezeigten Marktpreis auch nicht mehr im Kopf hab.

    Ich hab nochmal nachgeschaut:

    Vanguard FTSE AW, Limit 104,00, ausgeführt 104,00. Ich kann mich dran erinnern, dass der angezeigte Marktkurs deutlich darunter war, ich meine 103,8x. Und sehr sicher war es danach auch erstmal der Fall. Deckt sich auch mit dem "gefühlten Verlust", den ich mir damals ausgerechnet hatte, irgendwas im (völlig irrelevanten) zweistelligen Bereich.

    Bezeugen kann ich das allerdings nicht mehr. Ein Blick in die historischen Werte zeigt mir, dass der ETF am Ende des Tages sogar deutlich über den 104,00 lag. Insofern wäre es möglich, dass der Kurs tatsächlich in dem Moment gestiegen und dann wieder unter das Limit gefallen und die Order deshalb ausgeführt wurde. Das deckt sich nicht mit meinen Erinnerungen, aber ich kann es nicht ausschließen.

    Übrigens sagt mir eine KI-Recherche (Perplexity mit GPT 4o inkl. Quellen) auch, dass Limitorders nicht zu dem beschriebenen Verhalten führen dürften. Vielleicht ist es wirklich Broker-abhängig. Da bräuchte man jetzt wohl mehr Evidenz. Vorerst würde ich meine eigene Erfahrung aber nun nicht mehr in den Vordergrund stellen, sondern eher von einem Zufall ausgehen. Vielleicht lüftet sich das Mysterium ja noch.

    aber die Dinger sind jung - was weiß ich, ob es die in 30 oder 50 Jahren so noch gibt und was ggf. auf dem Weg ihrer Abwicklung passiert sein wird. Deshalb mein Wunsch, auch einen überschaubaren Teil ins pure Original, die gute alte Einzelaktie, zu investieren.

    Gerd Kommer zu ETF in seinem neuesten Video: Das am stregnsten regulierte Produkt 👍

    Hab nochmal hierrüber nachgedacht, als Aufhänger das Video von Kommer aus #72, danke @John Bogle !

    Ich kann grundsätzlich den Gedankengang verstehen , dass man gern selbst sich aussucht worein man genau investiert - gerade wenn man es immer schon so gemacht hat und damit viele Jahre womöglich gut gefahren ist. Ich halte es heutzutage für wenig sinnvoll damit anzufangen, aber muss ja Jeder selbst wissen.

    Nur verstehe ich die Bedenken hinsichtlich ETFs nicht so richtig. Das ist mir im Kommer-Video nochmal klar geworden. Die folgenden Zahlen kommen u.a. aus dem Video, ich habe sie noch einmal per KI-Recherche mit plausibler Quellenangabe überprüft und ergänzt, wer möchte kann gern andere Zahlen vorlegen und mich bzw. Kommer korrigieren. Sie erscheinen mir aber nachvollziehbar bzw. decken sich mit früheren Erkenntnissen und Zahlen in diesem Zusammenhang.

    Es wird immer so getan, dass ETFs eine Art Anlageklasse wäre, die erst in den letzten 10-15 Jahren aufgekommen wäre. Dabei gibt es ETFs bereits seit 30 Jahren. Hinzu kommt, dass die ETFs, über die wir reden, Indexfonds sind. Die gibt es schon seit 50 Jahren. Und es handelt sich um Fonds. Der erste deutsche Aktienfonds wurde meines Wissens um 1950 aufgelegt, der erste amerikanische, der immer noch existiert, 1928. Grundsätzlich gehen Fonds bis zurück ins 18. Jahrhundert (1774, Niederlande). Zudem sind ETFs ebenso wie (Index-) Fonds natürlich keine Anlageklasse, sondern ein Vehikel, eine Verpackung. Ja ich weiß, dass Letzteres allen hier Beteiligten klar ist, aber ich finde es wichtig das nochmal zu unterstreichen. Reden wir nun nur noch über das Vehikel, die Verpackung. ETFs sind Fonds, für unser Verständnis Indexfonds, die an der Börse gehandelt werden. Ansonsten hat sich meines Wissens nach an der Struktur des Fonds gar nicht viel geändert. Wir reden hier über streng regulierte UCITS-Fonds, wobei UCITS wenn ich es richtig verstehe in den Ursprüngen ebenfalls auf eine sehr lange Historie zurückblicken kann. UCITS selbst gibt es seit 1985, also noch vor den ETFs und ein Vorbild war die amerikanische Regulierung, der Investment Company Act von 1940. Hier sprechen wir also von über 80 Jahren, meinetwegen von 40 was UCITS angeht.

    Das als Hintergrund. Nun verstehe ich den Sprung nicht, was am Vehikel, an der Verpackung, "ETFs" schlechter laufen sollte als direkt in Aktien zu investieren. Denn, wie gesagt, die Anlageklasse bleibt doch Aktien. Und ich sehe auch nicht, dass es ein Vehikel ist, das sich mal eben Jemand in den letzten paar Jahren ausgedacht hat. Ja, vielleicht gibt es irgendwann noch bessere Vehikel, auch wenn mir hierfür aktuell die Vorstellungskraft fehlt was das sein könnte. Ich sehe die Argumente nicht wirklich, die für eine Diversifizierung des Vehikels sprechen. Anlageklassen ja, verstehe ich. Bin ich nicht unbedingt ein Fan von was den Vermögensaufbau angeht, aber da kann ich die Argumente verstehen, Stichwort viele Wege führen nach Rom und nicht Jeder zielt vielleicht auf die beste Rendite. Aber warum ist die Verpackung so wichtig? Was soll denn passieren, was mit Aktien ohne Verpackung dann nicht passiert? Und dann eben noch vor dem Hintergrund, dass es kein Vehikel ist, das gestern erfunden wurde. Die Argumente "Aktien und Gold sind X-hundert/tausend Jahre alt" finde ich nicht ganz passend, da das eben keine Vehikel, sondern Anlageklassen sind. Deswegen auch mein obiger Verweis darauf was ETFs (nicht) sind.

    Ich möchte wohl gemerkt kein Streitgespräch, sondern bin an den Argumenten hier interessiert, weil ich es noch nicht verstehe. :)

    Danke für die Zahlen.

    Vielleicht liegt es wirklich an Broker und/oder Handelsplatz. Spannend wäre in deiner Ausführung noch was der Marktpreis ungefähr war, der dir beim Kauf bzw kurz davor angezeigt wurde. Wirst du vermutlich jetzt nicht mehr nachvollziehen können?

    Zumindest können wir feststellen, dass Limit nicht in allen Fällen gleich Ausführung ist. Aber es bleiben offene Fragen. Ich suche nachher nochmal raus wie meine Order aussah. Wobei ich da den angezeigten Marktpreis auch nicht mehr im Kopf hab.

    Eventuell noch, dass die Wahrscheinlichkeit größer sein wird, dass du im "Krisenfall" wenn du wirklich mal schnell an dein Depot musst, diversifiziert bist auf mehrere Depots. Also aus technischer Sicht. Kann für den ein oder anderen aber vielleicht auch ein Nachteil sein, da man im Krisenfall nicht verkaufen sollte. Vielleicht mag es aber auch Fälle geben, in denen man wirklich schnell dran muss. Persönliche Krise? Außerdem vielleicht wenn ein Broker/Depot seine Kunden betrügt? Alles sehr theoretisch. Irgendwelche Restrisiken gibt es immer.

    Außerdem vielleicht unterschiedliche Konditionen für verschiedene Wertpapiere, z.B. Aktionssparpläne usw.

    Bin auch für KISS. Hab zwar mehrere Depots noch, aber nur noch eins, in dem überhaupt etwas drin ist. Die anderen waren mehr aus Interesse, um das für mich passendste herauszusuchen.

    Das sollte in der Tat gerade nicht so sein. Genau dafür ist ja die Limitorder da.

    Das hatte ich auch gedacht, aber dann eben die entsprechende Erfahrung gemacht, die schon ein großer Zufall wäre. Offensichtlich wird es zumindest (!) bei manchen Neobrokern über die Standardhandelsplätze anders gehandhabt als es sein "sollte", siehe den Beitrag von monstermania - das ist denke ich die naheliegendste Erklärung.

    Wie gesagt: für Langzeitanleger alles nicht so wichtig. Auch 100€ sind nicht wirklich relevant. langfristig. Bei Sparplänen, die bei mir die Regel sind, kann ich es ohnehin nicht beeinflussen.

    Allerdings...

    Der Unterschied waren n.m.E. ca. 25-30 Cent. Da ging es gerade extrem schnell nach oben. Ausgehend von dem damaligen Ordervolumen waren dies ca. 100-125 Euro. Im Verhältnis zur Gesamtsumme und bezogen auf den Anlagehorizont natürlich irrelevant. Das hat bei mir allerdings auch etwas mit einem gewissen sportlichen Ehrgeiz zu tun ;) .

    ... kann ich das dann nachvollziehen. Irgendeinen Tod muss man wohl sterben.

    Wie es andere Broker machen weiß ich nicht, ob es da Unterschiede gibt. Ich habe seitdem jedenfalls nur noch ohne Limit gehandelt und der Preis lag dann stets nur knapp über dem aktuellen Marktpreis. Es mag anekdotisch sein, aber ich bin wie gesagt auf solche Fälle nicht nur einmal getroffen. Da ich es nicht für so relevant hielt, bin ich der Sache nicht weiter auf den Grund gegangen. Wenn Jemand hier noch Konkreteres hinzufügen kann, wäre das aber interessant!

    Bist Du Dir da sicher, dass das so ist?


    Das wäre in der Tat ein für mich ein Grund, das Limit wegzulassen. Ich habe bei mir mal die letzten 6 Order nachgeschaut. In 4 Fällen war der Kaufkurs tatsächlich gleich dem Limit. Ich setze aber auch die Limits immer auf oder sehr dicht an den Marktpreis. In zwei Fällen gab es einen Unterschied, allerdings extrem gering (0,005 Euro und 0,0015 Euro). Das spricht nicht zwingend gegen Deine These. :/

    Da kann gerne nochmal Jemand genauer recherchieren - da ich kein so häufiger Trader bin, will ich mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Theoretisch könnte das je nach Broker auch unterschiedlich sein. In meiner Erfahrung war es ziemlich sicher so bei Scalable.Capital, einem Neobroker. Da war das gewählte Limit einigermaßen deutlich über dem aktuellen Marktpreis und auch so glatt gewählt, dass das kein Zufall gewesen sein wird. Ich meine es dann auch entsprechend recherchiert zu haben. Letztlich ergibt das auch Sinn. Es ist eben ein Angebot und am Spread wird verdient. Warum sollte Jemand dir einen besseren Preis geben, wenn du doch dazu bereit bist mehr zu zahlen? An der Stelle sollte man zumindest aufpassen.

    Ein Limit würde ich immer setzen. Auch bei hochliquiden Märkten.

    Vor kurzem gerade beim Nachkauf des iShares Core MSCI World erlebt und der ist nun wirklich liquide. Zwischen eintippen der (Limit-)Order, prüfen und absenden war der Kurs deutlich gestiegen und ist wenig später wieder gefallen (es kamen halt gerade die Arbeitsmarkt-, Verbraucherdaten für USA und es ging hoch und runter). Musste dann halt einen Moment warten, bis die Order ausgeführt war.

    Klar, kann man machen. Für den der langfristig anlegt spielt das aber keine Rolle. Was bedeutet „deutlich“ bei dir? Es wird in aller Regel in ein paar Sekunden keinen plötzlichen relevanten Anstieg geben von einem Euro oder sowas, sondern irgendwelche 0,xx-Schwankungen. Das macht dann vielleicht mal ein paar Euro aus. Und natürlich kann es die von dir beschriebene Entwicklung auch in die andere Richtung geben. Und im Anschluss an die Order kann das gleiche in beide Richtungen passieren, nur dass es dann zu spät ist. Wenn man ein Depot im „nur“ fünfstelligen Bereich hat, im sechsstelligen erst recht, wird man merken, dass die tägliche Schwankung häufig im dreistelligen Bereich und die minütliche Schwankung zumindest im zweistelligen Bereich liegt. Mit steigendem Depot natürlich entsprechend mehr, aber gehen wir mal von Jemandem aus, der noch ziemlich am Anfang steht. Es ist recht unerheblich, ob man am Anfang einmal ein paar Dutzend Euro „zu viel“ gezahlt hat, das geht im täglichen Rauschen einfach unter. Vielleicht ärgert man sich mal kurz.

    Ich hab mich geärgert bei meiner ersten Order, die ich mit Limit ausgeführt hatte, dass ich ein paar Euro zu viel zahlen musste WEGEN des Limits, da dieses eben gleichzeitig auch ein Angebot war/ist, was mir vorher nicht klar war. Also wenn der Marktpreis 100,0 ist und man 100,1 eingibt, dann wird dir das Ding für 100,1 verkauft. Muss man auch erstmal wissen. War auch am Ende völlig egal natürlich. Ich würde es nicht mehr einstellen zu liquiden Marktzeiten, aber man kann es durchaus machen, wenn man es nicht so schlimm findet, dass die Order vielleicht auch mal nicht ausgeführt wird. Mich hat das in einem anderen Fall mal genervt und war mir aus damaliger Unerfahrenheit unsicher, ob die Order nun überhaupt ausgeführt wurde oder ob sie noch ausgeführt wird. Vermutlich stelle ich aufgrund dieser Erfahrungen kein Limit mehr ein. Wie gesagt hat es am Ende keine große Relevanz für Langfristanleger. Sich einen Tag früher zu entscheiden anzufangen ist wahrscheinlich wichtiger.

    Ich bin ein fleißiger Mitleser und mich interessiert welche steuerlichen Gründe es gibt, in ETF‘s zu investieren …?

    Was genau ist damit gemeint.

    Danke im Voraus

    Siehe beispielsweise hier: https://www.finanztip.de/daily/so-funkt…-nur-einem-etf/

    Ob es 3x10 oder wie auch immer genannt wird: man ist mit mehr als einem ETF steuerlich etwas flexibler, weil immer die ältesten Anteile zuerst verkauft werden und auf denen der größte Gewinn ist, auf den dann Steuern anfallen. Und Steuern muss man zwar eh irgendwann zahlen, aber wenn man sie möglichst lange aufschiebt, also stundet, können diese Steuern weiter Rendite machen, die du dann auch teils wieder behalten darfst. Mal ganz grob umrissen worum es geht. Wobei man das Ganze auch mit Depotüberträgen aktuell schaffen kann.

    Ausschüttende ETFs wiederum haben den Vorteil, dass sie den Sparerpauschbetrag durch die Ausschüttungen ggf. quasi automatisch aufbrauchen, haben aber den Nachteil, dass man das nicht zielgerichtet machen kann wie es bei einem thesaurierenden ETF gemacht werden kann, auf den außerdem ohnehin auch die Steuer auf die Vorabpauschale gezahlt werden muss, ab einer gewissen Höhe den Sparerpauschbetrag also auch automatisch ausfüllt. Und wenn nicht kann man durch Teilverkäufe ganz einfach nachhelfen. Das nur mal grob umrissen, es gibt sicher noch mehr steuerliche Themen. Bin aber kein Steuerberater.

    Aber ich möchte deutlich machen: in Deutschland wird viel zu viel auf die Steuern geschaut. Steuern sind aber höchstens zweitrangig. Viel wichtiger ist überhaupt erstmal Gewinne/Rendite zu machen, auf die man dann Steuer zahlen muss. In Deutschland wollen viele lieber 1€ Steuern sparen als 4€ gewinnen und davon 1€ an den Staat abzugeben. Das sollte man immer im Kopf behalten. Schauen, wo die Prioritäten liegen.

    So gesehen kann man deine Frage beantworten mit: steuerliche Gründe in ETFs zu investieren gibt es nicht, oder sollte es zumindest nicht geben. ETFs sind das wohl beste Vehikel, also die beste Verpackung, verschiedener Anlageklassen, die wir haben. Wichtig ist was drin ist. Beispielsweise ein weltweit breit gestreutes Aktien-Portfolio.

    Die Aktienquote steigt zwar, aber auf sehr, sehr niedrigem Niveau. ETFs ? Wie viel Prozent in Deutschland haben heute ETFs. 2%? 3%?

    Da hab ich tatsächlich noch nie eine konkrete Zahl gehört. Das ist natürlich echt wenig.

    Allerdings hab ich schon den Eindruck bzw. bin mir sogar recht sicher, dass die „Qualität“ der Aktionäre insgesamt zumindest langsam steigt und der finanzielle Bildungsgrad allgemein. Sonst hätte sowas wie Finanztip oder auch Finanzfluss nicht doch eine recht große Reichweite. Aber ja, es sind eben viele, die sich zumindest erstmal am Zocken versuchen, obwohl sie es gelesen/gehört/gesehen haben müssten wie es sinnvollerweise geht. Sei es weil es ihnen zu langweilig ist, und/oder sie es nicht richtig verstanden haben oder verstehen wollten. Vielleicht ist das aber auch völlig normal. Ehrlich gesagt glaub ich auch nicht, dass in anderen Ländern so viel mehr reines Buy & Hold mit einem ETF getrieben wird. Vermutlich sind die Menschen einfach nicht so gestrickt.

    Aber insgesamt geht es denke ich trotzdem langsam vorwärts. Nicht alles direkt 100% in die richtige Richtung, aber wenn es wenigstens ein bisschen in die Nähe kommt, ist doch schon etwas gewonnen.

    Auch wenn ich das was der TE machen will kritisiere: hey, er hat angefangen, macht sich Gedanken und wird vermutlich nicht arm in Rente gehen. Und er fragt ja auch nach, genauso wie andere hier im Forum. Ein bisschen Hoffnung macht es schon. Auch wenn es wohl noch ein langer Weg ist. Aber genug des Abschweifens, würde ich sagen. :D