Beiträge von Mazen

    Investiert ihr eigentlich in der jetzigen Marktphase weiter in Bitcoin? Oder agiert man dann eher defensiv? Ein Freund von mir überlegt ebenfalls einzusteigen und etwa 3% über den coinshares etp beizumischen. Er möchte sich nicht mit Verwahrung und Wallets etc befassen.

    Ich selbst mache kein krypto. Vermutlich ist eine Einmalanlage mit etwa 8.000 Eur in seinem Falle aktuell keine so gute Idee...

    Keiner weiß, was die Zukunft bringt, aktuell befinden wir uns aber knapp unter dem ATH. Starke Korrekturen sind in Zukunft nicht ausgeschlossen. Wenn ich an seiner Stelle wäre, dann würde ich darüber nachdenken, die 8.000 Euro verteilt über die nächsten 6 Monate in den Markt zu bringen.

    Rechne Dein Beispiel doch einfach mal für eine Person vor. Das kann doch nicht so schwer sein. Oder spielst Du doch eher im Team Alternative Wahrheiten?

    Beispielperson (ledig, keine Kinder, gesetzlich versichert):

    • Bruttoeinkommen: 5.000 € / Monat → 60.000 € / Jahr
    • Wohnort: Stadt
    • Kirchenmitglied

    1. Direkte Abzüge vom Brutto (monatlich):

    PositionBetrag (ca.)Anmerkung
    Einkommensteuer824 €lt. Brutto-Netto-Rechner
    Solidaritätszuschlag45 €5,5 % auf ESt
    Kirchensteuer (8 % auf ESt)66 €Je nach Bundesland (8 % oder 9 %)
    Rentenversicherung (18,6 %)465 €Arbeitnehmeranteil
    Krankenversicherung (~15,7 %)375 €inkl. Zusatzbeitrag, AN-Anteil
    Pflegeversicherung (~3,05 %)152 €AN-Anteil
    Arbeitslosenversicherung (2,6 %)65 €AN-Anteil
    Summe direkte Abzüge~1.992 €ca. 40 % Abgabenquote auf Brutto

    2. Nettoeinkommen: ca. 3.008 €

    Davon wird natürlich konsumiert – sagen wir, realistisch, 2.000–2.500 € monatlich für Wohnen, Leben, Mobilität, Freizeit.


    3. Indirekte Besteuerung auf Konsum (vereinfachte Annahme):

    Steuer / AbgabeBetrag (geschätzt)Anmerkung
    Mehrwertsteuer400 € / Monatauf Konsumausgaben
    Energie-/Stromsteuer30 € / MonatIm Strom-/Heizkostenpreis enthalten
    Kfz-Steuer, Benzinsteuer50–100 € / MonatPendler / Autofahrer
    GEZ18,36 € / MonatPflichtabgabe
    Tabaksteuer, Alkoholsteuer etc.optionalindividuell
    Grundsteuer über Miete20–40 € / MonatUmgelegt auf Mieter
    Summe indirekte Steuern~600 € / Monatgrob 20 % des Nettoeinkommens

    Gesamtrechnung (prozentual auf Brutto bezogen):

    • Direkte Steuern + Sozialabgaben: ~40 %
    • Indirekte Steuern auf Konsum: ~20 %
    • Gesamtbelastung: ~60 %

    Wenn man nun noch versteckte Effekte wie Inflation miteinbezieht, ist eine reale Belastung in Richtung 60–65 % absolut plausibel.

    In bestimmten Fällen – z. B. mit hoher Kfz-Nutzung, Eigentum, Tabakkonsum oder starkem Konsumverhalten – kann man sogar Richtung 70 % kommen.

    Wahrscheinlich habe ich noch viele weitere Steuerabgaben vergessen, aber zur groben Einschätzung sollte es reichen.

    Sehr gute Idee! Fraglich nur, wie realistisch ist das? Der Kapitalismus teilt nicht gerne.

    In vielen erfolgreichen Mittelstands- und Familienbetrieben funktioniert das bereits. Der Staat müsste hier einfach bessere Rahmenbedingungen schaffen – z. B. steuerliche Vorteile, weniger Bürokratie und klare pragmatische rechtliche Modelle. Dann würden deutlich mehr Unternehmen diesen Weg gehen – ganz freiwillig, weil es sich für die Unternehmen auch wirtschaftlich lohnt und daran ist der Kapitalismus immer interessiert.

    Und mit den Arbeitgebern, die nur Mindeslohn oder teilweise noch weniger zahlen, hat das alles nichts zu tun? Wie sorgt man für das Alter vor von 2.222 EUR brutto im Monat?

    Ich würde Unternehmen Leitplanken setzen, aber nicht überregulieren – das kann der Markt effizienter regeln. Und das fordert die Wirtschaft in den meisten Fällen ja auch von der Politik ein. Ein denkbarer Weg: den Mindestlohn deutlich anheben, gleichzeitig aber Unternehmen spürbar entlasten – etwa bei Steuern und Bürokratie. Ergänzend sollten Modelle wie Mitarbeiterbeteiligungen an Unternehmen verstärkt umgesetzt werden. So entsteht mehr finanzieller Spielraum für beide Seiten – und echte Chancen auf Vorsorge, Unternehmensidentifikation und Eigenverantwortung statt Abhängigkeit.


    Mazen Magst Du die Frage nicht beantworten?

    Sorry, dass ich nicht innerhalb von 2 Minuten antworte :P

    Noch ein Klassiker, den ich fast vergessen hätte:

    Ursula von der Leyen und die Berateraffäre: "Faktisches Komplettversagen"
    Am Ende des Untersuchungsausschusses zur Berateraffäre nimmt die Opposition noch mal die frühere Verteidigungsministerin ins Visier. Ursula von der Leyen trage…
    www.spiegel.de


    Auch „lustig“:

    Ein Jahr nach Rücktritt: Enge Mitarbeiter von Christine Lambrecht werden wohl weiter bezahlt
    Christine Lambrecht hatte das Amt als Verteidigungsministerin nur für kurze Zeit inne. Zwei ihrer Mitarbeiter bekommen auch nach ihrem Rücktritt Gehalt – wohl…
    www.t-online.de

    Ich hab versucht das nachzurechnen und komme nicht auf 70% bei mir. Ich zahle alle diese Steuern und auch noch Tabaksteuer. Ich komme nach grober Überschlagsrechnung nicht auf 70 %... Trotz Spitzensteuersatz. Wer sind diese Vielen die 70% zahlen. Vielleicht rechnest Du es mir mal vor.

    Hab ich doch geschrieben:

    • Einkommensteuer
    • Solidaritätszuschlag
    • Sozialabgaben
    • Mehrwertsteuer
    • Energie-/Stromsteuer, GEZ, Kfz-Steuer, Tabaksteuer, Grundbesitzabgaben etc.

    Wenn man das kombiniert – also was vom Bruttolohn abgeht plus was vom verbleibenden Nettoeinkommen wieder an Steuern beim Ausgeben abgeführt wird –, landet man in vielen Fällen bei einer realen Belastung, die sich der 60–70 %-Marke nähert.


    So lange Du das nicht mit Zahlen und konkreten Vorschlägen untermauerst, hat das ledilich Stammtischniveau. Wie und wo man überall sparen kann, um die schwarze Null einzuhalten wusste schon Herr Merz ganz genau. Also ziemlich genau so bis ca. 1 Woche nach der Wahl.

    Ich kann hier jetzt nicht den kompletten Haushalt im Detail auseinandernehmen, ich hoffe, dass du mir dies nachsiehst. Trotzdem ein paar Beispiele, die den Irrsinn und die Ineffizienz exemplarisch veranschaulichen:


    • Verwaltungsapparat: Deutschland hat im OECD-Vergleich eine der teuersten Bürokratien – allein die Ausgaben für Personal in Bund, Ländern und Kommunen lagen 2023 bei über 330 Mrd. €, mit enormen Doppelstrukturen und ineffizienten Abläufen.

      https://www.gesamtmasche.de/news/buerokrat…alen-vergleich/




    Es geht nicht darum, die solidarische Idee abzuschaffen, sondern sie wieder zielgerichteter und fairer zu gestalten. Wer mehr von seinem Einkommen behalten darf, hat überhaupt erst die Chance, sich eine Altersvorsorge, Rücklagen oder Eigentum aufzubauen – gerade die Mittelschicht wird hier oft doppelt belastet: zu „reich“ für viele Hilfen, zu „arm“ für echten Vermögensaufbau. Wenn man dann noch sieht, wie der Staat Geld verbrennt, tut dies doppelt weh.

    Du schmeißt hier einiges durcheinander und das ist zu wild um das in einem vertretbaren Aufwand auseinanderzunehmen. Bitte differenziere mal.

    Wer kommt auf steuerliche Abgaben von 70%?

    Wenn Du steuerlich entlastest, wo belastest Du oder wo sparst Du ein? Bei den Totalverweigerern und Flüchtlingen? Und wie viel ist das? Gerne in Euros oder alternativ in Jens Spahns.

    Und die wichtigste Frage, was passiert mit Leuten die trotz Entlastung nicht vorsorgen? Lassen wir die dann verhungern?

    Die Gesamtbelastung von bis zu 70 % bezieht sich nicht auf die Einkommensteuer allein, sondern auf die Summe aus direkter und indirekter Besteuerung sowie Abgaben: Einkommensteuer, Solidaritätszuschlag, Kirchensteuer, Mehrwertsteuer, Energiesteuern, Grundbesitzabgaben, GEZ, etc. Das betrifft natürlich nicht jeden gleich, aber es zeigt, wie wenig Netto vom Brutto in vielen Fällen bleibt. Und das alles nur, damit der Staat dieses Geld nach seinem Gusto umverteilen bzw. einsetzen kann.

    Zur Frage der Entlastung: Es geht nicht um „bei Flüchtlingen sparen“ oder populistische Parolen. Sondern um strukturelle Reformen – z. B. ein effizienterer Staatsapparat, eine Reduktion von Subventionen, die längst ihre Lenkungswirkung verloren haben, oder eine echte Priorisierung bei den Staatsausgaben. Dass nicht jeder Euro heute sinnvoll eingesetzt wird, ist kein Geheimnis. Ein aktuelles Beispiel, es ist absurd:

    Förderung von E-Autos: Steuervorteile für Unternehmen geplant
    Mit Steuervorteilen für Unternehmen will die Bundesregierung die Nachfrage nach Elektroautos kräftig ankurbeln. Beim Verband der Deutschen Automobilindustrie…
    www.br.de

    Und zur sozialen Frage: Nein, natürlich lassen wir niemanden „verhungern“. Aber man sollte sich fragen, ob es nicht gerechter und langfristig tragfähiger ist, Eigenverantwortung zu ermöglichen – z. B. durch weniger Steuern und mehr finanziellen Spielraum – statt immer neue Transfersysteme aufzubauen, die viele abhängig machen und trotzdem oft nicht passgenau helfen. Die Idee des „Boomer-Soli“ ist nur eine weitere Ausprägung dieser Ideologie.

    Könntest Du mir 2-3 Gesetze die Linke Parteien in den letzten Jahrzehnten erlassen haben nennen, die Du hier meinst?

    Siehe meinen vorherigen Beitrag – es geht mir dabei weniger um einzelne konkrete Gesetze, sondern um die grundsätzliche politische Perspektive und den Denkansatz: also die Idee, gesellschaftliche Probleme vorrangig durch Umverteilung und staatliche Steuerung lösen zu wollen, anstatt Eigenverantwortung zu stärken.


    "survival of the fittest"

    Bei den Marktradikalen läuft es im Endeffekt immer auf Sozialdarwinismus raus.

    Das ist einfach Quatsch. Marktwirtschaft bedeutet nicht „Survival of the fittest“ im darwinistischen Sinne, sondern basiert auf Freiwilligkeit und Wettbewerb. Es geht darum, Anreize zu schaffen, Leistung zu belohnen und Ressourcen effizient einzusetzen – nicht darum, Schwächere auszuschließen.

    Was heißt effizient? Was genau soll der freie Markt regeln? Die Rente? Und wie macht er das?

    Ich würde die Frage eher von der anderen Seite her aufrollen: Es geht nicht darum, dass der freie Markt "die Rente" im klassischen Sinne organisiert, sondern darum, die Menschen in die Lage zu versetzen, eigenverantwortlich für das Alter vorzusorgen. Das funktioniert nur, wenn ausreichend finanzielle Mittel vorhanden sind – und genau da liegt das Problem.

    Derzeit liegt der Spitzensteuersatz bei über 40 % und greift bereits bei vergleichsweise durchschnittlichem Einkommen. Dazu kommen 19 % Mehrwertsteuer bei jedem Einkauf, GEZ-Gebühren, Grundbesitzabgaben und zahlreiche weitere Abgaben. Rechnet man das alles zusammen, landet man in vielen Fällen bei einer Gesamtbelastung von bis zu 70 %. In einem solchen Umfeld bleibt vielen Menschen kein Spielraum, privat vorzusorgen.

    Würden wir stattdessen stärker auf Steuerentlastungen, höhere Netto-Löhne, weniger staatliche Eingriffe und mehr Eigenverantwortung setzen, könnten mehr Menschen selbstbestimmt Rücklagen für das Alter bilden – passgenau für ihre individuelle Lebensrealität, statt auf ein zunehmend belastetes und ineffizientes Umlagesystem angewiesen zu sein.

    Es liegt nicht daran, dass zu wenig Geld da ist.

    Richtig! Theoretisch ist sogar unendlich viel Geld vorhanden – die Zentralbanken können es schließlich einfach drucken, was sie auch fleißig tun, wie man sehr gut an der ständig wachsenden Geldmenge sehen kann! :thumbup:

    Problem dabei ist die Inflation, die vor allem Arme trifft:

    Inflation trifft die Armen
    Die Teuerungsrate geht zurück, doch Familien mit geringem Einkommen leiden weiter am meisten unter den steigenden Preisen.
    www.boeckler.de


    Es ist nur die Frage, wohin es geht.

    Und genau das ist das zentrale Problem – die Frage, wohin das Geld fließt. Diese Verteilung kann auf Dauer nur der freie Markt effizient regeln, nicht der Staat. Genau darin liegt ja auch der Ursprung der aktuellen Misere: ein aufgeblähter Staatsapparat, der vor lauter Bürokratie, Umverteilung und ineffizienter Verwaltung kaum noch handlungsfähig ist. Ressourcen versickern in Strukturen, statt dort anzukommen, wo sie wirklich gebraucht würden.

    So, 21Bitcoin macht mir gerade Probleme, bin ja am hin und her testen wie angeraten und habe gestern mal 30€ aufs Wallet geschickt, jetzt wollte ich das von Trezor zurück zu 21Bitcoin schicken und es geht nicht, da mal wohl dort nur versenden kann, aber keine Bitcoin von Wallets empfangen kann, also muss ich mir wohl einen anderen Broker suchen.

    Das stimmt, bei 21Bitcoin kann man nur BTC kaufen aber nicht verkaufen. – Du kannst überlegen, ein Konto bei Bitvavo oder Coinfinity anzulegen, dort ist auch ein Verkauf möglich.


    So, habe 21Bitcoin gerade kontaktiert und recht schnell (wirklich Positiv!) die Info bekommen das das jetzt noch nicht klappt, aber ab Herbst soll das wohl klappen. Hab da ja kein Stress , nur kann ich das jetzt leider nicht testen. Gibt es da was zum testen ohne den ganzen Anmeldekram ?

    Gut zu wissen, danke für die Info! :thumbup: – Ohne Anmeldung wirst du wahrscheinlich deine BTC nirgendwo hinsenden können, es sei denn, du kennst jemanden im privaten Umfeld, der eine eigene Wallet hat und dem du vertraust. Ihr könnt die BTC dann natürlich ohne Drittpartei hin- und herschicken.

    Ja, darüber man mag auf philosophischer Ebene durchaus diskutieren. Genau so wie man über andere gesellschaftliche Themen durchaus diskutieren mag (z.B. Sterbehilfe, Schwangerschaftsabbrüche, Grenzen der medizinischen Versorgung, usw.).
    Entscheidend ist aber was unsere Gesetze so vorsehen.

    Ich fordere, dass jeder der ein Vermögen größer 1 Mio. € hat, Alles über die 1 Mio.€ hinaus zu Gunsten des Staates bzw. der armen Rentner abzugeben hat. Würde ja so viele Menschen gar nicht betreffen und damit wären die Kassen auch erstmal gut gefüllt.
    Können wir auch gerne zur Diskussion stellen. :rolleyes:

    Nein, es ist keineswegs nur eine philosophische Diskussion – wir müssen uns ehrlich machen: Gesetze sind veränderbar, wenn gesellschaftlicher und politischer Wille vorhanden ist. Deshalb braucht es eine offene Debatte über Fehlentwicklungen, auch wenn sie unbequem sind. Eine Politik, die sich primär durch gesteuerte Umverteilung definiert und meint, auf diese Weise die Welt retten zu können, ist historisch eigentlich immer in Sackgassen aus Armut, Abhängigkeit und Unfreiheit geendet.

    Unser Sozialsystem schafft in seiner jetzigen Ausgestaltung zu viele Fehlanreize und läuft Gefahr, am eigenen Anspruch zu scheitern. Gerade die wirklich Hilfsbedürftigen zahlen den Preis – mit wachsender Frustration und schwindendem Vertrauen in die Politik. Am Ende führt das dazu, dass einfache Antworten bei vermeintlich einfachen Parteien gesucht werden.

    Das ist das Ergebnis linker Politik der letzten Jahrzehnte:

    Und genau hier liegt das eigentliche Problem: Viele, die wirtschaftlich gut situiert sind, wie du beispielsweise auch, neigen dazu, die Debatte mit Floskeln abzutun, anstatt sich ernsthaft mit den strukturellen Problemen auseinanderzusetzen. Dieses Wegsehen oder sich hinter Gesetzen verstecken, trägt langfristig dazu bei, dass sich politische Ränder weiter radikalisieren – gerade bei denen, die sich abgehängt fühlen.

    Der „Boomer-Soli“, um wieder zum eigentlichen Thema zurückzukommen, schlägt genau in diese Kerbe und ist ein typisches Instrument linker Politik, die den aktuellen Zustand nur weiter verschärft.

    Wer meint anderes machen zu wollen (z.B. Sozialleistungen nur für Deutsche) stellt schlichtweg das Rechtssystem/Grundgesetz in Frage. :rolleyes:

    Wie bereits gesagt, darum geht es gar nicht. Es steht außer Frage, dass jeder Mensch in Deutschland Anspruch auf eine existenzielle Grundversorgung hat – das ist rechtlich geregelt und unstrittig. Die eigentliche Diskussion dreht sich um etwas anderes: nämlich um die Frage, ob es aus gesellschaftlicher Sicht richtig und langfristig tragbar ist, dass auch diejenigen dauerhaft Leistungen erhalten, die nie etwas ins System eingebracht haben (egal welcher Nationalität). Es geht also um das Verhältnis von Geben und Nehmen – und das darf man, ohne das Grundgesetz infrage zu stellen, durchaus zur Diskussion stellen.

    Ja, das ist wohl eine unbestreitbare Tatsache. Trotzdem kann man in einem Thread dieses Forums gerade nachlesen, wie sich diverse Foristen bereits beizeiten aus dem Arbeitsleben verabschieden bzw. wie Sie dieses baldmöglichst erreichen wollen (ich auch!). Auch so etwas dürfte nicht wenig zur Verschärfung der demografischen Entwicklung beitragen. :/

    In anderen Beiträgen kann man dann nachslesen, wie man möglichst das eigene Vermögen steuergünstig an die eigene Familie verteilt. Im Idealfall sogar soweit, dass dann im Pflegefall der Sozialstaat für die Pflegekosten aufkommen darf. :/

    Wir leben hier ja auch in einer Bubble und schlagen uns mit "First-World-Problems" durch den Alltag. Ein Teil der Gesellschaft hat diesen Luxus nun mal nicht und ist und ist auf Lösungen angewiesen. Und in der Not frisst der Teufel nun mal Fliegen.


    Ja, ich bin auch dafür, dass soziale Leistungen des Staates auf das absolut lebensnotwendige beschränkt werden. Das gilt aber für alle Bezieher solcher Leistungen in D. unabhängig davon, wo Sie geboren wurden!

    Es geht weniger um die Frage, wo jemand geboren wurde, sondern vielmehr um das Prinzip: Soll unsere Gesellschaft bereit sein, auch Menschen dauerhaft soziale Leistungen zu gewähren, die nie in die Sozialsysteme eingezahlt haben? (nicht Erwerbsfähige natürlich ausgenommen). Das ist eine grundlegende Frage nach Solidarität, Fairness und der Ausgestaltung unseres Sozialstaats. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, welche Anreize dadurch gesetzt werden – denn ein System, das Leistungen unabhängig von eigener Beitragsleistung gewährt, läuft Gefahr, Fehlanreize zu schaffen und das Problem langfristig zu verschärfen. Genau deshalb braucht es eine offene und sachliche Debatte ohne ideologische Scheuklappen.

    Abgesehen davon, dass in Deutschland das BVG da wohl etwas dagegen hätte, strotzt die Aussage geradezu vor Vieldeutigkeit.:/
    Wörtlich genommen, würde dann auch kein deutscher Staatsbürger Sozialleistungen erhalten, der zuvor nicht in das System eingezahlt hätte.

    Also AFAIK haben Kinder auch noch nie in das System eingezahlt. :evil: Immerhin sind 1/3 aller Grundsicherungsempfänger Kinder und Jugendliche. Und kranke Menschen (deutsche Staatsbürger), die aus gesundheitlichen Gründen nicht ins System einzahlen konnten, bekommen natürlich auch nix.
    Hat die gute Frau Weidel natürlich so nicht gemeint. Ist wie immer nur ein Mißverständnis.

    Dass die AfD in erster Linie populistische Stimmungsmache betreibt, steht außer Frage. Trotzdem wird man das zugrunde liegende Problem nicht einfach wegdiskutieren können: Das Rentenniveau sinkt seit Jahren kontinuierlich, und die demografische Entwicklung wird diese Tendenz weiter verschärfen. Wenn die etablierten Parteien keine überzeugenden Antworten liefern, nähern wir uns unweigerlich einem Punkt, an dem rote Linien überschritten werden – sei es durch eine reine Protestwahl oder tatsächliche politische Verschiebungen. Und genau das ist eine Entwicklung, die ich mir für unser Land nicht wünsche.

    PS: Sonntagsfrage Bundestagswahl (16.07.2025):

    • CDU/CSU: 27 %
    • AfD: 25 %
    • SPD: 14 %
    • Grüne: 11 %
    • Linke: 10 %
    • BSW: 5 %

    Wenn jetzt noch das BSW mit der AfD flirtet, kann alles sehr viel schneller gehen, als sich manch einer heute noch vorstellen kann.

    Quelle: https://www.wahlrecht.de/umfragen/

    Weil die Gewinne jetzt nach 1 Jahr noch steuerfrei sind. Das kann jederzeit geändert werden.

    Das stimmt – allerdings werden solche Regelungen in der Regel nicht über Nacht eingeführt, sondern zeichnen sich im Vorfeld ab. Im Ernstfall bleibt also meist noch genug Zeit, kurzfristig zu reagieren und ggf. zu verkaufen. Zudem halte ich es für wahrscheinlicher, dass eine mögliche Neuregelung nur auf Bestände ab einem bestimmten Stichtag angewendet wird, während Altbestände ausgenommen bleiben. Ein vergleichbares Vorgehen gab es bereits bei Aktien, die vor 2009 gekauft wurden – auch hier sind Kursgewinne bis heute steuerfrei.

    PS: Keine Anlageberatung ;)